Giten Morgen von einem Jet-Lag-gebeutelten Leser
Esteinmal ist
Claviceps, das Mutterkorn, hauptsächlich wegen dem zwingenden Einsatz von Fungiziden im Getreideanbau nicht mehr auf unserem Roggen.
Wegen Coffein habe ich auch spontan an Ilex gedacht. Aber:
Ilex aquifolium, der einheimische Vertreter der gattung Ilex, zu der auch Mate gehört, ist nun mal kein Mate. In manchen Gattungen (z.B. Solanum) sind bei zwei Arten die Unterschiede was Gehalt an Giftstoffen angeht sehr stark. Deshalb würde ich mich
sehr langsam an die Blätter von
Ilex aquifolium herantasten, zumal die Pflanze als Waldbewohner aufgrund der starken Lichtkonkurrenz möglicherweise sehr variabel ist im Gehalt. (Im Dichten Nadelwald möglichweise ungiftiger oder giftiger als auf einer Lichtung oder am Waldrand)
Hier noch der Verweis auf das Giftpflanzencompendium:
Giftpflanzencompendium schrieb:
Die Stechpalme enthält in den Beeren 0,7% des Nitrils Menisdaurin. Ob die Giftigkeit der Pflanze auf diesen Inhaltsstoff zurückzuführen ist, wurde noch nicht abschließend geklärt.
Die Blätter des Matebaums enthalten bis zu 1,7% Coffein und bis zu 0,5% Theobromin, das auch in der Kakaobohne (Theobroma cacao) vorkommt.
Es scheint also durchaus Unterschiede in der Zusammensetzung zu geben.
Der Nikotinersatz ist schon eine etwas harte Nuss.
Nicotiana ist eine Gattung der Familie
Solanaceae, Nachtschattengewächse. Ebenso ist das Alkaloid Nicotin hauptsächlich in Pflanzen dieser Familie zu finden. Da die einheimischen aber ein umfangreiche Menge anderer, hoch giftiger, meist psychoaktiver Substanzen enthält, verbietet sich hier jede Experimentierfreudigkeit.
Der vollständigkeit halber sei bemerkt, dass früher die Blätter von
Datura stramonium als "Astmazigaretten" geraucht wurden, weil das enthaltene
Scopolamin/Hyoscyamin lösend auf verängte Bronchialwege wirkt. Weiterer Inhaltsstoff ist Atropin, das
in geringen Mengen eine ähnlich anregende Wirkung hat wie Nicotin.
Wenn es um die Haptik des Rauchens geht, dann wurden weiter verschiedene rauchbare Pflanzen genannt. Wenn die Alkaoidwirkung benötigt wird (was bei schweren Rauchern durchaus zu einem Problem werden kann), würde ich im äußersten Notfall folgendes machen:
Ein kleines Blattstück des einheimischen Stechapfels zu einer Kugel gerollt in die Wangentasche legen. Nicht kauen, sondern nur einspeicheln. Den Speichel unbedingt
ausspucken. Die Wirkung wird rasch über die Mundschleimhaut erzielt und lässt sich im Gegensatz zu Rauchen oder gar Verzehren der Pflanzen deutlich besser kontrollieren.
Übrigens wurde so teilweise auch unfermentierter Tabak als Rauschmittel eingenommen, der in dieser Form zum Rauchen viel zu giftig ist.
Ich persönlich würde das
nicht machen und empfehle es auch keinem zu versuchen. Die Frage nach einem Ersatz wurde jedoch gestellt und ich finde das ein recht interessantes
Gedankenexpreiment.