TEXT: Feuerwehr/THW

neweinstein

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Hallo Leute,

ich habe gerade mal einen ersten Entwurf für einen weiteren Text für die Initiative erstellt:

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Schneidwerkzeuge im Rettungseinsatz

Messer, wie auch andere Schneidwerkzeuge, sind wichtige Hilfsmittel für die Einsatzkräfte in Rettungs- und Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW). Sowohl bei der Pflege und Erhaltung des Materials als auch im Übungs- und Einsatzbetrieb sind alle Arten von Schneidwerkszeugen wie feststehende und klappbare Messer wie auch Äxte wichtige Werkzeuge.

Dabei gehen die Aufgaben von Messern vom einfachen Öffnen von Verpackungen über Zuschneiden und Ablängen von Schläuchen und Seilen bis hin zur Verwendung die der Personenrettung. Hier mal ein paar Beispiele für potentielle Situationen:

- LKW Unfall auf der Autobahn: Zum Umladen der Ladung müssen oft die Verpackungen geöffnet werden. Dies ist am schnellsten mit stabilen Messern erledigt. Somit lassen sich leicht die beschädigten Umkartons entfernen. Hier ist ein rasches und sicheres Arbeiten wichtig, um längere Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.

- PKW Unfall mit verletzten Personen: Zur Personenrettung kann ein schnelles Eingreifen mit Messern lebensrettend sein wenn es z.B. um die Befreiung aus Beschädigten Fahrzeugen geht (Durchtrennen des Sicherheitsgurtes) oder um die Vorbereitung von Verbandsmaterial im Rahmen der Ersten Hilfe.

- Versorgung: Oft ist auch die Wiederherstellung der Versorgung mit Elektrizität, Wasser oder Gas ein wichtiger Punkt bei Einsätzen. Der Einsatzbereich von Messern geht dabei von der Abisolierung von Kabelenden bis zum Kürzen von Schläuchen.

Bei all diesen Einsatzszenarien – von denen man sich sicher noch mehr vorstellen kann – ist ein stabiles Messer von großem Interesse. Denn nur ein feststehendes Messer oder arretierbares Klappmesser bietet bei den hohen Beanspruchungen im Rahmen von Rettungseinsätzen die geforderte Sicherheit für den Bediener. Ebenso ist auch die Schärfe der Schneide ein wichtiger Punkt in der Sicherheit den nur ein scharfes Messer wird vom Nutzer mit dem nötigen Respekt behandelt. Zudem ist bei einer scharfen Klinge die Gefahr des Abrutschens beim Schneiden geringer, da mit weniger Kraftaufwand gearbeitet werden kann.

Ich bin selber seit mehreren Jahren Helfer im THW und habe schon einige Situationen im Einsatz und bei Übungen erlebt, bei denen uns Messer gute Dienste geleistet haben. Da ich auch Messerfreund bin und immer ein Messer trage werde ich inzwischen sowohl im „zivilen Leben“ wie auch im Dienst von Freunden und Kollegen angesprochen ob sie mal kurz mein Messer haben können oder ich eben helfen kann, da viele inzwischen die Nützlichkeit eines guten Messer bemerkt haben.

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Bitte mal eure Kommentare abgeben

Vielleicht gibt es noch andere Mitgleider von Rettungsorganisationen, die noch weiter Szenarien beisteuern können.

Bin für Tipps immer dankbar

PHILIP
 
Zuletzt bearbeitet:
Der text ist sehr schön.

Zwei Anmerkungen:

Den Absatz mit der Schärfe finde ich nicht so wichtig. Er könnte entfallen um den Text zu kürzen, ist aber nicht vordringlich da der Text z.Z. angenehm kurz und prägnant ist.

Könnte man noch einen Absatz einfügen das man auch gewährleisten muss das "Feuerwehr Leute" ihre Messer bereits außerhalb des eigentlichen Dienstes Führen (anfahrt zum Dienst, Einsatzbereitschaft usw.) Sowie eine Empfehlung zu Rettungsmessern allgemein einbauen?
Das wäre beides m.E. wichtig weil ansonsten gekontert wird: Ja die Feuerwehr darf das natürlich, aber alle anderen nicht. ;)

Gruss
El
 
Auf den Konter muss man kontern oder vorbereitet sein:
Jeder ist zur Hilfeleistung verpflichtet, wird aber ohne ein geeignetes Messer evtl. nicht in der Lage dazu sein - was geeignet ist, muss jeder selbst einschätzen, da selbst bei verschiedenen Rettungsmessern +/- zur Diskussion steht
 
Moin,

dies ist eine wunderbare Vorlage für das tägliche Tragen von Messern :)
Wie man das jetzt allerdings in den Text bekommt, weiß ich noch nicht so genau.
Ich weiß auch nicht, ob man meine Erfahrungen verallgemeinern kann.

"Kleingeräte" wie Messer gibt es bei der Feuerwehr nicht, es sei denn, sie sind in einem großen Koffer untergebracht, werden zum Einsatz dort rausgeholt und danach wieder dorthin verpackt.

Gerade das Messer zum Gurt durchschneiden nach einem VU ist faktisch nicht vorhanden.
Ich weiß gar nicht, wie viele Gurte ich schon in meiner Dienstzeit durchtrennt habe, bzw. mit meinem Messer durchtrennt wurden. Gleiches gilt für den Kabelbaum in den Türen.
Es ist bekannt, dass ich immer ein Messer trage und daher werde ich im Einsatz auch meist als erster danach gefragt.
Die Suche nach dem 11er Schlüssel zum Batterie abklemmen dauert auch meist länger, als ich mit meinem Leatherman zum Abklemmen brauche.
Kleingeräte kommen bei "Feuerwehrs" gerne abhanden oder die Suche danach dauert zu lange.
Daher werden Messer und Federkörner, bzw. Reißnadeln von Feuerwehrkameraden "am Mann" getragen, um sie im Einsatz immer sofort griffbereit zu haben.
Würde das Tragen von Messern im zivilen Bereich verboten und alle richteten sich danach, gäbe es bei uns als freiwilliger Feuerwehr gerade bei VUs unnötige und für den Verunfallten u. U. lebensbedrohliche Verzögerungen.

Willi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

den Ansatz Feuerwehr/THW/Rettundsdienste finde ich gut.

Bei FW und THW gibt es doch auch hochrangige Personen die Kontakte zur Politik haben, wissen diese überhaupt von der Körting Initiative?


Alex
 
Da sind wir doch einig. Es soll halt nur gleich in den Text.
Jo, so war das auch gedacht :)

@Willi:
Man kann das auch einbauen, indem man klar zum Ausdruck bringt, dass die Feuerwehr nicht alle persönlichen Ausrüstungsteile beschafft, und manches auch privat (auch bei der Berufsfeuerwehr) angeschafft werden muss - dass das teilweis im limitierten Budget begründet ist, wäre evtl. auch interessant.

Muss nur kurz und knapp formuliert werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ein Messer überhaupt irgendwo als Einsatzutensil nach Feuerwehrdienstvorschrift "schießmichtot" vorgesehen?
Wenn ich mir vorstelle, den Sicherheitsgurt beim VU mit Bordmitteln durchtrennen zu müssen, wirds mir übel.
Mit Kettensäge? Trennschleifer? Hydraulikschere? Bolzenscheider?
Und das ganze in Körperkontakt zum Verunfallten?

Also doch Privatmesser! Dumm nur, dass sich Slipjoints mit den dicken Handschuhen so schlecht öffnen lassen...........

Also lässt sich kurz formulieren, dass durch privat mit zum Einsatz gebrachte Einhandmesser Unfallopfer schneller aus ihrer misslichen Lage zu befreien sind, da es solche Messer als Feuerwehrausrüstung faktisch nicht gibt.

Reine Gurtschneider mag es sicherlich bei der einen oder anderen Feuerwehr geben, jedoch sind diese bei anderen Schneidaufgaben leider unbrauchbar.

Willi
 
Devil's advocat -

/Das/ Gegenargument wäre; dass für die Feuerwehr/freiwillige Mitarbeiter einer Sondergenehmigung möglich wäre.

Gruss, Keno
 
Devil's advocat -

/Das/ Gegenargument wäre; dass für die Feuerwehr/freiwillige Mitarbeiter einer Sondergenehmigung möglich wäre.

Gruss, Keno


Ne das arbeitet uns nur in die Hände, weil:

-> Verwaltungsaufwand -> Kosten -> Gegenargument (schon geschehen) kann man umlegen (daher Bescheid kostet) -> Unser Gegenargument : Aha man will also Feuerwehrleuten und freiwilligen Rettern Kosten eines Bescheides einer unsinnigen Maßnahme aufdrücken)

Werden die Kosten nicht umgelegt -> Steuerzahler muss den Blödsinn berappen und Aufwandt für Retter bleibt, da man nach dem Entwurf definitiv einen Antrag stellen müßte.

Sollte auch so in den Text, danke für den Hinweis Cheez.

Gruss
El
 
Keno, das bezog sich rein auf die Beschaffung, ich weis von unserem "Ausbilder", dass selbst für ein kleines brauchbares Messer der "CRKT"-Kategorie kein Geld vorgesehen ist - ich habe den Mann nur bemitleidet, als er mir das Messer gezeigt hat, dass die Berufsfeuerwehr als Sammelkauf in Emden beschafft hat.

Jeder meint selbst verständlich Jedermann -> erste Hilfe etc. :glgl:
 
Andreas; so wie El es verstanden hat, war es auch gemeint; ich bezog mich gar nicht auf dich; sondern habe nur überlegt, welches Argument ich an Körtings Stelle bringen würde wenn mir einer mit "Die armen Feuerwehrmänner..." kommen würde.

*Jeder* ist auch klar; aber (Gegenargument #2) wenn *jeder* so gerne helfen will, soll er halt ein [sicherlich legales] Rettungstool tragen ;)

01bo587.jpg

(Bild von Böker)

Wenn man vorher die Gegenargumente ausleuchtet, kann man sie evtl. umgehen.

Keno
 
Klar, darum machen wir das doch :D
Wir sind ja mittlerweile auch mit einigen Wässerchen gewaschen - hier ist es wenigstens halbwegs zielführend, was verworfen, verbessert oder ergänzt wird ;)
 
Soooo, Version 2 ist fertig.

Ich habe versucht eure vielen Tipps und Vorschläge mit einzubauen:

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Schneidwerkzeuge im Rettungseinsatz

Messer, wie auch andere Schneidwerkzeuge, sind wichtige Hilfsmittel für die Einsatzkräfte in Rettungs- und Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW). Sowohl bei der Pflege und Erhaltung des Materials als auch im Übungs- und Einsatzbetrieb sind alle Arten von Schneidwerkszeugen wie feststehende und klappbare Messer wie auch Äxte wichtige Werkzeuge.

Dabei gehen die Aufgaben von Messern vom einfachen Öffnen von Verpackungen über Zuschneiden und Ablängen von Schläuchen und Seilen bis hin zur Verwendung die der Personenrettung. Hier mal ein paar Beispiele für potentielle Situationen:

- LKW Unfall auf der Autobahn: Zum Umladen der Ladung müssen oft die Verpackungen geöffnet werden. Dies ist am schnellsten mit stabilen Messern erledigt. Somit lassen sich leicht die beschädigten Umkartons entfernen. Hier ist ein rasches und sicheres Arbeiten wichtig, um längere Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.

- PKW Unfall mit verletzten Personen: Zur Personenrettung kann ein schnelles Eingreifen mit Messern lebensrettend sein wenn es z.B. um die Befreiung aus Beschädigten Fahrzeugen geht (Durchtrennen des Sicherheitsgurtes und des Kabelbaumes in den Türen um Zugang zu schaffen) oder um die Vorbereitung von Verbandsmaterial im Rahmen der Ersten Hilfe. Auch das Abklemmen der Batterie muss bei einem Unfall schnell erfolgen, dabei ist ein am Mann getragenes Multitool oftmals der schnellste Weg.

- Versorgung: Oft ist auch die Wiederherstellung der Versorgung mit Elektrizität, Wasser oder Gas ein wichtiger Punkt bei Einsätzen. Der Einsatzbereich von Messern geht dabei von der Abisolierung von Kabelenden bis zum Kürzen von Schläuchen.

Bei all diesen Einsatzszenarien – von denen man sich sicher noch mehr vorstellen kann – ist ein stabiles Messer von großem Interesse. Denn nur ein feststehendes Messer oder arretierbares Klappmesser bietet bei den hohen Beanspruchungen im Rahmen von Rettungseinsätzen die geforderte Sicherheit für den Bediener. Gerade im Fall der hier nötigen kurzen Zugriffszeiten auf das Werkzeug ist ein einhändig zu öffnendes Messer von großer Wichtigkeit.

Solches sinnvolles Werkzeug wie sichere Messer oder Multitools werden von den Feuerwehren oder anderen Organisationen leider nicht zur Verfügung gestellt, so dass auch heute schon viele Helfer ihre Aufgaben im Dienst mit privaten Messern erfüllen. Reine Gurtschneider können viele dieser Aufgaben leider nicht erfüllen. Gerade im Einsatzfall ist es wichtig, dass jeder das Messer sofort griffbereit trägt um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

Es macht sowohl für die Einsatzkräfte als auch für andere Personen immer Sinn, das Messer auch außerhalb der Einsätze und Übungen zu tragen um immerwährend für Einsätze und andere Hilfeleistungen bereit zu sein. Denn das Helfen ist für jedermann in der Gesellschaft eine Pflicht, die oft ohne entsprechendes Werkzeug nicht erfüllt werden kann. Sowohl deswegen als auch aus verwaltungstechnischen Gründen wäre es nicht vertretbar nur für Einsatzkräfte das Tragen eines Messers über Sonderregelungen zu erlauben.

Ich bin selber seit mehreren Jahren Helfer im THW und habe schon einige Situationen im Einsatz und bei Übungen erlebt, bei denen uns Messer gute Dienste geleistet haben. Da ich auch Messerfreund bin und immer ein Messer trage werde ich inzwischen sowohl im „zivilen Leben“ wie auch im Dienst von Freunden und Kollegen angesprochen ob sie mal kurz mein Messer haben können oder ich eben helfen kann, da viele inzwischen die Nützlichkeit eines guten Messer bemerkt haben.

Durch ein Trageverbot von Messern in der Öffentlichkeit würde die Einsatzfähigkeit von wichtigen Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und THW stark eingeschränkt. Die Wartezeiten die durch zu lange Zugriffszeit und schlechtes Werkszeug entstehen gefährden Menschenleben. Zudem setzen sich auch die Helfer selber durch unzureichendes Werkzeug einem erheblichen Verletzungsrisiko aus.

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Über weitere Anregungen würde ich mich freuen. Es sind ja schon ein paar wichtige Punkte dazugekommen.

PHILIP
 
Sieht gut aus, alles mit drin, soweit ich das gelesen habe.
Evtl. sollte man den einen oder anderen Begriff hervorheben, besonders aus dem Absatz mit "Jedermann ist zur Hilfeleistung..." - ist nur ein Blitzgedanke, muss man nicht, könnte man aber... :cool:
 
Da kann Pitter dann ja beim Einfügen in die Homepage der Initiative einige stellen fett oder kursiv schreiben, um was herauszuheben.

Freut mich, dass der Text bisher schon mal gut ankommt.

PHILIP
 
Super, hätte bei meinem Schreibgeschick nicht gedacht, dass mein Text so schnell anklang findet. Falls ich/wir hier noch Änderungen vornehmen, werde ich die neueste Version am besten per e-mail an Pitter schicken.

Also her mit weiteren Ideen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich so schnell den perfekten Text fabriziert haben sollte.

PHILIP
 
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