Tormek T8 - welcher zusätzliche Stein macht Sinn?

Bolos

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Hallo zusammen,

aktuell verwende ich den SB-250.
Stumpfe Messer lassen sich damit ruck zuck auf eine sehr schöne Schärfe bringen (wenn man den Stein mittels des Präparieres auf 1000 hochzieht).
Allerdings ist unter dem Mikroskop sichtbar, dass das Schliffbild des hochgezogenen 1000er nicht einem echten 1000er Stein entspricht. Das ist für mich auch nachvollziehbar, da natürlich immer ein paar grobe Schleifkörner übrig bleiben, die dann entsprechende Riefen verursachen.
Um an meinen Messern und Werkzeugen eine einigermaßen spiegelnde Phase zu erhalten, poliere ich die Klingen aktuell sehr ausgiebig auf dem Lederrad. Das funktioniert auch ganz gut, wobei natürlich die tieferen Riefen nicht verschwinden, sondern nur geglättet werden.

Um bessere Ergebnisse zu erzielen (und um nicht mehr so ewig auf dem Leder rumzurubbeln ;)) möchte ich mir gerne einen weiteren Stein zulegen.
Ich bin nur echt unschlüssig welchen ich nehmen soll.
Ich schwanke zwischen den folgenden Steinen:
  • Dictum Schleifscheibe Ultraspeed Körnung 3000
  • Dictum Schleifscheibe Ultraspeed Körnung 1000
  • Tormek SJ-250
Zum 1000er und SJ-250 habe ich hier im Forum einige Beiträge gefunden. Ich habe daraus für mich destilliert, dass der 1000er ein sehr guter Allzweckstein ist, der SJ-250 eine tolle Oberfläche macht, jedoch in der Praxis eher seltener genutzt wird.

Ich suche einen Stein mit dem ich
  • an sich scharfe Klingen nachschärfen kann, um sie wieder auf Rasiermesserschärfe zu bringen
  • Stumpfe Klingen, die mit dem SB-250 vorgeschärft habe von den Riefen zu befreien
Könnte der 3000er für meine Anwendungsfälle eine passende Lösung sein?

Bolos
 
Hallo,

da hänge ich mich mal mit dran,

Aktuell fahre ich den Standard SG-250


beim SJ-250 steht ja dabei:
Für allerfeinste Werkzeugoberflächen, begrenzte Schleiffähigkeit, nicht zum Formen einer Klinge verwendbar

und bei beiden Dictum Scheiben:
Kompromiss zwischen einem feinen Schliffbild und schnellem Abtrag zu erreichen.


Aus dem Text schließe ich: der SJ-250 macht die Schönere Oberfläche, ist aber nur zum auffrischen bereits intakter schneiden gut. (fast keine Materialabnahme)

Die Dictrum Scheiben hinterlassen dann immernoch leichte riefen "feines Schleifbild" kann damit aber noch kleinere defekte egalisieren.

Sehe ich das richtig?
 
Hallo Bolos

ich habe mir bei

Bötzower Schleifwerkzeuge GmbH

eine Scheibe machen lassen. Edelkorund Körnung 1000. Du kannst da auch jede andere Körnung angeben. Die machen den Stein für dich nach Maßgabe. Kostet auch deutlich weniger als bei Dictum. Ich habe mit MwSt und Versand etwas mehr als €100 bezahlt. Lieferung erfolgte innerhalb von ein paar Tagen.

Bestellt hatte ich

Form 5 (ehem TGL Typ 4-5) mit den Abmessungen

D=250mm
T=50mm
H=12mm
P=4mm
F=125mm

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es gibt noch Abtrag, aber nur in geringem Maß. Ist super, wenn der SJ-250 zum "Nachschleifen" nicht mehr reicht und man doch ein wenig die Schneide wieder aufbauen muss jedoch mit dem SG-250 einfach zu grob rangehen würde. Funktioniert auch sehr gut als Zwischenschritt, wenn man mit dem SG-250 doch mal richtig an ein Messer ranmuss.

Gregor
 
Hallo Gregor,

Danke für den super Hinweis!
Ich bin aktuell mit meinen drei Steinen (80er Schrupp-Scheibe, SG-250, SJ-250) zufrieden. Aber wie Du schreibst wäre die Stufe zwischen SG-250 zu SJ-250 manchmal eine sinnvolle Zwischenstufe (bzw. für Werkzeuge eigentlich die Endstufe).
Irgendwann leiste ich mir bestimmt noch den von Dir vorgestellten Stein.

Viele Grüße
Bolos
 
Hallo Bolos

ja, ein super Geschenk zu Weihnachten, Geburtstag oder Hochzeitstag :). Ich schleife eigentlich nur Küchenmesser. Da war mir der SG-250 einfach zu grob und nimmt mir zu viel Material ab. Der Stein, den ich konfiguriert habe, ist hart gebunden. Also wie der SG-250. Wenn du lieber einen weichgebundenen (wie den SJ-250) haben möchtest, kannst du auch noch bei den Bötzowern fragen, ob die das machen können. Die waren sehr nett und fix im Kundenkontakt.

Viele Grüße

Gregor
 
Hallo,

Mittlerweile habe ich mir das 1000er CBN Rad von Schleifjunkies gegönnt.
Im Gegensatz zu den Tormek Diamantscheiben benötigt CBN keinen Rostschutz Zusatz im Wasser

Das Rad hat eine minimale Abtrags Leistung, reicht aus um stumpfe Schneiden aufzufrischen, Polieren muss man danach Trotzdem.

Zum Spiegelnden Polieren wäre das Rockhard Filzrad sehr interessant, leider auch nicht wirklich günstig.
Eine Spiegelnde Fläche bekommt man anscheinend auch mit einem Paper Wheel (MDF Platte) hin
Problem dabei "könnte" die Hitzeentwicklung sein. Ich werde das die Tage mal versuchen =)

Gruß
Runner
 
Guten Tag,
Der Thread ist jetzt schon etwas älter. Dennoch möchte ich eine Lösung zeigen, die für mich recht nützlich ist. Eine Scheibe mit FEPA K 800.
Von den oben genannten Bützowern geliefert. Ich habe darum gebeten, die Form so passend, wie sie ist, abzuspeichern. Hab auch eine
Faustskizze dazu. Wenn hier jemand Lust und Zeit hat, das in ein cad-prog zu machen, gerne PN!
Buetzower_09.jpg

Interner Formfaktor: Form 5. Bei den Maßen könnten Interessenten sich auf meine Order berufen. Rocco+Tormek, dann sollte freundliche Dame in der PR schon wissen, was los ist!
Greez! rocco26
 
Der Stein von dir ist ein 800er? Ist der viel feiner als der originale von Tormek? Kann man den mit dem Präparierer auch verändern? Wieviel kostet so einer für die T8?
 
Nein! Lass es!
Durch kontinuierliche Benutzung wird der Stein feiner. Für Küchenmesser hat sich diese Körnung bei mir gut bewährt.
rocco26
 
Alles klar, dankeschön.

Habe jetzt auch bemerkt das ich es gar nicht ganz so fein brauche. Mit dem hochziehen des Supergrind 250 der bei der T8 dabei ist bin ich auch schon fein genug. Weiß gerade gar nicht ob ich wirklich noch einen feineren Stein benötige. Anfangs hat sich der SG250 noch etwas grob angefühlt. Aber daran muss man sich eben als Newbie erst einmal gewöhnen und sich etwas einarbeiten. Mittlerweile schon einige Küchenmesser richtig schön scharf gemacht und sehr zufrieden mit der tollen Maschine. Kann mit nicht vorstellen das die Messer mit dem feineren Stein eine noch viel höhere Schärfe erlangen können. Mit dem Stein und der Polierscheibe hinterher spiegelt die Schneide auch schon sehr fein und die Schärfe ist sehr gut. Wahrscheinlich handelt es sich dann nur noch um Nuancen.
 
Noch dies: Das Abrichtwerkzeug sollte für diesen Stein funktionieren! Solltest du feinere Körnungen ansteuern wollen, kann ich nur den JS250 nennen.
rocco26
 
Du meinst den Japanischen von Tormek mit K4000 oder so? Ich denke der ist dann irgendwie schon viel zu fein. Ich will es nicht übertreiben und einfach nur eine schöne scharfe Schneide herstellen. Ich denke da kommt es eher darauf an das man die Grundform sauber herstellt und nicht bis aufs allerletzte auspoliert. Zumindest denke ich wenn man die Schneide nicht vernünftig in Form geschliffen hat nützt alle polieren mit einem super feinen Stein dann überhaupt nichts.
 
Ja diesen Stein meine ich, ich würde den so bei Jis3000 einordnen. Er ist sehr weich gebunden!
Ich benutze ihn selten. Für mein Takamura schon. Für 1.4116 braucht man ihn wohl eher nicht.
rocco26
 
Hallo zusammen,

In der Zwischenzeit habe ich mir zusätzlich eine «Tormek Nassschleifmaschine T-8» zugelegt um die diversen Messer zu schärfen. Was die Maschine betrifft habe ich nichts auszusetzen und habe sie bewusst wegen der Flexibilität ums Schärfen verschiedener Werkzeuge zugelegt, aber auch fürs Schärfen der Küchenmesser. Die notwendigen Informationen dazu habe ich im Netz gefunden und so habe ich mir bei den «Bötzower» Schleifwerkzeuge einen zusätzlichen Schleifstein F800 Form-5 erworben, nachdem ich die Berichte und Erfahrung vom Mitglied @rocco26 gelesen hatte.

Die Bestellung verlief ohne Problem bis am Tag wo ich den Schleifstein auf die «Tormek» montiert habe, da war ich schockiert. Ich konnte mir nicht vorstellen dass dieser Schleifstein bei einer Umdrehung von 90 U/min so schlecht ausbalanciert sei. Zusätzlich lese ich auf dem weißen Aufkleber dass dieser Stein bis max. 2670 U/min zugelassen ist. Nachdem ich ein kleines Video erstellt habe, wobei ich zum besseren Verständnis an der Universalstütze der «Tormek» ein Lineal angebracht hatte, wo der Stein sich um 3mm pro U. axial hin und her bewegt und per Mail mit zusätzlichen Fotos an «Bötzower» geschickt.

Und ab hier wird es kompliziert, denn die wenden sich an den Hersteller Müller und dann verläuft die Beanstandung im Dreieck wo ich es schnell aufgegeben habe, weil dort bekam ich Empfehlungen zum vermessen vom Stein, der Bohrung und das, und dies, und, und wenn gar nichts hilft, ja, dann sollte ich ihnen den Stein zurück schicken, denn dann wäre die Bohrung vergeigt. Das war mir sofort klar dass die Bohrung ruiniert ist, nachdem ich den Schleifstein auf die Drehbank montiert hatte um ihn genau zu vermessen wobei die Stärke vom Stein mit 49,7mm regelmäßig ist.

Schade dass so was vorkommt, auch wenn ich eventuell ein Einzelfall bin, doch am Ende eine negative Erfahrung mit unzureichendem Service. Ich hoffe dass andere Verbraucher mehr Glück haben.
 
Nur mal ganz kurz meine Ferndiagnose:
Wenn der SteinA auf der Welle eiert, aber ein anderer SteinB auf der selben Welle gerade läuft, dann stimmt etwas mit SteinA nicht. Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Passung der Bohrung im Stein zur Welle stimmt.
Ein einfaches kurzes Video mit beiden Steinen abwechselnd auf der Maschine sollte reichen, um dem Hersteller/Verkäufer nachzuweisen, dass mit SteinA etwas nicht stimmt.

Wenn man jetzt genau erforschen möchte, was der SteinA für Unregelmäßigkeiten hat, dann würde ich folgendes testen:
- Ebenheit: Stein auf eine ebene Platte legen und schauen, ob er kippelt. Falls ja, dann das Spaltmaß ermitteln.
- Zentrierung der Bohrung: minimalen und maximalen Abstand der Bohrung auf jeder Seite zum Rand der Scheibe messen und markieren.
- Rundheit: Durchmesser an mehreren Stellen des Umfangs messen
 
Ist zwar schon ein alter Thread aber ich kann euch die Naniwa Steine für die Tormek T8 empfehlen.
Für beschädigte Klingen benutze ich einen Naniwa Stein der Körnung 60 oder 80.
Für den Feinschliff einen Naniwa Superstone #1000. Der 1000er hat so gut wie keinen Abtrag mehr und erzeugt nahezu spiegelnde Oberflächen.

Der Haken an der Sache ist nur, dass diese Steine extrem selten zu bekommen sind.
Den groben gab es bis vor kurzem bei Dictum zum Kauf. Der Superstone war eine Spezialanfertigung für Dieter Schmid.
Dieter Schmid hat aber noch den King/Sun Tiger #800 welcher sehr gut sein soll im Angebot.
 
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