Temperaturüberwachung Härteofen

Orgelfisch

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Hallo zusammen,

ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines Heraeus MK 170 Härteofens.
Dieser hat auch schon ein Paar Probeläufe,natürlich nicht ohne eine Klinge,hinter sich.
Es hat alles wunderbar funktioniert bis hin zum härten.Die Klinge ritzt Glas,Feile greift ebenfalls nicht und das alles so wie es soll auch nach dem Anlassen.

Ich würde gerne die Temperatur im Ofen nicht nur mit dem Serienanzeigegerät messen,sondern diese extra überwachen oder wenigstens immer mal kontrollieren um Fehler auszuschliessen.

Welche Thermometer/Messgeräte verwendet ihr um so etwas zu machen?
Gibt es das ganze auch einigermassen Preiswert? Nur zur Kontrolle 200,- + € sind mir ein wenig zu viel.

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Gruß Carsten
 
Hallo Jürgen,

vielen dank,dass hilft mir schonmal weiter.
Den Sensor dann einfach vorne durch das Loch im Deckel schieben oder doch innen befestigen?

Gruß Carsten
 
Servus,

die Sache mit dem Sensor, ist ein guter Tip. Ich verwende ein günstiges Thermoelement von Conrad, welches 30 Grad zu wenig misst. Ich vermute den Fehler am Thermoelement, da der PID-Regler sonst einwandfrei arbeitet. Eine Möglichkeit den PID zu kalibrieren, gibt es nicht. Das ist, wenn ich das richtig verstanden habe, auch nicht nötig, da Thermoelemente immer die selben Spannungen, proportional zur Temperatur, liefern sollten. Die Temperatur wurde mit Kochsalz überprüft, welches einen Schmelzpunkt von 801 Grad hat. Dabei habe ich von 790 Grad an, die Temperatur im Ofen in Zehnerschritten erhöht und beobachtet, bei welcher angezeigten Temperatur das Salz geschmolzen ist. Zwischen den Schritten, wurden kurze Pausen eingelegt, um dem Ofen Zeit zu geben, sich gleichmäßig aufzuheizen. Die Fühlerspitze befand sich dabei ca. 20mm über dem Häufchen Salz.
Wenn es Dir nur darum geht, einmalig den Ofen zu überprüfen, ist das Salz eine gute Möglichkeit. Ansonsten, ist die von Jürgen genannte Kombination empfehlenswert. Das Handmessgerät muss nicht sonderlich hochpreisig sein, da es nichts weiter als ein Spannungsverstärker ist.

Gruß Christian
 
Den Sensor dann einfach vorne durch das Loch im Deckel schieben oder doch innen befestigen?

Ja, genau so machs ich .. hinten hab ich kein Loch dafür und in der Tür einklemmen ist auch nicht so gut. Das Thermoelement hat eine recht feste Umhüllung und kann so recht nah an die Klinge rangeführt werden.

Gruß Jürgen
 
schau dich mal im sensorshop24.de um, da gibts preiswerte Handmessgerärte für ca. 50.-
Es gibt auch digitalmultimeter die das zusätzlich unterstützen und nicht viel mehr kosten müssen (Wolfkraft 75€).
Würde hier aber eher zu einem Qualitätswerkzeug greifen.
Dann hast du nur ein Gerät rumliegen.
Sensorshop24 ist zu empfehlen, habe mal eine Anfrage bezüglich eines Sensors geschickt und hatte kurze zeit später schon Antwort.
Versand ging auch schnell.

Für das Kalibrieren würde ich eher die Templistik Sticks oder reine Salze mit bekanntem Schmelzpunkt aus dem Chemiefachhandel verwenden(z.B. hochreines Natriumcarbonat Wikipedia). Nicht das ich dem Kochsalz generell mistraue, aber für so was einmaliges kann man auch mal was tereres verwenden ;-)

Grüße,
Eisenbrenner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

SALZ!!.............. :hopelessness: ,schon dutzendmal gelesen.Schön wäre es wenn man die Infos im Kopf auch abrufen könnte ;)

Zum einmaligen Prüfen vorerst mal gängig.
Aber ich denke ich werde dann doch ein Messgerät mit einem vernünftigen Sensor kaufen,Preislich wäre das im empfohlenen Shop ja völlig ok.

Vielen Dank für eure Tips.

Gruß Carsten
 
Sollte mich nicht wundern, wenn die verlinkte Sonde vom selben Hersteller wie die von Conrad für das K101 ist. Allerdings kann man hier verschiedene Sondenlängen bekommen, bei Conrad nur eine Standardlänge ist dafür aber zusätzlich noch mit Schutzmantel isoliert. Mein K101 funktioniert seit Jahren einwandfrei, hat sogar eine Kalibrieroption.

Gruß Andreas
 
Ich habe mir seinerzeit auch diese Gedanken gemacht und mir ebenfalls ein Messgerät gekauft. Schwierig ist dabei, dass du durch ein Loch nur die Temperatur in der Mitte im Innern misst. Selbst wenn dein Messgerät genau ist, kann bei einer großen Brennkammer durchaus der Wert in der Ecke oder am Rand/an der Türinnenseite abweichen.
Hilfreich ist es mit des sog. Segerkegeln den Ofen im Innern an mehreren Stellen zu überprüfen. Wenn du einmal die Genauigkeit geprüft hast wirst du sicher nicht jedesmal nachmessen wollen oder müssen, ob noch alles stimmt. Diese Kegel haben einen genau definierten Temperaturpunkt, an dem sie durch Schmelzen umknicken. Damit hast du auf ca 5 Grad genau die Sicherheit, dass dein Ofen in dem für dich relevanten Bereich genau ist.
Ich habe noch solche Dinger, weil ich die nur im 50er Pack bekommen konnte. Wenn du welche gegen Portokosten haben willst, schick eine mail.

lg

Nils
 
@ Andreas,ja das wäre sicher gut möglich

@ Niels,auf das Angebot komme ich gerne zurück,hatte die Segerkegel schon entdeckt,aber 50Stk. waren mir auch deutlich zuviel.................vielen Dank dafür!
Die Brennkammer beim Heraeus ist ja ziemlich groß (lang) und ich hab schon gemerkt das es nahe der Tür nicht so heiß wird wie 5cm weiter innen (bei 830°C).Prüfen würde ich das ganze doch schon ganz gerne und dafür bieten sich die Kegel ja geradezu an.Ansonsten wird dort sich ja dann immer der Erl befinden und es dürfte kaum Auswirkungen haben oder ich schieb die Klinge einfach weiter nach hinten.Mit der ersten,wie oben schon geschrieben,bin ich sehr zufrieden,hat auch einen "Härtetest" mit bravur überstanden.Nur der innere Controller wills wohl genau wissen ;)

Gruß Carsten
 
Leichte Korrektur: Meine Kegel sind keine Segerkegel, sondern Ortonkegel Nr. 014 und sie schmelzen laut Liste aus dem www bei 836 Grad, was zufällig meine absolute Lieblingstempertur ist.

Viel Spass beim Ausprobieren!
 
Hallo Nils,

ich werde Testen und auch berichten,bin gespannt wie der Ofen arbeitet,der Jüngste ist es nicht mehr.

Gruß Carsten
 
Du bist ja versorgt aber ich wollte trotzdem noch erwähnen :Eine günstige alternative ist evtl noch das TM-902C. Ältere Version nur bis 750° neue Version bis 1300°. Preis unter 10€. Dazu brauchts noch ein gescheites Thermoelement z.B. von sensorshop24. Das gute ist ,das Teil läst sich nötigenfalls kalibrieren(Eiswasser,Kochendes Wasser). Gegen ein Teures Fluke gemessen und gerade mal 2° Unterschied. Bei dem Preis will ich da nicht meckern...

df58cbc_203.jpg



Ein Thermoelement läßt sich auch mit einem guten Multimeter direkt auslesen und die gemessenen Millivolt (das Gerät sollte mindestens 2 , besser 3 Stellen hinterm Komma anzeigen!) können dann über eine Tabelle in die Temperatur umgesetzt werden. Ein Digitalthermometer macht das Ganze halt automatisch. Tabelle für Typ K hab ich da allerdings kann ich hier kein PDF anhängen, bei Interesse schick mir ne Nachricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo rolynd,

danke für den Tip.Das ist echt preiswert.
Ich werde am Wochenende die Ortonkegel von Nils verwenden,die übrigens schon da sind(Danke Nils),dann kann man auch dein Messgerät gegen den Ofen testen/kalibrieren.

Gruß Carsten
 
Ach ja, man sollte auch nicht vergessen, dass Thermoelemente einem gewissen Alterungsprozess unterliegen. Dieser geht um so schneller je länger sie bei höheren Temperaturen betrieben werden. Irgendwann misst das Teil halt nur noch Mist :D. Es lohnt sich also ab und an mal zu Überprüfen (Salz, Feinsilber etc) ob die Angezeigte Temperatur noch stimmt. Das Thermoelement in meinem Ofen z.B war schon etwas älter und zeigte bei Kontrolle ca 15° zuwenig an. Die gewünschte Härtetemperatur wurde dann eben entsprechend höher eingestellt. Mittlerweile hab ich aber längst ein neues drin. Gelegentlliche Kontrolle schadet aber nix...
 
Hallo zusammen,

habe gestern die Ortonkegel von Nils im Ofen getestet und bin sehr zufrieden damit.
Ortonkegel Nr. 014 haben einen Fallpunkt bei 836°C,d.h. die Spitze des Kegels berührt den Boden.

Versuchsanordnung:

http://imageshack.us/photo/my-images/203/ixth.jpg/

Temperatur laut Ofeninstrument erreicht:

http://imageshack.us/photo/my-images/30/tlb.JPG/

Blick in den Ofen:

http://imageshack.us/photo/my-images/33/nar0.JPG/

Ansicht nach dem Herausnehmen:

http://imageshack.us/photo/my-images/191/q7xi.jpg/

Wie ich schon beim Härten festgestellt habe,gibt es ein Temperaturgefälle im Ofen.Der linke Kegel im Bild stand der Ofentür am nächsten und ist nur leicht gekippt.Der mittlere Kegel ist bei genau 836°C gefallen und der rechte Kegel hat ein wenig "Übertemperatur" bekommen.Die Abweichungen von 836° werden sich bei +/- 3-4 Grad bewegen.
Der Ofen an sich zeigt wohl sehr genau die Temperatur an,wie dieser Test gezeigt hat.
Ich werde mir aber sicher zusätzlich um immer mal zu testen eins der empfohlenen Geräte kaufen.

Vielen Dank an alle die hier gepostet haben,vor allem an Nils für den wirklich tollen Support.

Gruß Carsten
 
Hab ich gern gemacht.

Mit diesem Ergebnis habe ich eigentlich gerechnet, vorausgesetzt der Ofen ist technisch in Ordnung. Wenn ich in meinem Ofen härte, sieht man schon an der Glühfarbe, dass das Ende des Erls kälter ist als die Klinge. Das Kegelbild bestätigt das ja.
Viel Erfolg weiterhin beim Härten!

Nils
 
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