Seal_6,
Du hast den Pemmican-Grundstoff Jerky (oder für Africafans: Biltong) vergessen. In den US of A bekommst Du das Zeug an jedem Kiosk wie hier die Bifi. 1 oder 2 Streifen in Plastik eingeschweißt und mit einer ekligen Soße drumherum. Also: selbermachen.
Mein Rezept nach einigen Experimenten:
Mageres Rindfleisch (Fett abschneiden,kann man nicht dörren und verringert die Haltbarkeit) nehmen, in Scheiben schneiden, diese wieder in ca. 5mm dicke Streifen. Je dünner das Fleisch, desto kürzer ist der Dörrvorgang.
Jetzt muß Geschmack rein. Hier ist natürlich jede Menge Raum zum Experimentieren. Ich mache eine Marinade aus Wasser (auf keinen Fall Öl !). Hier kommt rein: reichlich Ubena "Steak & Grill - Würzmischung", grob gemahlener Pfeffer, Salz, Chili,etwas brauner Zucker, Cayenne-Pfeffer und ordentlich Tabasco. Gut umrühren. Jeder nach seinem Geschmack !
Soviel Marinade fabrizieren, daß die Fleischstreifen komplett bedeckt sind. Jetzt mindestens 6, besser 12 (oder auch mehr) Stunden im Kühlschrank ziehen lassen, zwischendurch mal umrühren.
Weiter gehts:
Entweder wie die Trapper und Indianer: Streifen auf ein Gerüst legen und trocknen lassen. Dürfte ewig dauern (um diese Jahreszeit so ungefähr bis nächsten Sommer).
Besser (Ich habe einen Elektroherd mit Heißluft, Besitzer anderer Öfen müssen probieren):
AluFolie auf die Backofeneinschübe (wir machen schließlich ne größere Fuhre, nich ?!) um den Herd nich vollzuferkeln, Fleischstreifen drauflegen und rein in den Ofen. Die Ofenklappe ein paar cm offenlassen, damit die Luft raus kann. Heißluft an, Temperatur au 60-70°C. Ich habe mit 40° angefangen, hier dauert der Trockenvorgang wesentlich länger. Wichtig ist nur, daß die Sache nicht zu heiß wird, wir wollen das Fleisch schließlich dörren und nicht braten oder kochen. Jetzt heißt es warten. Die Fleischstreifen sollte man alle paar Stunden wenden, dann gehts schneller. Die gesamte Dauer des Dörrvorgangs hängt von der Leistungsfähigkeit des Ofenventilators, der Temperatur und der Dicke (besser: Dünne) der Fleischstreifen ab. Das Jerky ist fertig, wenn man beim auseinanderreißen eines Streifens weiße Fasern sieht. Ihr werdets schon merken. Es darf natürlich jederzeit zwischendurch genascht werden.
Kühl gelagert hält Jerky praktisch ewig (Nicht bei mir, ich bin ständig am kauen. Meine Mischung macht auch ordentlich Bierdurst).
Trocknen kann man so ziemlich alles: Fleisch aller Sorten (meiner Meinung nach schmeckt Rind am besten), Fisch(Stockfisch), Obst, Gemüse, Bier(Wasser draufgießen, und Du hast wieder Bier).
Viel Spaß und guten Appetit!
Frank