LessLemming
Mitglied
- Beiträge
- 464
Hallo ihr Liebhaber der scharfen Dinge,
heute stelle ich ein neues Set Schleifsteine vor. Oder zumindest den Teil, den ich bereits in Gebrauch habe.
Es handelt sich um die Serie Imanishi Bester.
Die Steine der Bester Serie sind in Japan sehr beliebt und gehören teilweise zu den am häufigsten empfohlenen Steinen unserer amerikanischen Kollegen.
Derzeit in Gebrauch befinden sich folgende Steine die ich hier kurz beleuchten möchte:
Den Imanishi Bester 400 habe ich hier bereits ausführlich beleuchtet.
Es handelt sich um einen weichen bis mittelharten Stein der vor Gebrauch kurz gewässert werden muss. Alternativ kann man ihn auch ohne Wässern benutzen, muss dann aber häufiger nach befeuchten.
Der Stein trägt sehr gut ab und hinterlässt eine ebenmäßige Oberfläche die sich gut für den Start eines Hon Kasumi finish eignet. Die Schneidkante ist natürlich sehr grob mit einem heftigen Grat.
Der Imanishi Bester 700 sollte ebenfalls kurz gewässert werden. Nach 10min steigen keine Blasen mehr auf und es kann losgehen. Auch hier kann alternativ auf das Wässern verzichtet werden, allerdings empfiehlt es sich bei den Imanishi der niedrigen Körnung tatsächlich nicht. Die Steine sind dann doch etwas zu durstig. Der Imanishi Bester 700 ist immer noch ein echtes Abtragstier. Dank seiner luxoriösen Größe lässt sich hervorragend auf dem Stein arbeiten. Da ist selbst das Nachschärfen eines Flachschliffs schnell erledigt. Die Abtragsleistung liegt weit über dem eines klassischen 1.000er (z.B. Naniwa SS oder Chosera). Der Unterschied zwischen dem 400er und dem 700er ist tatsächlich nicht groß. Genau wie der 400er ist der Stein eher weich und gibt bereitwillig Schleifschlamm frei. Daher müssen beide eher häufig abgerichtet werden, setzen sich während des Schleifens aber nicht zu.
Der Nächste im Bunde ist der Imanishi Bester 4.000. Ein Spitzen-Stein!
Der Imanishi 4k ist auf der mittelharten Seite. Er ist irgendwo zwischen Chosera 3k und 5k angesiedelt, würde ich sagen. Die Abtragsleistung ist beachtlich, sofort bildet sich ein feiner Abrieb, allerdings kein Schlamm.
Der Imanishi 4k muss nicht mehr gewässert werden, einmal befeuchten reicht aus. Der Stein setzt sich relativ schnell zu und sollte nach dem Benutzen mit einem Nagura oä. wieder "geöffnet" werden.
Auf dem Imanishi 4k zu schärfen fühlt sich sensationell an; ein sanftes sahniges Gefühl mit butterweichem Abtrag. Und das beste ist die Politur; die ist nämlich ganz hervorragend. Der Imanishi 4k hinterlässt eine Facette die mit dem bloßen Auge betrachtet einem 8.000er in nichts nachsteht. Wer auf der Suche nach einem mittelfeinen Stein ist, weil er die bissige Schneide bevorzugt, aber nicht auf die Politur verzichten will könnte hier genau das Richtige gefunden haben. Die Politur ist meiner Meinung nach besser als die vom Chosera 5k.
Unter dem Mikroskop oder der Lupe erkennt man ein sehr feines und homogenes Kratzmuster, das sich beim Betrachten mit dem bloßen Auge zu einer 3D Politur zusammenfügt. Natürlich lässt sich das noch steigern.
Alles in allem bevorzuge ich diesen Stein gegenüber meinen Chosera 3k und 5k. Die erzeugte Facette ist sauberer und die Schneide feiner (als vom Chosera 3k und gleichauf mit Chosera 5k).
Der letzte Stein aus der Serie über den ich heute berichten kann ist der Imanishi Kitayama. Der Kitayama, auch wenn vielen nicht bekannt, ist von Imanishi hergestellt, gehört jedoch nicht zur Serie "Bester". Der Stein gehört zu einer eigenen Serie die hauptsächlich aus dem Arashiyama und dem Kitayama besteht. Die Steine sind besonders, da sie den japanischen Natursteinen nachempfunden sein sollen. Man erzählt sich die Schleifkörper in diesen Steinen seien zermahlene Naturjapaner die in einem Resin gebunden sind. Die Körnungsangaben können stark schwanken zwischen 8.000 und 12.000. Tatsache ist, der Kitayama ist ein weich bis mittelhart (also härter als z.B. Naniwa Superstone, aber nicht so hart wie Chosera) gebundener Stein mit sehr hoher Abtragsleistung. Der Stein ist hart genug um das Hineinschneiden großteils zu verhindern. Abgerichtet mit einem DMT 325 ist die Oberfläche schön glatt und geschlossen. Ein Wässern ist nicht notwendig, splash 'n go. Man erzählt sich in den US-Foren dass es zwei Möglichkeiten gibt den Stein zu verwenden: a.) als 8.000er oder b.) nach einem 10.000er.
Ich persönlich habe keinen großen Unterschied festgestellt.
Direkt nach dem Imanishi 4.000 wird die Politur noch um eine Winzigkeit verbessert. Die Schneide zeigt einen waschechten 3D Effekt. Unter der Lupe ist eine sehr gute Politur zu erkennen, die auch dem Chosera 10.000 in nichts nachsteht. Getoppt wird die Politur vielleicht noch durch den Superstone 10.000, aber auch nur bei starkem Auflicht. Ansonsten lässt der Kitayama in Sachen Politur nichts zu wünschen übrig.
Seine eher weiche Natur und sein sanftes Gemüt machen den Stein zu einem sehr angenehmen Finisher. Die Größe ist gradezu luxoriös. Nach dem Imanishi 4.000 ist das Ziel innerhalb weniger Züge erreicht, der Stein arbeitet also sehr schnell. Trotz des hohen Abtrags gibt der Stein keinen Schlamm frei, setzt sich dafür recht schnell zu. Auch hier empfiehlt sich das Reinigen der Oberfläche mit einem Nagura nach dem Schärfen.
Randbemerkung: Ich verwende alle meine Steine selbstverständlich ohne extra erzeugten Schlamm.
Was die abschließende Feinheit des Kitayama angeht, also ob er nun 8k oder 12k hat, kann ich nur spekulieren. Tatsache ist das mit diesem Stein eine sehr feine Schneide erzeugt werden kann die für alle Belange als sehr gut gilt. Die Schneidkante ist fein und hat nur noch sehr wenig Biss, schneidet aber wie ein Laser. Ich verwende den Stein NACH dem Chosera 10.000 (wenn mir danach ist). Für meine Kochmesser ist dieser Stein also, wenn ich ihn verwende, immer der Abschluss.
Momentan befinden sich zwei Sets in meinem Kochmesser Repertoire. Ein vollständiges Naniwa Chosera und das eben besprochene Imanishi Bester Set.
Beide Sets erfüllen ihren Zweck tadellos. Die Politur mit dem Chosera 10.000 ist mit dem bloßen Auge betrachtet sehr gut, wird aber meiner Meinung nach vom Kitayama geschlagen.
Die Kombination aus [Grundschliff z.B 1.000er], Imanishi 4.000 und Kitayama 12k bring mich schnurstracks ans Ziel und das mit nur drei Steinen, bzw. zwei für den Nachschliff.
heute stelle ich ein neues Set Schleifsteine vor. Oder zumindest den Teil, den ich bereits in Gebrauch habe.
Es handelt sich um die Serie Imanishi Bester.
Die Steine der Bester Serie sind in Japan sehr beliebt und gehören teilweise zu den am häufigsten empfohlenen Steinen unserer amerikanischen Kollegen.
Derzeit in Gebrauch befinden sich folgende Steine die ich hier kurz beleuchten möchte:
- Imanishi Bester 400 (große Ausführung)
- Imanishi Bester 700
- Imanishi Bester 4.000
- Imanishi Kityama
Den Imanishi Bester 400 habe ich hier bereits ausführlich beleuchtet.
Es handelt sich um einen weichen bis mittelharten Stein der vor Gebrauch kurz gewässert werden muss. Alternativ kann man ihn auch ohne Wässern benutzen, muss dann aber häufiger nach befeuchten.
Der Stein trägt sehr gut ab und hinterlässt eine ebenmäßige Oberfläche die sich gut für den Start eines Hon Kasumi finish eignet. Die Schneidkante ist natürlich sehr grob mit einem heftigen Grat.
Der Imanishi Bester 700 sollte ebenfalls kurz gewässert werden. Nach 10min steigen keine Blasen mehr auf und es kann losgehen. Auch hier kann alternativ auf das Wässern verzichtet werden, allerdings empfiehlt es sich bei den Imanishi der niedrigen Körnung tatsächlich nicht. Die Steine sind dann doch etwas zu durstig. Der Imanishi Bester 700 ist immer noch ein echtes Abtragstier. Dank seiner luxoriösen Größe lässt sich hervorragend auf dem Stein arbeiten. Da ist selbst das Nachschärfen eines Flachschliffs schnell erledigt. Die Abtragsleistung liegt weit über dem eines klassischen 1.000er (z.B. Naniwa SS oder Chosera). Der Unterschied zwischen dem 400er und dem 700er ist tatsächlich nicht groß. Genau wie der 400er ist der Stein eher weich und gibt bereitwillig Schleifschlamm frei. Daher müssen beide eher häufig abgerichtet werden, setzen sich während des Schleifens aber nicht zu.
Der Nächste im Bunde ist der Imanishi Bester 4.000. Ein Spitzen-Stein!
Der Imanishi 4k ist auf der mittelharten Seite. Er ist irgendwo zwischen Chosera 3k und 5k angesiedelt, würde ich sagen. Die Abtragsleistung ist beachtlich, sofort bildet sich ein feiner Abrieb, allerdings kein Schlamm.
Der Imanishi 4k muss nicht mehr gewässert werden, einmal befeuchten reicht aus. Der Stein setzt sich relativ schnell zu und sollte nach dem Benutzen mit einem Nagura oä. wieder "geöffnet" werden.
Auf dem Imanishi 4k zu schärfen fühlt sich sensationell an; ein sanftes sahniges Gefühl mit butterweichem Abtrag. Und das beste ist die Politur; die ist nämlich ganz hervorragend. Der Imanishi 4k hinterlässt eine Facette die mit dem bloßen Auge betrachtet einem 8.000er in nichts nachsteht. Wer auf der Suche nach einem mittelfeinen Stein ist, weil er die bissige Schneide bevorzugt, aber nicht auf die Politur verzichten will könnte hier genau das Richtige gefunden haben. Die Politur ist meiner Meinung nach besser als die vom Chosera 5k.
Unter dem Mikroskop oder der Lupe erkennt man ein sehr feines und homogenes Kratzmuster, das sich beim Betrachten mit dem bloßen Auge zu einer 3D Politur zusammenfügt. Natürlich lässt sich das noch steigern.
Alles in allem bevorzuge ich diesen Stein gegenüber meinen Chosera 3k und 5k. Die erzeugte Facette ist sauberer und die Schneide feiner (als vom Chosera 3k und gleichauf mit Chosera 5k).
Der letzte Stein aus der Serie über den ich heute berichten kann ist der Imanishi Kitayama. Der Kitayama, auch wenn vielen nicht bekannt, ist von Imanishi hergestellt, gehört jedoch nicht zur Serie "Bester". Der Stein gehört zu einer eigenen Serie die hauptsächlich aus dem Arashiyama und dem Kitayama besteht. Die Steine sind besonders, da sie den japanischen Natursteinen nachempfunden sein sollen. Man erzählt sich die Schleifkörper in diesen Steinen seien zermahlene Naturjapaner die in einem Resin gebunden sind. Die Körnungsangaben können stark schwanken zwischen 8.000 und 12.000. Tatsache ist, der Kitayama ist ein weich bis mittelhart (also härter als z.B. Naniwa Superstone, aber nicht so hart wie Chosera) gebundener Stein mit sehr hoher Abtragsleistung. Der Stein ist hart genug um das Hineinschneiden großteils zu verhindern. Abgerichtet mit einem DMT 325 ist die Oberfläche schön glatt und geschlossen. Ein Wässern ist nicht notwendig, splash 'n go. Man erzählt sich in den US-Foren dass es zwei Möglichkeiten gibt den Stein zu verwenden: a.) als 8.000er oder b.) nach einem 10.000er.
Ich persönlich habe keinen großen Unterschied festgestellt.
Direkt nach dem Imanishi 4.000 wird die Politur noch um eine Winzigkeit verbessert. Die Schneide zeigt einen waschechten 3D Effekt. Unter der Lupe ist eine sehr gute Politur zu erkennen, die auch dem Chosera 10.000 in nichts nachsteht. Getoppt wird die Politur vielleicht noch durch den Superstone 10.000, aber auch nur bei starkem Auflicht. Ansonsten lässt der Kitayama in Sachen Politur nichts zu wünschen übrig.
Seine eher weiche Natur und sein sanftes Gemüt machen den Stein zu einem sehr angenehmen Finisher. Die Größe ist gradezu luxoriös. Nach dem Imanishi 4.000 ist das Ziel innerhalb weniger Züge erreicht, der Stein arbeitet also sehr schnell. Trotz des hohen Abtrags gibt der Stein keinen Schlamm frei, setzt sich dafür recht schnell zu. Auch hier empfiehlt sich das Reinigen der Oberfläche mit einem Nagura nach dem Schärfen.
Randbemerkung: Ich verwende alle meine Steine selbstverständlich ohne extra erzeugten Schlamm.
Was die abschließende Feinheit des Kitayama angeht, also ob er nun 8k oder 12k hat, kann ich nur spekulieren. Tatsache ist das mit diesem Stein eine sehr feine Schneide erzeugt werden kann die für alle Belange als sehr gut gilt. Die Schneidkante ist fein und hat nur noch sehr wenig Biss, schneidet aber wie ein Laser. Ich verwende den Stein NACH dem Chosera 10.000 (wenn mir danach ist). Für meine Kochmesser ist dieser Stein also, wenn ich ihn verwende, immer der Abschluss.
Momentan befinden sich zwei Sets in meinem Kochmesser Repertoire. Ein vollständiges Naniwa Chosera und das eben besprochene Imanishi Bester Set.
Beide Sets erfüllen ihren Zweck tadellos. Die Politur mit dem Chosera 10.000 ist mit dem bloßen Auge betrachtet sehr gut, wird aber meiner Meinung nach vom Kitayama geschlagen.
Die Kombination aus [Grundschliff z.B 1.000er], Imanishi 4.000 und Kitayama 12k bring mich schnurstracks ans Ziel und das mit nur drei Steinen, bzw. zwei für den Nachschliff.
Zuletzt bearbeitet: