Typische Designsünden? Was törnt euch ab?

@luftauge, Andreas, wo kann ich denn deine Werke anschauen?
Wenn ich schon so'n, shit schreibe möchte ich nun auch mal was ansehen!
Aber ich hoffe es hat nun jeder bemerkt, dass das ein Versehen war.
Wolfgang
 
Wolfgang, ich wusste nicht, dass Du den Malchus in Feinripps Post meintest, macht aber nichts.
Ich lasse das so stehen, wie es steht :D

Ich wollte sowieso gern mal richtige designbezogene Kritik zu meinen Messern hören, besonders die mit den vielen 6kant Durchbrüchen (scharfe Schlüssel) - Deine Kritik ist gar nicht so unpassend, und ich kann damit hervorragend leben, ist ernst gemeint ;)

Nur eine Frage hätte ich:
Was meint Ihr mit Klingendurchbrüchen, ich kann damit irgendwie nichts anfangen :glgl:

Dieser thread ist seit langem mal wieder was wirklich Interessantes, den sollte man eigentlich nochmal neu fassen, und anpinnen, nur mit Links zu verkorksten Messern und fragwürdigen Designs, sozusagen als "Thrash- oder Indipendent-Corner" oder Unterforum.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Robert Frühauf schrieb:
Auch wenn ich in manchen Punkten mit Dir übereinstimme (wenn auch nicht bei allen), so finde ich Deine Ausdrucksweise nicht gerade konstruktiv. Oder fändest Du es gut, wenn jemand ein Design von Dir mit einer derartigen Titulierung versehen würde?

Versteh mich nicht falsch, ich will hier nicht den Moralapostel spielen, aber ich finde Kritik sollte immer konstruktiv bleiben.

Grüße, Robert

°°°Das ist Sarkasmus mit Tendenz zur Ironie.
Wer es Ernst nimmt, hat selbst schuld ;-)
 
ich glaub mit klingendurchbruechen sin so nutzlose "dekorative" loecher in der klinge gemeint ala Mod trident und mt halo2. sozusagen eingebaute schmadderfaenger.
 
Dinge die ich nicht mag:
1. Klingenfüsse bzw. Tangrampen , die bei Klappmessern im geschlossenen Zustand weit herausragen und die Taschen zerfetzen.
2. Hirschhorn/Sambar/Stag als Griffmaterial.
3. Messer, die mit Schmuck derart überladen sind, dass höchstens Sigfried und Roy als Kunden in Betracht kommen.
4. Chiselgrind/Tanto Folder.
5. Klappmesser, bei denen geschlossen gerade mal die Schneide abgedeckt wird oder die Spitze kaum vom Griff abgedeckt wird.
6. Goblin Folder, auch Messer in deren Griffende Entenköpfe, Wolfgesichter oder ähnliches geschnitzt wurden.
7. Clips an Foldern, die zu wuchtig oder monströs sind. Clips sollten sich unauffällig in die Linie des Messers einpassen.

Ansonsten sollte das Teil eine gewisse Linie in Klinge und Griff harmonisch verbinden und dabei seine eigentliche Funktionalität als Messer nicht verlieren.
Und ach so, bevor ich`s vergesse: ich liebe Franklin Mint limitierte Sammlermesser!!
:steirer:
 
Wolfgang Dell schrieb:
Ja und da das Bowie nun eben doch "tactical" ist gefällt mir dieses ganz besonders (gelle Peter). :p

Jo. Mir gefallen Bowies auch, nur eben ohne "Bowieklinge" :) also alles mit Spearpoint/Droppoint und dann eben Bowie-like mit Holzgrifff und nem ovalen guard usw. Sieht klassisch und schoen aus. Sowas wie das unten. Das ist natuerlich kein Highend Messer, aber die Proportionen stimmen da fuer mich.

Was mir ueberigens generell, auch bei Deinem Bowie z.b., weniger gefällt, sind Integralmesser. Ich hab noch keines gesehen, bei dem der Griff im Vergleich zur Klinge fuer meinen Geschmack nicht zu dick und zu plump war. Ist auch bei vielen Jagdmesser Integralen so. Gibts da nen Grund fuer? Technisch kann man das doch schlanker fräsen. Oder einfach Geschmachsache?

Gruesse
Pitter
 

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Beim Design des Messers bin ich sehr offen. Der Gesamteindruck muss überzeugen. Hier habe ich z.B. vom Gunting übers Bob Lum, dem Option II, dem BM 722 und dem Amphibian und demnächst hoffentlich einem Benchmade 921 Switchback (Hocker, steh´mir bei !) eine große Bandbreite.

Was mich generell nicht anspricht sind jedoch diese Karambit-Klingen (öha, habe ich diese Klingenform richtig benannt ? Ich meine jedenfalls diese etwa viertelkreis-förmigen Klingen). Kampf ist bei mir kein Thema (ich habe schon mal gepostet, dass ich das Gunting für einen echt guten User halte). Daher sehe ich keine für mich in Frage kommende Einsatzmöglichkeit. Es gibt zwar Stimmen im Forum, die für ziehende Schneidarbeiten (leuchtet ein) die Klingenform generell oder für feine Schneidarbeiten die Klingenspitze loben. Letzteres zumindest dürfte aber wohl jede scharfe Klingenspitze leisten und optisch gibt es bei mir ein klares "no go".

Ich wundere mich hier selbst, aber ich neige entgegen meiner sonstigen Haltung eher zu modernen Werkstoffen wie Kohlefaser und vor allem Metall (na ja, nicht besonders modern) als Griffmaterial, als z.B. zu Holz oder Horn. Es handelt sich aber um kein Knockout-Kriterium, sondern um eine Befindlichkeit, gegen die ich ankämpfe.

Scrimshaws finde ich zum Teil klasse gemacht, aber da bei mir der Gebrauchswert über der Vitrinentauglichkeit steht, kommen sie eigentlich nicht in Frage. Ich vermute, dass häufiger Gebrauch Spuren auf dem natürlichen Material (wäre für mich Voraussetzung) und dem Scrimshaw hinterlassen würde. Es täte mir weh, ein kleines Kunstwerk auch nur zu beeinträchtigen. Scheidet also leider aus.

Ansonsten konnte ich mich nur einmal überwinden, eine beschichtete Klinge zu kaufen. Kratzer im Metall - ärgerlich aber nun ja, bei mir sind Messer Gebrauchsgegenstände. In einer Beschichtung fallen ihmo derartige Kratzer viel mehr auf und ohne materialkundig zu sein gehe ich davon aus, dass jede Beschichtung anfälliger für Kratzer ist, als guter Stahl selbst. Wichtiger ist für mich aber ein anderer (vielleicht rein subjektiver) Aspekt. Da jeder Beschichtung wohl ein Sinn hinterlegt ist oder imho sein sollte, der nicht nur rein optischer Natur ist, wird dieser durch jeden Kratzer automatisch beeinträchtigt (auch hier lasse ich taktische Erwägungen wie Reflektionen, etc. als für mich uninteressant aus und gehe mehr auf den vermuteten Aspekt des Schutzes des Klingenstahls). Beim Gebrauch bleiben aber nach den Berichten im Forum bei keiner Beschichtungsart Beeinträchtigungen aus. Es gab im Forum z.B. zahlreiche Bilder von Busse-Messern, die in ihrer Beschichtung stolz die deutlichen Spuren intensiven Gebrauch zeigten. Bei den Torturen, die diese Messer teilweise ertragen mussten ist dies kein Vorwurf. Ich frage mich aber (ich möchte hier keine Diskussion über Beschichtungen lostreten): wenn die Messer immer noch super User sind, ist die Beschichtung denn notwendig gewesen ? Nicht (allein) auf die Busse Messer bezogen: ich halte Beschichtungen für optische Vorteile, die sich beim bestimmungsgemäßem Gebrauch mehr oder weniger schnell in ihr Gegenteil wandeln. Ich habe nur ein beschichtetes Messer, das CRKT Lightfood. Auch hier war der optische Gesamteindruck des Desings und der Flipper und der Preis für mich ausschlaggebend für den Kauf. Ich habe es trotz Beschichtung gekauft, nicht wegen der Beschichtung. Ich habe bereits mehrere Messer, die mich vom Design her interessierten, nicht gekauft, da ich gegen beschichtete Klingen deutliche Vorbehalte habe. Im Sinne dieses threads handelt es sich bei mir wohl etwas, das mich deutlich abtörnt.

Dieter
 
Brutales Design

Brutal hässlich oder ausgefallen schön? Mutiges Design mit unzerstörbarer Spitze oder ohne praktischen Wert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir nicht, oder nur in ganz ganz wenigen Ausnahmefällen gefällt, sind diese Scrimshaw-Bildle oder Gravuren (abgesehen von eingavierten Logos und Namen). Ich finde entweder ist ein Messer selbst schön genug, dann braucht es diese Grafiken nicht, oder es sieht eh scheisse aus, aber dann retten die das schlechte Messer auch nicht mehr. Im Allgemeinen überladen sie das Messer nur mit unnötigem Design-Ballast.

Das Allerschlimmste sind aber Messer, die rosa Griffschalen haben :D :steirer:
 
Folgendes stößt mich bei Messern wirklich ab:

- Schnörkel, Pleonasmen

Es gibt viele Messer, die so mit Ziselierungen und Gravuren überhäuft sind, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll. Das fällt mir besonders bei Damastmessern auf. Die Klinge ist optisch schon so prägnant, dass ein übermäßig verzierter Griff die Wertigkeit eher stört als unterstützt.

- falsche / fehlende Kulminationspunkte

Die Gestalt eines Messers ist formal betrachtet eine Komposition von Kurven und Geraden. Diese wollen wohl definiert sein. Will sagen, eine Kurve muss als solche erkennbar sein, eine Gerade hat gerade zu sein. Das klingt banal, wird aber häufig missachtet. Es gibt zu viele Messer, bei denen man sich fragt, wo denn eine Kurve kulminiert (den höchsten Punkt hat) oder, ob die Gerade nicht doch irgendwo "ne Delle" hat. Mir fehlt es dann an formaler Orientierung. Das irritiert mich.

- inkonsistente Materialwahl

Stellt Euch einen schwarz beschichteten Nicker mit Hirschhorngriff in einer Kydexscheide vor. Nun, das passt irgendwie nicht. Ich hätte da eher eine blanke Klinge in einer Lederscheide erwartet.

- plakatives Markensurfen

Nun gibt es einige Bezugsbereiche, die vermeintlich den Gebrauch eines Messers erfordern. Da wird dann häufig das Branding eines Keyplayers auf andere Produkte transportiert. Die Gedankenkette könnte so sein: Motorradfahren -> Biker -> Harley Davidson -> unabhängig, Outlaw -> Da muss ein Messer her! Und was macht dann der absatzgierige Billigmesserhersteller? Er packt ein Harley Davidson-Logo auf einen 15,-Euro-Folder. Das ist einfach plakativ und billig.
 
:super: @ Lohmy!
Genau meine Meinung, auch wenn ich nicht alle Wörter verstanden hab .. :eek: :D
Nein wirklich, seh ich auch so. Das meinte ich, es gibt bestimmte Dinge die wirklich bei den meisten Betrachtern dieselben Emotionen auslösen..
Ralf
 
Mag keine Tanto,Bowie,Rinnen in den Klingen,riesige Parierbleche,runde Griffe,gelöcherte Griffe,Ledergriffe,zu kleine schlanke Griffe.

Gruss
Walter
 
Das gefällt mir nicht:
Bei Fixed Blades eine zu grosse Parierstange; ein überdimensionaler Griff an einer schlanken Klinge. Bei Foldern zu grosse Daumenstifte.
Allgemein gefällt mir nicht: Chisel Grind, Amerikanische Tantoform
 
Ich kann nicht sagen das ich grundsätzlich irgendwelche Klingenformen ablehnen würde. Es muss halt passen. Eine Tanto-Klinge an einem COLD STEEL SPIKE finde ich wunderschön, auch an meinem M-SOCOM gefällt sie mir sehr gut.

An oberster Stelle seht bei mir allerdings immer der Gebrauchswert. Ein Messer das nichts taugt kann so schön sein wie es will, ich mag's nicht haben.
Wenn die Funktion passt kommt die Optik. Je weniger dran ist desto besser.
Messer mit Verzierungen, Logowald oder ganzen Büchern an Text drauf will ich nicht haben. Bei den meisten Messern ist mir schon eine Damaststruktur zu viel.

Die Messer von luftauge finde ich spannend. Werkzeuge möglichst universell auszulegen und mit weiteren Funktionen auszustatten finde ich reizvoll.
So ist an meinem EDU auch grundsätzlich der Anschliff im vorderen Bereich des Klingenrückens nicht an den Kanten gebrochen, so kann ich es als Schaber einsetzen ohne die Schärfe zu ruinieren.

Zur Zeit denke ich über einen wirlich hässlich leuchtfarbenen Griff nach, findet man beim Arbeiten einfach schneller.

Bei meinem Schönheitsempfinden haben meine Hände sehr viel mitzureden. Ein Messer muss sich gut anfühlen und auch gut anhören.

Auch eine gute Qualität zu günstigem Preis durch eine gewiefte Fertigung spricht mich an.

Mit einfach nur teuer und nutzlos kann man mich jagen.

Ein weiterer Punkt der mich faszinieren kann ist wenn in einem von Menschenhand gefertigten Objekt so viel Eindrücke des Erschaffenden eingeflossen sind das man nur aus dem Objekt das Wesen des Erschaffenden erkennen kann. Solche Objekte haben für mein Empfinden eine ganz besondere Ausstrahlung.

Gruss

Sidro

P.S: Toller Thread!!!!
 
lohmy schrieb:
- inkonsistente Materialwahl
Stellt Euch einen schwarz beschichteten Nicker mit Hirschhorngriff in einer Kydexscheide vor. Nun, das passt irgendwie nicht. Ich hätte da eher eine blanke Klinge in einer Lederscheide erwartet.

Wäre aber genial ;)

IMHO sind es gerade solche 'Experimente', die zu neuen, tollen Sachen führen.

Anders ausgedrückt: es gibt eine Reihe wirklicher high end Maker, die zwar handwerklich alles in den Schatten stellen, aber nicht über irgendwelche Loveless-Designs wegkommen (das steht dann häufig sogar auf der Klinge). Wenn sie so kreativ wie handwerklich begabt wären, dann könnten sie wirklich was einmaliges schaffen.

Ich bleibe dabei-es gibt keine Regeln ;)

Grüße, Jens.
 
Chisel Grind; Tantoform; zu niedriger Flankenschliff, speziell in Verbindung mit hohen Klingenrückenstärken; "zu" ergonomisches und/oder extrem kantiges Design, ...

Gruß

Mark23
 
Alles was über ein Sebenza hinausgeht, ist eigentlich überflüssig, aber oftmals trotzdem schön und begehrenswert...wo kämen wir denn sonst hin?
(BITTE HAUT MICH NICHT)

Aber jetzt ernsthaft:Vieles wurde schon genannt; ich würde mich im Allgemeinen auch pitter anschließen: Unstimmige Details machen oftmals einen guten Entwurf in der Ausführung zunichte, z.B. durch
- billig wirkende Schrauben
- große pilzartige Öffnungsknöpfe, die weit in den Schneidebereich hineinragen und auch noch überall hängenbleiben
- unsinnig lange Fehlschärfen an der Klingenbasis

Ganz zu schweigen natürlich von
- allen Elementen, die unhygienische Schmutzfänger sind
- unangemessen schlechten Scheiden bei manch teurer Schneidware
- allem was drückt und Blasen verursacht
 
Zuletzt bearbeitet:
Einseitig oder asymetrisch geschliffene Dolchklingen (Sägezahnung ausgenommen), man kann sich ja darüber streiten, ob eine asymetrisch geschliffene Dolchklinge noch eine Dolchklinge ist, aber dass sieht dann so nach halber Sache aus.

Feststehende Messer, bei denen der Griff länger ist als die Klinge, also anders ausgedrückt kleine Messer :haemisch:

Verzierungen und schnick-schnack.

Messer mit gekappter Spitze ( Kindermesser ).

Gruss,
segura
 
Moin,

was ich an Messern nicht mag:

-sandgestrahlte Klingen, die man nur unter fließend Wasser reinigen kann statt sie nur einfach abzuwischen wie es sein sollte. (Ok, dafür kann man die Klinge als Nagelfeile benutzen;-).

-Und, wie viele andere hier, Messer bei denen die Proportion zwischen Griff und Klinge nicht stimmt. Also klobiger Griff und kurze zierliche Klinge.

-Wellenschliff

Gruß
Olli
 
Bin gerade mal wieder über diesen Beitrag "gestolpert", eigentlich habe ich ihn abbonniert....aber!

@feinripp :p:leo|n¶s|mus, der; -, ...men (Rhet. überflüssige Häufung sinngleicher od. sinnähnlicher Ausdrücke; z.)B. weißer Schimmel, Einzelindividuum)
Pleonasmen; (Pleo|nas|men)
(c) Dudenverlag.
Na, siehste :D

@lohmy, dein Beitrag ist sehr gut, aber was du mit Pleonismus bei einem Messer meintest verstehe auch ich nicht so richtig?! Wobei mir Fremdworte normalerweise keine Probleme bereiten :steirer:

@Peter, hast recht, man kann alles etwas schlanker machen, am liebsten würde ich bei mir selbst beginnen. :lechz: Nein im Ernst, hast recht, ich habe soeben mein Vollintegral Bowie in die Hand genommen und mußte dir zustimmen.

Aber das Ergebnis dieser Beiträge ist doch genau das was man schon immer vermutet hatte: die Frage des Geschmackes und der diversen Vorlieben ist einfach unerschöpflich und genau das macht das Ganze so interessant.
Weiter so, ich lese mit viel Vergnügen gerne weiter.
 
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