Vakuumkammer ist fertig

GeHaWe

Mitglied
Beiträge
804
So, Freunde - Terminator war gestern, jetzt spiele ich den
Impregnator
:D
Hier also meine neue Vakuumkammer.

Zuerst mal eine Beschreibung
Das Ding ist aus 2 Al-L-Profilen und 2 Al-Deckel zusammengeschraubt und verklebt. Dann wurde vorne eine Fensteröffnung gefräst und eine O-Ring-Nut gefräst. Der obere Deckel bekam einen Absperr-/Belüftungshahn und ein Manometer. Hinten unten noch ein Absperrhahn. So kann das Vakuum "eingesperrt" bleiben und die Pumpe muß nicht ständig laufen. Außerdem kann ich so die Vakuumstärke prima regeln. Wenn am Anfang das Vakuum zu stark ist, dann kocht mir mein Imprägnier-Öl über.
Vorne abgeschlossen wird das ganze mit einer starken Plexiglasscheibe.

Gemacht hat es unser Lehrling, der lernt gerade Fräsen. Die Teile lagen bei uns gerade passend rum.:D


Noch paar technische Daten:
Das Al-Profil ist 150 x 100, 8 dick.
Die Kammer hat eine nutzbare Innenfläche von 134 x 84 x 500
Das Plexiglas ist 16 dick
Die Pumpe ist ein Schätzchen: Leybold Heräus Trivac mit 1x10 hoch -4 (!) mbar.
Angeschlossen über ganz profanen Hydraulikschlauch.

Momentan probiere ich mal ein kommerziell erhältliches Hartöl mit Orangenöl, Leinöl, Tungöl usw.

So, jetzt wird aber gesaugt!:lechz:

Wenn es weitere Fragen gibt, oder Detailfotos - Gerne!

Gruß

Gerhard
 

Anhänge

  • DSC01774_1.jpg
    DSC01774_1.jpg
    65,6 KB · Aufrufe: 1.750
  • DSC01776_1.jpg
    DSC01776_1.jpg
    49,5 KB · Aufrufe: 1.174
  • DSC01778_1.jpg
    DSC01778_1.jpg
    45,1 KB · Aufrufe: 973
  • DSC01779_1.jpg
    DSC01779_1.jpg
    53,1 KB · Aufrufe: 1.226
  • DSC01780_1.jpg
    DSC01780_1.jpg
    48,5 KB · Aufrufe: 1.124
  • DSC01782_1.jpg
    DSC01782_1.jpg
    45,7 KB · Aufrufe: 883
  • DSC01792_1.jpg
    DSC01792_1.jpg
    56,8 KB · Aufrufe: 1.545
  • DSC01784_1.jpg
    DSC01784_1.jpg
    45,4 KB · Aufrufe: 1.167
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerhard!


Mein Neid ist Dir gewiß! :steirer:

Ein supertolle Vakuumkammer ist das - und die Pumpe dazu ist der Hammer... :super: :) :) :super:

.... ist schon erstaunlich, wofür ein Lehrling gut ist ... :teuflisch

Kleiner Hinweis:
Da Du am Boden der Kammer absaugst, solltest Du eine Woulf'sche Flasche dazwischenschalten - wenns mal schäumt, sparst Du Dir das Zerlegen der Pumpe!


BTW:
Bis zu welchem Druck evakuierst mit dem Härteöl?


Viele Grüße aus Lich ....

Peter
 
So solls sein:super: :super: :super: ,
mehr fällt mir dazu nicht ein, Perfekt gelöst finde ich!
Und auch noch nachbaubar, danke fürs zeigen, bin auf die Resultate und Erfahrungen mehr als gespannt!!

Tschau Torsten
 
Hallo STABILISATOR

Klasse Arbeit:super:

Was Pevau schreibt ist keine Empfehlung, sondern Pflicht.
Spätestens, wenn Du Deine `Naturstoffphase`hinter Dir hast, und mit Epoxi loslegst, kannst Du ohne Waschflasche böse Uberraschungen erleben.

Stefan
 
Zum stabilisieren von Griffhölzern. Das Holz saugt sich im Vakuum mit einer aushärtenden Flüssigkeit voll. Das kann sowohl Öl als auch Epoxydharz sein. Die Hölzer sind nach der Behandlung resistent gegen Verzug, Feuchtigeit, Hitze... also ähnlich Kunststoffen.
mfg
Moritz
 
@pevau
Danke für den Tipp. Ich wollte nur einen Lappen unten rein legen, aber Deine Variabte macht mehr Sinn. Wo bekomme ich so ein Ding?

Evakuieren: erst bis -0,8 bar, dann bis -0,9; dann bis -0,95.
Ich glaube die leicht flüchtigen Bestandteile gehen mit der Zeit raus, daher kocht es immer später.

Gruß

Gerhard
 
Hallo

Ich würde es selbst bauen.
Wenn Du das Prinzip ergoogled hast, kannst Du es leicht mit einer, besser zwei Flaschen nachbauen.

Stefan
 
Hallo Gerhard
Tolles Maschinchen, gefällt mir gut :super:
Da kommt bei mir doch Neid auf. Was man nicht so alles noch gebrauchen könnte. :rolleyes:

Wie dichtet sich die Plexiglasscheibe ab? Nur durch den Außendruck und den O-Ring?

Klaus
 
hi zusammen,

tolles Teil..., hat die Position der Saugleitung Einfluss auf die Funktion? Ich hab mir auch schon Gedanken über eine kleine Vakumkammer gemacht, hatte aber die Saugleitung möglichst weit oben angedacht.

Deine Lösung mit Sichtfenster gefällt mir sehr gut.

euer james
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerhard,

daß ging aber schnell. Wir hatten uns doch erst vor kurzem über das Thema unterhalten. Ich suche mir jetzt auch einen Lehrling..........:steirer:

Sehr saubere Arbeit.........:super:

Es würde mich auch interessieren, wie die Kammer abdichtet und vor allem wie gut? Wie lange hält sich das Vakuum, ohne daß die Pumpe eingeschaltet ist?
 
@pevau
Danke für den Tipp. Ich wollte nur einen Lappen unten rein legen, aber Deine Variabte macht mehr Sinn. Wo bekomme ich so ein Ding?

[...]

@GeHeWe

Gerhard,
ich kenne diese Woulfschen Flaschen nur aus dem Laborbetrieb und die sind aus Glas und sauteuer - hier also nicht wirklich zu empfehlen!

Das Prinzip ist einfach ein geschlossenes Gefäß mit 2 Anschlüssen, wobei der Eingang mittels Tauchrohr bis ins untere Drittel der Flasche reicht und die Saugseite nur oben am Deckel angeschlossen ist.

Sollte jetzt Flüssigkeit/Schaum abgesaugt werden, gelangt diese(r) mittels des Rohres auf den Boden der Woulfschen Flasche und wird wegen der höher liegenden Saugleitung nicht weitertransportiert!

Bei Dir wäre erste Maßnahme, die Saugleitung nach oben neben das Manometer zu legen und dann zur Sicherheit nochmal eine solche "Woulfsche Flasche" aus Metall o.ä. dahinterzuschalten!

Dein Lehrling kann das doch bestimmt mal schnell bauen! :D


@gschoenbauer
Nein, da gibts keinen Unterschied im Druckgefälle des Vakuums...

War bestimmt nur bequemer so - deshalb siehe oben! ;)



Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
:steirer: Hallo zusammen,
Danke für die Blumen, allerdings kann ich sie nur weiterreichen, schließlich habe ich nur gesagt, wie ich es haben will, bei der Ausführung war ich leider nur manchmal vor Ort. Unser Lehrling, H. Läpple, hat saubere Arbeit abgeliefert (der Meister hat ihm da wohl etwas über die Schulter geschaut).

Das Vakuum ist nicht so prickelnd, momentan verliere ich so ca. 0,1bar pro Minute. Da fehlt jetzt erst mal eine Ladung Vakuum-Fett.

Ihr habt alle recht! Nächstes Mal kommt die Absaugöffnung höher.

Die Scheibe hällt alleine durch das Vakuum.
Wenn ich die Pumpe einschalte, dann geht erst gar nichts. Wenn ich die Scheibe kurz mit dem Daumen andrücke, dann saugt sie dich fest und ab geht die Post.

@Rumag
Wenn Du einen Lehrling annimmst, können wir unseren mal vorbei schicken, wenn uns die besseren Maschinen ausgehen?!:)
Und ... bei Dir kann er ja auch das Maschinen putzen lernen!:steirer:

Grüße, Leute:D

Gerhard
 
Evakuieren: erst bis -0,8 bar, dann bis -0,9; dann bis -0,95.
Ich glaube die leicht flüchtigen Bestandteile gehen mit der Zeit raus, daher kocht es immer später.

Gruß

Gerhard

@GeHaWe

Gerhard, versuch es doch mal so zu machen, dass Du NICHT den vollen Differenzdruck anlegst, sondern immer knapp unter der "Siedegrenze" der jeweiligen Flüssigkeit bleibst - den Druck regulieren kann man z.B. mit einem simplen Nadelventil zur Umgebungsluft (Luftinjektion!) - das ist bei vielen Leuten hier wohl der Knackpunkt; nämlich der irrige Glaube das die Flüssigkeit nur bei dem maximalen Differenzdruck in das Holz einzieht - das ist aus meiner Sicht nicht richtig - die Penetration der Flüssigkeit hängt von vielen Faktoren ab (Differenzdruck, Viskosität->Temperatur, Porenweite des Holzes etc.)

Und zuletzt:
Wiederholtes evakuieren mit anschließendem Belüften bringt ganz sicher mehr, wie stundenlanges laufenlassen der Vakuumpumpe!

Erreiche ich die "Siedegrenze", destilliere ich die leichtflüchtigen Bestandteile ab und erhöhe damit die Viskosität meiner Flüssigkeit, die sich damit sehr viel schwerer tut, in das Holz einzudringen!




Viel Spaß und berichte bitte über Deine Erfolge!
:D :super: :D


Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
als erstes mal ein dickes Lob an den Konstrukteur. Tolle Lösung.
Ein paar Anmerkungen zum Thema Dichtigkeit und Absaugen von leichtflüchtigen Substanzen.
Die Dichtigkeit der Anlage hängt von mehreren Faktoren ab. Da ist zum ersten die Dichtung der Plexischeibe. Ich vermute das Vakuumfett da nicht viel bringt. Die Türen Vakuumtrockner ist werden auch nicht gefettet. Die Konstruktion ist ähnlich. Was evtl. eine Knackstelle ist, ist die Dichtung selber. Wenn es ein O-Ring ist, sollte es kein Problem sein. Ist es eine Schnur mit Anfang und Ende, kann dass schon das Problem sein.
Das nächste sind die Kugelhähne. Die sind nicht undbedingt auf Vakuum ausgelegt und somit eine Potentielle Schwachstelle. Als erstes mal auseinandernehmen und kontrollieren und ggf. nachstellen. Bei dem Belüftunshahn würd ich einfach mal etwas Wasser in den Gewindestutzen kippen und nach einer Stunde sehen wieviel Wasser noch da ist.

Das mit der Woulfschen Flasche hat man nach meine Wissen gemacht, um im Zeitalter der Wasserstrahlpumpen dafür zu sorgen, dass nicht allzuviel Dreck ins Abwasser gelangt, um Proben davon zu bekommen was abdestilliert wird oder um aggressive Gase wie z.B. Chlor hat man durch einleiten ein Wasser unschädlich zu machen. Ob das bei z.B. Epoxi funktioniert weiss ich nicht.

Was eigentlich dazwischen geschaltet werden sollte ist entweder ein Adsorber (z.B. Molekularsiebe, Aktivkohle ...) oder eine Kühlfalle (erkärung siehe Wikipedia), die dann auf die evtl. anfallenden Stoffe abgestimmt sein müssen.

Was bei den Pumpen wichtig ist, dass man sie richtig warmlaufen lässt (ca. 15 - 20 min) und am ende des Prozesses (bei geschlossenem Kugelhahn) noch ca. 30 min weiter laufen lässt.
Die Substanzen die abgedampft werden können so nicht in der "kalten" Pumpe kondensiert werden, bzw. werden am Ende beim Nachlaufen wieder verdampft.

Grüße

Christoph
 
... Das Vakuum ist nicht so prickelnd, momentan verliere ich so ca. 0,1bar pro Minute. Da fehlt jetzt erst mal eine Ladung Vakuum-Fett ...

Na bevor ich jetzt tubenweise Wacker-Silikon-Hahnfett verschwenden wuerde (was uebrigens ansonsten das Beste ist), wuerde ich die Undichtigkeit suchen gehen - hier hat man schliesslich ueber einen Meter Klebe-/Schraub-Spalt, wo irgendwo die Luft eindringt - ich tippe auf eine oder mehrere der Verschraubungen, halt ueberall da, wo durchgehende Bohrungen sind. Und die kriegt man dann auch mit Hahnfett dicht - Schraube raus, Hahnfett ins Loch, Schraube rein. Ich denk' mal, die Plexi-Frontscheibe mit O-Ring ist nicht das Problem, und ich HOFFE mal, dass es nicht die langen Klebenaehte sind (obwohl da manchmal schon ein Streifen Isolierband hilft :).

Also die ganze Kammer in die Badewanne (vorher Manometer rausnehmen und Blindstopfen rein), etwas absaugen und nachsehen, wo Wasser eindringt (bei 0,1 bar/min sollte man das sehr schnell sehen) - und dann eben gezielt abdichten, selbst wenn dabei rauskommt, dass die ganze Kammer noch mal auseinander muss. Aber ansonsten wird man sich immer drueber aergern.

Im uebrigen unterstuetzte ich voll die Aussagen von pevau57 und diesel - ich kenne beide und beide verstehen ihr Handwerk SEHR gut und sind speziell bei diesem Thema mehr als geeignet, qualifizierte Aussagen zu machen...

-zili-
 
Eine klasse Anlage - mein Neid ist dir gewiss.
Aber wenn du lange Freude an deiner Pumpe haben willst solltest du dir unbedingt nach einer Vakuum-Kühlfalle schauen. Auch wenn es ein paar € mehr kostet. Sonst kannst du alle paar Stunden das Öl der Pumpe wchseln und das geht gewaltig ins Geld. Wir hatten ~15 solcher Pumpen an der Uni im Betrieb, daher kenne ich die Probleme. Zur Kühlung würde ich flüssigen Stickstoff empfehlen, mindestens aber Trockeneis-Isopropanol-Mischung, um eine vernünftige Abscheidung unerwünschter Stoffe zu erreichen. Es ist nämlich immer wieder erstaunlich, was man mit einem guten Vakuum alles zum Verdampfen kriegt.
 
Kleine Lecks in Alu kann man super mit Loctite 648 o. 603 (anaerober Konstruktionskleber) abdichten. Wird reingesaugt und ist sofort fest.

Dass sich die Plexiplatte von selber überall dicht ansaugt ist besonders bei einer eckigen Platte mehr als ungewiss. Spritz wenigstens mal Seifenwasser von aussen auf die Dichtung und schau ob es nicht stellenweise sogar blubbert.
Silikonfett ist sicherlich ein Versuch wert.

Gewinde sollte man verkleben mit Schraubensicherungskleber. Das macht normalerweise dicht.

Kugelhähne sind meistens ok. Selbst die billigsten Wasserhähne aus dem Baumarkt könnnen in der Regel 10E-5 mbar.

Eine Kühlfalle ist schon ein deftiger Aufwand.
Da die Gase wahrscheinlch nicht korrosiv sind würde ich es einfach mal ohne ausprobieren. Eine Ölfüllung kostet schließlich auch nicht die Welt. An der Ölfarbe kann man schon abschätzen wie gut das noch ist.

Unbedingt solltest du den Gasballast an der Pumpe aufmachen. Da entgast das Öl viel besser und den Druckverlust kannst du bei der Anlage vegessen.
 
Zurück