Titan anodisieren in allen Farben bis 80 Volt

Erst dachte ich dass hier durch Überlagerung die Einwirkzeit verdoppelt würde, aber das kann ich ausschließen.

mmh, das verstehe ich nicht ganz. Ich dachte, du hast die Blechstreifen zunächst bei geringster Spannung voll eingetaucht, dann ein Stück höher gezogen und die Spannung erhöht usw. Damit habe die unteren Bereiche (hohe Spannungen) doch insgesamt auch eine viel längere Zeit unter Spannung gestanden, oder?

Naja, wie auch immer... Klar ist: Wie satt die Farbe ist, hängt nicht nur von der Schichtdicke ab, sondern auch von der Struktur und Zusammensetzung der Oxidschicht. Sie kann z.B. aus TiO, TiO2, Ti2O3 etc. in verschiedenen Anteilen bestehen und eher amorph oder kristallin sein. Ich nehme an, eine eher kristalline Schicht wird sattere Farben ergeben, weiß es aber nicht. Die verschiedenen Oxide haben verschiedene Brechungsindizes, das ist entscheidend dafür, wieviel Licht an der Oberfläche zurückgestreut wird und mit dem gespiegelten Licht interferieren kann.

Das ist natürlich alles Theorie. Was ich sagen will: Es gibt noch andere Einflußfaktoren auf die Farbe der Anodisierung als die Spannung. Vielleicht hat sich in den Übergangszonen durch den "Nebel" und den damit verbundenen, luftgesättigte Elektolytfilm eine andere Zusammensetzung der Oxidschicht ergeben. Bestimmt sogar...:)

Gruß, Jan.
 
Echt ein toller Test..! :super:

Ich stelle mich jetzt wahrscheinlich etwas dumm an. Aber am Minuspol
hast du ja ein anderes Stück Edelstahl angeklemmt. Kommt das denn
auch mit in die Lösung? Weil du ja von einem kontrollierten Kurzschluss
geredet hast...:confused:
 
Funktioniert vom Prinzip wie Eloxieren oder im weiteren Sinne wie eine Galvanik:

http://de.wikipedia.org/wiki/Eloxieren

Netzfundtext:

"Die anodische Oxidation, auch Eloxierung genannt, ist ein elektrochemischer Vorgang, der die Oberfläche eines reaktiven Metells z.B. Niobium oder Titan in Oxyd wandelt. Dabei ist die Oxydschicht fest mit dem Metall verbunden und die Schichtdicke kann innerhalb eines bestimmten Bereiches gewählt werden. Beim Adonisieren lassen sich viele verschiedene Farben erzeugen. Das eigentliche Material verändert seine Farbe aber nicht. Das durchsichtige Oxyd erzeugt Interferenzfarben und durch eine Besonderheit des Lichteinfalls entsteht bei Reflektion durch Brechung der Eindruck einer farblichen Veränderung. Die auf diese Weise erzeugte Veränderung der Oxydschicht ist je nach Metall unterschiedlich lang vorhanden."

Ich könnet jetzt noch was von Lamda Schichtdicken und Auslöschung erzählen, aber das will sowieso keiner wissen :hmpf:
 
@siggi42:

Klar, dass Edelstahlstück oder auch Titanstück hängt mit in der Elektrolytlösung, sonst kommt ja kein Stromfluss zustande.

Grüße

Nils
 
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