na dann will ich mal:
eigentlich wollte ich olli den eröffnungspost überlassen, da der doch meist etwas ausführlicher sein sollte mit den ganzen daten etc.
olli kann das nämlich viiiiiel besser als ich (und macht das vor allem lieber).
da olli aber noch nicht fertig ist, mach ich halt doch den anfang.
ich hab das messer also bei den olchinger messertagen direkt bei jürgen am stand abgeholt. nagelneu und im ledertäschchen.
zuhause war es dann 2 wochen im kücheneinsatz.
die verarbeitung ist auf jürgentypischen niveau, da gibts nix zu meckern (wer hätte das erwartet

)
die linienführung wirkt sehr ausgewogen und harmonisch. die klinge ist hauchdünn ausgeschliffen und war extremst scharf. ich muss wohl zugeben, dass dies das schärfste messer war, dass ich bisher benutzt habe.
der dünne schliff aus dem neuen sb1 scheint hier ganze arbeit zu leisten.
das messer wurde 2 wochen von mehreren familienmitgliedern benutzt und dazwischen weder abgezogen noch nachgeschärft.
als testobjekt wurde unter anderem unser einheimischer speck verwendet, der an der unterseite eine sehr harte schwarte besitzt, welche auch nicht mitgegessen wird. diese schwarte bringt auf dauer jedes messer zur verzweiflung.
das messer zeigte sich hier allerdings wenig beeidruckt und die brotzeit wurde zum reinen vergnügen.
alle anderen küchenaufgaben wurden ebenfalls mit bravour gemeistert.
am meisten spass gemacht hat es mir eigentlich, brötchen oder ganze brotwecken NUR mit druckschnitt zu durchtrennen.
so macht das schneiden einfach spass.
nach den 2 wochen habe ich das messer mal genauer unter die lupe genommen. die klinge hatte sich an weiten teilen sichtbar und spürbar umgelegt (was ich hier für normal erachte)
aber was mich hier mehr als erstaunte: mit der klinge konnte man immer noch die unterarme rasieren. natürlich nichtmehr mit derselben leichtigkeit wie am anfang, aber es ging immer noch recht gut.
das hat mich schwer beeindruckt
ich habe das messer dann auch ungeschliffen an olli weitergeschickt (war mit ihm abgesprochen). ausserdem hab ich olli extra noch ne ladung unseres tiroler specks zukommen lassen, damit er auch schön was zum testen hat. das messer war am sharpmaker bei olli dann auch in kürzester zeit wieder scharfgemacht (dazu wird er sich dann ja selber noch äussern).
so, nun kommen die nachteile:
der griff ist für meine hände einfach zu klein.
durch die "nase" am griffende bekomme ich hier nicht alle 4 finger unter.
den kleinen finger hinten überstehen zu lassen, passt mir auch nicht recht. so sucht die hand des öfteren den richtigen griff.
gleichzeitig wird der zeigefinger immer richtung klinge gedrückt, was unangenehme druckstellen liefert.
beim öffnen der hand gleitet der zeigefinger an der klinge entlang und landet sofort auf der schneide, welche bis ganz nach hinten scharfgeschliffen ist.
da das messer so extrem scharf ist, hab ich mich auf diese weise zweimal geschnitten (nicht stark, aber doch). die blosse berührung mit der schneide hat hier ausgereicht.
diese ecke zwischen schneide und übergang zum griff sollte man gegenenfalls etwas abrunden.
preis:
wenn ichs recht sehe kostet das messer bei jürgen in SB1 euro 180,-
ist zwar ein haufen kohle für ein küchenmesser, aber für jürgens preisniveau eigentlich wieder recht preiswert.
ich habe hier den preis einfach mal mit einem fixed von jürgen verglichen. der aufwand beim herstellen dürfte ja in etwa derselbe sein, einzig der dünne stahl ist etwas günstiger. wenn ich dann für ne scheide noch ca. euro 50,- draufrechne, bin ich eigentlich bei einem recht günstigen fixed für diese grösse.
somit finde ich den preis eigentlich nicht nur angemessen, sondern eigentlich recht günstig.
fazit:
der SB1 leistet ganze arbeit.
man bekommt hier ein ausgezeichnetes küchenmesser in schanzqualität, dessen schneidleistung wirklich beindruckend ist.
leute mit eher kleineren händen (oder eure frauen) können hier bedenkenlos zugreifen.
alle anderen sollten das messer vorher mal probehalten oder sich von jürgen eine version mit 1-2 cm längerem griff machen lassen, was bei jürgen sicher kein problem darstellt.
getreu dem motto "sie wünschen - wir schleifen", macht der jürgen doch immer wieder unsere träume war.
so, nun hab ich doch nen ganzen roman geschrieben - und das morgens um 2.00
gruss
Bonemachine