@srevel:
Hallo Sabine,
ich glaube nicht, das Tupper in Bezug auf Messer Nachhilfe braucht. Ich selbst habe diverse Parties in meinem Leben mitgemacht und bin mir ziemlich klar darüber, wie das so läuft.
Messer sind für Tupper lediglich ein Nebenprodukt, das sie als Handelsware zur Komplettierung ihres Angebotes an die Hausfrau bringen. Als Kernzielgruppe läßt sich allein schon anhand der Vermerks für die männlichen Kunden (sehr witzig

9 auf der HP vor Allem die Hausfrau ausmachen.
Für Frauen gelten allerdings völlig andere Kriterien für solche Dinge als für Männer. Ich mache mal ein etwas anderes Beispiel:
Wir besitzen in der Küche einen Komplettsatz hochwertiger WMF Töpfe sowie eine Vielzahl Spezialtöpfe und -pfannen für diverse Anwendungen wie z.B. eine handgeschmiedete Eisenpfanne, eine Kupferkasserole, Gußtöpfe, einen Ries Milchtopf. Darüber hinaus jede Menge verscheidener Schneebesen und natürlich eine Schublade mit Kuppels Messern und eine Galerie von vorwiegend handgemachten Messern, sortiert nach Anwendungsfall.
Du wirst schon erraten haben, das der WMF Satz die Wahl meiner Frau war. Der Rest wurde von mir gekauft, und zwar immer mit einem (aus männlicher Sicht) äußerst triftigen Grund. Das gleiche gilt für die Messer. (Eine Bain-Marie (um richtig klasse Saucen machen zu können) und das rote Manufactum Aufschnitt-Ungetüm fehlen halt noch, aber ich hab ja noch etwas Zeit.)
Ich selbst nehme selbstverständlich immer meine Küchenmesser mit in den Urlaub, ich habe einige Freunde, die nicht ohne ihre Lieblingspfanne reisen (auch die sind sonst ganz normale Typen....;-)...), ich kenne keine Frau, die das täte...
Was ich damit sagen will ist Folgendes: Männer können nicht kochen oder sonst irgendetwas tun, ohne das richtige Werkzeug zu haben. Sie brauchen eine Kenwood Küchenmaschine, sonst kriegen sie keinen Kuchen hin, und sie haben einfach genug Begründungen im Kopf, wenn sie ein neues Messer brauchen.
Die Alternative ist übrigens, das Männer die Finger ganz davon lassen. Dann ist ihnen auch die Messerfrage egal und sie reden über Autos oder Hifi Anlage.
Frauen sind da ganz anders. Meine Frau macht göttliche Kuchen, und das mit einem Handmixer. Für mich vollkommen schleierhaft, wie das gehen soll.
Es gäbe genug Beispiele aus dem Fahrrad-, Auto- oder Skibereich, da Muster ist immer gleich...ohne das individuell richtige Material wird das bei Männern nix oder sie haben kein Interesse daran. Frauen sind da einfach (vorwiegend) anders, sie geben sich mit weniger zufrieden und können auch mit mittelmäßigem Werkzeug zurechtkommen.
Ähnlich mußt Du auch die Bewertung der Tupper-Messer durch die Jungs hier sehen. Natürlich sind sie irgendwie scharf und man kann damit mehr machen als sie als Schraubenzieher zu verwenden. Aber der Mann wird sie immer in Bezug zu Tupperbehältern setzen (wie Ikeamesser zum Billy-Regal) und sie nicht ernst nehmen können, wenn ihm was an dem Thema Küchenmesser liegt.
Zurück zur Preis/Leistungsverhältnis-Frage: Leider gibt es tatsächlich jede Menge Messerhersteller, die vergleichbare oder bessere Qualität günstiger anbieten. Das ist ihr Kerngeschäft. Bei Tupper ist das etwas anders. Cross-selling Produkte wie diese müssen (ähnlich wie beim Autozubehör) eine im Vergleich zum Kernsortiment hohe Spanne aufweisen (sonst wären sie Kernsortiment und Tupper eine Messercompany.

..), sonst funktioniert es nicht richtig. Das ist für Tupper auch nicht weiter schlimm, da der Absatz über den Strukturvertrieb nicht von diesen Produkten abhängig ist, sondern das Sortiment von Tupper einfach nur aufgewertet wird und diese Produkt voll deckungsbeitragwirksam sind.
-> aus: Absatzwirtschaft erstes Semester zum Thema Produktmix
Ergo: Die Dinger können schlecht oder gut sein oder kosten, was sie wollen; es macht keinen Unterschied; wenn Ihr Tupperberater sie unter die Leute bringt (egal, welche Stückzahl), es rechnet sich für Tupper immer. Aber Männer, die sich für Küchenmesser interessieren, schauen eben doch auf andere Dinge und daher funktionierst das System ja auch vorwiegend bei Frauen...
viele Grüße
Mart