Testbericht Passaround Spyderco Terzuola SlipIt C131 und Spderco Bug C133

chaos_66

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Hallo,

hier meine Eindrücke des Tests:

Zuerst das Spyderco Terzuola SlipIt.

Die Daten (lt. Internet):
Gesamtlänge: 177mm
Klingenlänge: 76 mm
Länge, geschlossen: 101 mm
Gewicht: 70 g
Klingenstärke: 2,5 mm
Griff: Carbon-Schalen
Verschluss: Ball Joint non-locking system

Gesamteindruck:
Das Messer ist sicherlich kein Heavy-Use-Folder sondern geht mehr Richtung Gentleman-Folder.
Fast alle Ecken und Kanten sind sauber abgerundet. Das Öffnungsloch ist mir etwas zu scharfkantig.
Die Klinge sitzt mittig.
Die Optik ist Geschmacksache, mir gefällt’s.
Das Messer ist komplett verschraubt. Somit steht dem Tuning auch nichts im Wege.

Klinge/Klingenform:
Die (leicht modifizierte) Wharncliff-Klinge empfinde ich als sehr alltagstauglich.
Allerdings müsste das Messer bei mir auch keine schwierigen Aufgaben lösen.
Zur Schnitthaltigkeit des CPM S30V kann ich aufgrund der Kürze des Test natürlich nichts sagen. Nachschärfen war nicht erforderlich.

Verschluss:
Die Klinge wird per Ball Joint non-locking system fixiert. Lt. Internet wird die Klinge durch vier Kugeln im geschlossenen und durch zwei Kugeln im geöffneten Zustand gehalten. Ein „Entriegeln“ ist nicht erforderlich. Bei 90 Grad legt das Messer beim Öffnen und Schließen einen kleinen Zwischenstopp ein.
Im Vergleich zum Spyderco UKPN öffnet und schließt das Messer sehr schwergängig und lädt dadurch nicht zum Spielen ein. Dies hab aber natürlich auch den Vorteil, dass ich das versehentliche Einklappen der Klinge nie befürchtet habe.
Im Laufe eines verspielten Abend (Messer zigmal mit einer Hand geöffnet und wieder geschlossen) hat sich allerdings der Daumen bemerkbar machte.
Im alltäglichen Gebrauch ist mir aber ein Messer, dass sicher „verriegelt“ wesentlich lieber als ein, durch eine versehentlich eingeklappte Klinge in Mitleidenschaft gezogener Finger.

Griff:
Der Griff besteht aus Carbon und beidseitigen, innenliegenden Stahlplatinen.
Durch den finger choil und den mehr oder weniger deutlichen Fingerrillen liegt mir (Handschuhgröße 8) das Messer sehr angenehm in der Hand.

Clip:
Der dunkelgraue Clip ist abnehmbar und umsetzbar(nur Tip-Up möglich). Leider hinterlässt die nicht genutzte Aussparung für den Clip ein hässliches „Loch“ im Griff.
Die Federspannung war für meine Trageweise (Jeans-Tasche hinten rechts) optimal.

Sonstiges:
Die herausstehende Befestigungsmöglichkeit für den Fangriemen und den billig anmutenden Lederlanyard mit silver crimp = (vermutlich ein einfacher Blechstreifen) finde ich nicht so prickelnd. Ein einfaches Loch oder eine Befestigungsmöglichkeit beim Spacer wäre mir lieber.

Fazit:
Das Messer ist für jemanden, der ein jederzeit in Deutschland legal führbares Messer sucht, eine interessante Alternative. Optisch finde ich das Terzuola ansprechender als das UKPN. Allerdings ist der empfohlene Verkaufspreis auch nicht von schlechten Eltern.


Nun zum Spderco Bug C133:

Die Daten (lt. Internet):
Gesamtlänge: 73 mm
Klingenlänge: 33 mm
Länge, geschlossen: 41 mm
Gewicht: 12 g
Klingenstärke: 1,75 mm
Griff: Stahl

Das Bug habe ich nur kurz aus der Verpackung genommen und etwas damit herumgespielt, um es gleich wieder zurück zulegen.
Das Teil ist wirklich so klein und leicht, dass man einen Verlust sicherlich nicht sofort bemerkt. Dies wollte ich aber bei dem Passaround-Messer, dass ja nicht mir gehört, unbedingt vermeiden.
Das Bug passt prima in die Münztasche einer Jeans oder (wer's mag) mit einer Kette um den Hals.
Ernsthafte Schneidaufgaben (z. B. Äpfel teilen) stellen das Messer aufgrund seiner geringen Größe vor große Probleme.
Auch der geringe, eigentlich nicht vorhandene Widerstand beim Schließen des Messer steigern nicht das Vertrauen.

Fazit:
Ich bin als Armchair-Commander und Schreibtischtäter ein Freund kleiner Messer, aber das Teil ist mir zu winzig. Als ernsthaften Verwendungszweck kann ich mir nur einen Einsatz als Schmuckstück oder minimalistisches Backup-Messer vorstellen.

PS:
Anbei noch ein paar schlechte Bilder in Deutschland legal führbarer Messer.
 

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Vielen Dank für Deinen Testbericht, ich trage mich schon einige Zeit mit dem Gedanken mir das gute Stück zu zulegen.Dein Beitragt hat mich bestärkt. Ich möchte auch mal was legales in der Tasche haben, ich stehe auf Spyderco und auf Bob Terzuola sowie - ich finde, das sind schon ne Menge gute Gründe für nen Kauf - nun muss ich nur noch ein "günstiges " Angebot finden.
Stay sharp xxx Excalibur
 
Spyderco Terzuola SlipIt C131

Das Terzuola ein angenehm leichter aber dennoch stabiler Folder. Er kann durchaus als Gentlemanfolder durchgehen.
Die verwendeten Materialien sind viel versprechend: Carbongriffschalen mit eingelegten Linern und S30V...
An einer sauberen Verarbeitung wurde ebenfalls nicht gespart, alle Griffkanten sind ordentlich abgeschrägt, die Klinge hat auch keine unnötig scharfen Kanten, Ausnahme Schneide und Klingenloch.
Das das Klingenloch eine „bissige“ Kante hat, ist bei dem etwas schwerem, nicht kratzig oder so, Klingengang und dem „Zwischenstopp“ schon von Vorteil.
Den „Stopp“ bei 90° fand ich zu stark, vorallem beim Öffnen. Gut, beim Schließen schützt es die Finger, aber ein geschmeidiger, durchgehender Klingengang ist mir dennoch lieber.
Ähnlich wie bei meinen Ottern, ist die Klinge des Terzuolas in geöffneter Stellung ausreichend fest, und das ohne Verriegelung.
Die Klinge, welche mich irgendwie an 'nen Marabu (Form, nicht Finish:hehe:) erinnert, hat einen leichten Hohlschliff und war gut scharf. Allerdings war mir der Fingerschutz am/unterm Ricasso zu ausgeprägt. Auch ohne den Schniepel bietet die vordere Fingermulde noch ausreichend halt.
Ebenso wenig gefiel mir die Lanyardbefestigung, welche aus dem verlängertem Spacer gebildet wird.
Das Lederbändchen war auch irgendwie über. Es sollte wenigstens so lang sein, das es seitlich am Griff angelegt werden kann, wenn man das Messer in der Hose eingeclippt trägt. Hier störte das Blechteil.
Der Clip trägt den Aufdruck den Namen des Designers Terzuola. Er ist sehr solide, hält das Messer sicher eingeclippt und ist, auch dank der glatten Carbonschalen, kein Saumfresser.
Der Clip ist von recht nach links umsetztbar, leider bleibt auf der cliplosen Seite die unschöne Aussparung. Hier könnt man doch schön ein kleines Plättchen in Clipfarbe, vielleicht auch was mit Gravur, einsetzen und weg wäre der kleine Schandfleck...


Das Spyderco Terzuola ist ein gut verarbeitetes Messer, mit tollen Materialien und leider ein paar „Unschönheiten“.



Das Bug...

Das Bug steht eigentlich schon lange auf meiner HabenwollenListe, aber hab mich bisher noch nicht „getraut“, es zu ordern. Vermutlich ob des niedrige Preises, you get what you pay.
Es war winzig, aber es war erstaunlich gut gemacht. Und auch brauchbar scharf.
Gut, ich muß zugeben, den Stahl (3Cr13MoV) fand ich erstmal nicht so prickelnd, hört sich so nach China an.
Aber auf der anderen Seite, was macht/kann man schon für Arbeiten mit so einem Pimpf? Fäden schneiden, Brief öffnen, vielleicht mal 'nen dünnes Schnitzel oder Nutellastulle schneiden. Und dafür taugt es locker.

Also, das Bug ist mehr wie ein gut gemachtes Gimmick mit Nutzwert, wenn auch eingeschränkt aufgrund der geringen Größe.
Es kann sicher nicht schaden, ein paar davon zu haben/verschenken, zumal das Bug preiswert, aber nicht billig ist.

Danke für's Testen dürfen.
 

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Mein erster Eindruck vom SlipIt war etwas gespalten:
Es ist in der Tat ein leichter, stabil wirkender Folder, der aufgrund seiner Größe und des Carbons relativ sheeplefreundlich ist.
(relativ: ein Bekannter war immer noch erschrocken von der Größe)

Was allerdings allen aufgefallen ist: die Klinge wirkt sich durch die ausprägte und nicht flach auslaufende Daumenrampe nicht harmonisch auf das Gesamtbild aus. Das ist aber subjektiv und ändert kein Jota am Gebrauchswert des SlipIts.

Die Verarbeitung fand ich bis auf die ziemlich scharfe Kante beim Spyderhole tadellos.
Da die Klinge sowieso schon ziemlich schwer zu öffnen ist, ist das Loch kein Geschenk für die Finger.
Der Klingengang läßt sich zwar einstellen, jedoch finde ich den etwas schwereren Gang bei einem Messer ohne Verschluss gar nicht so unpraktisch. Ein ungewolltes Aufklappen der Klinge sollte nicht vorkommen.
Jeweils auf halber Strecke macht die Klinge beim Öffnen oder Schließen einen kleinen Zwischenstopp, was einen flüssigen Klingengang verhindert aber ähnlich wie der etwas schwerere Gang an sich, bei einem Messer ohne Verschluss ein kleines mehr an Sicherheit bietet.
Hierdurch lädt das Messer jedoch nicht zum bei manchen üblichen „Spielen“ auf dem Sofa ein.

Ein weiteres Mehr an Sicherheit bietet die ausgeprägte Fingermulde mit Fingerschutz an der Klinge. Dadurch läßt sich die Klinge kurz greifen und es besteht keine Gefahr, dass die Schneide auf die Finger klappen oder die Finger auf die Klinge rutschen können.
Zum Schnitzen bevorzuge ich jedoch ein feststehendes oder verschließendes Messer, da die Klinge des SlipIts beim Vorschieben mit dem Daumen regelmäßig zuklappen wollte.

Die Lanyardbefestigung mit dem Lederbändchen empfand ich als störend. Ein Loch in dem Griffschalen wäre mir lieber gewesen.

Der von rechts nach links umsetzbare Clip hat eine angenehme Spannung und ist optimal abgerundet, was einem die Hosentaschen danken. Ein kleiner Wermutstropfen ist die Aussparung, die jeweils auf der Clip gegenüberliegenden Seite besteht. Elmars Vorschlag, hier ein graviertes Stück ähnlich des Clipmaterials einzusetzen, würde dem Griff mehr Ästhetik geben.

Im Nachhinein war ich mit dem UK pen knife zufriedener.

Das Bug habe ich mir nur kurz angeschaut und nicht wirklich gebraucht. Die Gründe hierfür hat chaos_66 schon genannt.

Vielen Dank, dass ich am Passaround teilnehmen durfte.
 
Naja, das Bug ist nun wirklich größtenteils ein "Gadget" - meiner Meinung nach.
Die Dinger sind nicht als vollwertige Messer gedacht; und sollen sicherlich auch nicht so getestet werden - das erwartet keiner.
Ich hab's mit reingelegt, damit man das Dingens halt mal befingern kann.
Bei mir hängt eins am Schlüsselbund - und genau da gehört es auch hin, finde ich. Man hat's immer dabei, und kann zur Not auch Kleinkram schneiden. Nicht mehr, und nicht weniger. :)

Oder die Bugs an Bekannte verschenken...
;)

Gruss, Keno
 
Hi,

das Terzuola SlipIt überrascht mit seinem niedrigen Gewicht, das aus den Carbonschalen und der fehlenden Rückenfeder resultiert.
Das Ball Joint System scheint sehr gut zu funktionieren, es braucht etwas Druck um die Klinge zu öffnen, aber wirklich gestört hat mich das nicht.
Schwieriger als das Einhändige öffnen fand ich das Einhändige schiessen, aber ohne den Widerstand würde halt die Klinge zu leicht einklappen.
Der Zwischenstop bei 90º sorgt für zusätzliche Sicherheit für die Finger bei unbeabsichtigten einklappen.

Positiv hebt sich das Terzuola von den anderen SlipIt´s durch das Design ab, und dabei ist es ist unverkennbar ein Bob T.
Erinnert mich etwas an das Starmate, das mir immer etwas zu gross war.

Das Spyderhole fand ich in vergleich nicht übermässig scharfkantig, das war bei meinem G10 Delica deutlich ausgeprägter. Die gesamte Verarbeitung war sehr gut

Im Alltag hat sich das Terzuola gut geschlagen, durch das geringe Gewicht und die Kompakten Abmessungen sitzt es fast unbemerkt in der Tasche, was es zu einem prima Begleiter macht.
Die Klinge ist für mich ausreichend dimensioniert, und der Hohlschliff tut der Schneidleistung keinen Abbruch, ich bin da aber auch nicht allzu penibel.

Die fehlende Verriegelung stört mich nicht besonders, weil ich meist noch ein kleines Fixed wie das Flashpoint oder das UC von Tom Krein dabei habe.
Das Terzuola lässt sich halt schneller und unauffälliger aus der Tasche ziehen um mal eben einen Kabelbinder zu kappen mit dem im Toys R Us die Kettcars befestigt sind. :teuflisch
Das hat mein Patenkind testen wollen, und aus unerfindlichen Günden binden die alles an ..:mad:

Nicht so gut gefallen hat mir die Lanyard Befestigung und der Clip, beim letzteren würde ich mir wünschen das er das Messer tiefer in der Tasche verschwinden lässt, ähnlich wie der Drahtclips am UKPK.

Mir hat das Terzuola sehr gut gefallen, kleine Schwächen haben alle Messer, beim diesem Überwiegen die Stärken. :super:

Danke an Keno und Spyderco für den PA.


Grüsse, Alex
 
könntet ihr bitte für das terzuola fotos reintellen, wo man den griffrücken und den knauf sieht. ich überlege ob ich mir das messer kaufe. ich wollte es dann auch selbst umbauen(neue klinge, neue griffschalen):hmpf:. ich würde mich sehr über die fotos freuen. danke schonmal im vorraus.

mfg knifefriend
 
Terzoula-Design, erstklassige Materialien und ein neues „Verriegelungs“-Konzept. Das musste ich natürlich testen.
Fazit: Ich finde es schön, im immer noch sehr überschaubaren Bereich der Einhänder ohne Verriegelung ist es eine Bereicherung, die Verarbeitung ist erstklassig.

Was mir weniger gefiel: Die Aussparung, um den Clip umzusetzen, sieht nicht schön aus. Der Lanyard, den man nicht ohne Zerstörung entfernen kann, ist mir zu kurz und zu glatt. Die Öse, die ihn hält, hat eine Ecke, die mich in den Handballen kneift und eine so kleine Öffnung, dass eine Paracord wohl kaum durchgeht - Ein Loch im Griff für ein Lanyard würde mir da viel besser gefallen.

Die Hemmung der Klinge ist kräftig, entsprechend unkomfortabel empfinde ich das Öffnen. Es geht schon, aber Spaß macht das nicht. Insbesondere beim Öffnen den Halfstop (der nicht in der Hälfte, sondern eher bei 100 Grad liegt) zu überwinden, ist schwer.

Schönes Design, gut verarbeitet, und trotzdem gefällt mir in dieser Kategorie das UK Penknife besser – Geschmackssache, das liegt mir einfach mehr.


Das Bug habe ich nicht benutzt – weil ich sowieso eines am Schlüsselbund habe. Ich mag das Teil. Wenn ich ins Haus reinkomme, hab ich den Schlüsselbund eh in der Hand, und Briefe und Pakete sind schnell damit geöffnet. Außerdem sieht das Ding einfach witzig aus. Wenn man irgendwo den Schlüsselbund rauszieht und was schneidet (zur Not schneidet es auch Pizza, wenn sie nicht zu dick belegt ist) erschrickt jedenfalls keiner.

Gruß
giovanni
 
Nun ich...

Das Slip it habe ich, nach dem Auspacken, direkt ins Herz geschlossen.
Trotz meiner großen Hände stehe ich auf kleine Folder, da diese schön alltagstauglich sind.
Das Terzuola sieht klasse aus, tolles Design, tolle Verarbeitung - Dank der Fertigung in Taiwan (die haben's drauf).
Das einzige was zu Bemängel war, ist ein scharfkantiger Fingerschutz, den man aber mit Schleifpapier entschärfen kann.
Der Clip war etwas stramm, aber das gibt sich im Gebrauch.
Apropos Gebrauch - alle anfallenden Arbeiten wurden zur vollsten Zufriedenheit erledigt.
Auch kräftiges Schnitzen steckte das Messer weg und der Griff schnitt auch nicht in die Hand.
Das Öffnen war für mich erstmal seltsam, konnte mich aber während der Testzeit gut dran gewöhnen.
Die Klinge wird auch zuverlässig offen gehalten, kein ungewolltes Einklappen.
Ob die Kugel auf Dauer halten, müßte ein Langzeittest zeigen.

Fazit:
Schönes,leichtes, alltagstaugliches, gesetzeskonformes, sehr gut verarbeitetes Messer!
Ich finde den Preis angemessen!!

Das Bug konnte mich nicht so begeistern, da fand ich das HoneyBee besser.
Dort war auch die Rückenfeder etwas strammer!
Als kleines Mitbringsel für kleine und große Messerfreunde sicherlich geeignet!

Vielen Dank an Keno für die Organisation und natürlich an Spyderco:super:!!!
 
So, nach einigen Tagen des Testens auch von mir ein paar Anmerkungen und Eindrücke.

Vorwegschicken möchte ich noch, dass ich das Messer abgrundhässlich finde - und es nur wegen der "Verschluss"-Mechanik ausprobieren wollte.

Mein erster Eindruck beim öffnen: Uääh! Schwergängig, kratzig, UNSEXY! Der zweite: In Natura ist das Messer sogar noch hässlicher als auf Fotos! Geschlossen sieht es aus wie ein U-Boot, geöffnet wie ein Flugsaurier.

Die S30V-Klinge war nicht überscharf und konnte auch nicht ohne weiteres auf dem Sharpmaker-Klon abgezogen werden. Inzwischen springen die Haare zwar vom Arm, aber Freunde werden der Stahl und ich wohl nicht. Schneiden tut es aber recht gut - trotz des nur halbhohen Hohlschliffs. Kohlrabis werden abe eher gespalten. Also kein Vergleich etwa mit einem Caly3...

Eigenartig bis ungünstig ist das nur zur Hälfte durchgezogene "Jimping" an der Klingenrampe - und das völlige Fehlen eines solchen in der Kurzgriff-Kehle, die für meinen Ziegefinger übrigens zu eng ist.

Die Carbonschalen sind wunderschön, aber leider sind am Griffrand schon einige Fasern herausgebrochen. Keine Ahnung, ob das von Anfang an so war... :confused: Wenn ja, ist es überaus unschön!

Das Lederbändchen am "Hintern" ist für mich völlig überflüssig und nicht einmal besonders schön - und die Öse eine regelrechte Fehlkonstruktion: Unbequem, immer im Wege, ohne Schleif-Werkzeuge nicht entfernbar. Ärgerlich.

Ebenso ärgerlich auch die unschöne Clip-Aussparung auf der jeweils nicht mit Clip versehenen Seite. Der Clip selbst könnte viel höher angebracht sein. Für mein Gefühl schaut zu viel Messer aus der Tasche.

Die Mechanik des Ball Joint non-locking systems ist nun aber überaus interessant: Im geschlossenen Zustand greifen 4 Detent-Kugeln (2 je Seite/Liner) in dafür vorgesehene Löcher, im geöffneten Zustand sitzen 2 im Loch und 2 vor der Klingenwurzel, beim Halbstopp greifen 2 Bälle zu.
In der Praxis fühlt sich das - beim langsamen, kontrollierten Öffnen - erstmal, wie schon geschrieben, schauderhaft an; aber irgendwann versuchte ich dann mal, das Messer aufzuflippen - und siehe da: mit ein bisschen Übung und einer leichten Schleuderbewegung aus dem Handgelenk ging es recht gut und machte sogar Spaß! Das Öffnen fühlt sich dann so an wie bei einem Linerlock-Messer mit heftig-straffem Detent und relativ fest angezogener Achsschraube. Beim Schließen muss man dann einen Wiederstand überwinden der ziemlich genau so groß ist wie der bei einem Vic-Kapselheber/Schraubendreher.
Aber man kann das Messer auch "zuflippen" - und das macht richtig Spaß! :D

Alles in allem ein sehr interessantes Messer, in das ich mich aber nicht verlieben konnte. Die negativen Aspekte überwiegen die guten. Überdies finde ich es zu teuer. Aber dieser Mechanismus in einem tief sitzenden Messer mit Vollflachschliff und nicht so absonderlicher Klingenform - und ich würds kaufen!

Anbei noch ein kurzes Video ... ;)


Das Bug-Knife übrigens werde ich mir zulegen - ein netter Schlüsselanhänger zum Briefe öffnen. Für 10 Euro: Daumen hoch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Spyderco Terzuola SlipIt C131

Das Terzuola war bereits direkt nach seiner Ankündigung nach langer Zeit mal wieder ein Messer das wirklich mein Interesse geweckt hat.

Allgemein
Es hat für mich eine nahezu ideale Größe, die Griffschalen lassen erwarten, daß sie wesentlich schonender zum Hosenstoff sind als klassisch gewaffelte Spyderco G10 Schalen.

Handlage
Es liegt mir gut in der Hand (Zeigefinger in der vordersten Mulde) und die Öse am Ende stört weniger als gedacht, trotzdem würde ich sie bei meinem Messer vermutlich entfernen.

Clip
Der Clip ist für meine Begriffe praxisgerecht, stört kaum und das Messer sitzt mir auch nicht zu hoch. Vom ästhetischen Standpunkt her stört natürlich die Vertiefung auf der nicht genutzten Seite.

Klinge
Das Messer kam recht scharf aus der Schachtel und nach eine Tour über's diamantbenetzte Leder war die Schärfe 1a. Zur Schnitthaltigkeit kann ich über den kurzen Testzeitraum natürlich nichts sagen, aber ich habe keinen Grund daran zu Zweifeln, daß sie vergleichbar mit anderen Spyderco S30V-Messer ist, also sehr gut.

Der zwei drittel hohe Hohlschliff ist suboptimal aber trotzdem in der Praxis recht tauglich.

Verriegelung
Das Nichtvorhandensein einer solchen stört mich nicht. Die Klinge ist satt geöffnet und satt geschlossen, meine Finger sehe ich da nicht in Gefahr. Was mich aber stört ist die Halb-Verriegelung im halboffenen Zustand, die ist in meinen Augen überflüssig und stört insbesondere das einhändige Schließen (aber auch das Öffnen) unnötig. Wäre es meines würde ich ich es zerlegen und mal schauen ob man das irgendwie mildern kann.

Optik
Mir gefällt's. Allenfalls die weit überstehende Klingenwurzel im geschlossenen Zustand und die bereits angesprochene 2. Clipvertiefung könnte man kritisieren.
 

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Spyderco Spderco Bug C133

Das Messer ist klein, sehr klein. Ende der Besprechung.:ahaa:


könntet ihr bitte für das terzuola fotos reintellen, wo man den griffrücken und den knauf sieht.

siehe die letzten beiden Anhänge
 

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Mein Bericht hier ist (wie einige andere auch) längst überfällig, aber ich habe endlich den Zettel mit meinen Notizen wiedergefunden :glgl::

Als erstes hat mich das vergleichsweise geringe Gewicht des Messers überrascht. Das liegt neben der Bauweise zum Teil sicher auch am Griffmaterial, welches dem Messer gleichzeitig ein schickes Äußeres verleiht. Zusammen mit der Größe erhält man so ein anzugtaugliches EDC in modern. Das Wort »Gentleman-Messer« ist nicht umsonst mehrfach gefallen.

Die Handlage des Messers empfand ich als sehr gut. Ungewöhnlich für ein Spyderco ist, dass die Kurve der Daumenrampe genau umgekehrt wie sonst gewohnt verläuft. Aber das funktioniert genauso gut.
Man glaubt ja immer, Innovationen bei Verschlüssen sind nicht mehr möglich. Aber man wird regelmäßig eines besseren belehrt und das macht das Thema ja auch immer wieder spannend. Gerade eine nicht verriegelnde Alternative zum Slipjoint fand ich sehr interessant und die gefunden Lösung sehr durchdacht. Respekt! Allerdings läuft die Klinge bauartbeding sehr schwergängig. Hinzu kommt, dass das Spyderhole vergleichsweise klein und für eine gute Kraftübertragung (zumindest für meine Hände) nicht optimal positioniert ist. So lief das Öffnen des Messers alles andere als flüssig.

Die tiefliegende Spitze dieser Klingenform, die bei Spyderco »Modified Wharncliff«genannt wird, habe ich immer mehr zu schätzen gelernt. So kann man sehr kontrolliert und bequem mit der Klingenspitze arbeiten, gleichzeitig ist das Schneiden auf Unterlagen komfortabler als bei »reinen« Wharncliff-Klingen. Schade finde ich die geringe Höhe des Hohlschliffs. Das verschlechtert die Schneideigenschaften unnötig. Genauso schicke Designs wären auch mit höherer Schlifflinie denkbar.

Der Clip ist schlicht, aber schick, passt gut zur hochwertigen Optik des Messers und ist in dieser Form ja sowas wie ein Trademark von Terzuola-Messern. Allersdings schaut das Messer damit noch relativ weit aus der Tasche heraus. Ich mag es mittlerweile lieber, wenn es tiefer verschwindet. Gleichzeitig sitzt der Clip recht stramm, so dass ein flüssiges »In-die-Tasche-Stecken« nicht möglich war.

Verarbeitung und Schärfe war (in meiner Erinnerung) insgesamt auf gewohnt hohem Spyderco-Niveau.

Mein Fazit: nett, aber für mich kein Kaufkandidat.
 
Zuerst mal, das SlipIt gefällt, ....ein Terzuola halt.....:cool:
Im Vergleich zum UKPK ist allerdings die Optik der einzige Stich.

Handlage:
Ging gerade so. Ich hatte in der vorderen Mulde zuwenig Platz für den Zeigefinger, ausserdem war die Mulde etwas scharfkantig.
Am Griffende hatt's leider auch nicht richtig gepasst - der kleine Finger fand kaum Platz und der Ringfinger landete irgendwie zwischen den Mulden - aber andere Leute andere Hände....;)

Die Verriegelung, die keine ist:
.....macht einen sicheren Eindruck, versehentliches einklappen kam nicht vor. So wie beim UKPK ist das aufgrund der vordersten Fingermulde in der Klinge auch schwer vorstellbar.... @Mr.S : Spezielle Begabung aussen vor...:D:haemisch::glgl:

Vom Komfort (...für meine Flossen...) abgesehen war das kleine Teilchen absolut alltagstauglich. Aufgrund der schönen Optik hielt sich auch das "Sheeple-zucken" in Grenzen....:glgl:
Mein UKPK wird es allerdings nicht verdrängen können, das passt einfach besser und hat die für meine Zwecke bessere Klingenform.
 
Hatte das Messer nun knapp eine Woche dabei...

Es liegt mir eher naja in der Hand, es kann daran liegen das meine hand gut so breit ist, wie der Folder geschlossen lang.

Öffne ich das Terzuola und griefe es vor der Fingermulde ruht mein Daumen mittig auf der Daumenrampe.

Greife ich es in der Fingermulde, wandert mein Daumen automatisch auf den Klingenrücken.

Verarbeitungstechnisch habe ich nichts zu meckern.

Was ich wiederum schade finde, daqs das Messerchen nicht made in USA ist sondern Taiwan, was der Qualität keinen Abruch macht aber bei den Materialien würde ich mir es schon wünschen. Den es gehört irgend wie "dazu" für mich.

Die Schneidleistung ist ein durchwachsenes ding bei mir gewesen, das ich den S30V mag ist für manche nicht unbekannt, den er wird schnell scharf und behält seine Arbeitsschärfe.

Allerdings bin ich kein Freund des Hohlschliffs. Karton, Pappe, Kartoffelsäcke, Gemüse zurechtschneiden(nicht in der Küche, sondern für einen Verkaufstrehsen), etc ging alles recht ordentlich.

Allerdings wenns in die Pause ging u ich mir mal einen Camembert, Heringsalat, etc. gegönnt habe, habe ich auf mein Streat Beat zurück gegriffen.

Was mich richtig gestört/genervt hat war der 2. Arretierungspunkt, dass Leder "Gebamzel" und auch der zuglatte Hosenclip.

Würde das Messer 2 Nummern größer auf den Markt kommen sagen wir 22-25cm geöffnet mit einem Framelock oder Linerlock und einem hoch gezogenen Flachschliff für 150-199€ evtl dann mit G10 und anderen Klingenmaterial dann könnte ich mit "Made in Taiwan" leben, sehr gut sogar:irre:

Das kleine Bug ist eine nette spielerei...für die wirkliche kleinen dinge des leben. Bei einem Brief hört es dann aber auch auf, wobei alles was einem Faden gleich kommt Mühelos zubewältigen ist.

MfG

Kay
 
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