Moin zusammen !
Fangen wir von hinten an.
Was unterscheidet ein Nihonto dieser Preisklasse von einer Replik : Ganz einfach die Qualtität. Ich habe bisher in den letzten 20 Jahren kein Nichtnihonto gesehen das ein utswuri oder ähnliches in gleicher Form aufweist. Ashi etc. Höchstens ansatzweise.
Für das Geld bekomm ich ein Tokubetsu-hozon ohne Probleme besorgt.
Wenn mir einer einen chinesischen oder europäischen Schmied in dieser Preisklasse anschleppen kann dessen Klinge von der NBTHK als anzuerkenndenes Kunstwerk bezeichnet wird und dementsprechend auch das gleiche Papierchen wie z.B. ein ordentlicher Gassan kriegt . Dann nehm ich Alles zurück, aber das will ich erst sehn. ( ich meine aber Klingen im japanischen Stil ! )
Übrigens : Die Ausrede :Na als Gaijin geht das nicht : Nix da, wenn Habakimacher daraufzusteuern nächster Mukansa zu werden, wenn Langnasen Polierwettbewerbe bei der NBTHK gewinnen beweist das ja wohl mehr als deutlich, das die Japaner da aufgeschlossen sind
Übrigens ich weis das einige Japaner auch gerne Katana von Europäern / Amerikanern kaufen : Die Arbeiten sind ja für den praktischen Gebrauch auch nicht von der Hand zu weisen, aber vom Kunstschwert sind wir da wohl noch einige Meilen entfernt. ( Jedenfals nachdem was die NBTHK oder NTHK dafür hält. )
Wie gesagt : Ich nehme offiziell ALES zurück wenn mir jemand ein GAIJIN-KATANA mit TOKUBETSU-HOZON vor die Nase hält.
Wer das mit dem Preis nicht glauben möchte : Aoi-Art bietet z.B. im Augenblick unter Katana ein Schwertchen mit Tokubetsu-hozon Papieren der NBTHK, Shirasaya und Koshirae für ca. 7500 Euronen ( 120 000 JPY) an....
Klar Beimungen im Stahl sind was Feines. Da geben sich die Japaner eine irre Mühe möglichst reinen C-Stahl ohne irgendwelches Zeug drin zu produzieren und dann das...man sollte sich immer im Bewustsein halten Jeder Legierungskomponente macht das Verhalten des Werstoffes schhwieriger einzuschätzen. ( Teilweise entstehen bei mehrkomponenten Legierungen im Nichteisenbereich sogar fast chaotische Systeme, das dürfte aber bekannt sein. )
Schlackereste in der klinge . Oh weh,da gruselt es jedem Sammler japanische Kllingen. Wie wär es mit Kohlestücken, die geben auch hübsche schwarze Einschlüsse, überhitzte Schweissnähnte sehen auch entzückends aus mit ihrem neckischen groben Gefüge......

( Is ja gut ich reg mich ja schon ab....)
Kurz ich versteh immer noch nicht was das mit dem tausend Jahre alten Werstoff soll.
Tamahagane wurde erschmolzen. Auch bei Reduktionsöfen spricht man von Erschmelzen wenn sich nicht ganz gewaltig was geändert hat. ( Das die Bezeichnung hier irreführend ist , geb ich aber gerne zu. )
Übrigens das bei der Tatara kein flüssiges Eisen entsteht : Na das würd mich stark wundern bei den netten Temperaturen....
Es wird halt blos kein Abstich gemacht sondern der Block erstarrt im Schmelzaggregat. ( Resultat :das ganze Ding darf danach abgerissen werden um an das Endprodukt ranzukommen.)
Aufkohlen / abkohlen von Tamahagane. Tja die meisten stellen sich darunter diese niedlichen kleinen Bruchstücken vor. Ist aber leider nicht so. Der ganze Kera, der ganze Block der in der Tatara erschmolzen wird
ist grundsätzlich Tamahagane, blos von unterschiedlichsten Qualitäten.
Das bei einem Block von bis zu einer Tonne Gewicht und mehr die Qualität nicht an allen Punkten gleich ist dürfte klar sein.
Also haut man das Ding in Stücke und bearbeitet das Material halt weiter.
Natürlich suchen sich die Schmiede die Stücken raus mit denen sie im weiteren Verlauf die wenigste Arbeit haben.
Gruß
Stefan