Taschenmesser auf der Klassenfahrt

ich find den tip mit dem tool cool... ;-)

bei dieser konstellation lohnt es nicht zu diskutieren welche messer waffen sind oder nicht.

aber ein kleines multitool wird (noch) nicht als waffe angesehen.

ich k..... aber darüber ab, daß selbstverständlich messer verboten werden, aber die ganzen gewalttätigen videospiele nicht!!! das ist doch viel schlimmer und führt zur senkung der hemmschwelle. nicht das mitgeführte messer.

ich würde da nicht diskutieren. allerdings würde ich der klassenleiterin diskret die entsprechenden texte des Waffengesetzes zukommen lassen.
dann kann sie immer noch messer verbieten, aber bezeichnet es evtl. nicht als waffe :)

wie ist das eigentlich an waldorfschulen? die schmieden doch ab einem bestimmten alter (steiner hatte da so interessante ansichten).

lg
 
unnütz

Zwar kann ich das Anliegen des Lehrers irgendwo nachvollziehen, halte diese Art von Vorschriften und Pauschalverdächtigungen jedoch für so unnütz wie den sprichwörtlichen Kropf.

Ich besitze seit meinem 6. Geburtstag (und das ist schon einige Zeit hier) Messer, trage annähernd jeden Tag mindestens eines bei mir und würde mir ohne ziemlich nackt vorkommen. Wie spitze ich Bleistifte, putze mir die Fingernägel aus :irre: , öffne Briefe und Verpackungen, schmiere mein Brot und schneide den Radi im Biergarten ... Es geht ja fast nicht ohne.

Auch die Schulzeit habe ich mit dieser Einstellung gut überstanden, das war nie ein Thema. Messer sind für mich keine Waffen, sondern unentbehrliches Werkzeug. Aber das ist vielen "Stadtmenschen" und Zivilisationsweichlingen ohne Bezug zur Materie nicht zu vermitteln :confused:
 
Jau, diese "Begündung" ist schon Ignoranz hoch drei.
Ich selbst - Pädagoge - habe bei Fahrten mit Kindern immer ausdrücklich das Mitnehmen eines Taschenmessers begrüßt* (und die Kids dann gründlich eingewiesen), lediglich Dolche, Springmesser und ähnliches untersagt.
Wir haben zwar immer wieder mal Pflaster und gelegentlich einen Druckverband anlegen müssen, aber alles blieb im Rahmen.
Im vorgenannten Fall vermute ich, daß die Vorverurteilung aller Messer und deren Trägerinnen als "böse" nicht zu aufzuheben sein wird - also muß Rebekka wohl eine Woche Überlebenstraining ohne Messer absolvieren. Vielleicht kann sie ja hinterher für uns hier einen Bericht abliefern: "Eine Woche ohne Messer - wie schlimm war das und welche Notlagen hätten mit einem Taschenmesser verhindert werden können?"
Trotzdem viel Spass dem Mädel.
Interessehalber die Frage: Was hätte sie denn mitgenommen, wenn sie hätte dürfen?
arno
*ja, ich weiß, stehe immer mit einem Bein im Gefängnis...jeder, der Kinder- und Jugendarbeit macht, tut das.
 
Zuletzt bearbeitet:
@porcupine

Vermutlich hätte sie ihr erstes "eigenes" mitgenommen. Ein kleines Klappmess mit Backlock, dass neue Schalen nach ihren Vorstellungen bekommen hat. Auch die Härte des Lock wurde ihren Kräften angepasst.
Evt. auch mein Blattmesser zum Umhängen. Das sieht zusammengeklappt wie ein blattformiger Anhänger aus.
Vielleicht auch gar keins, aus Angst es würde ihr eines der anderen Kinder wegnehmen.

Insgesamt hat sie 8 eigene Messer, 3 für sie angepasst, 3 Customs.
Ja, dass das spinnert ist weis ich auch!

@Danke an alle. Ich weis jetzt wenigsten, das ich noch nicht ganz allein bin mit meiner Meinung, dass Messer nützliche Werkzeuge sind.
 
porcupine schrieb:
*ja, ich weiß, stehe immer mit einem Bein im Gefängnis...jeder, der Kinder- und Jugendarbeit macht, tut das.


seuftz, ja, je "zivilisierter" unsere Gesellschaft wird und je mehr
Eltern vergessen das Sie auch mal Kinder waren, desto
selbstverständlicher wird der Weg zum Rechtsanwalt.

Letztes Jahr beim Klassenfest habe ich unseren Jungs und Mädels
vorgeschlagen unter freiem Himmel am Lagerfeuer zu übernachten.
Die Mehrzahl der Kinder war begeistert, die Mehrzahl der Eltern war entsetzt. Eine Aussage war, "wenn meinem Kind etwas passiert
dann bekommenSie Post von meinem Anwalt".
Toll was? Sowas motiviert unheimlich.
Einige Eltern haben aber doch zugestimmt und wir hatten einen herrlichen
Abend und die Kiddis wollen dieses Jahr wieder. :)
Ich hoffe das diesmal mehr Eltern zustimmen, zumal keines der Kinder geklaut wurde. :D

Gruß
 
Aleena schrieb:
Insgesamt hat sie 8 eigene Messer, 3 für sie angepasst, 3 Customs.
Ja, dass das spinnert ist weis ich auch!


wieso?? Sind wir nicht alle ein bischen Bluna? :D :D :D

Gruß
 
Big-Bear schrieb:
seuftz, ja, je "zivilisierter" unsere Gesellschaft wird und je mehr
Eltern vergessen das Sie auch mal Kinder waren, .....

..... die Mehrzahl der Eltern war entsetzt.
Gruß

@Big-Bear
Nach dieser Definition bin ich "unzivilisiert", da hätte ich keine Probleme mit gehabt.
Vielleicht aber meine Kinder. Die sind da empfindlicher als ich.
 
Big-Bear schrieb:
Eine Aussage war, "wenn meinem Kind etwas passiert
dann bekommenSie Post von meinem Anwalt".
Was hätte die Eltern gehindert, ihr Kind nach Hause zu nehmen? Ist doch keine Pflichtveranstaltung.
Einige Eltern haben aber doch zugestimmt und wir hatten einen herrlichen.

Na also.

Gegenbeispiel: Ein Kind, bald 18 auf Klassenfahrt, hatte die Erlaubnis der Eltern, sich wie 18 benehmen zu dürfen, also weg gehen etc. Hat der Lehrer nicht akzeptiert. Darauf hin wurde ein Mitschüler, schon 18, zum Erziehungsberechtigten erklärt und der mußte die als mitschleppen, das hat der Lehrer akzeptiert. Er hat mit Humor die Lage geklärt, aber trotzdem bin ich überrascht, dass die Erklärung der Eltern nicht reicht.

Mir sind die Grenzen der Aufsichtspflicht nicht klar bzw. wie weit diese Pflicht geht. Aber, naja, vielleicht ein bisschen weit hergeholt, aber in Urteilen zu Autounfällen und Haftungsrecht wird auch immer vom "Lebensrisiko" gesprochen.

Als ich mit 6 im Zeltlager war, gab es immer ein großes Feuer und ein Depp ist voll reingelatscht. Ja, Depp eben. Wäre doch keiner darauf gekommen, einen anderen als ihn selbst dafür verantwortlich zu machen.

Es ist doch meine Entscheidung als Eltern, meine Kinder an Veranstaltungen Teil haben zu lassen und sie vor Gefahren zu warnen, wenn das manchmal nicht so einfach ist. Ist mir das Risiko zu groß, bleiben die daheim. Soziale Ausgrenzung geschissen. Muss man auch mal Charakter zeigen.
 
Aleena schrieb:
@Big-Bear
Nach dieser Definition bin ich "unzivilisiert", da hätte ich keine Probleme mit gehabt.
Vielleicht aber meine Kinder. Die sind da empfindlicher als ich.

Ich hoffe ich habe Dich nicht gekränkt, bei vielem, was heute so als
zivilisiert gilt, bin ich auch lieber unzuvilisiert.
Leider grenzt so eine Einstellung auch manchmal aus, bzw. stößt
auf Unverständniss.

Gruß
 
exilant schrieb:
Was hätte die Eltern gehindert, ihr Kind nach Hause zu nehmen? Ist doch keine Pflichtveranstaltung.

Dass das Kind bitte, bitte, bitte, darf ich sagt und der Erziehungsberechigte
nicht nachgeben kann, ohne den Verantwortlichen Betreuer vor den
(vermeintlichen) Konsequenzen zu warnen.
Solche Leute gibt´s halt, mach was dagegen.


Gruß
 
exilant schrieb:
Als ich mit 6 im Zeltlager war, gab es immer ein großes Feuer und ein Depp ist voll reingelatscht. Ja, Depp eben. Wäre doch keiner darauf gekommen, einen anderen als ihn selbst dafür verantwortlich zu machen.

Das war zu meiner Kinderzeit auch so, nur ist das heute nicht mehr ganz so einfach, leider.
Heute ist man immer ganz schnell mit dem Anwalt zu Hand, ob das dann zum gewünschten Erfolg führt ist etwas anderes, aber man hat trozdem erst mal Ärger.

Gruß
 
Ja, die gibt´s. Ein Nein nicht trauen aber den Hals aufsperren.

Wie ist das mit der Aufsichtspflicht? Ja, OT aber auch wieder nicht..
 
Messer in Schulkinderhand...

Die letzten Beiträge veranlassen mich auch etwas Senf zur Wurst zuzugeben.

Richtig wäre es, die Schulkraft ist der Leitwolf und hat das Sagen während einer Klassenfahrt.
Gabs denn etwas schöneres, als dass der Lehrer beim Jahresausmarsch oder Ausflug als großer Kumpel voran ging?
Er zeigte im Wald, was mit dem Messerchen alles Schöne zu machen ist.
Im Frühjahr aus Lindenholz ein kleines Pfeifchen usw. .
Und Heute?
Da hat der Lehrer Angst, Angst vorm Schulleiter und der hat Angst vor den Eltern, die haben Angst vor den Kindern und umgekehrt.
Keiner traut dem Anderen etwas Gutes zu, jeder beäugt sich von der Seite und wartet auf etwas Böses. Hinter jedem Busch wird ein Räuber vermutet. Und wenn sich dann noch Aleena hinreißen läßt zu einer Behauptung, das Messer von Rebekka sei keine Waffe, ist sie beim Volk der Angsthasen vollends untendurch. Eigentlich schade darum, dass sich die Zeit dahingehend geändert hat, dass Angstblockaden die einfachsten Erziehungschancen einer Lehrkraft unterbinden, indem er passiv bleibt und den Kindern eben nicht zeigt, wie ein kleiner Löffel geschnitzt oder eine primitive Leiter/Floss zusammengebaut werden.
Das zeichnet leider unsere Gesellschaft z.Z. aus, es wagt kaum noch einer etwas.
(Deshalb,- Hut ab vor den Pädagogen, die auch was wagen und aus den Kindern gestandene Menschen mithelfen zu machen und nicht Duckmäusertum und Wolfsheulerei unterstützen. Habe für Eltern nichts übrig, die statt Hausaufgabenkontolle die Kinder aushören, was der Lehrer wieder alles angestellt haben könnte.)
Stellen wir uns nur vor, das Messerchen fällt im Wald mit der Spitze (wie immer) nach unten, trifft eine Kröte in den Rücken und schon ist am nächsten Tag die Zeitung über Tierquälerei vollgeschmiert.
Angst vor schlechter Presse!
Noch ein wenig mehr Fantasie und es wird einem übel.
Aleena, für Deine Rebekka kommen auch wieder bessere (Messer-)Zeiten
Wir alle haben ja bis heute die meisten Angst - und Krampfverordungen überlebt.
Servus - Reinhold.
 
@ exilant:

Aufsichtspflicht bedeutet einfach, dass Du deine Schutzbefohlenen
im Rahmen der normalen Möglichkeiten beaufsichtigst.
Z.B. nur am Klettergerüst und nicht auf Bäume klettern, aufpassen das keiner über die Strasse rennt usw.
Du kannst deine Augen aber auch nicht überall haben und wenn mal was
passiert bist Du dann nicht automatisch schuld.
ABER! In 99% der Fälle wird erst mal die Schuld bei Dir gesucht.
Wenn es eine allgemeingültige Definition der Aufsichtspflicht oder deren
Verletzung gäbe, wäre das schön.

Ich habe mir deshalb auch schon überlegt, ob ich mich noch weiter als Betreuer zur Verfügung stelle oder nicht.
Aber ich mach´s weiterhin, die Kiddis sind mir wichtiger und es macht auch wirklich Spass was mit Ihnen zu unternehmen.

Gruß
 
Klasse Klassenlehrer

Da lob ich mir doch den mittlerweile leider verstorbenen Grundschullehrer einer meiner Töchter.
Beim Infoabend zur Klassenfahrt sagte er:
"Wenn die Kinder ein Messer zum Schnitzen mitnehmen wollen können sie das natürlich tun. Ich sammle die Messer ein und wenn es dann ans Schnitzen geht teile ich sie aus."
Das halte ich für einen sehr venünftigen Mittelweg.

Gruß Uraken
 
Liebe Aleena (und alle anderen, die Ihren Kids vernünftigen Umgang mit Messern beibringen möchten):
Ich erkläre mich sehr gerne solidarisch mit einer verantwortungsbewußten Mutter, die Ihrem Kind ében nicht nur beibringt, wie ein Gameboy funktioniert, sondern augenscheinlich auch einen Blick für Realitäten hat(Kann mir bitte jemand diese Dose mir einem Gameboy aufmachen???Nein??? Sch....!!!) .Ich seh die Sache genauso, denn man kann Kindern sehr wohl beibringen, gut mir einem, oder meinetwegen auch zehn Messern umzugehen.
Wenn´s die Lehrkraft irgendwann einsieht, wird´s vielleicht besser...
LG
Messerjocke112
 
@Big-Bear
Kein Problem, Du hast mich durch Deine Aussage nicht verletzt. :)

Darüber hinaus haben mir Deine Beschreibungen der „anderen Seite“ weiter geholfen. :hmpf: Ich gehe jetzt mit mehr Verständnis an die Betreuer heran. Müssen die doch den Spagat zwischen uns auf der einen Seite (Mut zum Risiko und Vertrauen in die Einsicht der Kinder) und dem anderen Extrem (Kontrolle und Aufsicht über Alles) hin bekommen.

@alle
Ich habe am Wochenende ein erfolgreiches (sehr ruhiges) Gespräch mit der Klassenleiterin und dem Elternbeirat während eines Elternstammtisches gehabt. Dabei das Waffengesetz dabei gehabt und erläutert, auch etwas über Messer und ihre Bestimmung erklärt.
(Der Tipp hat gut funktioniert feuervogel69)

Statt „Taschenmesser (Waffen) ...........sind auf der Klassenfahrt generell verboten.“ wie in dem Infoblatt.

Heißt es jetzt in der Einverständniserklärung: „Um Missbrauch vorzubeugen, sind Taschenmesser, ............... auf der Klassenfahrt und in der Jugendherberge für alle verboten.“

Nicht begeisternd, aber korrekt und absolut einzusehen! Dadurch liegt der Vorwurf jetzt bei denen die den Missbrauch begehen und nicht bei denen die Messer sachgerecht benutzen. Gut so. :super:
 
Aleena schrieb:
@Big-Bear
Kein Problem, Du hast mich durch Deine Aussage nicht verletzt. :)

Gott sei Dank. :D

Aleena schrieb:
Statt „Taschenmesser (Waffen) ...........sind auf der Klassenfahrt generell verboten.“ wie in dem Infoblatt.

Heißt es jetzt in der Einverständniserklärung: „Um Missbrauch vorzubeugen, sind Taschenmesser, ............... auf der Klassenfahrt und in der Jugendherberge für alle verboten.“

Nicht begeisternd, aber korrekt und absolut einzusehen! Dadurch liegt der Vorwurf jetzt bei denen die den Missbrauch begehen und nicht bei denen die Messer sachgerecht benutzen. Gut so. :super

Na, wenigstens was.

Gruß

PS: wo soll denn Die Klassenfahrt hin gehen, wenn ich fragen darf?
 
Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt:
Jeder Mensch kann sich Tag für Tag beim Frühstücken oder bei der Arbeit in der Küche böse in den Finger schneiden.
Das gibt dann ein Pflasterchen und ein Trost-Schmatzerl auf die Wange aber sonst kräht kein Hahn mehr danach... --> im Familienkreis!!!
Passiert so eine Selbstverständlichkeit jedoch auf 'ner Schulfahrt, wird der Lehrer, der teilweise solchen Dingen wirklich machtlos gegenübersteht, dann wird er förmlich offiziel hingerichtet, zur Befriedigung und Gewissensberuhigung einiger panischer Eltern.
Schließlich kann's auch jederzeit passieren, dass ein Kind beim Spielen blöd fällt und sich den Knöchel z. B. staucht. Was sollte der Lehrer denn machen? C'est la vie! :rolleyes:
Dabei frag' ich mich: Ist das sinnvoll? Wenn Kinder keine eigenen Erfahrungen mehr machen dürfen, weil alles, was eventuell negativ, aber auch für die Zukunft heilsam sein könnte, von vorneherein von ihnen ferngehalten wird --> Wie sollen die selbstständig werden?
Nur wenn man sich schonmal die Finger verbrannt hat, weiß man, dass die Herdplatte heiß ist, aber man merkt's sich's für immer.
Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Kinder keine Aufsicht brauchen. Ich will damit nur sagen, dass man's in beide Richtungen übertreiben kann, und wir in unserer Zeit wohl eher auf dem pädagogischen Paranoia-Trip sind.

Kann man was dran ändern? Ne, aber ich bin mir sicher, die Zeit heilt alle Wunden... :D

beste Grüße,

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Big-Bear schrieb:
PS: wo soll denn Die Klassenfahrt hin gehen, wenn ich fragen darf?

Die Klassenfahrt geht nach Marburg. Unter anderem machen die Kinder eine Kanufahrt auf der Lahn. Die Lehrerin hat auch eine große Wanderung mit Umweltschutzführung vor. Geschadet hätte das Taschenmesser dabei nicht.
Zum Shopping nimmt Rebecca nie ein Messer mit, beim anprobieren verliert man Taschenmesser nämlich leicht. ;)
 
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