Verschiedene Qualitäten bei Keramik-Wetzstäben?

Sanug

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Hallo zusammen,

seit längerem verwende ich mit guten Ergebnissen den billigen Keramik-Wetzstab "Skärpt" von Ikea. Für 10 Euro ein Schnäppchen, aber mich hat ein winziges Detail gestört: die fehlende Aufhäng-Öse am Griff!

Am letzten Samstag bin ich erstmals beim Burgvogel-Werksverkauf in Solingen gewesen. Die haben dort u.a. Wetzstäbe in allen möglichen Ausführungen für kleines Geld. Einen Keramikwetzstab mit der Öse hatten die für nur 15 Euro, da war es keine Frage für mich, und ich habe gekauft.

Beim ersten Ausprobieren erlebte ich dann eine fette Überraschung: der Stab von Burgvogel sieht ganz matt aus und ist sehr rau, ähnlich wie die unglasierte Unterseite einer Untertasse! Der Ikea-Stab sieht dagegen seidenglänzend aus und ist sehr glatt und fein. Beim Schleifen mit dem Burgvogel-Stab habe ich ein ungutes Gefühl, denn es gibt hässliche Geräusche und ich kann kaum glauben, dass so ein rauer Stab eine glatte, scharfe Klinge bringen soll. Mir scheint er eher geeignet zu sein, um eine Menge Material abzutragen und einen ersten Grobschliff vorzunehmen, was Wassersteine sicherlich besser können.

Wie denkt ihr darüber? Gibt es tatsächlich so unterschiedliche Qualitäten bei Keramikwetzstäben? Ist der Ikea-Stab tatsächlich besser oder täuscht der äußere Eindruck? Ausgiebige Tests bezüglich des tatsächlichen Schleifergebnisses habe ich noch nicht gemacht...
 
Dass es unterschiedliche Qualitäten gibt, habe ich auch schon bemerkt. Ich mag die feineren Wetzstäbe wie den von IKEA lieber.

Ich hatte auch schon mal einen von WMF in Benutzung, der eindeutig rauher war. Auf die Art soll vermtl. eine Mikrozahnung etabliert werden, die dem Laien das Messer schärfer erscheinen läßt. Der höhere Materialabtrag ist bei Otto-normal-Verbraucher sicher auch nicht schlecht, da selbiger erst nachschärfen wird, wenn das Messer schon richtig stumpf ist.

Ookami.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch logisch. Sobald es mehrere Hersteller bei einer Produktgruppe gibt, gibt es auch Qualitätsunterschiede. Wobei ich aber bei unterschiedlicher Korngröße bei Schleifartikeln nicht von Qualitätsunterschieden sprechen würde (Schleifpapier gibt es innerhalb einer Qualitätsgruppe ja auch verschiedene Körnungen).
Und ob grob oder fein besser ist - kommt drauf an was ich damit erreichen möchte.
Und zu der fehlenden Öse: Bohr ein Loch in den Griff und mach ne Schrauböse rein.
 
Hi,

genau das hatte ich befürchtet :glgl:. Eigentlich müsste man beide Stäbe verwenden, für Grob- und Feinschliff? Das ist eigentlich genau das, was ich NICHT will :mad:.
Ich schärfe meine Messer sehr regelmäßig, sodass ich den fürs Grobe eigentlich gar nicht brauche.
Wobei ich aber bei unterschiedlicher Korngröße bei Schleifartikeln nicht von Qualitätsunterschieden sprechen würde...Und ob grob oder fein besser ist - kommt drauf an was ich damit erreichen möchte.
Stimmt, dem gibt es nichts hinzuzufügen. Nur schade, dass es keine Angaben zur Feinheit bei Keramikstäben gibt, ich hätte ihn sonst nicht gekauft!
Und zu der fehlenden Öse: Bohr ein Loch in den Griff und mach ne Schrauböse rein.
Daran hatte ich auch schon gedacht, aber der Griff hat mittig Metall und ist genietet, da bohre ich lieber nicht rein.

Übrigens hat der von Ikea auch noch den deutlich wertigeren und schwereren Griff, nur eben leider ohne die Öse zum Aufhängen.
 
Es gibt Qualitätsunterschiede: Krumme Stangen statt geraden. Ungleichmäßige Oberfläche, die sich durch verhakeln beim abziehen zeigen oder dergl.

Und es gibt Unterschiede im Abtrag bzw. wie die Schneide danach ist.

Die Aluminiumoxidkeramikstangen, die Jürgen Schanz als Set vertickt, erzeugen eine bei weitem bissigere Schneide als im Vergleich die Spyderco F oder UF, die eher polierter sind.

Es gibt welche, die erzeugen eine deutlich raue Schneide. Derselbe Hersteller bietet aber auch feinere Stangen an.

Wenn man nur eine Stange verwenden will, empfehle ich, die rauere zu nehmen. Bei nachlassendem Druck, wird der Abtrag geringer. Das Ergebnis sollte zufriedenstellend werden.

Feinere Stangen können dazu führen, dass zu starker Druck bei geringem Abtrag die Schneide umlegen.
 
Zur fehlenden Öse noch eine Idee:
An geschickter Stelle - Schwerpunkt und Form - eine Schnur drum binden und eine Schlaufe formen.
 
Den IKEA-Stab, den ich für Laien als recht brauchbar betrachte, bekomme ich hier in Hanau zum x-ten Mal nicht.
Wer weiss das hier:
welcher Keramikstab hat eine ähnlich feine Körnung wie der IKEA und wo gibts den?
Den IKEA kann ich wirklich auch für beste jap.Messer empfehlen. Aber wenn sie zu rauh sind, kann man auch die Klinge versauen.
Also: IKEA-Alternative, weil die's ja offensichtlich mit dem Nachschub dieses Stabes nicht gebacken bekommen (ist nämlich in 2 Jahren das ca. 5te Mal, das er nicht verfügbar ist:hehe::mad:).
 
Hallo,

Erst mal vielen Dank für eure doch recht Unterschiedliche Meinungen zur Frage, ob glatt oder rau nun besser ist, und für die Tipps. Ich behalte erst mal beide Stäbe und probiere sie gründlich aus. Den rauen von Burgvogel werde ich bestimmt öfter mitnehmen, wenn ich bei Messerbanausen zu Gast bin, um in völlig versaute Teile schnell eine Grundschärfe zu bekommen :glgl:.

Ikea versendet den Keramikstab ja leider nicht. Aber die Filialverfügbarkeit lässt sich online abfragen, und irgendwann wird es den in Hanau auch wieder geben. In Köln und Dortmund war der Stab bei meinem letzten Ikea-Besuch jedenfalls in ordentlichen Stückzahlen lieferbar.
 
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