Waidblatt unbekannt

Hallo,
Also ich vermute, dass das Besteck nicht vor 1945 gebaut wurde.
Sonst müßte die Geschichte der klassischen Waidbestecke umgeschrieben werden.
Ich gehe davon aus, dass das Besteck nach dem Krieg in der DDR auf Kundenwunsch gebaut wurde.
Das kleine Beimesser ist völlig ungewöhnlich für ein Waidbesteck, ist ja eher ein bayerischer Nicker.
Grüße
Andreas
 
Hallo Grenzwolf,
bitte begründe doch mal deine Vermutung, dass das Besteck vor 1945 gebaut wurde.
Grüße
Andreas
 
Hallo Grenzwolf,
bitte begründe doch mal deine Vermutung, dass das Besteck vor 1945 gebaut wurde.
Grüße
Andreas
Es ist ganz simpel.
Ein befreundeter Sammler, Weltkriege, Grabendolche, er meinte, dass das Stück viel älter als 1945 sei. Er stuft es sogar noch vor 1930 ein. Seine Begründung war, diese Art der Scheiden gab es schon in den 20er Jahren bei der FA Henkels.

von daher habe ich vorsichtig meine Vermutung mit 1945 geäußert....

Ein Waidblattsammler meinte sogar, Österreich vor 45

und DDR ist es definitiv nicht, da bin ich recht gut in Form, aber irren ist menschlich
 
...- Ein befreundeter Sammler ... meinte, dass das Stück viel älter als 1945 sei. Er stuft es sogar noch vor 1930 ein. Seine Begründung war, diese Art der Scheiden gab es schon in den 20er Jahren bei der FA Henkels.

... Ein Waidblattsammler meinte sogar, Österreich vor 45

... DDR ist es definitiv nicht, da bin ich recht gut in Form, aber irren ist menschlich

Kompliment zu Deinem ungewöhnlichen Waidbesteck, Grenzwolf!
Fehlende Markierungen erschweren verständlicherweise eine zeitliche und auch regionale / Herstellerzuordnung.

1 - "viel älter als 1945" Nach meiner Kenntnis wurde für diesen Messertyp der Begriff des "Waidblatt" oder in Kombinatiuon mit einem Nicker als "Waidbesteck" erst irgendwann in den 1930er erneut populär. Deshalb erscheint mir "viel älter als 1945" sehr unwahrscheinlich. Es sei denn, die 1930er Jahre zählen bei Dir bereits als "viel älter".

2. "diese Art der Scheiden gab es schon in den 20er Jahren bei der FA Henkels." Welche Art von Messern wurde bei J.A. Henckels "Zwilliung" damit bestückt?

3. "Österreich vor 1945" Österreich hatte nach meiner Kenntnis keine renommierte Messerindustrie für Jagdmesser, offenbar sind bei Sammlern weder aus Österreich noch aus Böhmen Hinweise auf die Herstellung von Waidblättern / Waidbestecken bekannt.

4. "DDR ist es definitiv nicht" Die DDR gab es erst seit 1949. Damit entfällt sie definitiv bei möglicherweise zutreffendem Messeralter "vor 45".

Ich würde nicht ausschließen, dass Dein Waidbesteck nach 149 aus DDR Produktion stammt.

twins
 
Da ich seit gut 20 Jahren DDR sammle, bezweifle ich eine Herkunft aus der DDR.
In der DDR gab es nur 2 Schmieden, welche Waidblätter bzw. Waidbestecke herstellte.

DDR schloss ich in meinem Beitrag oben aus, weil zuvor jemand die DDR ins Spiel brachte.
 
Hallo,

also das Alter eines Messers anhand der beigefügten Scheide zu beurteilen halte ich für gewagt.
Ich werde auch nicht 30 älter, wenn ich die alten Schuhe meines verstorbenen Vaters anziehe (sofern ich diese noch hätte).
Ich habe mich lange mit der Geschichte der Waidblätter befasst.
Es gibt genau fünf gängige Varianten der "alten Waidblätter":
Fa. Dula, Waidblatt nach Forstmeister Frevert (1936-42)
Waidblatt nach Lippert (ab 1936/37)
Waidblatt nach Scholz (ab 1949)
Carl Eickhorn, Waidblatt nach Frevert (um 1950)
Puma , Waidblatt nach Frevert (ab Mitte der 50er Jahre)
Dass die Lederscheide deines Bestecks von Henckels stammt kann ich nicht beurteilen, aber die Messer sind es definitiv nicht, da nicht mit dem weltbekannten Logo der Zwillinge gemarkt.
Auch eine Produktion durch die Fa. Dula schließe ich aus, da diese nach meinem Wissensstand die Klingen nach Frevert gefertigt hat und alle Klingen gemarkt waren.
Ich möchte hier nur Fakten aufzählen, also bitte legt meine Worte nicht auf die Goldwaage.
Für eine Produktion in der DDR sprechen für mich folgende Fakten:

die schlechte Qualität des verwendeten Hirschhorns, sieht sehr dunkel und röhrig aus, hat keine honigfarbene Patina
ich kenne kein "klassisches" Waidblatt bei dem die Beschalung mit solch einfachen Stiften vernietet ist
die Messer sind nicht gemarkt, warum sollte das eine westdeutsche Firma/Schmied machen?

Der wirkliche Hersteller wird wohl ein Rätsel bleiben.

Grüße
Andreas
 
Habe in Google gestöbert, in mehreren Foren, auch ausländische, schreiben, dass die FA Dula seine Waidblätter AUCH ungemarkt in den Handel brachten, diese Waidblätter sind noch seltener.
DDR:
Hast Du eine größere DDR Sammlung, dass du behaupten kannst, die Waidblätter aus der DDR seien minderwertiger Qualität? Kannst du Beispielfotos beifügen?
 
Hallo,
Ich habe doch extra geschrieben, dass meine Aussagen bitte nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollen.
Allein die Bilder der alten Dula Waidblätter im Netz zeigen doch ganz eindeutig, dass dein Waidbesteck nicht aus dieser Ecke kommen kann.
Dula hat ausschließlich Messer nach den Entwürfen von Frevert gefertigt, er war sozusagen der Auftraggeber. Dula musste aufgrund der hohen Nachfrage die Produktion sogar zur Fa. Dittert auslagern. Warum sollte dann dazwischen so ein Einzelstück gefertigt werden? Der kleine Nicker stammt ja wohl eindeutig nicht aus der Feder von Walter Frevert.
Da aber beide deiner Messer anhand der Griffgestaltung mit höchster Wahrscheinlichkeit von gleichen Hersteller stammen, ist für mich Dula ausgeschlossen.
 
Meine Aussage zur Qualität bezog sich einzig und allein auf das verwendete Hirschhorn, oder durfte Sambar damals importiert werden?
 
Na vielleicht ergibt sich in den nächsten 10 Jahren was. Ein absolut baugleiches wurde hier schon 2005 gezeigt, ohne Ergebnis.
 
Aber eigentlich WIRD es jetzt erst interessant, weil wie kommt denn das Parierstück an seinen Platz, WENN der Rest der Klinge als Integral gefertigt IST?
Sowas macht doch kein Schmied einfach so. Ich bin kein Experte, aber muss so ein Klingenrohling nicht im Gesenk geschmiedet werden?
Das würde für eine industrielle Fertigung sprechen.
 
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