Unzufrieden mit [Schnitthaltigkeit bei] Victorinox

Rhino

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Hallo.
Ich besitze seit ein paar Tagen ein Victorinox Forrester aus der 111er Reihe. Es gefiel mir am Anfang auch sehr gut.
Ich musste aber ziemlich schnell den Orginalschliff nachschärfen.
Dann habe ich mich entschieden dem Ding einen Schliff mit dem Lansky zu verpassen. Ich habe den 25Grad Schliff gewählt welcher ja nicht allzufein ist und dem orginalen ähnelte. Heute hatte ich aber wiederholt nach Rinde abschnitzen von einem Stock eine stumpfe Klinge:mad:. Ich fühle deutlich einen Grat auf einer Seite als hätte die Schneide sich umgeklappt :confused:(hat sie dann wohl auch).
Das mache ich so ständig mit anderen (Einhand
)EDC´s.
Das kann doch nicht im Sinne der Firma sein.
Ich benutze auch oft Opinels mit ähnlicher Grösse. Die haben doch dünner ausgeschliffenere Schneiden und funktionieren tadellos.
Ist das ein Garantiefall? Oder sind die ,,Schweizer,, jetzt alle so?
Da wird mir ja angst und bange zu Mute wenn ich mich auf einer Tour auf das Teil verlassen soll.
Was sollte ich jetzt tun?
 
AW: Unzufrieden mit Victorinox

Moin.

Seit meiner Kindheit schnitze ich mit meinen Victorinox-Messern Stöcke, Pfeil & Bogen, Steinschleudern etc.
Ein so extrem schnelles Stumpfwerden habe ich noch nie beobachtet.
Wenn Du Dir sicher bist, dass der Grat, die umgeklappte Schneide, nicht nach dem Schleifen schon vorhanden war, würde ich das Messer reklamieren.
Nicht dass ich Dir das Schleifen nicht zutraue, aber ich habe bei meinen Kumpels schon öfter den Fall beobachtet, dass eine Seite, nicht "ganz durchgeschliffen" war und der Grat von der gegenüberliegenden Seite stehenblieb. Passiert halt mal.
 
AW: Unzufrieden mit Victorinox

Ich kann mir nicht vorstellen, dass durchs Schnitzen ein Grat entsteht der da nicht schon vorher war. Wie soll das auch gehen?

Bei besonders kleinem Abzugswinkel, und besonders widrigem Schnitzgut, bsp. Bambus kann eine Schneide schon mal zusammenbrechen, davon gehe ich hier aber nicht aus. Das hängt halt von der Schneidkantenstabilität ab.

Mein zum Originalzustand deutlich dünner geschliffenes Waiter packt Bambusholz beispielsweise nicht mehr.
Die im Auslieferungszustand mit eher derben Abzugswinkel versehenen Schweizer zeigten bei mir an heimischen Holzarten beim Schnitzen keine der von Dir geschilderten Schwächen, sind aber auch keine Schneidleistungswunder.

Belastbare Voraussagen welche Klinge welche Schneidkantenstabilität erbringt, sind pauschal kaum zu treffen.
Bei welchem Schneidenwinkel und welcher übrigen Klingengeometrie ein bestimmtes Schnittgut noch ohne Schäden an der Schneide bearbeitet werden kann, ist eben auch noch vom Stahl selbst und der Güte der Wärmebehandlung abhängig. Die Unterschiede können dabei durchaus deutlich sein.

Ferndiagnosen sind immer mit Vorsicht zu genießen.
Vorstellen kann ich mir, dass hier nach dem Lanskyschärfen noch ein Grat vorhanden war, der nicht geeignet entfernt wurde.

Geh doch nach dem Schärfen noch auf ein ein Stück Leder mit Abziehpaste und lies Dir die entsprechenden Themen zum Abziehen/Entgraten im Forum durch.

Gruß Michael
 
AW: Unzufrieden mit Victorinox

Danke für die schnelle Antwort Smallmagnum. Ich würd mich wirklich freuen wenn du Recht hast und ich einfach nur zu blöd wahr. (Oder zu unkonzentriert;))
Ich habe in dieser Minute mein Werk wiederholt. Mit dem Höchstmass der mir möglichen Konzentration und Geduld. Die Haare fliegen beidseitig vom Arm. (Muss gleich bei den Beinen weitermachen):D
Wenn die Schärfe jetzt ein paar Tage hält ist auch alles IO.
Wenn nicht werd ich zum Geschäft gehen und es beanstanden.

Davor graut es mir schon. Der Verkäufer wird mich bestimmt mit grossen Runden Augen anschauen:staun: wenn ich ihm das Problem schildere.

Das kann aber nicht wirklich sein, dass ich der einzige hier bin der ein Vic mit schlechter Wärmebehandlung hat:mad:.
 
AW: Unzufrieden mit Victorinox

Der Einzige wirst Du nicht sein, aber ein Ausnahmefall.
Ich selbst habe ein Hunter, ein Outrider, ein Workchamp, ein Soldatenmesser, und zwei Rescue-Tools. Alles aus der 111er-Modellreihe, und alle überstehen Stockschnitzen problemlos. Abends wieder kurz über den Streichriemen, und die Haare fliegen weiter.

Wenn sich der Händler stäubt, kanns Du das Messer auch direkt zu Victorinox schicken.
 
@Rhino
Mir ging es letzte Woche ähnlich wie dir.
Ich habe das Victorinox Huntsman;
Bei meiner Arbeit als Gärtner benutze ich normalerweise mein Gärtnermesser, aber an diesem Tag hatte ich es vergessen, so dass mein selten benutztes Victorinox aus dem Handschuhfach einspringen musste, um Schnur abzuschneiden, Ballentuch (das Gewebe,das um den Wurzelballen bei Pflanzen gebunden ist) aufzuschneiden, und andere kleine Schnittarbeiten. Zuerst schnitt es sehr gut, aber nach dem zweiten! Ballentuch war von der Schärfe nichts mehr übrig. Ich war schon sehr überrascht, alldieweil ich von meinen Gärtnermessern soetwas nicht kenne. Da ist ein Messer nach einem Arbeitstag schonmal nicht mehr in bester Verfassung, aber dass nach zehn Minuten die Schärfe komplett weg ist, das war mir neu.
Zugegebenermaßen habe ich das Vic recht dünn ausgeschliffen, aber das sind meine anderen Messer auch.

mit ratlosen Grüßen
 
Danke an alle anderen Schreiber. Ich habe ja wie oben geschrieben eine sehr intensive Lansky und Zahnpasta-Leder Stunde hinter mir.
Mein Forrester hält jetzt die Schärfe erträglich lange. Ich habe vorhin etwas rumgeschnitzt und danach die Klinge übers Leder gezogen.
Es fliegen die Haare.

Ich wahr wohl zu blöd es gleich richtig zu machen.
Ich hoffe, dass ich nicht zuviel Staubwirbel gemacht habe aber ich wusste mir zu der Zeit nicht anders zu helfen.

Ich habe mein 111er Forrester wieder lieb und es kommt bestimmt öfter mit.
 
der verwendete stahl ist mit der hartung optimiert, ist halt aber kein high tech superstahl, dafur einfach nachzuscharfen.

was auch hilft ist ein convexer anschliff, etwas zeitaufwendig anzubringen, die schnittleistung spricht aber fur sich.

+B
 
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