porcupine
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Das Viper Dan 2 kam dieses Jahr neu auf den Markt. Ich trage es seit einiger Zeit recht häufig als edc und möchte euch hier ein wenig meine Eindrücke schildern.
Zunächst mal die technischen Details:
Das Dan wird als Dan 1 mit Droppoint-Klinge und als Dan 2 mit einer modifizierten Wharncliffe-Klinge angeboten.
Klingenstahl: N 690, 3 mm stark, flach geschliffen.
Es gibt Carbon, G-10 und Canvasmicarta für die Griffe zur Auswahl, meins hat dunkelrote Canvasmicarta-Schalen („burgundy“).
Der hintere Spacer ist aus Titan, der Clip aus 420er Edelstahl, ebenso die versteckten Liner.
Gesamtlänge 182 mm, Klingenlänge 73 mm, Gewicht um die 90 g.
Technik: „Action Stopper“, ein Slipjoint mit zwei Detentballs, die beidseitig in den Klingenfuß greifen und in drei Stellungen einrasten.
Im Grunddesign ähnelt das Messer einem Friction-Folder und wird auch auf die gleiche Weise geöffnet.
Der Griff
Was als erstes nach dem Auspacken auffällt: Der Griff ist mit 116 mm ganz schön groß, wozu nicht zuletzt der vorn heraus ragende Öffnungsflipper beiträgt. (Vergleich: größer als ein Pohl Force Bravo One)
Im Griff versenkt wirkt die Klinge daher ausgesprochen kurz.
Aufgeklappt sieht die Sache aber durchaus ansprechend aus, will sagen keineswegs unproportioniert.
Der Griff aus Canvasmicarta hat versteckte Liner, nur der Titanspacer hinten ragt, hübsch gerundet, leicht über die Griffschale heraus. Die Oberfläche des Micarta ist nicht poliert, sondern fein geschliffen; das gibt ein sehr angenehmes und nicht rutschiges Griffgefühl. Also eine erstklassige Haptik, die Fingermulde macht das Messer auch beim Arbeiten sicher.
Der Daumen ruht auf einer wirklich hervorragend gemachten Riffelung und verstärkt dadurch die Haltekraft der Detentballs – was auch sinnvoll ist, es gibt ja keine Klingenverriegelung.
(kleine Anmerkung: es gibt an Messern viele verschiedene Arten von Daumenriffelungen, von denen ein Großteil keinen anderen Zweck zu haben scheint als Blasen am Daumen zu scheuern. Daher scheint es mir besonders erwähnenswert, dass Tecnocut hier was wirklich Exzellentes geleistet hat - durchaus auf Augenhöhe mit dem Sebenza)
Die Klinge
Sie nennt sich beim Dan 2 „Wharncliffe“, ist aber eigentlich mehr mittelspitz. Jedenfalls eine im normal-urbanen Alltag sehr vielseitig verwendbare Klingenform.
Das eigentlich Tolle an der Klinge ist aber der äußerst saubere Schliff, mit deutlich abgesetzten Kanten und einem hübsch gerundeten Klingenrücken (was ja schon fast ein Markenzeichen von Tecnocut ist). Viele maschinell gefinishte Serienmesser kommen mit recht verwaschenen Schliffkanten am Übergang zwischen Klingenspiegel und Schleifbahn. Das ist hier wirklich vorbildlich gemacht.
Und noch eine Sache, die mir persönlich bei Usern Gewicht hat: Die Klinge ist leicht sauber zu halten, weil keine Schmutzfänger dran oder drin sind.
Das Innenleben
Ich habe das Messer noch nicht zerlegt; das mache ich ohne Not nicht freiwillig. Es gibt im Netz aber Bilder vom zerlegten Dan, man google mal „Dan 2 dissasembled“. Da kann man sehen, dass das Messer in zwei Etappen zerlegt wird. Die äußerlich sichtbaren Schrauben dienen nur der Fixierung von Clip und Schalen. Auch das, was wie eine Achsschraube aussieht. Die eigentliche Achse muss separat mit zwei kleinen Schraubenschlüsseln gelöst werden.
In den Platinen findet sich je ein U-förmiger Ausschnitt mit dem Detentball. Diese beiden Kügelchen rasten in geschlossener, offener und auch 90°-Stellung ein, und zwar recht kräftig und alle gleich stark.
Bedienung
Man öffnet das Messer, in dem man die Klinge am Flipper herausdrückt.
Je nach Geschicklichkeit kann man das mit einer Hand, rechts oder links, erledigen. Dabei stellt allerdings die kräftige Mittelraste ein gewisses Hindernis dar. Mir jedenfalls gelingt das einhändige Öffnen nur sehr langsam und mit einmal Umgreifen. Hier hätte man die Mittelraste sanfter herstellen oder gleich ganz weglassen sollen, um ein flüssigeres Öffnen zu gewährleisten.
Es ist nämlich auch so, dass diese 90°-Raste nicht vor Verletzung schützt, wenn die Klinge einhändig oder sonst versehentlich eingeklappt wird und sich der Zeigefinger vorn in der Mulde befindet. Hier ist etwas Vorsicht angebracht.
Der Clip
Auch hier ist alles vorbildlich. Er ist hinten im Spacer verschraubt und dadurch rechts und links verwendbar, ohne unschöne Gewindelöcher zu hinterlassen. Unter dem Clip ist genug Platz, die Haltekraft ist ok und in Verbindung mit den nicht sehr strukturierten Griffschalen läßt sich das Messer trotz Deep Carry leicht ziehen. Der Deep-Carry-Clip macht die Sache auch optisch unauffällig und schützt weitestgehend vor Verlust.
Eine Öse für eine Fangschnur ist auch vorhanden, die Schnur kann bei Bedarf durch den Clip geführt werden, denn die Öse sitzt genau darunter.
Nutzen
Das Dan2 hat meine lange als edc benutzten Spyderco Slipjoints komplett abgelöst. Man kann praktisch alles damit machen, außer vielleicht Löcher in Autotüren zu stechen. Es hat eine sehr angenehme Haptik, trägt sich unauffällig und ist §42a-konform. Der Griff ist mit der dezent weinroten Farbgebung freundlich und untaktisch. Ein hervorragender Stahl und ein vergleichsweise günstiger Preis komplettieren dieses nicht vollkommene, aber äußerst taugliche Edc.
Zunächst mal die technischen Details:
Das Dan wird als Dan 1 mit Droppoint-Klinge und als Dan 2 mit einer modifizierten Wharncliffe-Klinge angeboten.
Klingenstahl: N 690, 3 mm stark, flach geschliffen.
Es gibt Carbon, G-10 und Canvasmicarta für die Griffe zur Auswahl, meins hat dunkelrote Canvasmicarta-Schalen („burgundy“).
Der hintere Spacer ist aus Titan, der Clip aus 420er Edelstahl, ebenso die versteckten Liner.
Gesamtlänge 182 mm, Klingenlänge 73 mm, Gewicht um die 90 g.
Technik: „Action Stopper“, ein Slipjoint mit zwei Detentballs, die beidseitig in den Klingenfuß greifen und in drei Stellungen einrasten.
Im Grunddesign ähnelt das Messer einem Friction-Folder und wird auch auf die gleiche Weise geöffnet.
Der Griff
Was als erstes nach dem Auspacken auffällt: Der Griff ist mit 116 mm ganz schön groß, wozu nicht zuletzt der vorn heraus ragende Öffnungsflipper beiträgt. (Vergleich: größer als ein Pohl Force Bravo One)
Im Griff versenkt wirkt die Klinge daher ausgesprochen kurz.
Aufgeklappt sieht die Sache aber durchaus ansprechend aus, will sagen keineswegs unproportioniert.
Der Griff aus Canvasmicarta hat versteckte Liner, nur der Titanspacer hinten ragt, hübsch gerundet, leicht über die Griffschale heraus. Die Oberfläche des Micarta ist nicht poliert, sondern fein geschliffen; das gibt ein sehr angenehmes und nicht rutschiges Griffgefühl. Also eine erstklassige Haptik, die Fingermulde macht das Messer auch beim Arbeiten sicher.
Der Daumen ruht auf einer wirklich hervorragend gemachten Riffelung und verstärkt dadurch die Haltekraft der Detentballs – was auch sinnvoll ist, es gibt ja keine Klingenverriegelung.
(kleine Anmerkung: es gibt an Messern viele verschiedene Arten von Daumenriffelungen, von denen ein Großteil keinen anderen Zweck zu haben scheint als Blasen am Daumen zu scheuern. Daher scheint es mir besonders erwähnenswert, dass Tecnocut hier was wirklich Exzellentes geleistet hat - durchaus auf Augenhöhe mit dem Sebenza)
Die Klinge
Sie nennt sich beim Dan 2 „Wharncliffe“, ist aber eigentlich mehr mittelspitz. Jedenfalls eine im normal-urbanen Alltag sehr vielseitig verwendbare Klingenform.
Das eigentlich Tolle an der Klinge ist aber der äußerst saubere Schliff, mit deutlich abgesetzten Kanten und einem hübsch gerundeten Klingenrücken (was ja schon fast ein Markenzeichen von Tecnocut ist). Viele maschinell gefinishte Serienmesser kommen mit recht verwaschenen Schliffkanten am Übergang zwischen Klingenspiegel und Schleifbahn. Das ist hier wirklich vorbildlich gemacht.
Und noch eine Sache, die mir persönlich bei Usern Gewicht hat: Die Klinge ist leicht sauber zu halten, weil keine Schmutzfänger dran oder drin sind.
Das Innenleben
Ich habe das Messer noch nicht zerlegt; das mache ich ohne Not nicht freiwillig. Es gibt im Netz aber Bilder vom zerlegten Dan, man google mal „Dan 2 dissasembled“. Da kann man sehen, dass das Messer in zwei Etappen zerlegt wird. Die äußerlich sichtbaren Schrauben dienen nur der Fixierung von Clip und Schalen. Auch das, was wie eine Achsschraube aussieht. Die eigentliche Achse muss separat mit zwei kleinen Schraubenschlüsseln gelöst werden.
In den Platinen findet sich je ein U-förmiger Ausschnitt mit dem Detentball. Diese beiden Kügelchen rasten in geschlossener, offener und auch 90°-Stellung ein, und zwar recht kräftig und alle gleich stark.
Bedienung
Man öffnet das Messer, in dem man die Klinge am Flipper herausdrückt.
Je nach Geschicklichkeit kann man das mit einer Hand, rechts oder links, erledigen. Dabei stellt allerdings die kräftige Mittelraste ein gewisses Hindernis dar. Mir jedenfalls gelingt das einhändige Öffnen nur sehr langsam und mit einmal Umgreifen. Hier hätte man die Mittelraste sanfter herstellen oder gleich ganz weglassen sollen, um ein flüssigeres Öffnen zu gewährleisten.
Es ist nämlich auch so, dass diese 90°-Raste nicht vor Verletzung schützt, wenn die Klinge einhändig oder sonst versehentlich eingeklappt wird und sich der Zeigefinger vorn in der Mulde befindet. Hier ist etwas Vorsicht angebracht.
Der Clip
Auch hier ist alles vorbildlich. Er ist hinten im Spacer verschraubt und dadurch rechts und links verwendbar, ohne unschöne Gewindelöcher zu hinterlassen. Unter dem Clip ist genug Platz, die Haltekraft ist ok und in Verbindung mit den nicht sehr strukturierten Griffschalen läßt sich das Messer trotz Deep Carry leicht ziehen. Der Deep-Carry-Clip macht die Sache auch optisch unauffällig und schützt weitestgehend vor Verlust.
Eine Öse für eine Fangschnur ist auch vorhanden, die Schnur kann bei Bedarf durch den Clip geführt werden, denn die Öse sitzt genau darunter.
Nutzen
Das Dan2 hat meine lange als edc benutzten Spyderco Slipjoints komplett abgelöst. Man kann praktisch alles damit machen, außer vielleicht Löcher in Autotüren zu stechen. Es hat eine sehr angenehme Haptik, trägt sich unauffällig und ist §42a-konform. Der Griff ist mit der dezent weinroten Farbgebung freundlich und untaktisch. Ein hervorragender Stahl und ein vergleichsweise günstiger Preis komplettieren dieses nicht vollkommene, aber äußerst taugliche Edc.
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