System-Handschleifen oder Maschinenschleifen

MarkoPabsg

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Hallo Zusammen,
das hier ist mein erster Beitrag, daher kurz HALLO, ich bin Marko, 47 Jahre und schleife seit etwas über 10 Jahren meine Messer mit Wassersteinen. Keine Ahnung was das für welche sind, aber es sind eher günstige. Also 2 Doppelsteine (240/800 & 2000/5000). Abgezogen immer über eine mit Schleifpaste behandelten Lederstteifen.

Die Messer wurden zwar scharf, aber die Winkeltreue…. naja.

Da die Messer eher die Steine geschliffen haben und die fertig sind, möchte ich jetzt was anständiges anschaffen.

Ach ja, meine Messer sind alles WMF Spitzenklasse und ein paar Kai Shun. Nichts besonders, aber richtige Arbeitstiere und täglich im Einsatz (die WMF)

Zur persönlich Auswahl stehen einerseits
Schleifvorrichtung Simon Herde oder eben Nowi Home
Atoma 400 fürs grobe
Shapton pro 2000 für die Grundschäfe
Shapton pro 5000 fürs Finish
Leder mit und ohne Schleifpase

anderseits
Tormek T1 oder T2
beim T2 reizt die Möglichkeit eine 360er und 1200er Diascheibe nachrüsten zu können, wobei die T1 sicher reichen würde.
Nur ausdünnen wird halt nicht gehen und neue Winkel sollen mühsam und zeitintensiv sein.

Klar, mit Tormek wird es sicher super scharf (so ziemlich alle Videso von Besserbissen angeschaut) aber ist die Schärfe (nicht nur Zeitungspapier schneiden, sondern auch darüber hinaus) auch mit der oben genannten Wasserstein + Schleifhilfe (weil ich keinen Winkel konstant halten kann) vergleichbar.

Wie sind eure Meinungen dazu, vor allem von Leuten die beide Systeme kennen und schon verglichen haben?

Danke schon mal im Voraus

Marko
 
Du bekommst die Messer mit beiden Methoden so scharf das jede weitere Steigerung lediglich was für Freaks ist.

Die Frage die Du dir stellen solltest ist eher welches Werkzeug zu Dir passt.

Wobei ich sagen würde wenn Dir Schleifen eher lästig ist, nimm die T1 und lerne mit der vernünftig umzugehen und harke das Thema ab.

Wenn Dir das Schleifen nicht lästig ist und es Dir sogar Freude macht, kauf ein Systemschleifer. Mit dem kannst Du Dich dann bis zum Exzess austoben und Dir auch schicke spiegelblanke Fasen setzen, wenn Du da bock drauf hast.
 
Da muss ich weder die Tormek kennen, noch vergleichen.

Mit nur einer Körnung findest Du immer Deine Grenze, die man zwar maximal ausloten kann, aber dennoch in genau dieser Dimension bleibt.

Du kannst mit einem Shapton 1K, schon viel an kleinen Blessuren rausschleifen und auch ein Finish setzen, dass gut gemacht Normalos reicht.

Meine Kai Shun mit System und Diamantsteinen werden und bleiben suboptimal ohne weitere Schritte. Und ich habe 11 Dia Körnungen.

Andererseits. Selbst als bekennender Systemschleifer, Bogdan EP und Wicked Edge, bekomme ich die von meiner Frau regelmäßig traktierten VG10 Kais mit Shapton 1k und 5K in kürzeste Zeit fit zum Zeitungschneiden.

Für einen derart regelmäßigen Einsatz, wie von Dir beschrieben, wäre mir der Abtrag der Dia zu groß und auch zu grob im Finish. Dicke Solinger mit üppiger Fase dürfte eher das vorgesehene Einsatzgebiet der Tormeks sein - auch wenn anderes geht.

Klare Tendenz zu Simons System, besonders wenn Du schon Steine hast.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Von allen System und Schleifhilfen führt Simons System mit Atoma 400 und Shapton 5k (als Beispiel) am schnellsten zu einem perfekten Ergebnis.
Anstelle des 2K Steins würde ich allerdings für die WMFs einen Wetzstahl zum schnellen Auffrischen anschaffen.

Bei der T-1 sehe ich es ähnlich wie @El Dirko und etwas anders als @pebe 😉:

Würdest du nur dünn ausgeschliffene Kais (oder ähnliche Klingen) benutzen, wäre die T1 nach meiner Meinung die bessere Wahl: Weil es flotter geht und ein Wetzstahl nicht ideal für solche Klingen ist.
Wenn die T-1 griffbereit auf der Arbeitsplatte stehen kann, kann man damit die Klinge schnell mal auffrischen.

Das Umschleifen ist übrigens nur aufwändig, wenn man die Schneide von einem großen auf einen kleineren Winkel ändern will.

(BTW: Ich habe für die T-1 noch einen 10% Gutschein rumliegen).
 
..führt Simons System mit Atoma 400 und Shapton 5k (als Beispiel) am schnellsten zu einem perfekten Ergebnis.

Eine große Aussage gelassenen geschrieben.

Aber wir haben ja ohnehin unterschiedliche Auffassungen, was sinnvoll und vorallem, was ein „perfektes Ergebnis“ ist..

grüsse, pebe
 
@El Dirko hat das gut auf den Punkt gebracht: Wenn Dich das Schleifen eher nervt, dann die Tormek, ansonsten plädiere ich auch klar für ein System.

Mir stellen sich sämtliche Haare zu Berge, wenn ich höre, wie das Messer die Schleifscheibe der Tormek berührt! Da hätte ich wirklich Bammel, unnötig viel Material abzutragen und fühle mich mit meinem Nowi Home einfach wohler. Bei minimalem Abtrag die maximale Schärfe rauszukitzeln, gelingt am besten mit einem System.

Als ich mein Nowi gekauft habe, gab es das System von Simon noch nicht. Heute würde ich eher zu Simon´s System tendieren, denn der Preis vom Nowi ist schon ziemlich deftig.
 
Servus,

ich habe ein extremes „Nerdsystem“ von Uwe Mattern und auch das System von Simon. Ich denke wer kein Schleiffreak ist, findet mit dem sehr gut durchdachten System von Simon in jeden Fall das Auslangen und mit Übung und zunehmender Erfahrung lassen sich damit Schneiden herstellen, die selbst verwöhnten Anforderungen genügen.

Ich bin da ganz bei Taka, Abtrag/Verschleiß so wenig wie möglich und nur soviel wie nötig. Irgendwann landet jeder der sich mit „schneiden“ auseinandersetzt bei dünngeschliffen Klingen und ab dann ist ein maschinelles Abtragen nicht so einfach kontrollierbar, wie eine manuelle Bewegung der Klinge.

Bei robusten Messern mag eine Tormek das richtige sein hier kann ich nicht mitreden und daher enthalte ich mich.

Gruß, güNef
 
Hallo Marko und willkommen im Forum!
Die Messer wurden zwar scharf, aber die Winkeltreue…. naja.
Warst Du denn mit dem Ergebnis unzufrieden? Oder wie kommst Du darauf?

Ich will Dir nichts ausreden, und vielleicht ist ein Schärfsystem genau das richtige für Dich.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man den größten Hub mit der Klingengeometrie macht. Evtl gewinnst Du viel, wenn Du Deine Lieblingsmesser mal richtig ausdünnen lässt.
Zum scharf halten brachst Du dann keinen groben Atoma400 mehr.
Und das Schärfen geht dann auch viel einfacher. Ob bei dem "weichen" WMF-Stahl das System noch einen großen Hub bringt, weiß ich nicht...

Gruß, Andreas
 
Vielen Dank schon mal für die vielen Antworten!! 👍
Nein, schleifen nervt mich nicht. Ich mache es eigentlich gerne. Es hat was beruhigendes. Mich nervt nur, wenn man lagen dabei sitzt und das Ergebnis dem Aufwand hinterher hinkt.
Aber es muss nicht immer eine Wissenschaft sein, Messer auffrischen hab ich bis dato immer mit Lederriemen + Schleifpaste erledigt. Liegt in der Küche und in unter einer Minute ist das Messer wieder scharf.

Mit Wetzstahl hab ich leider überhaupt keine Erfahrung.

Bzgl. Steine:
Der Atoma 400 soll wirklich in erster Linie zum erstmaligen Einstellen des gewünschten Winkels aller meiner Messer, zum Ausbessern von Ausbrüchen und zum Abrichten der Shapton Steine dienen. Alternativ ginge ein Shapton Pro 320 oder ein Shapton Glass 500 auch!??? Was meint ihr ?

Bei den Shapton hätte ich gerne 2
also 1000 oder 2000
und 5000 oder 8000
beim 1000/2000 zum neuerlichen Anschleifen an vorhandenem Winkel und zügigem Abtrag und trotzdem feinen Ergebnis.
Ob in Kombination 1000 + 5000 oder 2000 + 8000 besser ist, da fehlt mit die Erfahrung. Da verlasse ich mich mehr auf euch.

Bzgl. Wetzstahl.
Sollte ich sowas für die rasche Auffrischung anschaffen, was wäre für meine Anwendung und Messer passend?
Oder einfach beim Leder bleiben?

Sorry für die vielen Fragen ☺️
Aber ich habe gerade Urlaub und habe altuell viel Zeit für das Thema
 
Hallo Marko und willkommen im Forum!

Warst Du denn mit dem Ergebnis unzufrieden? Oder wie kommst Du darauf?
Dankeschön 😎

Einerseits keine Ahnung welche Winkel meine Messer haben und anderseits wenn ich 4 am einem Tag schleife/schärfe, wird eines superscharf, die anderen so eher gar nicht. Dann schleife ich dann so lange weiter bis irgenwann mal ein brauchbares Ergebnis da ist.
Also kein reproduzierbares Ergebnis. Und genau das will ich.
Einen hohen Schärfestandard, den ich wieder und wieder zuverlässig zustande bringe. Und das ist bei mir ohne System oder Maschine nicht der Fall
 
@Besserbissen :
Also wenn du wirklich einen 10% Gutschein hättest den du nicht benötigst und abgeben würdest… das wäre eine wirklich klasse Sache.
Inspiriert von deinen tollen Videos, ist die T1 sicher etwas was man zumindest mal angeschafft und getestet haben muss. Die Steine sind deshalb ja nicht aus der Welt.
LG
Marko
 
@MarkoPabsg Willkommen im Forum.

Ich schleife mit Novi Pro und den Shapton Glass Stone. Mit den Shapton 1K, 2K, 3K und 6K bin ich sehr zufrieden. Mit dem 320er komme ich nicht zurecht.
anderseits wenn ich 4 am einem Tag schleife/schärfe, wird eines superscharf, die anderen so eher gar nicht.
Vielleicht sind vier Messer einfach zu viel. Die Konzentration lässt nach, man wird hecktisch und das führt dann zu Resultaten die nicht befriedigen.

Für eine neue Fase zu schleifen benutze ich entweder die Atoma 400er Diaplatte oder die Tormek T8. Noch ein Wort zu den Maschinen: wenn du ohne Druck arbeitest, dann ist der Abtrag auch relativ langsam. Es braucht einfach Übung. Es ist nicht wirklich schwer, aber verschiedene Messergeometrien und Stähle brauchen halt mehr oder weniger Durchgänge. Nach jedem Durchgang immer kontrollieren ob es schon reicht oder eben noch nicht. Wie @pebe schon sagte: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Die Tomek T1 ist sicher ein toller Küchenhelfer, also kaufen. Die Steine geben dir aber viel mehr Möglichkeiten. Die Tormek T1 kann z.B. ganz kleine Messer nicht schleifen, mit den Steinen kannst du wirklich jedes Messer schleifen. Es braucht also beides.

Noch ein Wort zu den Steinen. Für die Küche reichen 400er Atoma, Shapton Glass Stone HR mit 1, 2 und 3K.
5K und 6K sind für Spiegelpolituren. Für Küchenmesser einfach zu viel des Guten. Aber wenn es dir Spass macht, dann spricht auch nichts dagegen.

8K und 10K sind für Rasierklingen.

Wetzstäbe habe ich vier oder fünf. Benutzen tue ich nur den Keramikwetzstab von Skerber. Und erst noch äusserst selten. Im Notfall. Ich mag Wetzen nicht so sehr, ich mache lieber einen Brush-Up auf dem 3K Shapton.

Gruss Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mit einfach mal den Tormek T1 bestellt, einfach um zu sehen wo man mit dem Ding so hinkommt.
Welche Schärfe ich damit erreiche und wie der Umgang in der Praxis damit ist.

Ausschlaggebend für den schnellen Kauf waren einerseits die Grenze des Geräts und dann noch der 10% Rabatt 😎😁

Ich will einfach sehen, was man aus dem kleinen Ding rausholen kann, was die Grenzen sind und ab wann manuell geschliffenen Steine die T1 ersetzen können und werden.

Bin gespannt und werde sicherlich berichten
 
Tipp: Wie alle Diaplatten, Diaschleifscheiben etc. sind die am Anfang ziemlich grob. Daher ist es sehr wichtig ohne Druck zu arbeiten. Die Diamanten müssen langsam eingeschliffen werden.
Und ja, ein Erfahrungsbericht ist hier immer willkommen.
 
Update:
T1 heute erhalten. AAABER
Leider oder zum Glück ist mir eine gebrauchte T2 inkl. aller 3 Diascheiben (von den Kleinanzeigen hier) reingerannt.
Dadurch dass sie schon gebraucht sind, hat sich das anfängliches super abrassive der Scheiben gelegt und ich konnte gleich die DWF und DWE Scheibe ditekz testen.
2x WMF, 1x Schweizer Taschenmesser Victorynox, 1x Kai Shun Santoku geschliffe .
Echt wahnsinn, wie gut und schnell das geht.
Vor allem mit der DWE hintennach (beim Kai Shun) sind echt super Ergebnisse machbar. Dabei habe ich auf der Kompositscheibe nur minimal abgezogen (2x pro Seite). Da kann man sicher noch mehr rausholen.
Auf jeden Fall sind die Ergebnisse schon besser als ich es mit der Hand bis dato geschafft habe. Und zwar deutlich!!

Die T1 habe ich gar nicht getestet, denn so kann ich sie bei Bedarf noch retournieren.
Einen Vorteile sehe ich an der T1 dennoch.
Man kommt wesentlich leichter an die Kompositscheibe, da die Schleifvorrichtung nicht stört. Und da gerade hier die finale Schärfe entsteht, hat die T1 trotzdem seinen Reiz.
Also Zusammengefasst:
T1: Klein, ca. halber Preis der T2, Super Zugängigkeit Kompositscheibe.
T2: Verschiedene Scheiben, dadurch kann man hier durch die Progression gehen. Durch die DWC grobe Arbeiten schneller möglich, durch die DWE kann man eine feine Schneidkante erzeugen.
Final bin ich mir noch nicht 100% sicher, ob die T2 die bessere Lösung ist, vor allem wenn man immer die gleichen gleich gut gewarteten Messer schärft.

Für den Moment ist das manuelle Schleifen erstmal auf on-hold.
 
Da die T2 genau wie die T1 keine Wasserkühlung hat, hoffe ich, dass Du Atemschutzmaske, Schutzbrille beim Schleifen trägst und aufpasst, dass die Klingen nicht überhitzen.
 
Da die T2 genau wie die T1 keine Wasserkühlung hat, hoffe ich, dass Du Atemschutzmaske, Schutzbrille beim Schleifen trägst und aufpasst, dass die Klingen nicht überhitzen.

Ich würde auch noch ABC Schutzanzug und Vollabsaugung empfehlen. lol

Jetzt mal ernsthaft, hast du T1 oder T2 schonmal in Aktion gesehen? oder weisst wie die Maschinen funktionieren? Ich denke nicht.
 
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