mein Hawk is da, mein Hawk is da, mein Hawk, mein Hawk, mein Hawk is da!
Nach langer Wartezeit wg. Lieferantenengpässen kam heute morgen ein Paket von Thomas Wahl an, in dem endlich endlich meinen
CS Trench Hawk auswickeln konnte.
Die Collection von CS entspricht zwar überwiegend nicht unbedingt meinem Geschmack, aber die Hawks fand ich schon immer nett und diesen auf den ersten Blick besonders, daher mußte ich mit etwas Weihnachtsgeld (Omas sind was tolles, vor allem wenn sie schnittige Stahlwaren tolerieren!) einen ordern.
Mangels Photoausrüstung und Nutzungskompetenz für solche verweise ich in Sachen Bilder auf die diversen Aufnahmen und Videos im Netz, besser würde ich das eh nicht hinkriegen.
Erste Eindrücke, mittlerweile nach ein paar Stunden Reflektion:
Nach dem Konsum einigen der Bilder und vor allem Videos war ich ob der Größe etwas unsicher, nach dem Auswickeln

lechz

konnte ich feststellen, das der Grabenhabicht in Natura so 10-25% kleiner ist, als ich es ob der optischen Eindrücke aus dem www erwartet hatte. Nach etwas Gewöhnung bleiben hinsichtlich des Schaftes noch 10% über, das Blatt erscheint mir immer noch überaschend klein. Das gefühlte Gewicht liegt imo deutlich unter dem gemessenen (825g, nackig mit Lanyard)
Die Verarbeitung ist sehr ordentlich und dabei so präzise, daß es einerseits funktional und anderseits stimmig ist. Mehr würde nicht wirklich passen, da imo ein Gerät für Einsätze aus der Kategorie "ugly" nicht zu "edel" sein darf. Seine Aura zieht der Hawk aus den imo in jeder Hinsicht einfach geilen Proportionen.
Die im letzten mm blanke Schneide ist ordentlich scharf, ich habe schon ne Menge "Messer" niederer Preislage gesehen, die im Lieferzustand stumpfer waren, wobei natürlich ein balliger Schliff ja irgendwie nicht ganz so direkt vergleichbar ist. Der Bart ist ziemlich Spitzkantig, das andere Schneidenende ist etwas weniger bissig. Der "Stachel" ist an den "Schneiden" bei meinem Exemplar nicht scharf geschliffen, sondern hat eine flache Kante von gut einem halben mm. Er ist komplett beschichtet. Die Spitze verdient ihren Namen, auch wenn man sie mit einer Fingerspitze berühren kann, ohne daß sofort (zing!) Blut fließt. Scheint mir aber für die intendierten Verwendungen (v.a. solche mit cranialeskem Bezug) im ersten Eindruck durchaus passend.
Der haptisch sehr leichte Polymer-Schaft ist ein kleines(!) bißchen federnd-flexibel und hat einen "weichen" Griff , der vom Gefühl irgendwie an Kraton erinnert, obwohl die Oberfläche mir deutlich härter erscheint. Er hat auf der ganzen Fläche eine eine Textur, die ich von meinen BlackJack-Dirks kenne, wenn auch härter und weniger "klebrig". Imo aber einen Tick zu "glatt" und zu "ölig". Die Form (~oval) und der Umfang ist für mich (Handschuh 7 i.d.R. zu knapp oder 9 passend, aber Finger zu lang) überall perfekt. An der Belastbarkeit kommen bei mir keine Zweifel auf. Ich habe gelesen, daß es sich um das gleiche Material handelt, wie bei den
Brookly-Crushern aus dem gleichem Hause, zu deren Haltbarkeit gibt es ja das recht eindrucksvolle Autozerklopp-Video.
Die rustikal-sauber verarbeitere
Securex-"Scheide" macht einen soliden Eindruck. hat eine "ledernarbige" Oberfflächenstruktur und ist neu recht schwergängig. Die beiden "Achsen" sind aus Metall und bestehen wie Folderklinegenachsen aus Schraubhülse+Kreuzschlitzschraube. Der Gang läßt sich also einstellen, mir ist der schwerere Gang sympatisch, da die Scheide so auch noch gut sitzt, wenn der Sicherungsriemen nicht mehr mit dem Drucknopf arretiert ist (Status "cocked and locked"). Wer das anders will, kann es aber leicht ändern. Die Scheide sitzt so gut, daß sich einen "stumpferen" Einsatz des Hawks mit Scheide ermöglichen müßte.
Der Schaft paßt hervorragend in mein altes
Brian C. Foster-Gürtel-Holster für die Mag Lite D-Cell.
Modding die Erste
Gleich nach dem ersten Überblick habe ich die beiden Schrauben angetestet, die durch je eine Unterlegscheibe verschraubt in 2 gegenseitigen Lagerbuchsen/Schraubhülsten mit eckigen Platten den oben gepaltenen Schaft am Blatt halten. Sie waren wie erwartet nicht gesichert (für den Preis imo auch völlig OK). alt je eine raus und mit Loctite blau im Gewinde wieder rein. In Verbindung mit dem federnden Polymerschaft denke ich, daß die Verschraubung auch bei Erschütterungen und Vibrationen gut hält.
Aufgrund vorangeganger Recherchen hatte ich 2 Anbauten werwartet und sie dann auch gleich vorgenommen, da sie mir sinvoll erschienen. Zum ersten habe ich einen Lanyard aus grober Nylonkordel (5-Ringel Henkerknoten mit kurzgeschnittenen Enden) an dem Hohlniet der Schiede angebracht, der unter dem Bart des Blattes liegt, um die Scheide leichter abstreifen zu können. Dazu kommt ein Lanyard aus Parachord am unteren Loch, in der Art wie es
WeAllJuggleKnives auf Youtube zeigt. An meinen Dolchen oder anderen bösen Dinger verwende ich etwas anderes, aber am Hawk scheint mit das so echt genial. Ein im www gelegentlich gezeigter "Lanyard" am Sicherungsriemen der Scheide schien mir fürs erste nicht dienlich. Einerseits kann dieser sich irgendwo verhaken und den Druckknopf ungewollt öffenen. Andererseits sitzt die (mit den Achsschrauben schwergängig gehaltene) Scheide gut genug, um auch mit geöffnetem Druckknopf ("Gelber Alarm") ihren Zweck zu erfüllen.
erster Test
Nach der Versandmitteilung hatte ich mir schon eine recht volle Kokosnuß bereitgelegt und zum besseren Test auf die vorherige Extraktion der Flüssigkeit durch Bohrlöcher verzichtet. Nach 2 Hieben mit sehr mäßiger Gewalt (ich wollte das gute Stück im Falle eines Abrutschens nicht gleich in den Findling im Garten Hauen, der am Hang meine Kokusnusknackmulde formt) schlug der "Stachel" zwar nicht durch, aber steckte gut fest und hinterließ eine tiefe Raute. Die Schale zeigte Keine Risse und die Löcher zeigten kein weiß, aber ein schwerer Hieb wäre aber bestimmt durchgekommen. Nach einem eher leichten Hieb mit der "Klinge" aus dem Handgelenk (allerdings mit viel "Endzug") auf die bis dahin ungerissene Schale zerfiel die Nuß mit einem leichten Klacken in 2 saubere Hälften. Das ging bei mir auch mit einer fetten Macheten mit viel mehr Wucht nie besser.
Nähere Eindrücke
Nach der Kokosoperation war eine eh geplante grümdliche Reinigung angesagt und danach unter zuhilfenahme eines Hefeweizens eine genauere Betrachtung. Das Blatt ist eher anthrazit als schwarz. Dabei ist es eher matt, aber mit eine feinperligen glitzernden Körnung (Das was man AFAIK bei Kfzs als "Metalleffektlack" bezeichnet). Die Beschläge sind einfach matt anthrazit. Alle Metallteile haben einen stumpfen Griff. Die Beschichtung des Blattes zeigt nach dem Test leichte Spuren, v.a. am Stachel und minimal von der Scheiden nach ein paar Dutzend Stripeinlagen. Nicht doll, aber weit von z.B. einer BK-Beschichtung von BM entfernt. An den beiden bösen Enden zeigt die Beschichtung des Blattes, vor allem in nassem Zustand eine Abweichung, was möglicherweise an der laut CS ja differenziellen Härtung liegt. Da ich den Rest vom Auslieferungsöl in der Scheiden gelasen habe, fällt das aber eh nicht auf.
Unter dem Blatt ist ein halber cm Luft zum unteren Ende des Schlitzes im Schaft. Fällt aber kaum auf und geht mit vertretbahrem Aufwand prodktionstechnisch bestimm auch nicht anders. Schmutz kann sich dort natürlich fangen, aber es paßt bei Beaderf ein Pfeifenreiniger exakt durch und die habe ich für meine Pfeifen eh immer zur Hand.
Der Druckknopf des Sicherungsriemens müßte sich im Falle einer Ausleierung mit mäßigem Gefriemel austauschen lassen, ohne die genietete Scheide zerlegen zu müssen.
Modding die 2 te
Ein bißchen was ist dann doch noch zu tun:
Ich habe die Oberfläche beiden Hauptgriffbereiche unten und im Bereich der Fingerrillen jeweils mit feiner Körnung angeschliffen. Das habe ich auch bei den Griffschalen bei meinen Messer mit Zytel-Schalen schon so gemacht (z.B. beim Timberline-Mini-Pitbull, das ging vorher gar nich!). Danch habe ich der Gleichmäßigkeit noch mal ordentlich mit einer Wurzelbürste drübergeschubbert, die ich zufällig grade neu (und daher noch sauber) für mein Hottehüh besorgt hatte. Jetzt ist das strukturierte Polymer deutlich griffiger, auch in Gegenwart von Schweiß oder Wasser (oder hämoglobienhaltiger Flüssigkeit). Den Rest des Schaftes habe ich "glatter" gelassen, da mir das praktisch erscheint. Nach dem Schleifen sieht das ganze Teil nebenbei dann auch nicht mehr so geleckt aus. Auf eine Grifftape oder ähnliches, wie ich es schon im Nezt verscheidentlich gesehen habe, meine ich so und angesichts des Lanyard verzichten zu können. Häßlich fände ich das auch.
Natürlich mußte die Schneide noch mal über den Lederstreichriemen, wa sie noch etwas bissiger machte.
zweiter Test:
Nach weiter Inspiration druch noch ein Hefeweizen habe nach kurzem stöbern einen eigentlich abgängigen HVV-Fahplan 2004 gefunden, der ziemlich genau einem Telephonbuch von ~900 Seiten entspricht. Auf einer ca 70 cm erhöht liegenden Rasenfläche (mit Seitenwand) als Unterlage für den Fahrplan und einem mit dem ganzen Arm aus der Schulter geführten Hieb schlug der Stachel bis ~Seite 600 durch, mit Traumaspuren in den nächsten ~150 Seiten. Das "Loch" war echt groß und oben 4-zackig-Stern-, unten rautenförmig. Auf einer gleich hohen Gartenfläche mit Betonplatten als Unterlage schlug der Stachel dann komplett durch und durchschlug noch Deckblatt und ~100 Seiten der (zum Glück bald abgelaufenen

) darunterliegenden Gelben Seiten und traumatisierte weitere ~150. Die Beschichtung zeigt danach allerdings sichtbare Abnutzungserscheinungen, wodurch die Spitze allerdings spitziger wird.
Fazit:

Ein durchweg endgeiles Teil zu einem tollen Preis. Dem Preis imo angemessene Defizite lassen sich überwiegend leicht abstellen. Ideal zum Kuscheln und Liebhaben und natürlich gut für alles was da so kommen mag, der nächste Zombieaufstand kommt bestimmt. Mehr zur Benutzung sag ich hier mal lieber nicht ...
nachtrag Rechtliche Betrachtung:
Mir fällt auch unter Einsatz von viel Phantasie keine valide Argumentation ein, mit der ich mich anheischig machen könnte zu behaupten, das das Teil ein Werkzeug und keine Hiebwaffe i.S.d. WaffG sei.