Das würde aber politisch niemandem nutzen: Für die Vollzugsbeamten wäre es zusätzliche Arbeit
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Mehraufwand würde ich das nicht nennen, wenn man anstatt [allgemeines] Messer jetzt Küchenmesser oder Schmetterlingsmesser, bzw. Balisong schreibt. Darum geht es doch, dass eben diese verbotenen oder verrufenen Messer gar nicht hauptsächlich verwendet werden.
Wird aber ein Polizist mit einem solchen Messer angegriffen, wie neulich berichtet wurde, dann wird es seltsamerweise ganz korrekt und in Langschrift erwähnt, ob es dann auch in der Statistik konkret bezeichnet wird ?
Das zu erwartende Ergebnis [...] würde der Legislative aber keine Grundlagen liefern, um neue Regelungen zu machen oder sich mit Interessengruppen anzulegen, die Ministerialen würden die gewünschen weitreichenden Verbote also durch eine solche Datenerhebung nicht bekommen.
Politisch nutzlos/nutzlos, sogar contraproduktiv für Politiker ist es, weil dann auch die interessierten Leser solcher Statistiken sehen würden, was Politiker mit "Messer" eigentlich meinen, wenn sie Messerverbote fordern, darum geht es.
Nämlich das, was dutzendfach in den Küchenschubladen herumliegt soll verboten werden, wenn man die allgemeinen Ausrufe der Herren wortwörtlich nimmt
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Die mangelnde Wirksamkeit wird ohne Daten auch nicht deutlich werden und den Verwaltungsrichtern, die sich gegen Gängelung von Bürgern ohne Sinn sperren, ist bei solchen Themen meißt der geBILDete Volkszorn gewiß
Darum geht es nicht, sondern um die übertriebene und viel zu allgemeingehaltenen "pro forma"-Verbote, die den alltäglichen Tatsachen nicht angemessen sind.
Statistiken sind keine Einbahnstraße und kein Selbstzweck, sie sollen informieren, und zwar "den einen" und auch "den anderen". Wenn man Aussenstehende verarschen will, muss man es weiter so machen wie bisher, und wenn man sie informieren will, muss man einige Sachen unterscheiden, aber da man das offenbar nicht will, wird man auch künftig keine Unterscheidung verwenden.
Die Öffentlichkeit sollte aber informiert werden, weil sie zur Wahl geht (oder auch nicht). Bei Unfallstatistiken wird auch nach Kriterien unterschieden, und nicht einfach nur gesagt "Unfall"
edit:
Wobei es erstmal keinen Unterschied macht, was oder wie etwas in einer Statistik ausgedrückt werden soll, also der Spruch mit der selbst gefälschten Statistik zieht nicht immer. Die Statistiken zur Beschränkung der zur Zeit letzten Freiheit, nämlich der Geschwindigkeit auf Straßen werden auch in aller Ausführlichkeit ausgereizt, um Verbote und Beschränkungen zu begründen/durchzusetzen. Man kann also behaupten, dass durch die fehlende Differenzierung der Daten die Aussage der Statistik bewusst
verfälscht wird, um eine Meinung zu verbreiten, während die eigentliche Meinungsmaschine Medien teilweise sehr wohl unterscheidet (wenn auch hier oder da aus Unwissenheit falsch).
Es wird in der Politik sehr sorgfältig abgewogen, wo man differenziert, und wo nicht. Im einen Bereich wird sehr genau Wert auf Details gelegt, im anderen überhaupt nicht.
Aber gut, letztlich kommen wir beide auf das Gleiche Ergebnis:
Es wird sich nichts an der Formulierung/Eingrenzung der Messer ändern, weil es für die Politikergilde blamabel wäre, wenn sie mittels Statistiken der Lüge, sturer Verweigerungshaltung und Dummschwätzerei überführt würde, sowas geht schon mal gar nicht...
Gruß Andreas