Suche Kochmesser/Gyuto, ca. 21 bis 24 cm

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NoMa

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Hallo allerseits,

wie bereits im Titel angedeutet suche ich ein neues Kochmesser. Die Klinge soll die Kochmesser- bzw. Gyuto-Form haben. Die Länge soll sich etwa zwischen 21 bis 24 cm bewegen (mein jetziges hat etwa 23 cm).

Das Messer sollte alltagstauglich und aus rostfreiem(-trägen) Stahl sein. Eine dünne Klinge wäre ebenfalls von Vorteil, da ich hauptsächlich Gemüse damit schneiden möchte. Ich schneide viel im Wiegeschnitt und das neue Messer sollte das aushalten können.
Was die schärfe betrifft, so sollte Rasierschärfe drin sein.
Zum Schärfen stehen mir ein Sieger Long Life Wetzstab sowie ein King Schleifstein mit 1000er und 6000er Körnung zur Verfügung. Das sollte die Messerwahl aber nicht beeinflussen. Nur wenn ihr meint, dass ich damit bei einem bestimmten Messer nicht weit komme wäre es schön, wenn ihr mich auf nötige Zusatzanschaffungen aufmerksam machen würdet.

Der Preis ist eher zweitrangig, aber ich habe mir vorgenommen nicht vermessen hoch zu greifen. Es muss also kein handgeschmiedetes Liebhaberstück sein - das kommt eventuell später und muss dann auch nicht alltagstauglich sein. Als groben Anhaltspunkt würde ich etwa 200 € als obere Grenze in den Raum stellen.

Die Messersuche hat mich nun schon enige Nächte wach gehalten, so dass sich meine Vorstellungen nach und nach konkretisiert und teils gewandelt haben. Grundsätzlich entsprechen puristische Ausführungen am ehesten meinem Gefühl für Ästhethik, d.h. keine funktionslose Damast-Optik, japanisches Messer mit japanischen Griff lieber als solche mit europäischen Griff etc.... Das ist aber nicht dogmatisch zu sehen.
Hier wäre ich über ein paar Erfahrungen von euch dankbar, inwiefern man sich umstellen muss, wenn man von einem westlichen Griff auf eine der japanischen Griffformen umsteigt.
Verarbeitungsqualität und Materialien wären mir auch wichtig - Plastikgriffe oder -zwingen scheiden beispielsweise aus.

Hier nun einige Messer die nach meinen bisherigen Recherchen in der engeren Auswahl stehen:

Mein bisheriger Favourit:
Grand Cheff Wa Gyuto 24 cm rostfrei
http://www.japan-messer-shop.de/d_10613_Grand_Cheff_Wa_Gyuto_24_cm_rostfrei231.php

Das gleiche mit westlichen Griff:
AOKI Grand Cheff Gyuto, 24 cm Klingenlänge
http://www.japan-messer-shop.de/d_10013_AOKI_Grand_Cheff_Gyuto__24_cm_Klingenlange__rostfrei691.php

ASAGAO PM-Stahl Gyuto, 21 cm Klinge, handgeschliffen und -signiert, rostfrei
http://www.japan-messer-shop.de/d_1500.php
(hier hätte ich bedenken bezüglich der Schleifbarkeit wegen des PM Stahls und auch bezüglich der Robustheit wegen der hohen Härte)

Ein ziemlich ansprechendes Messer, dessen Kauf ich aber schon beinahe als vermessen betrachten würde wäre dieses hier:
AOKI Gingami 3 Ichii Exklusiv, Gyuto, 21 cm Klinge, handgeschmiedet und -signiert
http://www.japan-messer-shop.de/d_799.php

Ich habe auch schon in Erwägung gezogen ein nicht-japanisches Messer zu kaufen, aber da fällt es mir schwer Vergleichbares zu den obigen Messern zu finden.
Als einziges ist mir hier das Herder 1922 Kochmesser (nicht-rostfrei) aufgefallen, wobei hier die Alltagstauglichkeit durch das Material nicht gegeben scheint und es hier im Forum eine sehr gespaltene Meinung bezüglich der Qualität zu geben scheint. Das wäre mir glaube ich zu heikel.

Um noch ein paar Negativbeispiele zu nennen:
Die Messer von Global finde ich unglaublich häßlich. Ebenso kann ich mich mit dem JÜRGEN SCHANZ Lucidus Gyuto 21,5cm - was eigentlich viele meiner Punkte erfüllen würde - absolut nicht anfreunden.

So, jetzt seid ihr dran. Ich hoffe ihr könnt mir helfen und anhand meiner Kriterien die obige Auswahl einschränken bzw. ergänzen.

Vielen Dank schonmal im Voraus!
NoMa
 
Um noch ein paar Negativbeispiele zu nennen:
Die Messer von Global finde ich unglaublich häßlich. Ebenso kann ich mich mit dem JÜRGEN SCHANZ Lucidus Gyuto 21,5cm - was eigentlich viele meiner Punkte erfüllen würde - absolut nicht anfreunden.

servus,

darf man fragen, was du am schanz'schen gyuto nicht magst? es erfuellt ja wirklich viele deiner punkte und mir gefaellts ;)

lg
bosie
 
...... Ebenso kann ich mich mit dem JÜRGEN SCHANZ Lucidus Gyuto 21,5cm - was eigentlich viele meiner Punkte erfüllen würde - absolut nicht anfreunden.


Moin Kollege,

das JÜRGEN SCHANZ Lucidus Gyuto 21,5cm ist eine Sonderserie - wenn man bei Jürgen direkt bestellt, kann er auf Sonderwünsche eingehen, so z.B. die Griffschalen aus Wüsteneisenholz usw. usw.

Ich habe mehrere Küchenmesser aus SB1 von Jürgen und möchte für den Alltag keines mehr missen!

pevau57
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo allerseits,

Als einziges ist mir hier das Herder 1922 Kochmesser (nicht-rostfrei) aufgefallen, wobei hier die Alltagstauglichkeit durch das Material nicht gegeben scheint [...]

NoMa

Hi,

die Alltagstauglichkeit ist bestimmt gegeben, ein bisschen Pflege müsste man halt investieren.
Nach Benutzen trocken wischen, nicht in den Geschirrspüler (gilt natürlich für alle Messer), das alleine sollte eigentlich genügen, vielleicht hin und wieder ein Tropfen Öl oder eine Salami schneiden.

Ich persönlich liebe meine Herder, was die Verarbeitungsqualität betrifft habe ich es bisher immer mit Erfolg so gehandhabt, dass ich mir die Messer bei einem Händler vorher genau angeschaut habe und bei Onlinebestellung (z.B. beim Messerkontor) explizit darum gebeten habe, dass man mir ein sehr gut verarbeitetes Modell raus suchen möge.
Auf Grund des Solinger Dünnschliffs gehören Herder generell zu meinen Favouriten, ich würde sie also nicht kategorisch ausschließen.

Greez
Wischi
 
Hallo NoMa,
ich finde es prima, dass du dich schon sehr gut informiert hast und deinen Fragen auch viele hilfreiche Hinweise vorausgeschickt hast!
Von meiner Seite her nur Anmerkungen zu Messergriffen: ob dir ein Griff gut in der Hand liegt, wirst du schlußendlich nur durch Ausprobieren feststellen können. Ich benutze meine jap. Messer mit europ. Griffen (Petty und Gyuto) genauso gern wie diejenigen mit kastanienförmigen und achtkantigen Griffen (Kenyo und Nakiri). Da brauchst du sicherlich keine Umstellungsprobleme befürchten. Ich finde gerade die letztgenannten jap. Griffformen sehr angenehm, da hier ein und derselbe Griff besser zu unterschiedlichen Handgrößen passt als das bei europ. Griffen der Fall ist. Bei diesen macht es sich viel deutlicher bemerkbar, wenn der Griff etwas zu groß bzw. zu klein oder zu eckig ist.
Ich wünsche dir ein gutes Händchen beim Aussuchen.
Gruß
Pflaster
 
Zum Thema Griffe: Messer mit japanischer Griffart werden tendeziell kopfschwerer. Ich mag das so, andere auch mögen das vielleicht weniger gerne.
 
Hallo und danke für die bisherigen Antworten.

darf man fragen, was du am schanz'schen gyuto nicht magst? es erfuellt ja wirklich viele deiner punkte und mir gefaellts ;)

Neben der Optik (Griff) wurde im Passaround eine leichte Grifflastigkeit attestiert. Da ich dazu neige ein Kochmesser relativ weit vorne anzufassen und ich eine leichte Klingenlastigkeit als angenehm empfinde war das wohl der ausschlaggebende Punkt. Darüber hinaus finde ich Übergang zwischen Klinge und Griff für mich als nicht günstig.
Vielleicht kann man, wenn man direkt bei Jürgen Schanz bestellt und sich ein Wunschmesser fertigen lässt, auch diese Punkte anpassen, aber ich vermute das wird dann deutlich teurer - aber bevor ich weiter spekuliere frage ich am Besten einfach mal nach.

Danke auch für die Tipps zu denjapanischen Griffen, das hat mir weitergeholfen.

Mich würden vor allem noch Erfahrungen sowie eventuelle Gegenargumente zu den im ersten Post genannten, von mir bereits in die engere Wahl gezogenen, Messern interessieren. Vielleicht hat ja jemand schonmal eins davon in der Hand gehabt oder besitzt es.

NoMa
 
Hallo NoMa!

Meiner Meinung nach hast Du vier sehr schöne Messer in der engeren
Auswahl. Die Messer von Aoki sind sehr gut verarbeitet und als sehr positiv empfinde ich, daß die Stellen der Klinge, wo der Zeigefinger aufliegt, abgerundet sind. Ich besitze ein Yanagiba von Aoki aus Blaupapierstahl und bin sehr zufrieden, aufgrund des Holzgriffes benutze ich es nicht in der Arbeit, sondern nur zuhause, wo ich mich mehr um ein Messer kümmern kann.

Ohne eigene Erfahrung mit PM-Stahl zu haben, glaube ich, daß es bestimmt kein Problem ist, einen harten Stahl zu schärfen, doch wird ein nicht ganz so hartes Material schneller geschärft.

Meine Favoriten aus Deiner Auswahl wären das Gyuotou Ichii Exklusiv aus Gingami 3 und das Grand Cheff Wa Gyoutou. Der Griff beim teuren Messer sieht super aus, aber die Klingenlänge beim anderen würde mir mehr zusagen.

Na dann, viel Spaß bei der Qual der Wahl

Mausbiber
 
Hallo Mausbiber,

danke für deinen Beitrag.
Nach meiner momentanten Gemütslage wird es wahrscheinlich das Grand Cheff Wa Gyuto. Als Alternative ziehe ich lediglich noch die Variante mit dem westlichen Griff in Betracht.

Nach deinen Favouriten aus der obigen Auswahl folgere ich, dass du die japanische Griffart bevorzugst. Kannst du mir das bitte begründen oder deine Sicht der Dinge, die Unterschiede in der Handhabung betreffend, schildern?

NoMa
 
Hallo NoMa!

Selbstverständlich ist die Griffwahl ein sehr spezielles Thema, das nur schwer besprochen, sondern besser befühlt werden sollte. Was dem einen liegt, ist für den anderen unerträglich.

Meine persönliche Sicht:

- In der Arbeit keine japanischen Griffe, und zwar nicht wegen Hygiene, sondern weil ich Angst habe, die Griffe zu oft zu naß und zu schmutzig zu machen. Das ist aber bestimmt auch ein bißchen Einbildung. Denn ein japanischer Messerschmied sagte mir einmal, unschön gewordene Griffe könne man mit Scheuermilch reinigen. Ich habs bis jetzt noch nicht ausprobieren müssen.

- Hält man ein Messer europäischen Stils nur am Griff, also ohne mit irgendeinem Finger schon an der Klinge zu sein, ist die Gefahr, daß die Klinge bei widerspenstigem Schneidgut seitlich umkippt, deutlich geringer als das bei einem Messer mit japanischem Griff und gleicher Haltung der Fall wäre, weil der japanische Griff, egal ob rund, oval oder n-eckig eben nicht für diese Art, das Messer zu halten gedacht ist (von wenigen Ausnahmen abgesehen, z.B. Abhacken eines Fischkopfes mit dem Deba).

- Meine bevorzugte "Greifweise" ist nun aber die, bei der die Hand schon fast mehr von der Klinge als vom Griff hält. Ich habe bei dieser Haltung die absolute Kontrolle über das Messer. Und dafür ist meiner Meinung nach der japanische Griff besser geeignet als der europäische. Dabei ist es ausgesprochen angenehm, wenn die Kanten am Klingenrücken und in dem Bereich der Klinge, wo das europäische Messer eine Hand- oder Fingerschutz genannte Verdickung aufweist, schön abgerundet sind. Das ist bei japanischen Messern aber normalerweise immer der Fall. Beim Messer europäischen Stils muß man meistens selbst für das Abrunden scharfer Kanten sorgen.

Ich finde, Du hast Dir ein schönes Messer ausgesucht. Auch die Länge ist optimal, denn mit einem großen Messer kannst Du alles schneiden, aber nicht mit einem kleinen.

Viele Grüße

Mausbiber
 
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