Tips zu Holz-Griffschalen: Verklebung löst sich, Holzsortenwahl, Oberflächenbehand...

Erka schrieb:
Wie haltet Ihr das mit Pressen beim Verkleben der Griffschalen?
Vom Verleimen bin ich gewohnt, stark zu pressen. Uhu schreibt: "ohne zu pressen". Naja, ich hab bis jetzt den Mittelweg genommen; leicht zusammengepresst.
Inzwischen habe ich ncohmal zwei Messer fertig gamcht, und dabei so viel wie möglich beherzigt. Das Dumme ist nur, dass dies ein sehr langsamer "Erfahrungs- und Lernprozess" ist, da sich die Spalten ja nicht sofort, sondern ggf. eben erst nach Monaten bilden... mal sehen.

@ferby: Stabilisierte Hölzer werden in einem speziellen Verfahren (Unterdruck etc.) mit Kunstharz (Epoxidharz?) getränkt, so dass sich auch die Poren im Innerne füllen. Diese Hölzer nehmen dadurch weniger Feuchtigkeit auf und arbeiten entsprechend weniger. Teilweise wird auch eingefärbtes Harz verwendet, dass dann durch die unterschiedlich intensive Tränkung eine entsprechende Musterung ergibt.

@peter 44:
Danke Dir, ich bin für alle Tipps dankbar!
Trotzdem frage ich mich, ob eine Verleimung mit einer Epoxi-verklebung vergleichbar ist. Du hast das ja schön anschaulich beschrieben, nur ist der Leim ja wasserhaltig (und das Holz quillt bei zuviel Leim entsprechend mit anschließendem Schwinden), was beim Epoxi eigentlich nicht der Fall sein dürfte ?!? Ich hatte mir eher sogar davon versprochen, dass das Holz eine gewisse "Stabilisierung" erfährt, wenn das Harz tief einziehen kann.
Das zuviel (oder zumindest sehr viel ;)) Harz ans Holz kommt ist eigentlich eh nur bei der Variante mit der getränkten Filzwischenlage unvermeidlich der Fall; wenn ich mit Fiber arbeite kann ich ja wesentlich sparsamer dosieren, und der Kleber ist auch wesentlich zäher. Die letzten Messer habe ich jetzt auch so gemacht, um mich erst mal soweit wie möglich an das übliche, funktionierende Verfahren zu halten.

Grüße Rainer

Servus Rainer,

Holz hat die Eigenschaft sich zu verziehen sprich Du mußt es immer gleich behandeln. Wenn Du nur eine Seite feucht bzw. nass machst wird es sich in die entgegengesetzte Richtung krümmen. Die Idee mit der Stabilisierung kann eigentlich nur dann funktionieren, wenn Du Deine Griffschalen völlig ins Harz oder Kleber legst. Somit hast Du dann die
Schalen versiegelt. Kann aber nur bei ausgetrocknetem Material richtig funktionieren. Natürlich darf dann kein Härter beigefügt werden.
Wenn Du dann die Klebefläche dünn bestreichst, dürfte sich das Holz
nicht mehr verziehen.

Gruß Peter
 
peter 44 schrieb:
...Die Idee mit der Stabilisierung kann eigentlich nur dann funktionieren, wenn Du Deine Griffschalen völlig ins Harz oder Kleber legst...Natürlich darf dann kein Härter beigefügt werden...

Wie soll das denn gehen?
Wenn Du Harz ohne Härter auf das Holz aufbringst, dann wird Dein Holz zwar "ewig" klebrig sein, aber "nie" aushärten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein anzustrebendes Ziel einer Versiegelung sein kann.
 
hobby schrieb:
Wie soll das denn gehen?
Wenn Du Harz ohne Härter auf das Holz aufbringst, dann wird Dein Holz zwar "ewig" klebrig sein, aber "nie" aushärten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein anzustrebendes Ziel einer Versiegelung sein kann.


Da habe ich mich mich wohl falsch ausgedrückt. Sorry
Bei der Methode, die ich beschrieben habe, saugt sich das Holz
an, soviel wie es aufnehmen kann. Natürlich wird es ohne Härter immer
klebrig bleiben. Eine Endbehandlung bleibt unerläßlich. (kompatibel mit
dem Material, welches für das Tauchbad benutzt wurde). Der Vorteil besteht darin, das aufwendige Vakuumverfahren zu umgehen.
Du erhältst bei dieser Methode Griffschalen, die bei Verletztungen der obersten Schutzschicht die Feuchtigkeit eigentlich nicht aufnehmen, sondern abstoßen, da beim Tauchbad die Flüßigkeit weiter in das Holz eindringt, als bei der letzten Schutzschicht.
Ich hoffe das klärt die Sache.


Gruß Peter
 
Das Problem hatte ich auch schon des öfteren. Jetzt veruche ich das Holz vor dem verkleben über nacht auf die Heizung zu legen( Holz bekommt man nie ganz trocken ) und achte darauf daß während der
Verarbeitung keine Feuchtigkeit aufgenommen werden kann. Nach dem letzten Schliff wird sofort mit Leinöl ( ich mische immer etwas Bienenwach dazu ) eingerieben oder ich tauche den ganzen Griff für eine Stunde in Warmes Leinöl ( einfach auf die Heizung Stellen ) Dann sollte man dem Leinöl und dem Holz einige Tage zeit zum Aushärten geben und erst dann polieren. Machmal quwillt auch das Holz noch etwas vom Öl auf, das muß man wieder bescheifen, ganz vorsichtig.
Unstabilisierte Hölzer brauchen auch später immer wieder mal 1 Tropfen Öl. Aber garade das und die besondere Optik des Holzes macht es ja gerade so interessant, sonstwürden wir ja alle bloß noch Plaste nehmen. Stabilisierte Hölzer wird es demnächst auch bei " www.drechselholzversand.de " geben. Ist übrigens ein ganz toller Holzhänder.
( ich bekomme nichts für die Werbung! ) :super:
viel erfolg Egbert.
 
Hi!

Ich arbeite mit 5 Min. Epoxy, über Messerwerkstatt Steigerwald zu beziehen. Schnelle Aushärtung, keine Wärmebehandlung nötig, wasserfest, spaltfüllend usw.
Mit Baumarktklebern von Uhu und Co hab ich keine guten Erfahrungen gemacht.
Nicht zu stark verpressen, da sonst Spannungen entstehen und sich die Griffschalen auch dadurch lösen können.
Es darf ruhig etwas mehr Harz aus dem Spalt herausquellen. Damit stellst du sicher, dass kein offener Spalt verbleibt in dem Feuchtigkeit eindringen kann.
Natürliche Materialien wie Holz, Elfenbein und Horn arbeiten nun einmal. Starke Temperaturschwankungen vermeiden, als bitte nicht im Sommer in der prallen Sonne lagern usw.
Wüsteneisenholz schwindet nur noch gering und stabil. Holz überhaupt nicht mehr.
Fiberzwischenlagen sehen toll aus, aber quellen bei hoher Feuchtigkeit allerdings auf.
In der Vitrine bitte nur kaltes Licht.
Gute Tipps gibts im Buch "Messer" von Steigerwald/Siebeneicher.

Gruss
Das bedeutet dass Fibereinlagen eher aus gestalterischen Gründen verbaut werden?
Ich dachte immer die können leichte Verziehungen durch ihre Elastizität auffangen? Sie sind ja sehr verbreitet heutzutage.
 
Ich glaube, Verzug vermeidest du damit nicht. Dafür sind die liner zu dünn.
Wichtig ist wirklich, nicht zu viel Druck beim verkleben zu geben. Es ist kein Holzleim der in fasern gepresst werden soll. Es soll ja Kleber zwischen den lagen stehen bleiben. Zum fixieren reichen kleine gefederte klemmen. Der Druck ist ausreichend.

Gruß Fabian ✌️
 
Hallo,

Ich habe Probleme dieser Art auch schon gehabt. Das Problem mit den Spalten lässt sich bei Messern die in Gebrauch sind schlecht bis garnicht vermeiden (bei Kochmessern).

Sollte bei mir auf Kundenwunsch ein Messer mit Flacherl gefordert werden, so nutze ich im besten Fall stabilisiertes Holz.
Wenn allerdings ausdrücklich ein Edelholz(nicht stabilisiert) gewünscht wird, nutze ich Araldite 2000. Dieser Klebstoff ist relativ flexibel und kommt recht gut mit Holz klar, die Verarbeitung kann aber unter umständen lästig werden.

Gruß Lorenz
 
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