Zum reinen Polieren auf breiten Fasen ist der King 6000 schon okay, besonders für dessen günstigen Preis. Der kann halt sonst nicht viel außer Schlammschlacht, aber die willst du für deine Anwendung ja durchaus anzetteln.
Wenn ich extra was dafür kaufen wollte, dann Naniwa Superstone/Advance/Kagayaki in der entsprechenden Körnung (je nach vorherigem Schritt 5000, 8000 oder 10000; in jedem Fall auf die 2 cm Version achten oder zwei Körnungen von 1 cm zusammenkleben). Mit Naniwa Jyunpaku oder Morihei 9000 machst du auch nicht viel falsch (außer den Geldbeutel unnötig leeren). Aber dein Problem ist halt nicht der Stein, der King 6000 wird's schon tun; sondern der fehlende Zwischenschritt. Wenige Schritte mit weiten Sprüngen sind ziemlich unproblematisch (und ohne systematische Winkel- und Druckkontrolle sogar eher vorteilhaft - weniger Steine/Schritte, weniger Fehlerquellen), wenn das Ziel "nur" scharfe Schneidkanten sind. Anders sieht's aus, wenn du ein bestimmtes Finish willst.
Spiegel: Spiegelnd musst du aber sowieso noch höher als 6000 gehen, besonders, wenn eine breite Fase poliert werden soll und nicht nur eine Schneidfase deutlich unter 1 mm Breite (je kleiner die Fläche, desto eher wirkt Glanz spiegelnd). Kleine Abstände zwischen den Körnungen helfen schon und niemals zur nächsthöheren Körnung wechseln, bevor nicht alle Kratzer der nächstkleineren Körnung weg sind. Um das zu erkennen, hilft besonders, zwischen jeder Körnung abwechselnd quer und längs zu polieren, dabei fallen verbleibende Kratzer niedrigerer Körnungen besonders stark auf. Das Finish sollte dann tatsächlich längs der Klinge erfolgen, was ja auch schon andere geschrieben haben.
Kasumi: Ich mache wunderschöne Kasumis mit dem Shapton Glass 500. Das kommt auf Handykamera-Fotos nicht gut rüber, weil der Kontrast zwischen Schneidlage und Kleidung zu gering ist; also wenig "Insta-tauglich". Mir egal, die Außenlagen sind schön wolkig und die Schneidlage glänzt "live" auch schön genug.
Was machst Du beim Nachschärfen? Klingt, als wäre das ganz schön aufwändig, wenn das Messer mal nicht mehr schraf ist....
Gebrauchsmesser, die regelmäßg geschliffen werden, werden halt nicht spiegelnd poliert, da würde man ja bekloppt werden, sofern es einem nicht besondere Freude bereitet. Das kann man für die Vitrine oder die alljährliche Sushizeremonie an Silvester machen... ein paar übersehene Kratzer auf der Fase von einer niedrigen Körnung oder vom Gebrauch des Messers sind für die Schneidleistung/Schärfe an der Schneidkante völlig irrelevant.