Turbomodus - Sinn oder Unsinn?

smallmagnum

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Hallo zusammen.

Ich stelle mir folgenden Werbeslogan eines namhaften Automobilherstellers vor:
Der neue WV, jetzt mit noch mehr Leistung als sein Vorgänger - 250 PS.
In der Betriebsanleitung steht dann geschrieben:
250 PS für 2 Minuten, dann regelt die Hitzeschutzschaltung auf 80 PS runter, die Sie dann permanent nutzen können
oder aber Sie geben nur Halbgas, nutzen lediglich 120 PS, die stehen Ihnen dann für 10 Minuten zur Verfügung, bis die Schutzschaltung wieder auf 80 PS runterregelt.

Würdet ihr euch so einen Wagen kaufen?
Ich nicht.
Aber ich Trottel kaufe mir ständig teuere Taschenlampen, die sich ähnlich verhalten wie das von mir beschriebene, fiktive Auto.
Was nützen mir die 2500 Lumen einer Oligt R50 Seeker, wenn ich sie kaum nutzen kann. Woher soll ich wissen, dass ich diese maximale Leistung nie länger als 2 Minuten benötige?
Seit meiner mittlerweile drei Jahre alten EagleTac MX25 C2 habe ich keine Lampe gesehen, die bei ähnlicher Bauweise heller leuchtet. Es sei denn für eine kurze Zeitspanne.

Was will ich hier eigentlich sagen?
Ganz einfach. Ich fühle mich leicht verarscht durch diese neue Turbo-Modus-Taschenlampengeneration.
Für mich ist das nichts anderes als eine PR-Masche, um Neues verkaufen zu können.
Vorteile, also wirklich mehr Leistung bringen die Lampen gleicher Bauweise schon seit 2-3 Jahren nicht mehr.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum hier im Taschenlampenforum längst Flaute herrscht.
Wie seht ihr das?

cu
Peter
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Evolution heißt das halt im Moment. Alles ist doch von ganz einfach Physikalischen Bedienungen begrenzt. Die Akkukapazitäten und die Ströme die diese liefern können verdoppeln sich ja nun nicht einfach über Nacht. Zudem ist bei viel Power Wärme ein Problem. Wenn ich überlege, bei meiner Armytec Wizzard V3, die für eine 18650 Lampe sehr viel Lumen bietet, wie heiß die wird.

Zum Nutzen vom Turbomodus, das hängt viel vom Nutzungsverhalten der Lampe ab. Ich nutze oft kleinere Lampen eher kurz, aber dafür eher mit hoher bzw. voller Leistung. Da bringt das schon etwas, aber wenn man die Lampe länger leuchten lässt dann ist das natürlich nicht so brauchbar.
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Hallo.
Umgelegt auf ein Alltags-KFZ macht ein Turbomodus nicht viel Sinn. Da bin ich deiner Meinung. Bei Sportwagen sieht es auch schon wieder anders aus (Lachgaseinspritzung, elektrisch zuschaltbarer Kompressor, ...)
Für den Gebrauch einer Taschenlampe finde ich es nicht so tragisch. Unter der Vorraussetzung natürlich, dass ich darüber Bescheid weiss.
Leider ist es ein großer Marketinggag, wenn eine Lampe mit x tausend Lumen beworben wird. Das dies aber nur wenige Minuten funktioniert steht oft nur kleingedruckt irgendwo auf Seite 124 der Gebrauchsanleitung.
Bei kleinen Lampen nutze ich gerne mal einen vorhandenen Turbo-Modus wenns darum geht, eine größere Fläche abzuleuchten. Für längere Zeit brauche ich dass dann nicht. Insofern stört es mich kaum.

Auch ist es ja so, dass sich das nicht nur auf chinesische Funzelhersteller beschränkt. Auch bei HDS und Malkoff regeln die Lampen nach kurzer Zeit etwas runter. Ist natürlich ein Unterschied ob 10% oder 50% runtergeregelt wird.
Das Prinzip dahinter ist aber das Gleiche. Viel Licht in einem kompakten Gehäuse, dass nur begrenzte Energieversorgung und Wärmeabfuhr zulässt.
Und gerade Surefire ist ja ein Vorreiter was abnehmende Lichtleistung angeht. Die meisten Lichtmessungen zeigen eine deutlich abnehmende Helligkeit. Diese springt zwar nicht runter, senkt sich aber auch innerhalb von wenigen Minuten deutlich ab. Auch nicht schön, wurde aber selten so starkt kritisiert wie bei den China-Lampen :glgl:
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Also ich würde mir einen wie von dir beschriebenen Wagen kaufen. Abgesehen davon halte ich keines meiner (bisherigen) Autos für vollgasfest - die Maximalleistung ist für mich immer ein (nur kurzfristig abzurufener) Turbomodus. Die Laufleistungen scheinen mir recht zu geben.

Was die Lampen angeht: beim Nachtjoggen benutze ich immer eine ~1000Lm Stirnlampe (auf ca. 70% Leistung) und habe eine Handlampe dabei, um an Wegkreuzungen nach dem richtigen Abzweig zu sehen. Am besten schon etwas bevor ich an dieser Kreuzung bin! Die Stirnlampe habe ich immer an, die Handlampe lasse ich nur dann leuchten, wenn es nötig ist, und dann aber im Turbomodus für ein paar Sekunden. Da ist mir kurzfristige Helligkeit wichtig - ob diese Helligkeit nun dauerhaft abgerufen werden kann ist mir völlig unwichtig.
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Abgesehen von der oft mangelnden Vollgasfestigkeit steigt bei vielen autos ja auch der Verschleiß exponentiell an. Trotzdem ist es ungemein hilfreich, für Überholmanöver oder Beschleunigen u.a. etwas Kurzzeitreserve zu haben.

Bei Lampen schätze ich den betreffenden Turbomodus auch sehr, weil ich den des öfteren mal gut gebrauchen kann, i.d.R. aber deutlich weniger als 2 Minuten.

Verarscht fühle ich auch nicht, weil die Regelung bei den Lampen der ernstzunehmenden Hersteller klar ausgewiesen sind ich Dinge selten aufgrund eines einzigen, beworbenen Zahlenwertes kaufe, vor allem keine teureren.
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Ahoi,
den Turbomodus haben die meisten meiner neueren Lampen.
Sinnfrei oder nicht ? Ich finde es ok- denn manchmal macht der Turbo Sinn, zB. um kurz Licht "zu werfen", oder um Blendwirkung zu erzeugen.
Wichtig ist für *mich*, dass die Lampe ansonsten gut abgestuft ist. D.h. ein amtliches "High" abseits des Turbos, ein möglichst lowes "Low" und eine gute, wirtschaftliche mittlere Leistung.

Da die Lampenhersteller sich gerade mit Lumensuperlativen zu überbieten versuchen, wird es wohl - aus Prestigegründen- länger bei Turbomodi bleiben.

Cheers
Excalibur
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Gutes Thema, da schüttel ich auch des öfteren den Kopf.

Fakt ist, dass die derzeit angebotenen (Kurzzeit-)Leistungen in den Lampen schlicht nicht dauerhaft machbar sind. Die kleinen Lampen bringen die Hitze nicht weg, die Akkus haben nicht genug Inhalt, um die LED dauerhaft mit der notwendigen Energie zu versorgen, die Treiber kommen auch an die Grenze, wenn sie aus einem 3,7V Akku eine 12V LED befeuern sollen.

Warum das Ganze? Weil es der Käufer will. Schaut doch mal nur die Flashie-Gemeinschaft an. Immer höher, immer weiter, immer schneller. Wenn eine neue Lampe nur so viele Lumen hat, wie die bereits existierende Lampe, dann wird das neue Modell zerrissen. Hat die neue ein paar Lux weniger, wird sie zerrissen. Eine Lampe, die nicht mit Superlativen in der Werbung auftrumpfen kann, wird nicht gekauft und als langweilig abgestempelt.
Wenn die Lampen dann aber die angegebenen Leistungswerte nicht erreicht oder halten kann (weils physikalisch einfach nicht geht), wird sie wieder zerrissen. :rolleyes:

Man will immer mehr und nimmt in Kauf, dass a) die beworbene Leistung nicht erbracht wird und b) die Lampe durch diese maximale Ausreizung schlicht nicht mehr stabil läuft und die Ausfallwahrscheinlichkeit drastisch erhöht wird.


Für mich persönlich sind diese ganzen Dragster-Lampen völlig uninteressant. Ich will eine Lampe, die innerhalb vernünftig gewählter Spezifikationen betrieben wird und diese Leistung auch über eine längere Zeit gehalten werden kann - stabil, zuverlässig, ohne dass die Komponenten alle auf Kante genäht sind.

Der Turbo-Modus wäre für mich auch nicht die "normale" 100%-Stufe. Ich fände es besser, die Stufe als Max. anzugeben, die die Lampe über längere Zeit stabil hält (mit nur kleinen Schritten, die heruntergeregelt werden). Der Turbomodus sollte dann explizit als Kurzzeit-Boost beworben werden (so wie bei manchen Autos, die zB 170PS angeben und als kurzzeitige Overboost-Funktion beim Überholen bis zB 190PS).
Das ganze könnte dann auch im UI entsprechend umgesetzt werden: Die Standard-Max-Stufe ist der dauerhaft Max-Wert, der Turbomodus kommt erst auf Knopfdruck dazu, wenn wirklich benötigt. Ich betreibe somit die Lampe im sinnvollen Bereich und hab dennoch auf Knopfdruck etwas Schub zusätzlich.
Wenn ich im Gegensatz dazu den Turbomodus als den normalen Max-Modus nehme, saugt der nur unnötig den Akku leer, verringert die Leuchtdauer insgesamt und bringt nicht viel, weil die Leistung eh nur kurz anliegt.
(War das einigermaßen verständlich, was ich meine?)

Wie gesagt, das Ganze bei Lampen, die ich auch ernsthaft nutzen will, ob für die Arbeit oder privat.

Für Show-Lampen gilt das nicht, die sollen von mir aus ausgereizt werden bis zum letzten Quentchen - solange die Lampe nicht zur Rohrbombe mutiert und das alles auch so beworben wird (als mehr oder weniger Show Lampe).


Was zB bei mir oben auf der Wunschliste steht: Malkoff, Elzetta, HDS, eine Surefire....
Allesamt Lampen, die verhältnismäßig wenig Leistung und Funktionen haben - und leider auch so viel teurer sind als die ganzen Turbogeräte :glgl:
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?- Wo geht der Weg der Lampen hin?

Und nochmal der gleiche Senf auch von mir:

Ja, es ist nur Augenwischerei - schliesslich sind wir ja auf Zahlen fixiert.
Und ja, auch ich denke, dass es daran liegt, dass die Entwicklung gerade nicht weiter geht.
Nochmal, ja auch ich steh drauf Lampen zu haben die hell sind, bzw heller als die bisherigen oder die der Anderen...(Lichttechnologische Überlegenheit).

Wenn man weiss was technisch möglich ist und sinnvoll ist , dann denke ich, weiss man auch ob man solche Lampen braucht/ haben will
und auch wie sie zu benutzen sind.

Da lobe ich mir auch Surefire, da ist die Maximalstufe so ausgelegt- nicht dass sie alles zieht- sondern, dass die Zellen das 2 Stunden lang schaffen (G2X)
Das halte ich für eine ausreichende Zeitspanne.
Bei Nextorch und Petzl kann man das sogar am PC programmieren.
-Ausdauer vor Kraft

Und meine liebste EDC- Lampe kommt mit 55 Lumen aus!
Es gibt eben noch eine Menge andere Faktoren als nur das Licht.
Oder um nochmal zum Auto zu kommen: Wer kauft das auto nach der eingetragenen Höchstgeschwindigkeit?
Und wann fahrt ihr das Auto mal so aus?
Auch schon oft diskutiert ist, das Lumen überbewertet sind.


Lampen werden vielleicht mehr zu Sammelobjekten, wenn das Material besonders ist.
Oder zu besseren Werkzeugen- dazu müssten die Hersteller sich aber nicht Marketingstrategen sonden von Nutzern beraten lassen.
Das bringt wohl aber weniger Geld.Oder die Lampen werden teurer.
Denn auch die meisten hier werden wohl arbeiten in erster Linie um selsbt zu leben und erst in zweiter Linie um andere zufrieden zu stellen.

Ich hoffe ja auf mehr spezialisierte Lampen, ausserhalb des grossen Kernmarktes.
in diesem Sinne:

Rohes Fest und ein Helles neues Jahr
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Ich sehe und nutze den Turbo fast so wie @excalibur. Man ist im Dunkeln unterwegs, biegt ab und leuchtet kurz weit ins Land, um sich einen Überblick zu verschaffen. Danach wieder die 60PS ;) Das fiktive Auto würde ich allerdings völlig ignorieren.
 
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AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Würdet ihr euch so einen Wagen kaufen?
Ich nicht.
Nun ja, eine ziemlich typisch deutsche Einstellung. Z.B. in den USA sind nicht vollgasfeste Autos üblich. Der Motor hat zwar viel Wumms, aber die Menge Motoröl und auch die sonstige Kühlung sind nicht dafür ausgelegt für längere Vollgasfahrten zu reichen. Wer so einen Wagen nach Gewohnheit tritt kann schnell den Motor kaputt fahren. (OK, ob das mit der heutigen Elektronik noch geht weiß ich nicht. Die mir bekannten Erfahrungsberichte stammen noch aus der Zeit ohne Steuerelektronik.)

Aber zurück zu den Taschenlampen.
Grundsätzlich finde ich einen Turbomodus, der nur begrenzt lange genutzt werden kann, durchaus sinnvoll. Ab und an braucht man mehr Licht. Dank Turbomodus muss dafür keine extra Taschlampe mitgeschleppt werden.

Nur für einen arg übertriebenen Turbomudus, der eigentlich nur die Werbetexte schönen soll, hätte ich nichts übrig. Was diesbezüglich anscheinend üblich ist ist komplett an mir vorbei gegangen. Es ist schon einige jahre her, dass ich mich mit moderner Taschenlampentechnik ausgestatt habe. Die ist natürlich längst veraltet. Aber da ich klein Flashoholik bin, sondern Taschenlampen nur ab und an mal benutze, genügt mir die Ausrüstung.
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Für mich persönlich sind diese ganzen Dragster-Lampen völlig uninteressant.

Für mich nicht. Viel, sehr viel Licht für einen langen Zeitraum - wer benötigt das? Aber kurzzeitig die Nacht zum Tage machen, ob auf der Suche nach etwas, jemanden oder einem Tier, Überblick verschaffen oder weiß der Geier - dafür sind diese Lampen gemacht. Neben dem Ausloten des Möglichen auch dies für einen bestimmten Zeitraum bereitzustellen.

Ich bin noch nie (ich bezeichne mich mit über 50 Lampen als Flashie) länger als eine Minute am Stück mit der vollen Helligkeit einer Lampe umhergelaufen, obwohl ich hier völlig im Dunkeln mitten auf dem Feld wohne und ein sehr großes Areal - 83ha - ab und an erkunden möchte.
Dafür wäre die Eigenblendung viel zu hoch. Diese Lampen stellen aber eine gehörige Lichtleistung (so zwischen 500 und 1000Lm durch ihre Konstruktion für einen langen Zeitraum zur Verfügung. Und bei den Stufen um die 200/300Lm ist mindestens die ganze Nacht drin - versuche das Mal mit ner Surefire mit max. 300Lm und zwei CR123 ;)

@Peter: ich frage in Bezug auf PKW (ich finde diesen Vergleich unglücklich): was nützen Dir die 300Ps, wenn Du meistens im Stau stehst und meist eh nicht schneller als 120km/h fahren darfst?
Wenn Du mit PKW argumentierst, dann müsstest Du analog zu Lampen dauernd mit Vollgas fahren wollen/können - viel Glück!

Ich möchte eine Lampe, die um die 300Lm für eine Nacht bereit stellt, ohne Gedanken an die Energieversorgung zu verschwenden. Und wenn ich es benötige, möchte ich kurz 1000Lm oder gar über 2000Lm abrufen können.

That's my way.


Liebe Grüße

Franky
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Ich möchte eine Lampe, die um die 300Lm für eine Nacht bereit stellt, ohne Gedanken an die Energieversorgung zu verschwenden. Und wenn ich es benötige, möchte ich kurz 1000Lm oder gar über 2000Lm abrufen können.

Franky

Dem kann ich mich anschliessen.
Allerdings muss das die Bedienung dann auch hergeben!
Da fällt mir gerade nur Eagtac ein.
Welche kennt ihr?

Nächstes Problem ist aj, dass eh keiner mit den Helligkeitsstufen zufrieden ist....ausser man könnte sie programmieren.

Gruss
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

@Peter: ich frage in Bezug auf PKW (ich finde diesen Vergleich unglücklich): was nützen Dir die 300Ps, wenn Du meistens im Stau stehst und meist eh nicht schneller als 120km/h fahren darfst?
Wenn Du mit PKW argumentierst, dann müsstest Du analog zu Lampen dauernd mit Vollgas fahren wollen/können - viel Glück!
Da hast Du recht. Deshalb habe ich ein Auto mit nur 110 PS, und nicht einmal die reize ich allzu oft aus, höchstens beim Überholen.

Im Grunde genommen empfinde ich wie die meisten hier, die sagen, dass die Hersteller bzw. Marketingstrategen gerne mit hohen Werten auftrumpfen.
Bei der R50 Seeker prangt der Schriftzug "Max 2500 Lumen" als Eyecatcher auf der Vorderseite der Verpackung, dass die Lampe nach 2 Minuten runterregelt steht nur in der Gebrauchsanweisung.
Am meisten enttäuscht war ich, als ich las, dass selbst im High-Modus nach 12 Minuten auf 800 Lumen runtergeregelt wird. Das kann, wie gesagt, meine 3 Jahre alte Eagletac auch.

Die S1R Baton hält für sage und schreibe gerade mal 30 Sekunden ihr Maximum von 900 Lumen, bevor sie auf ein Drittel (!) runterregelt.

Natürlich lässt sich nicht wegdiskutieren, dass man mit der neuen Turbogeneration eine - wenn auch nur kurze - Leistungsreserve hat. Dass man die höchste Stufe lang oder gar andauernd benötigt, trifft zugegebenermaßen (was für ein Wort!) natürlich nur in den seltensten Fallen zu.

Was mich am meisten freut, ist, dass ich mit meinem Thread eine rege aber sachliche Diskussion angestossen habe :cool:

Übrigens, auch wenn ich hier die R50 Seeker am meisten kritisiert habe, sie befindet sich momentan in meiner Jackentasche und ist meine aktuelle Lieblingslampe. Wir, ein paar Freunde und ich, haben letztens alle zusammen schallend gelacht. Wir waren abends im Wald unterwegs und einer, der wohl in den 90er Jahren steckengeblieben ist, was Lampen betrifft, hat stolz mit seiner 6D-Maglite den Waldweg beleuchtet. Naja, als ich dann meine R50 Seeker in den Turbomodus geschaltet habe, konnte er den heutzutage wirklich guten Stoff sehen :D

cu
Peter
 
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AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Ein wirklich interessantes Thema, wie ich finde.

Spontan konnte ich die Frage für mich nicht beantworten, also erst einmal den vorhandenen Lampenpark begutachtet. Im Gegensatz zu einigen Flashies hier ist mein Arsenal sehr überschaubar - der eben eingeleitete bodycount hat 7 ergeben. :D
Fazit für mich: Bei Lampen bin ich wohl eher der rationelle Typ (im Gegensatz zu Messern). Ich lege vor allem Wert auf Gebrauchstauglichkeit, Zuverlässigkeit, die Qualität der Verarbeitung und die Bedienbarkeit (UI).

Das lag in der Schublade:
- WolfEyes Storm (meine erste vernünftige Lampe mit 780lm. Vor einer gefühlten Ewigkeit angeschafft und damals Leistungstechnisch eine Rakete :p)
- Spark SD6-460NW (gerne genutzte Arbeits-Kopflampe mit breitem Flooood)
- HDS Rotary (die 250lm-Version, mein EDC-Liebling)
- Surefire E1B (110lm) und meine neueste Errungenschaft, die P1R Peacekeeprer (600lm)
- Lupine Betty R (5000lm) und Piko TL Max (1200lm)

Das Lumenmonster der Meute ist meine Lupine Betty R, welche ich zum Mountainbiken nutze. Hier bin ich bei nächtlichen Abfahrten in schwierigem Gelände über jedes Lumen zusätzlicher Helligkeit dankbar. Für die Waldautobahn-Abschnitte kommt man mit einem Fünftel der Leistung bestens zurecht.
Mit Ausnahme der Betty sehe ich die übrigen Lampen eher unter dem Gesichtspunkt der Liebhaberei und nutze sie für EDC, Geocachen, Buschcraften, Trekken oder auch mal für einen Objekttermin auf einer Baustelle. Für all diese Aktivitäten kommt es mir nicht auf das letzte Quäntchen Helligkeit an, wohl aber auf Zuverlässigkeit und Gebrauchstauglichkeit.
Interessanterweise liefert die Betty ihre maximale Power, adäquate Fortbewegung vorausgesetzt, absolut dauerhaft und ohne herunterzuregeln. Das trifft auch weitestgehend auf meine übrigen Lampen zu (die Rotary regelt nur zugunsten der Batterielaufzeit, nicht aufgrund von Erwärmung eine Stufe runter).
Folglich bin ich wohl der Typ der auf den Turbomodus oder auch auf Bedienspielereien mit zig Modi verzichten kann. Mir sind Lampen lieber die über einen vernünftigen Zeitraum ihre Helligkeit beibehalten und simpel zu bedienen sind.

Ich finde es aber sehr interessant, wie unterschiedlich das hier gesehen wird. Ob Turbomodus oder nicht, ist wohl zuallererst eine Frage des Anwendungsspektrums und/oder der persönlichen Vorliebe.
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Ich bin der Meinung, das der Vergleich mit dem Auto hinkt, wenn man beim Auto die mehrleistung nutzt, fährt man oftmals auch schneller, wodurch in der Regel auch der Motpr besser gekühlt werden kann...
Zum anderen gibt es viele Momente, wo ich die Taschenlampe nur kurzfristig brauche und die Lampe in dem Zeitraum wo sie genutzt wird, ganz klar nicht überhitzt!

Dennoch kann ich die Diskussion verstehen.

Wenn man die heutige Technik anschaut, ist im Grund klar, dass die Wärmeentwicklung der heutigen LEDs bei voller Leistung nicht einfach so im nichts verpuffen kan, es gibt halt die Physik und diese kann man nicht außer Kraft setzen, daher ist man an Grenzen gebunden! Daher gäbe es im Grunde nur zwei Optionen, die Lampen so bauen, dass deren maximale Last so hoch, dass die Lampe dauerbetriebsfest ist, oder eine Temperaturregelung.
Die erste Option ist im Grunde nicht wirklich eine Option, denn dabei müsste man schonmal ganz klar definieren, wie diese Parameter aussehen würden, wenn Anvil1971 mit seiner Lampe am MB durch den Wald fährt, kann eine solche Lampe ganz anders bestrom werden, als wenn bei 23°C Zimmertemperatur ein Laufzeittest ohne Kühlung gemacht wird.
Zudem würde man somit nur einen Bruchteil der möglichen Leistung der LED nutzen....

Generell bin ich ganz klar dafür, das LEDs mit dem maximalen Strom betrieben werden, wie es vom Hersteller erlaubt ist. Doch auch hier gibt es schon viele Hersteller, die sich an diese Angaben nicht wirklich halten und die Lampen teils erheblich überstromen.
Desweiteren sollte der Hersteller klar darauf aufmerksam machen, wie die Lampe (Temperatur)geregelt ist. Hat die Lampe einen festen Step-down, der nach Zeit X greift, ist die Helligkeit abhängig von der Spannung des Akkus, oder was auch immer. Leider machen die wenigsten Hersteller angaben dazu, was ich persönlich für das größere Problem halte und nicht die Tatsache, das mit vielen Lumen geworben wird und die Lampe diese Leistung nicht dauerhaft bringen kann!

Wenn eine Lampe mit beispielsweise 5000 Lumen beworben wird, aber nach 120 Sekunden auf 800 Lumen herunter gedimmtwird, ohne dass dies erwähnt wird, ist da Marketing geblubber und mehr nicht! Leider kommt man erst dahinter, wenn andere (oder man selber) die Lampe getestet haben und man sich Laufzeitdiagramme dazu anschauen kann.

Ich persönlich halte es für die beste Option, wenn Lampen mit heutigen LEDs komplett Temperatur geregelt sind, wird der Lampe zu warm, wird die Helligkeit reduziert, wird die Lampe wieder kälter, wird die Helligkeit wieder erhöht.

Als Beispiel denke ich da an diverse Zebralight Lampen, selbst die haben inzwischen Lampen mit teils 1800 Lumen im Programm, aber ich kann mich darauf verlassen, dass wenn der Lampe zu warm wird, wird die Leistung in kleinenn Schritten reduziert und wenn es die Temperatur zulässt, wird die Lampe auch wieder heller, top!
Darüber hinaus bietet Zebralight sogar das Gimmnick die Temperatur, bei der die Lampe regelt um 5°C anzuheben, oder abzuseken, so dass wenn ich der Meinung bin, dass mir die Lampe zu warm wird, ich dies ändern kann und die Lampe nicht mehr so warm wird!

Darüber hinaus begrüße ich es, wenn die Lampe durchaus viele verschiedene Helligkeitsstufen hat, so dass auch eine Stufe gewählt werden kann, wo die Lampe mehr oder minder Dauerbetriebsfest ist, so kann man (sofern man möchte) die Lampe in dieser Stuf nutzen
 
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Am meisten enttäuscht war ich, als ich las, dass selbst im High-Modus nach 12 Minuten auf 800 Lumen runtergeregelt wird.

Und diese 800Lm hält sie für 130Minuten - finde ich gut. (300Lm für 6 Stunden)

Hast Du schon ausprobiert, nach diesen 12Minuten und dem Runteregeln wieder in High zu schalten? Sie ist Temperatur geregelt. Die 1200Lm sind sofort wieder verfügbar, wenn die Temp. es zulässt. Bei niedrigen Außentemperaturen sollte sie nicht allzu schnell warm werden.


Liebe Grüße

Franky
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Und diese 800Lm hält sie für 130Minuten - finde ich gut. (300Lm für 6 Stunden)

Hast Du schon ausprobiert, nach diesen 12Minuten und dem Runteregeln wieder in High zu schalten? Sie ist Temperatur geregelt. Die 1200Lm sind sofort wieder verfügbar, wenn die Temp. es zulässt. Bei niedrigen Außentemperaturen sollte sie nicht allzu schnell warm werden.
Nein, aber beim oben geschilderten Waldspaziergang stand der Turbomodus nach gefühlten 2-3 Minuten auch wieder voll zur Verfügung. Die Außentemperatur lag um den Gefrierpunkt rum, evtl. etwas drüber.
 
AW: Turbomodus - Sinn oder Unsinn ?

Ich würde so ein Auto nicht kaufen, ich hab aber auch in Physik genug aufgepasst um Leistung nicht nur mit Endgeschwindigkeit gleich zu setzen ;)

Im Prinzip finde ich den Turbomodus relativ sinnvoll. EDC mit adäquater Leuchtkraft von 55-320 Lumen reicht eigentlich für alles was ich bisher gebraucht habe. Wenn ich Nachts draußen bin (Zelten etc.) sind mir die 320 Lumen meiner Taschenlampe häufig schon zu viel, weil große Pupille plus helles Licht in der Regel dazu führt, dass man nur noch weiße Flächen sieht wo eigentlich Rasenfläche sein sollte. Genauso hat man im Wald schnell Schattenwurf, der einem Reichweite nimmt. Was will ich dann mit einer schweren (weil Kühlkörper) und energiehungrigen Taschenlampe.

Für die Fälle wo man das gebrauchen könnte, wäre da ein Turbo nicht schlecht. Den kann man Einsetzen wenn man ihn wirklich mal braucht.

Beim Auto hat man das ganze eigentlich schon. Viele Fahrzeuge haben heute eine Fahrprofilwahl und angepasste Getriebe die bei 50 bzw. 120/130 km/h für einen Moderaten Verbrauch sorgen, aber im S-Modus auch mal nen Sprint hinlegen können. Genauso sind häufig Motoren verbaut die eigentlich viel viel mehr Leisten könnten, aber dauerhaft gedrosselt sind. Wenn man nicht zufällig einen 1,4 L 220PS Motor hat oder nen 2,0L mit weit mehr als 300PS fährt man in der Regel am elektronischen und nicht am Material Limit.
 
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Und bei den Stufen um die 200/300Lm ist mindestens die ganze Nacht drin - versuche das Mal mit ner Surefire mit max. 300Lm und zwei CR123 ;)

Rechnen wir doch mal, was man da so für braucht. Die Nacht heute Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ist etwa 16 Std. Rechnen wir goßzügig 2x1 Std. für die Dämmerung ab, bleiben 14Std.

Um 300 OTF Lumen zu generieren, benötigt man (Großzügig mit sehr guten Komponenten gerechnet) etwa 300lm x 90% Wirkungsgrad für Reflektor und Scheibe = 333,33lm an der LED.
Ein moderne LED hat bei dem Lichtstrom eine Effiziens von etwa 200lm/W. Das ergibt dann eine benötigte Leistung von 1,67W an der LED
Jetzt setzen wir wieder einen super Treiber ein, der 90% Wirkungsgrad schafft, ergibt sich eine Leistung von 1,67W x 90% Wirkungsgrad Treiber = 1,85W
Diese 1,85W wollen wir jetzt 14h betreiben, daraus ergeben sich 1,85 x 14h = 25,9Wh

Ein moderner LiIon 18650er hat etwa 10Wh, d.h ich benötige derer 3 um die Anforderung zu erfüllen.
So einen Klopper mit drei 18650er möchte ich nicht als EDC mit rum schleppen. Mir reichen da 125lm für 6Std aus einer SF E2L-A
 
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