Vakuumkammer ist fertig

Hallo Andreas

Hm, war mir so nicht bewusst.
Also mit Plexiglas meine ich PMMA.
Vorsichtshalber darf man aber natürlich auch PC (also Lexan, Makrolon)mit Folie "sichern" :ahaa:
 
Klar, sichern auf jeden Fall,
selbst Flächenlaminate, die lediglich mit Unterdruck laminiert werden, sollten *im Zweifelsfall* gesichert werden, und sei es nur mit einer Tüte drumherum,
bei "handgepumptem" Unterdruck vielleicht noch nicht unbedingt, aber bei maschinell gepumptem Unterdruck sollte man das machen, ist eine Empfehlung, die man mir in einem Laminierbetrieb gegeben hat.

btw Lexan/Makrolon:
kann man bei Herstellern von Leuchtreklamen bekommen - der Handelsname war nur der Vollständigkeit halber, um Verwechslungen zu vermeiden ;)

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,

Bin echt beruehrt, dass der Thread noch am Leben ist.:lach:


Bei dem Plexiglas (ist glaube ich wirklich Macrolon) ist es vor allem wichtig, dass es dick genug ist. Ich habe da weniger Angst vor dem Reissen als eher, dass es sich verbiegt. Dann wuerde die Dichtung nicht mehr anliegen und die Kammer zieht Falschluft. Also: Viel hilft Viel!

Wir bauen recht viel Vakuumkammern in der Firma, wenn wir einen Sichtdeckel bauen, nehmen wir eher noch staerkeres Material, je nach Flaeche.

Das Stueck Plexi hat ca 10 Euro gekostet, wird von unserem Lieferanten fertig geschnitten geliefert, hier sollte man nicht sparen. Wenn jemand interessiert ist, dann kann ich nach dem Namen suchen.


Gruesse aus der Lounge in Peking (Bin sozusagen auf MF-Entzug gewesen, jetzt aber wieder online)

Gerhard
 
Meines Wissens ist Plexiglas Polymethylmethacrylat (PMMA) und rein mechanisch was ganz anderes als Polycarbonat wie z.B. Makrolon.

Ersteres ist superdurchsichtig und splittert, zweiteres ist ganz leicht bläulich und ist kaum zu zerbrechen.

Glückwunsch zur netten Vakuumkammer übrigens. Da hat jemand mit Augenmaß gebastelt.

Ich verstehe auch nicht was manche Leute hier für einen heiligen Respekt vor Vakuum haben. Das ist nur -1 bar!
Jegliche Stahlkonstruktion wird bei Überlast einfach zusammenknicken und wenn sie umfällt sollte man nicht den Daumen hinhalten.
Ein Gurkenglas wird zerspringen, vergleichbar wie wenn man es auf einen Fliesenboden fallen lässt. Aber ich behaupte mal dass man da schon mit dem Hammer nachhelfen muss.

Vakuum ist nicht böse!
 
Mikromeister, wenn du in einem Labor arbeitest und routinemäßig große Glasapparaturen unter Vakuum setzt, dann ist das Vakuum manchmal eben doch böse, sehr böse sogar. Ist nicht lustig, wenn ein Rota ohne erkennbaren Grund zerplatzt und dir die Glassplitter durch den Kittel in den Arm jagt, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, leider. Der Rest von mir war zum Glück hinter ner Sicherheitsscheibe, nur der Arm eben nicht.
 
Habe gerade mal nachgegoogelt, bin tatsächlich auch darauf reingefallen, ich bin bis gerade eben noch davon ausgegangen, das "Plexiglas" nur für Polycarbonat gilt, an Acrylglas überhaupt nicht mehr gedacht, obwohl man es oft als Uhrenglas hat, Porsche bietet sogar komplette Scheibensätze aus Macrolon an.

PC und PMMA können beide hochtransparent = glasklar oder auch komplett lichtundurchlässig sein - wens interessiert: Kunststoff Glossar Firma Kern

Gruß Andreas
 
Große Glasapparaturen sind natürlich was anderes. Hier war ein Gurkenglas im Gespräch. Das hat vielleicht 0,7 l ?

Die Kolben von Labor-Rotationsverdampfern ueberschreiten meist NICHT das Volumen des angefuehrten Gurkenglases. Und diese sind von ihrer Form her schon dafuer ausgelegt, mit dem Differenzdruck von 1 bar umgehen zu koennen, d.h. sie sind ueblicherweise Kugeln, Rotationsellipsoide oder kerzenfoermig - aber auf jeden Fall relativ dickwandig. Und es handelt sich um geblasenes Glas, ordentlich getempert und so, also gezielt spannungsarm gemacht. Und wenn da doch mal einer implodiert, hat man eine ziemliche Sauerei im Labor (selbst wenn keiner im Weg steht, der Splitter abkriegt). Und deswegen schaut man vor dem Befuellen eines solchen Kolbens _sehr_ genau nach, dass er nicht irgendwo ein Sternchen hat, also angeschlagen ist, wenn man sich Aerger, Verletzungen, etc. ersparen moechte.

Und was so ein Gurkenglas angeht: Das erfuellt bei weitem nicht die Anforderungen, welche an ein Gefaess gestellt werden, welches nennenswerte Druckdifferenzen aushalten soll, auch wenns von seiner aeusseren Form her scheinbar geeignet aussieht. Das steht fuer die Hersteller von Gurkenglaesern naemlich nicht im Pflichtenheft, und weils Geld kostet, etwas besser zu machen als fuer die Ziel-Anwendung notwendig, wirds eben nicht gemacht. Und falls das jemand mit so einem Gurkenglas ohne Zwischenfall hinbekommen hat, heisst das noch lange nicht, dass das beim naechsten Gurkenglas, bei jemand Anderem (der vielleicht eine etwas bessere Pumpe oder so hat oder auch aus Unwissenheit etwas weniger sorgfaeltig arbeitet) genauso gut geht.

Also: VORSICHT BEI ALLEN EXPERIMENTEN MIT UEBER- ODER UNTERDRUCK ! (!!!!!111)

MEINJANUR (TM)
-zili-
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

Jetzt habe ich noch einmal nachgefragt - der Deckel ist aus Plexiglas.
Plexiglas ist eine registrierte Marke, besteht aus Polykarbonat. (Quelle: Reiff Kunststoffprodukte)

Achtung: Anmerkung von Zili (danke!): Das muss so nicht stimmen, Plexiglas ist PMMA (Acryl) und Polykarbonat ist Makrolon
Ich bin jetzt etwas verunsichert, glaube aber hier eher ZILI als irgendeinem Katalog.

Unsere Quelle: Firma SILA bei Waiblingen (Weinstadt - Endersbach), H. Simmerlein, 07151 42308

Und übrigens, wir hatten es doch von Überdruck und so ...
Habe bei uns im Geschäft doch tatsächlich eine Überdruckkammer gefunden. TÜV-geprüft und mit Überdruckventil (kein Scheiß!).:) Hat tatsächlich einen TÜV-Aufkleber und ein CE-Kennzeichen, kommt von einem offiziellen Laborausrüster.
Aber ich weiß nicht, an irgend etwas erinnert mich das ...:D
Wird bei uns zum Einbetten der Metallproben in Kunststoff verwendet. Maximaler Überdruck: ca. 2,5bar

Grüße

Gerhard

Seht selbst:
 

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irgendwie ist mir jetzt nach irgendwas mit kartoffeln.
also, so wie das teil aussieht wirds bestimmt manchmal vor der mittagspause missbraucht.
 
Hat tatsächlich einen TÜV-Aufkleber und ein CE-Kennzeichen
Das CE Zeichen ist absolut für den Gully. Das kann sich jeder Hersteller ohne Prüfung durch Dritte draufkleben.
Aber ich weiß nicht, an irgend etwas erinnert mich das ...:D
Jetzt bin ich neidisch. Meine Überduckkammer hat nur gelbe und rote Ringe am Überdruckventil und pfeift, wenn sie mal Druck ablassen muss. :D :D

-Walter
 
Hallo,

bei mir hat es etwas länger gedauert, da ich nun doch keinen Lehrling gefunden habe...............:steirer:
Aber heute ist es soweit. Ich komme grade aus meiner Werkstatt und habe erfolgreich meine Vakuumkammer getestet.


Komplett aus Plexiglas. Rohr 150mm x 5mm, Boden, Deckel und Flansch aus einer 20mm Platte gedreht. Manometer und Entlüftungsventil im Deckel. Dichtung aus zwei O-Ringen zusammengeklebt.

Dicht scheint die Kammer auch zu sein, den der Unterdruck steht seit einer Stunde auf -0,95 bar (ohne eingeschaltete Pumpe).


Zum testen habe ich ein Stück Veilchenholz und ein Stück Amboina genommen. Während das Veilchenholz im Leinöl gleich untergegangen ist, schwimmt daß Amboina auf dem Öl.



Am Anfang habe ich zu viel Öl genommen und das Glas wäre fast übergeschäumt.



Aber mit weniger Öl war es dann kein Problem mehr.



Während das Veilchenholz relativ wenig ausgast, kommt aus dem Amboina um so mehr raus.


Jetzt muß ich nur noch die Vakuumpumpe ordentlich verkabeln und einen Ölwechsel machen. Dann steht dem Ölimprägnieren nicht mehr im Wege.
Und natürlich noch ein optimales, bei Vollmond gemischtes und streng geheimes Naturölgemisch austüfteln..............:glgl:
 
Hallo Thomas,
Super Teil - und natürlich prima verarbeitet.:super:

Das aus dem Amboina so viel mehr herauskommt, glaube ich nicht. Vielmehr kocht das Öl bzw. die leichtflüchtigen Anteile. Da das Amboina oben schwimmt, blubbert es dort oben halt mehr.

Ich persönlich würde schauen, dass sie Teile ganz untergetaucht sind. Dann geht das Tränken bestimmt schneller.

Gruß

Gerhard
 
@Arno
Danke............

@Gerhard
Das Amboina ist schon komplett mit Öl bedeckt. Für mich hatte es anhand der Gasblasen den Eindruck, daß aus dem Amboina wesentlich mehr ausgast. Ich hatte vor allem die Unterseiten der Hölzer beobachtet.
Vielleicht liegt der Unterschied auch nur an der Größe der Holzstücke.

Auf jeden Fall funktioniert die Kammer und ist dicht. Ich hatte über Nacht das Vakuum in der Kammer stehen lassen und heute Morgen war der Druckverlust ca. 0.03 bar.
 
Druckverlust 0,03bar ! :super:

Da macht man einen Thread auf und was passiert? Da wird einem dann gnadenlos gezeigt, was man für ein Stümper ist.:mad:

Deine Vakuumkammer hat wahrscheinlich nach einer Woche noch mehr Unterdruck, als meine mit eingeschalteter Pumpe je erreichen wird.

Aber sag mal Thomas - wieviele Messer schätz Du, wirst Du in der nächsten Zeit damit impregnieren? Immerhin müsstest Du jetzt ja wieder welche bauen, oder?:D

Am besten kaufen wir uns in Schaafheim dann jeder ein paar Raum-Meter Holz und dann geht's los.:steirer:

Bis dann

Gerhard
 
Wie handhabt ihr das Problem, dass ihr euch leicht flüchtige Anteile der Impregnieröle ins Pumpenöl zieht?
Im Labor wird die Pumpe dann über Nacht auf Gasbalast laufen gelassen, aber da hängen auch grundsätzlich zwei mit flüssigem Stickstoff gekühlte Kühlfallen davor. Habt ihr bisher einen Leistungsverlust der Pumpen nach längerem Benutzen festgestellt? Und würde es sich daher anbieten mit Kühlefallen zu arbeiten?
Das Vakuum wird durch das Kühlen mit Flüssigstickstoff oder Aceton/Trockenesgemischen auch noch um einiges besser.

Gruß Tobi
 
Hallo Moppekopp,
ich halte das für unkritisch. Wenn ich das so richtig sehe kommen die Gasblasen aus dem Holz.
Einfacher Test: Öl in die Kammer stellen, Vakuum ziehen und sehen ob und wann es schäumt. Wenn ja, dann ists das Öl, wenn nein dann kommts aus dem Holz.
Wenn das Öl wirklich schäumt, oder der Füllstand abnimmt, würd ich mir gedanken machen und die Pumpe mit geöffnetem Gasballast längere Zeit laufen lassen.

Grüße
Christoph
 
Hallo Ihr

Also, meine Pumpe schafft zwar nur gerade so -0,87 Bar, aber das Öl pur (bzw. sogar mit Orangenöl als "Verdünnung" drin) habe ich noch nicht zum Schäumen gebracht (Spiritus fängt aber gerade so an zu sieden :D ). Ich denke auch, dass das unkritisch ist...
 
Hallo

Daß Alkohole schnell sieden, habe ich weit vorher schon beschrieben.
Wer Angst hat vor Dämpfen kann eine Waschflasche zwischenschalten.

Thomas Aufbau gefällt mir im Aufbau echt gut.
Ich habe es ähnlich gemacht, halt mit Exxikator, und habe bei den letzten Versuchen mit einem Flaschenkorken (hochkant), und einem gelochten Gurkenglasdeckel (keine Ahnung welches Glas Thomas genommen hat), das zu tränkende Gut unter der Öloberfläche gehalten.
Das schien mir besser, warum :confused: ??
Vielleicht ist es mir lieber, wenn es rundum gleichmäßig blubbert?
Nein, ohne Flachs, es ist dann natürlich rundum blubbernd, und ich versprach mir eine gleichmäßigere Durchtränkungstiefe.
Auch leichte Materialien kann man m.E. so halt sehr gut `unter Wasser`halten.

Das ist aber wirklich auch der einzige Verbesserungsvorschlag, den ich machen kann.

Ansonsten handelt Rumag wie immer, gewohnt sorgfältig.
Dafür hat er nun wirklich kein Lob verdient.:D :steirer: :D
Er machts halt wie immer.


Stefan
 
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