Typische Designsünden? Was törnt euch ab?

Unter Designsünden verbuche ich persönlich Eigenschaften eines Messers, die seine Funktionalität vermindern. Darunter fallen für mich zum Beispiel:

1. Grifflastigkeit
Liegt der Schwerpunkt eines Messers zu weit im Griffbereich, erscheint es mir unpräzise zu führen. Für mich z.B ein Minuspunkt beim Spyderco Manix, das ansonsten ein guter Folder ist. Integralmesser, die ich in der Hand hatte, waren meist auch nicht gut ausbalanciert. Die liebste Lösung bei festtstehenden Messern ist mir der tapered tang, den man im Bereich der Serienmesser leider fast kaum findet.

2. Vernietete Hohlgriffschalen
Irgendwann dringt Feuchtigkeit unter den Griffschalen durch. Wenn die zur Pflege (Rostbeseitigung oder Rostprävention) nicht abzuschrauben sind, rostet der Tang fröhlich vor sich hin.

3. Skullcrusher und allgemein scharfe Kanten im Griffbereich
Ich kann mir gut vorstellen, daß ein Skullcrusher seine im Namen angezeigte Funktion bestens erfüllt. Gleichzeitig birgt er immer eine Verletzungsgefahr für den Messerträger. Stürzt der z.B., bohrt er sich die Spitze ins eigene Fleich. Skullcrusher findet man oft an Messern, die angeblich für SV-Zwecke konzipiert sind. Zum Selbstschutz aber gehört für mich gerade auch, die Selbstgefährdung durch Dinge auszuschließen, die ich bei mir trage.
Mit der Kleidung des Trägers springt so ein Skullcrusher auch übel um.

Gruß
Michael
 
Hallo allerseits,

Da ich länger über das Thema nachgedacht habe, scheint mir mittlerweile klar, dass es eigentliche Designsünden gar nicht geben kann ...

So ziemlich jedes Messer, egal ob ein 20-Euro Herbertz oder ein 350-Euro CR Sebenza findet ja seine Abnehmer, und ist ja in dem Falle keine Sünde mehr, da es ja jemandem gefällt.

So kann ich auch nicht verstehen, dass jemand sich anmasst, Spyderco allgemein als Design-Sünde zu bezeichnen, wo es für diese Messer doch Zig-Tausende Anhänger, User und Fans gibt ???

Was für den Einen dann eine Art Design-Sünde ist, muss ja dann nicht für Jedermann eine Design-Sünde sein, genau deshalb gibt's ja auch die unzähligen Varianten, weil's halt genausoviele Geschmäcker und Ansichten gibt.


Wenn ich für mich selber mal ein Messer, was ich gekauft habe, als Design-Sünde bezeichnen würde : Dann nur, weil ich mich halt vergriffen habe ... also : Selber Schuld.

Dafür bezeiche ich das Messer aber nicht allgemein als Design-Sünde, weil es sicherlich anderen Leuten gefällt.
Sicherlich mag ich auch verscheidene Messer, die andere Leute als Designsünde abtun würden, ich für mich selber aber nicht, weil's mit halt persönlich gefällt ...


Beispiel :
Für mich wäre das Extrema Ratio 185° RAO eine Designersünde ...
Daher will ich selber es nicht haben wollen.
Das heisst aber nicht, dass ich nicht verstehen würde, dass andere Leute dieses Messer hoch einschätzen, da es wohl keineswegs ein schlechtes Messer ist ...

Grüsse,
Serge
 
Mir persönlich gefällt absolut überhaupt nicht:
1. Die gesamte Produktpalette von Spyderco. Habe bisher keines gesehen, das mir auch nur annährend gefällt.
2. Beinahe alle Folder mit nem Loch als Öffnungshilfe in der Klinge.

Vielleicht sollte man zwischen persönlichem Geschmack und tatsächlichen
Designsünden unterscheiden. Eine Designsünde ist meiner Meinung nach etwas,
das die Funktionalität eines Messers verschlechtert.
Was 2. anbetrifft: 'Beinahe alle' heißt, es gibt Ausnahmen. Mich würde
interessieren, welche das sind.
 
Hallo Miteinander!

Chef Toni mit seinen beschichteten und sägegezahnten Bechstreifen mit denen man sogar gefrorene Suppe in der Blechdose portionieren kann.

Taschenmesser die nicht hosentaschentauglich sind weil irgendwo was wegsteht oder scharfkantig ist.

Feuerzeuge die ein Messer sein wollen, Messer mit Kugelschreiberfunktion und ähnlicher 1 Euro Chinakrempel.

Überladene Designs

Unstimmige und "schreiend bunte" Farbkombinationen

Wobei ich ja nicht kaufen muß was mir nicht gefällt.

Was mich viel mehr stört sind Schlampereien in der Produktion, umso mehr wenns ein (Groß)Serienmesserhersteller anscheinend nicht für nötig hält sowas wie Qualitätskontrolle durchzuführen. (Wüsthof Ikon als Bsp.)

MfG
Schurl
 
Also eine typische Designsünde ist es Gottseidank nicht. Wurde in diesem Thread schon kurz erwähnt: Messer, die eierlegende Wollmilchsau spielen wollen...
Macht bestimmt viel Spaß, das Ding zu schärfen!:steirer:

Der Rest (zu niedriger Anschliff etc.) wurde ja schon mehrfach genannt.

Gruß,
Carsten
 
- Nieten. Solange die Griffschalen nicht grade verschweißt sind, will ich das Messer auch (zur Wartung oder um ein Custom zu basteln) bis auf die Einzelteile zerlegen können
- Spezialschrauben, wie z.B. die Achse des Böker Jim Wagner RBB. Warum nicht einfach Torx?
- Daumenpins. Sind entweder schlecht zu erreichen oder bohren sich dornenartig in die Haut :mad:
- "Runde" Spitzen. Damit kann man noch nichtmal eine Plastiktüte vernünftig zum Öffnen aufpieksen
- Zu kleine Griffe.

- Halber Wellenschliff, nichts Halbes und nichts Ganzes
- Nicht umsetzbare Clips. Für mich als Linkshänder immer eine Qual.
- Schlechte Verarbeitungsqualität, wie zu kleine Gleitscheiben bei Foldern oder Messerscheiden aus klapperndem Zytel

Sagen wir's mal so, ich bin mit meinen Messern zufrieden. Zwingt mich ja keiner, die zu kaufen welche mich nicht interessieren :p
 
Hey also ich hab bis jetzt zwei Todsünden entdeckt:
CRKT m21-04 Der Clip is t nicht umsetzbar, da ; man die Gewindelöcher in den Liner aber nicht in die Beschalung gebort hat und anschliesend auch das Gewinde nicht geschnitten hat


#2: Kershaw Amphibian:
Entschuldigung aber welcher zweckorientierte Designer hat den da wieder den Kopf im hintern gehabt?? Gummierung am Griff nicht verklebt und dann noch zwei schöne Rostsammelstellen unnedrungebohrt!!
Sry aber war das als Tauchmesser konzipiert oder für die Vitrine ??

Gut OK die komischen Leatherman Torxschrauben
aber ansonsten nichts größeres AUSSER diese ganzen billigchina Plagiate die grundsätzlich google verstopfen.
also dann man sieht sich
Fizzy
 
Grad nochma was gefunden : Camouflagefarbene Outdoormesser :D schonmal so eins wo hingelegt :D
Da hat der kleine Kapital:teuflisch zugeschlagen um die Auflage zu erhöhn ;)
 
Ja Hallo!

Ich möchte mich ebenfalls denjenigen anschließen, die diesem "Tanto-Tacticalkram" nichts abgewinnen können. Für den Gebrauch im schnöden urbanen Alltag sind diese Messer einfach nur albern.
Und gerade wegen ihres Designs stößt man damit in seiner sozialen Umwelt ja nun nicht gerade auf "Gegenliebe", auch wenn der User diese nur für friedliche Zwecke einsetzt.

Aber jetzt zu dem, was meiner Auffassung nach die größte Designsünde ist:
Ein Lanyard mit Skull (Totenkopf) an einem rot beschalten Vic mit 91 mm oder noch kleiner!!! Warum nicht gleich eine Beschalung in pink?

Ich weiß, hier im MF gibt es ein paar ausgesprochene Skull-Liebhaber, die können jetzt ruhig ihre Tomaten auspacken, während ich in Deckung gehe.:hehe:

Bis denne...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst dich bei mir verstecken, wenn sie kommen!

Skulls gehören zu meinen Lieblingsthemem. Der Schädel an sich, abgesehen von der medizinischen Seite, hat auch für mich keinen ästhetischen Reiz. Als Symbol von Tod und Vergänglichkeit finde ich ihn gerade an Messer sehr deplaziert, zumal wir ewig mit der Waffengesetzdiskussion zu tun haben.

Ich weiß, es gibt Kulturen, da ist der nicht Wegzudenken. Aber zu denen gerhören wir nun mal nicht. Diese ganzen Köppe erinnern mich immer an die Plastikskelette, die man auf dem Rummel als Trostpreis bekommt.

Letzte Ausgeburt dieses Trends war dann der Piratstyle in der Mode, wo Erwachsenen am hellichten Tag mit Klamotten rumlaufen, als wären sie auf dem Weg zum Kindergeburtstag, grauenhaft!

Also an meinen Sachen werden ihr viel finden, durchaus auch Sachen die nicht dem Mainstreamgeschmack zuzurechnen sind, aber bestimmt keine Skulls. Versprochen.

PP
 
Ich bin offen erschrocken zu lesen wie tolerant hier mit dem Geschmack anderer Leute umgegangen wird.

Wenn sich mein Nachbar sich wie Kapitän Hook persönlich anzieht, solang er mir net seine Kralle unter die Nase hält werde ich auch nicht zum Krokodil und somit ist es mir wurscht.

Die Totenköpfe, warum nicht? Rosa SAKs, warum nicht? Vielleicht kaufendann mal andere Leute Schneidwaren.

Meine Nichte hat von mir ein rosa SAK bekommen, mit rosa Paracord und Hello Kity Bamsel.

Unter Design Sünden zähle ich eher das man sich beim Tip-Up tragen mancher Messer die Finger aufschlitz oder wenn der Keder schlecht dimensioniert ist und mal so durchschnitten wird.

Ich kann manchmal auch das viertausendste Damastmesser net mehr sehen. Hej, mir fällt nischt gescheites ein, machen wirs aus Damast. Ich vermisse manchmal klare Linien, ein einfaches Design, nicht noch eine Kante der Kante willen.

Grüße Maik
 
Hallo Maik,
wolltest Du nicht tolerant sein mit dem Geschmack Anderer?
Ich verstehe unter ansprechendem Design das, was gefällt und das auch noch in 50 Jahren !
Schau mal in den letzten "Kunst in Stahl". Die Profis machen auch Dinge die nicht passen und aber auch mich zu Begeisterungsstürmen treiben. Aber das ist eben mein Geschmack. Warum nicht Pink oder Damast. Eine Damastklinge und als Zwinge "Ping Ivory" sieht toll aus, lenkt den Blick nicht ab und gefällt. Aber eben nicht jedem. Und das ist der Punkt. Sonst brauchten wir nicht soviel Automodelle auf der Welt. Von A nach B kommst Du auch mit einem "Trabant".
Wahrscheinlich läßt sich über Design und Geschmack trefflich streiten, wie z.B. über Farben. Für mich ist bei allen Geschmacksrichtungen immer der Sinn (Funktion) hinter dem Teil. Wenns nur Materialzusammenstellung, Farbe und Design ist, kann die Funktion schon mal zurückstehen. Ein Filetiermesser mit 6cm Klingenlänge würde ja den Fischer beleidigen für den Jäger (bei entsprechender Klingenform) aber durchaus ein Werkzeug sein. Ich höre jetzt auf, da könnte man ja noch stundenlang diskutieren.
MFG
Jörg
 
Na, wenn ich das so alles lese, dann ist mein absolutes Lieblingsmesser, das Tre Kronor, wohl eines der meist gehassten Messer überhaupt (wegen des vorstehenden Klingenfusses).
Ich find´s trotzdem toll.
Was ich furchtbar finde, sind tactical Messer. Welchen Sinn haben die (ausser im Krieg oder bei der Polizei)? Hat sich mir noch nie erschlossen.
 
Ich kann Recurves auch absolut nicht leiden. Hohlschliffe und zu empfindliche Spitzen sind für mich auch ein Gräul.
Serations haben bei mir nur was auf Messern zu suchen die dazu verwendet werden Fasern (Seile) zu durchtrennen.
Chisel Grind und Tantos sowie geschärfte Rücken sind auch gar nicht meins.
Das Schlimmste ist allerdings ein angeschweißter Erl :jammer:

Dafür hab ich absolut nichts gegen Rost auf einer preiswerten Arbeitsklinge. Auch leichte Scharten zeugen für mich nur von leidenschaftlichem Einsatz, deshalb schleife ich die manchmal nicht vollständig raus, sondern poliere nur die Phase. :D
 
Was ich furchtbar finde, sind tactical Messer. Welchen Sinn haben die (ausser im Krieg oder bei der Polizei)? Hat sich mir noch nie erschlossen.
Ich habe ein Glock Messer, das zählt wohl auch als Tactical.
Das hat schon seine Aufgaben. Als sehr günstiges Messer mit halbwegs gutem Stahl und vor Allem genialer (Scheiden) Sicherung.
Ich gebe zu, ich habe die Klingengeometrie mittlerweile stark angepasst, aber bereits im Ausliferungszustand habe ich es zum Feuermachen verwendet. Kleinholz hacken, Späne schaben, mal im Feuer rumstochen, und zur not mal als Grabutensil missbrauchen.
Kurz um, mir is es für nichts zu schade.
Den Sinn von teuren Tacticals versteh ich allerdings auch nicht :confused:

sry für den Doppelpost, war einen Moment unaufmerksam und habe statt edit reply gedrückt -.-
 
Vielleicht weniger eine Design-Sünde als vielmehr ein Gefühl für Etwas das nicht zusammenpasst.
Z.B. natürliche Griffmaterialien an hochlegierten bzw, rostfreien und/oder spiegelpollierten Stählen. Find ich unlogisch.
Also entweder alles für die Ewigkeit oder alles verrottbar.

PS.
Sinnfragen (z. B. tactical) bei einem Hobby sind komplett sinnlos.
 
Vielleicht weniger eine Design-Sünde als vielmehr ein Gefühl für Etwas das nicht zusammenpasst.
Z.B. natürliche Griffmaterialien an hochlegierten bzw, rostfreien und/oder spiegelpollierten Stählen. Find ich unlogisch.
Also entweder alles für die Ewigkeit oder alles verrottbar.

PS.
Sinnfragen (z. B. tactical) bei einem Hobby sind komplett sinnlos.
Die Infragestellung von speziellen Materialkombinationen ebenfalls...
Umgekehrt sind dann für dich Kunststoffe an rostenden Stählen ebenfalls unlogisch. Was bleibt dann noch ? Kunststoffe nur an "rostfrei" und Naturmaterial an rostend - das kanns wohl auch nicht sein.
btw:
Auch "rostfrei" ist nicht unverrottbar, genausowenig wie Kunststoff.

Gruß Andreas
 
Also was mir letztens wieder mal aufgefallen ist, sind Messer, die sich - so mein Eindruck - ein wenig auf hochwertigen Materialien ausruhen.

Soll heißen, dass zwar gravierte Platin/Gold-Mokumebeschläge, Titanpins, geschnitzte Einhorngriffschalen und eine Klinge aus Kaleidoskopdamast mit Unobtainiumschneidlage verbaut wurden, aber das Design an sich einfach vorne und hinten nicht stimmt.

Im besten Fall sind die Proportionen komisch, im schlimmsten Fall ist das Messer komplett verplant und würde im normalen Gebrauch baden gehen.

Das Design sollte mMn schon an sich was hermachen, selbst wenn ich das Messer nur aus Lkw-Blattfeder und Zaunlatte zusammenbaue. Anderenfalls finde ich das eine Verschwendung von schönem Material.:jammer:

Das Material sollte das Design adeln, nicht ersetzen; sozusagen als Tüpfelchen auf dem i.


Ookami
 
Meine K.O.-Kriterien für Folder:

1. Liner- oder Framelock bei teuren Messern.
2. Griffschale nur auf einer Seite.
3. Offener Heftrücken. (Liner nur mit ein paar Distanzstücken zusammengehalten)
4. Plastik Liner bzw. Plastik Hefte.

Meine K.O.-Kriterien für feststehende Messer:

1. Das Verhältnis Klingendicke zu Länge muß passen.
(wird nach Bauchgefühl entschieden, lieber etwas dicker als zu dünn)
2. Angeschweißte Angeln oder ähnliche suboptimale Konstruktionen.
3. Aufgespritzte Plastikgriffe. (außer bei Küchenmessern)
4. Damast oder Carbonstahl bei Küchenmessern.
5. Messer ohne vernünftige Griffschalen.
(Z.B. diese gelaserten Blechteile mit Schnur umgewickelt)

Meine absoluten K.O.-Kriterien für alle Messer:

Sogenannte Tanto-Klingen.
Die ja eigentlich nichts mit der Klingenform
eines traditionellen Tantos zu tun haben.

Camouflage.
(Warum um alles in der Welt sollte ich mein Messer tarnen wollen?):confused:
 
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