Verhindern von Rissen [frisches/nasses Holz]

Keppeler M.

Mitglied
Beiträge
582
Hallo. Ich habe gerade einen frisch geschnittenen Stamm aus einer Kiesgrube gefischt, und will daraus einen/ mehrere Griffe machen, bzw verschenken. Jetzt die Fragen: Wie mach ich des am besten, dass der Stamm, besser gesagt ein dickerer Ast nich anfängt zu reißen. Soll ich ihn gleich aufsägen, draußen/ drinnen trocknen, Rinde weg? Hilft es was die Stirnseiten mit Wachs zu versiegeln? :confused: :confused: :confused:

Fragen über fragen. Ich danke schon mal im vorraus für helfende Beiträge MFG :super:
 
Hallo Markus

Herzlichen Glückwunsch zu dem Teil!

Also:

Normalerweise erst aufschneiden, dann die Stirnseiten versiegeln (Alte Lackfarbe tut `s, Wachs hält nach meiner Erfahrung nicht gut auf nassem Holz).

Dann die Stücke am besten draußen, aber natürlich im Trockenen mit "Luft" dazwischen Stapeln (Leisten unterlegen).

Man rechnet, je nach Holz, pro cm Stärke ca. ein Jahr Trockenzeit im Freien.

Du solltest es nicht zu Früh nach drinnen holen, das steigert die Rißgefaht. Besonders Äste sind normalerweise relativ Rißanfällig, mit einem gewissen "Schwund" solltest Du also schon rechnen.

Hoffe, geholfen zu haben.
 
Hallo Markus,
zuerst herzliches Willkommen im Forum.
Ast/Stamm aus der Kiesgrube?
Wahrscheinlich mit Grundwasser vollgesaugt oder?
Aufsägen ist angebracht, (wenn das Holz nicht patschnass ist) vielleicht in 3-4cm starke Teile.
Trocknen im Freien ist was für sehr Geduldige.
Alte Schreiner sagen: 1cm Brettdicke = 1 Jahr.
Natürlich sind wir Messermacher oft nicht so geduldig und legen das Holz an einen warmen, trockenen Platz. Oder wir helfen sogar mit der Mikrowelle etwas nach.
Die Stirnseiten unserer Hölzer mit Wachs oder Stearin gegen Risse vorzubeugen, bringt nach meiner Erfahrung nichts.
Sei froh, wenn Du die Risse frühzeitig erkennst, denn dann brauchst Du dieses Holz schon garnicht zu verwenden.
Hast Du einen im Querschnitt passenden Ast zur Verfügung, würde ich das Holz nicht entrinden.
Trocknung dauert evtl. einige Monate länger, doch das Holz reißt dann eher weniger.
Hoffentlich kannst Du mit diesen Antworten etwas anfangen.
Servus-Reinhold.
 
P.s.

Die Rinde kannst Du dran lassen. Je langsamer das Holz trocknet, desto weniger leicht reißt es ein und desto verzugsärmer ist es nach dem Trocknen.

Gruß,

Arno
 
Kernfrei

Schau, daß das Holz herzgetrennnt ist, d.h. ohne den Kern.
Dann ist die Rißgefahr geringer.

Gruß

Uraken
 
hi keppe,

Was hast den da für ein holz rausgefischt. :hehe:
weißt ja dan wems wenns trocken ist geben kannst. :steirer: ;)

Grüße

moritz
 
hallo Markus

Nun Holz ist nicht gleich Holz!
Birke verfault in der eigenen Rinde, weil sie so wasserdicht ist.
Kommt die Rinde weg trocknet das Holz sehr gut und bekommt auch Risse, und wird knallhart.Kontrolliertes trocknengeht am besten in einer Trocknungsanlage, aber wer hat die schon wirst du dir jetzt denken, nun Schreiner- Zimmereien Sägewerke bedienen sich dieser Technik.
dort kannst du dich am besten informieren und dein Holz troknen lassen.
wenn es ein ganzer Baum ist wird es was kosten, kleineres kann eventuell für ein Trinkgeld mit in den Trockner.


Peter Polnau
 
HI keppe,

Als angehender Schreinergeselle solltest du sowas eigentlich doch wissen. :p :steirer:
Wie machtes denn jetzt?

Gruß

Moritz
 
hi,

lass Dir Rinde dran, versiegele die Stirnseiten (dann reißt es evtl. nicht so stark und der Pilz zieht nicht so schnell ein), und lagere das ganze draußen, weg vom Boden (Feuchtigkeit und Pilzsporen) an einem schattigen und luftigen Ort oder drinnen, ebenfalls luftig, aber nicht beheizt.
Lass die Abschnitte etwa einen Meter lang, wenn das geht. Falls sich trotz der langsamen Trocknung Risse bilden, dann gehen die oft nicht so fürchterlich weit von den Enden in den Stamm hinein und du hast noch in der Mitte Material, was intakt ist.
Wenn der Stamm dick genug ist, würde ich vierteln, ansonsten halbieren.
Für den folgenden Sommer ist ein zu heißer Lagerplatz (Wellblechhütte oder sowas) nicht gut - besser ist unter einem schattigen Baum.
Nächsten Herbst würde ich die dann nach drinnen holen und in einem nicht beheizten Raum überwintern lassen. Im Frühjahr schneide ich das dann auf und hole es in die Wohnung und warte bis Herbst, bevor ich das bearbeite - oder lasse es den Winter über noch in der Wohnung.
Manche Hölzer (Pflaume z.B.) reißen recht gerne, da ist kleiner Aufschneiden/ Aufspalten nicht schlecht.
Da Du bestimmt schon einiges vorher verarbeiten willst, nutz doch mal die Suchfunktion des Forums und ließ die threads, in denen das Trocknen per Mikrowelle beschrieben wird, dann fällt das Warten auf das restliche Holz nicht so schwer ;-)

viel Spaß,
torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
buche und birke verstockt in der rinde, dort muß sie ab.
besser am kern aufschneiden. das holz ist vollgesaugt, da ist es am besten es erstmal in eine kiste mit drockenen sägespänen zu legen und es mit den spänen richtig " zudecken ". diese entziehen das freie wasser
gleichmäßig. wenn du das holz später in zeitungspapier einwickels, kannst du es auch in einen warmen raum trocknen lassen.
trotzdem wird es eine weile dauern. bei einen messergriff sollte man
wohl so bei 6 - 9 % holzfeuchte rauskommen, dann ist man auf der sicheren seite...
Holzschmied
 
Das mit der Rinde ist so eine Sache...wenn sie intakt ist (und nicht gerade von Buche oder Birke stammt) dann lasse ich sie dran und säge das Holzstück in kleinere Teile. Bei Stücken mit beschädigter oder partitiell abgelöster Rinde weicht die Feuchtigkeit schneller heraus und Risse entstehen an der Stelle wo die Rinde fehlt. Ist mir zuletzt mit einer dickeren Scheibe eines Astes aus Kirschholz passiert :( Hat nicht mal zwei Monate gedauert bis die ersten kleinen Risse da waren...
Ansonsten lager ich die Holzscheiben in einem relativ großen gut durchlüfteten Raum und säge sie in 10-12 cm kleine Stücke.
 
hallo noch einen Tipp wenn du es drausen lagerst darf die Hirnseite auf keinen Fall von der Sonne beschienen werdenden sonst gibt es Frostrisse!

Sollte es ein Kernholz sein bringt es sicher auch etwas den Splint zuentfernen den das Kernholz saugt sich bei den meisten Baumarten nicht bis zum Fasersätigungspunkt an und hat meist "nur" 20% statt über 30% Luftfeuchte!
 
Wenn du ungeduldig bist kannst du auch kleinere Stücke frisches Holz in der Mikrowelle trocknen.
Die Rissgefahr ist sehr viel geringer als beim natürlichen Trocknen, weil das Holz durch und durch kocht und dadurch sehr flexibel wird. Verziehen wird es sich allerdings ziemlich.
Auch mit Zwetschge habe ich so gute Erfolge erzielt.

Ich schalte immer auf höchste Leistung und trockne bis es kaum noch Wasserblasen auf den Stirnseiten herausdrückt. Wenn man zu viel des Guten tut fängt das Holz von innen zu verbrennen an und stinkt fürchterlich.

Ein paar Tage normales Trocknen hinterher zeigt dir ob es schon stabil und trocken ist oder noch zu viel Wasser hat. dann bilden sich doch noch kleine Risse an den Stirnseiten.
 
Hallo,

Wenn du trocknest, unbedingt im Schatten trocknen. Sonne killt dein Holz. Luftzirkulazion ist wichtig.
Sonst halt einfach warten.
 
Hier stehen ja schon ganz schön viele richtige Tips von Profis.
Ich trockne Holz, welches ich bald verarbeiten will und welches zur Zeit noch sehr feucht ist in kleinen Einheiten (d.h. Stücke zusägen, die später einmal einen Messerergriff ergeben sollen.) Dann lagere ich die in der Wohnung an einem warmen Platz in einer möglichst durchsichtigen Plastiktüte. Die Tüte halte ich zunächst geschlossen. Es bildet sich dann in der Tüte Feuchtigkeit. Die Feuchtigkeit wische ich dann ab und lasse die Tüte für z.B. einen Tag geöffnet. Danach schließe ich die Tüte wieder, bis es wieder feuchten Niederschlag an der Tüte gibt. Dann alles wieder von vorne. So kann man Messergriffkantel in wenigen Monaten gut durchtrocknen. Nur aufpassen, dass die Athmosphäre in der Tüte nicht zu lange zu feucht ist und das Holz zu stocken anfängt.
Bei dieser Art habe ich noch keinerlei Problem mit Rissen gehabt. In diesem Fall auch auf keinen Fall die Stirnseiten oder andere Teile des Holzes mit Wachs oder ähnlichem einstreichen. Da kann dann gerade die Feuchtigkeit nicht entweichen und das Holz wird darunter wohl stockig/faulig.
 
Nur aufpassen, dass die Athmosphäre in der Tüte nicht zu lange zu feucht ist und das Holz zu stocken anfängt.

Natürlich hast Du echt mit Deiner Warnung.
Aber ich finde, das solltest Du dennoch unbedingt mal probieren!
Und das ist ernst gemeint: Ich habe schon stockiges Holz gesehen, das mit den schwarzen Linien (s. u.) gerade deshalb fantastisch aussah!
Wobe ich nicht weiss, ob das in jedem Fall so ist oder vom Holz bzw. vom Pilz abhängt. Steuern lassen wird sich das wohl kaum.

Möglicherwiese gibt es ja verschiedene "Stock"-Arten, ich habe hier mal ein paar Infos aus Wikipedia über
Weißfäule (auch Korrosionsfäule) ist eine Holzzerstörung durch bestimmte Pilze.

Weißfäule tritt schon am lebenden Stamm auf, vor allem an Laubholz. Die Weißfäulepilze zerstören als erstes den Ligninanteil des Holzes, können später aber auch den Zelluloseanteil angreifen.

Bei einer Weißfäule-Erkrankung bleibt das Holzgefüge weitgehend erhalten, das Holz wird jedoch heller, leichter, faseriger und stockig. Es entsteht eine gleichmäßige weißlich-graue Verfärbung, das Holz verliert an Glanz. Charakteristisch sind dunkle Linien, welche die befallenen von den gesunden Teilen abgrenzen. Diese sogenannten Demarkationslinien erlauben dem Pilz, die Feuchtigkeit im Holz zu regulieren. Im Endstadium ist das Holz "schwammig", oft mit marmorartigen Streifen.

Weißfäule benötigt als Lebensgrundlage hohe Holzfeuchte und findet sich außer am lebenden Baum auch in Lagerholz. In Gebäuden kann Weißfäule zum Beispiel im Bereich von schadhaften Dächern oder Sanitäranlagen auftreten. Von Weißfäule befallene Stämme sind als Bauholz nicht mehr zu verwerten.

Zu den häufigsten Weißfäulepilzen gehören die so genannten Trameten (Trametes und Daedaleopsis), die Feuerschwämme (Phellinus), Zunderschwämme (Fomes), der Eichenporling (auch ausgebreiteter Hausporling genannt) (Donkioporia expansa) und der Schmetterlingsporling (Trametes versicolor, Schmetterlingstramete) sowie die meisten Holzkeulenartigen (Xylariaceae).
 
Hi, hab diesen Thread noch mal ausgegraben. Meine Eltern haben im Garten einige Bäume beseitigt. Unter anderen waren da auch ein relativ großer Ilex und eine krüppelige Eibe dabei. (Ich weiß, Eiben stehen unter Naturschutz. Aber da auf unseren Grundstück einige Pferde leben, lässt meine Ma da nicht mit sich reden.:))

Ich hab ein bisschen recherchiert, und hab z.B. rausgefunden das er Ilex traditionell als Griffmaterial für Sicheln, Axtstiele etc. verwendet wurde, weil man angeblich keine Blasen von dem Holz bekommt.

Ich habe drei Stammabschnitte Ilex ohne Äste, mit Rinde (unverletzt)

Durchmesser: 15cm, Länge: 85cm

Durchmesser: 12cm, Länge: 65cm

Durchmesser: 15cm, Länge: 45cm

Von der Eibe hab ich mir ein möglichst gerades Stück mit einem Ast etwa in der Mitte raus geschnitten. Sonst nahezu Astfrei und mit Rinde.

Durchmesser: 10cm, Länge 80cm

Aufgrund der Länge möchte ich daraus irgendwann Axt-, Beil- und Hammerstiele machen. Am liebsten auch aus der Eibe. So, jetzt meine Frage. Ich hab von diversen Möglichkeiten gelesen, Holz richtig zu trocknen. Aber was denkt ihr, ist bei diesem Holz und besagter Anwendung die beste Methode. Wenn ich die Rinde dran lasse und die Stirnenden versiegle, dauert es bei diesem Durchmesser bestimmt viele viele Jahre. Daher hab ich überlegt, die Dinger zu Kanteln mit ca. 5-6cm Kantenlänge sägen zu lassen. Aber ist bei der großen Länge nicht mit sehr starkem Verzug zu rechnen? Ihr versteht mein Problem:)

Danke schon mal

Jannis
 
Ich habe ein Stück Ilex seit ca 3 Jahren in meiner Werkstatt liegen (nicht geheizt mit dauernder Frischluftzufuhr). Bislang keine Risse und auch kein nennenswerter Verzug. Ich habe das Holz allerdings nicht gesägt, sondern längs gespalten. Dadurch folgt man dem Faserverlauf und man beugt Spannungen im Holz vor.
Gruß

Uli
 
Zurück