AW: Verzeihlicher "Universalstahl" der Gebrauchsschärfe "unendlich" lange hält
Servus,
Ich war ja eigentlich auch der Auffassung, dass es wahrscheinlich keinen Stahl gibt, der so lange durchhält, gerade vor dem Aspekt wie dünn eine geschliffene Klinge ganz vorne an der schneide ist und wie wenig Material da noch bleibt, das einen Unterschied machen kann. Aber hier im Forum tümmeln sich eben doch Berichte von Leuten, bei denen ich durchaus den Eindruck habe, als könne man sich auf ihre Berichte bzw. ihr Urteil verlassen, die dann aufbringen, dass man vielleicht nicht ein ganzes Jahr aber zumindest MINDESTENS 2-3 Monate lang ohne Schärfen auskommen kann, und das Messer danach zwar nicht rasiert aber noch sauber Papier und Tomaten schneidet.
da du ja nicht unbedarft bist muss dir ja klar sein das du von dutzenden unterschiedlichen Nutzern genau so viele unterschiedliche Meinungen hören wirst! Du weiß ja selbst das der gewählte Stahl an sich kein Garant für hohe Standfestigkeit ist, sondern zunächst mal die Voraussetzung. Eine perfekte Wärmebehandlung reizt die Möglichkeiten eines Stahls erst aus. Wenn Stahl und Wärmebehandlung passt, dann folgt der richtige Schliff, also Schneidenwinkel und Oberfläche der Schneidfase ( offen oder geschlossen ) der jeweiligen Schnitttechnik und dem vorgesehen Einsatzzweck angepasst. Dies entweder kompromisslos auf Haltbarkeit getrimmt, eine geschlossene und progressiv hochgeschärfte Schneide (Fase) bis zur Spiegelpolitur, auch wenn sie im Zugschnitt einer offenen Schneide unterlegen ist.
Also Stahl richtig gewählt, Wärmebehandlung perfekt, Schneidenwinkel zweckmässig gewählt und exakt eingehalten, Schneide (Fase) geschlossen und poliert = gute Basis!

Du kannst schleifen und kennst standfeste Stähle, also auch hier eine gute Basis!
Jetzt die korrekt ausgeführte und dem Zweck angepasste Schnitttechnik auf der dafür geeigneten Schneidunterlage führt zur theoretisch längsten Standzeit einer Schneide. Jetzt nimmt nur noch der Impact und das eigentliche Schnittgut Einfluss auf das Ergebnis. Jeder Kontakt der Schneide bedeutet Abnutzung, der Grad und die Geschwindigkeit hängt von also von sehr vielen Faktoren ab. Da andere als du damit schneiden fällt hier dein direkter Einfluss weg, knallt denen die sich nicht auskennen das Messer mit der Schneide gegen die Fliesen, dann viel Vergnügen einen ultrastandfesten Stahl zu schleifen wenn ein paar Ecken und Kanten ausgebrochen sind!
Ich glaube nicht das auch nur ein User hier eine ähnliche Kette einhält um zum Theoretisch besten Ergebnis zu kommen. Deshalb sind die Ergebnisse und Meinungen so unterschiedlich. Alle Erfahrungen sind subjektiver Natur und selten eins zu eins übertragbar. Ein Schneide die nach vier Monaten Nutzungsdauer ohne Auffrischen eine Tomatenhaut schneidet wie am ersten Tag (ausser Serrations, die Zerreißen) ist mir noch nicht untergekommen, was aber nix heißen soll. Unweigerlichen Schärfeverlust kann man ne Weile mit immer höheren Druck oder Zug kompensieren um Dinge zu trennen und gerade hier beginnt auch die Geometrie einer Klinge eine immer größere Rolle zu spielen. Eine leicht schneidende Geometrie ist einer groben Geometrie bei gleich abgenutzter Schneide zumindest bei Schneidaufgaben in der Küche überlegen, aber wozu soweit kommen lassen?
Ein geeigneter Wetzstahl oder Keramikstab schiebt doch einen Grundschliff lange vor sich her, selbst bei nicht ultrastandfesten Stählen und es kostet vielleicht eine Minute Zeit eine Schneide aufzufrischen und selbst völlige Laien die da drübernudeln, haben danach eine schärfere Klinge als davor.......hoffentlich!
Dimm hat mal irgendwo geschrieben das, ein perfekter Schliff vorausgesetzt, ein Küchenmesser bei normalem Gebrauch jahrelang scharf genug bleibt um es zur Nahrungszubereitung benutzen zu können!
Gruß, güNef