Japan hat den Ruf, dass Handwerk dort noch einen Hohen Stellenwert hat. Dieser Ruf färbt sich dann natürlich auch auf japanisches Werkzeug ab. Manchmal zurecht, manchmal nicht. Da japanische Messer sowohl “handwerklich” hergestellt werden, als auch Werkzeug sind, trifft sie der Segen doppelt. Dazu kommt, dass selbst im Jahr 2025 Orientalismus und Exotisierung auch noch eine Rolle spielen. Ein bisschen was “fremdes und geheimnisvolles” haben Sachen, die aus Japan stammen für uns immer noch.
Den Ruf als Handwerkernation teilt sich Japan ja mit Deutschland. Während wir für rationale Effizienz und Verlässlichkeit geschätzt werden, geht es bei den Japanern mehr um Ästhetik und Feinfühligkeit. Natürlich sind beides Klischees, aber da ist schon etwas dran und spiegelt sich ja auch in der jeweiligen Messerkultur ganz gut wieder.
Aber auch wenn man allen kulturellen Kontext ignoriert, stimmt was
@Bukowski sagt. Es gibt von der Stange ansonsten keine so dünnen Messer (Ausnahme Herder und mittlerweile Culilux) und gerade als “Anfänger” ist eine geometriebedingter leichter Schnitt ein absolutes aha-Erlebnis, das süchtig machen kann. Erst später kommt man darauf, dass gutes/ befriedigendes/interessantes Schneiden weit mehr als nur Leichtgängigkeit umfassen kann. Ich stecke, um ehrlich zu sein, auch nach über 10 Jahren noch mit einem Bein In dieser ersten Phase
Aber, ist das denn wirklich eine neue Entwicklung? Ich erinnere mich dass, vor wie gesagt, über 10 Jahren eigentlich kein Weg an einem Japaner vorbei führte wenn man sich etwas mehr mit der Materie beschäftigt hat. Damals war es für 35€ ein Tosa Hocho Bunka. Meiner Meinung nach der perfekte Einstieg. Schade, dass es die so nicht mehr gibt. Meins habe ich neulich schanzen lassen, baue mir gerade einen neuen Griff und freue mich sehr es bald wieder zu nutzen.