Titan Schneidebrett

Wie El Dirko schon geschrieben hat ist das kein Titan sondern nur eine Legierungsvariante von rostfreiem Edelstahl in dem etwas Titan enthalten ist. Und vermutlich nicht mal der in dem 2% Titan enthalten ist sondern der in dem nur Spuren enthalten sind.
Ein Brett aus Volltitan wäre in der Größe eines mittleren Schneidbrettes schon unbezahlbar. Bei einfachem 5mm Titanblech liegt der Quadratmeterpreis bei fast 10000€, normaler V2A Edelstahl bei knapp 800€.
Als nächstes kommt dann vermutlich das Wolframschneidbrett.
Also ich schneide ausschließlich auf meinem Diamantschbeidbrett. Das hat den Vorteil, wenn ich das Schnittgutt vom "Brett" schieben mit der Klinge, sich automatisch die Klinge wieder aufrichtet.
 
Jetzt ist die Frage ob jemand hier an ner Hochschule oder Uni arbeitet und da Zugriff auf ein Massenspektrometer oder ein Röntgenfloureszenz Scanner hat
 
Wir hatten die Diskussion mal in einem anderen Forum da ja im Outdoorbereich Titangeschirr sehr beliebt (und auch teuer) ist, grade Kochtöpfe, Trinkbecher usw...

Da war dann ein Deutungsstrag der, dass erstmal grundsätzlich für "unsereins" aus irgendwelchen bei der Herstellung entstehenden "Blöcken" nur die Randschichten genommen werden, was wohl den minderwertigen Teil darstellt (das "Gute" wird dann zu U-Booten o.ä. verarbeitet) und dass selbige z.b. sehr spröde sind und die Wahrscheinlichkeit, dass hier Aluminium zugesetzt wird, auch schon wegen der Bearbeitbarkeit nicht aus der Luft gegriffen ist. Die Vorstellung vom medizinisch reinen, gesundem Titan, ist also mit Sicherheit bei Konsumartikeln eher unwahrscheinlich.
 
Also mein Tabellenbuch sagt das Titanlegierungen mit bis zu 6% Aluminium auch für Teile in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Medizinisch rein. also für Implantate ist da natürlich wieder was anderes.
 
Das stimmt, aber der fragliche Werkstoff des Brettes hat definierte Grenzwerte für Legierungsbestandteile und da fallen 6 % Aluminium nunmal nicht darunter. Hier wird also irgendwer getäuscht - ob der Verbraucher oder der hersteller seitens seines Zulieferers weiß ich nicht. Wenn da 6 % oder mehr Alu oder irgendwas anderes drin ist, ist es halt kein Titan Grade 2 / WNr 3.7035, fertig aus.

Wer Vollmilch kauft, erwartet ja auch mindestens 3.5 % Fett, unabhängig davon, dass fettarme Milch grundsätzlich trinkbar ist.

Für die Eignung als Schneidebrett ist das aber alles egal. Titan, Alu, Stahl oder Legierungen daraus eignen sich meiner wenig steilen These nach alle nicht
 
Da fehlt doch noch was...
...
Titan Grade 2 bildet beim Kontakt mit Luft sofort eine Titanoxidschicht.
  • In Gegenwart von Sauerstoff (Luft, Wasser) bildet sich spontan eine extrem dünne, dichte Schicht aus Titanoxid (überwiegend TiO₂) auf der Oberfläche.
  • Diese Schicht ist nur wenige Nanometer dick, aber:
    • sehr fest haftend
    • chemisch stabil
    • diffusionsdicht → sie verhindert, dass weiter Sauerstoff in das Metall eindringt.
Eigenschaften dieser Oxidschicht:
  • Sie ist passivierend: macht Titan in vielen Umgebungen korrosionsbeständig (auch Meerwasser, viele Chemikalien).
  • Sie ist selbstheilend: wird die Oberfläche verkratzt oder leicht beschädigt, bildet sich in Gegenwart von Sauerstoff sofort wieder eine neue Oxidschicht.
  • Sie ist die Grundlage für Anodisieren von Titan (Farbschichten durch kontrolliertes Wachstum der Oxidschicht).
- Titanoxid hat eine deutlich höhere Härte als der Grundwerkstoff selbst...
 
Die Härte ist eine makroskopische Größe, die nicht 1:1 auf nanometerdicke Schichten übertragbar ist.

Daher brauchen die meisten Härteprüfverfahren auch Mindestdicken des zu prüfenden Werkstücks
 
Die Härte ist eine makroskopische Größe, die nicht 1:1 auf nanometerdicke Schichten übertragbar ist.

Daher brauchen die meisten Härteprüfverfahren auch Mindestdicken des zu prüfenden Werkstücks

Und welchen Einfluss hat Deine akademische Einlassung, von der ich die Richtigkeit auch mal anzweifle, darauf wie sich eine Klinge auf einem Werkstoff der quasi eine "sauharte" raue Beschichtung hat abnutzt?

Also in etwa so was wie eine Aluplatte auf der Diamantstaub ist.
Das Funktioniert da ja auch sehr gut mit der Schleifwirkung, auch wenn man mit einem normalen Prüfgerät die Härte des Diamantstaubs nicht messen kann sondern nur die Härte der drunter liegenden Alluplatte.
 
Und welchen Einfluss hat Deine akademische Einlassung, von der ich die Richtigkeit auch mal anzweifle,
Was zweifelst du an? Dass makroskopische Eigenschaften auf der Skala von Nanometern nicht halten oder dass die Härte, gemessen durch Eindringverfahren aller Art, eine solche ist? Das kannst du beides googeln, da bin ich keinerlei Belege schuldig.
Also in etwa so was wie eine Aluplatte auf der Diamantstaub ist.
Das Funktioniert da ja auch sehr gut mit der Schleifwirkung, auch wenn man mit einem normalen Prüfgerät die Härte des Diamantstaubs nicht messen kann sondern nur die Härte der drunter liegenden Alluplatte.
Das sind ganz andere Größenordnungen. Eine Passivierungsschicht ist wenige Nanometer dick, dein Diamantstaub hat Korngrößen im Bereich von Dutzenden, eher hunderten Nanometern.

Hätte so eine Schicht Auswirkungen auf die makroskopischen Eigenschaften eines Körpers bräuchten wir rostfreie Messer dank der extrem harten Chromoxidschicht niemals nachschärfen.
 
Ausgehend von hohen Aluminiumgehalten, wäre es eigentlich durchaus spannend, wie stark die Klinge durch so ein Weichmetall leidet, im Vergleich zu quartzgesättigtem Holz...

Nanometerschichten spielen da keine Rolle.
 
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