Warum ohne Fingerschutz?

Uuuuhhh, schon wieder das böse "b"-Wort :glgl:

Hihi.

Aber bitte im Sinne von: "ist nicht zwingend notwendig".

Dass die meisten Messer mit Fingerschutz auch schneiden, steht wohl außer Frage:D

Was mich bei einem Fingerschutz übrigens noch stört, ist die Tastsache, dass es dann mit einer Köcherscheide schwierig wird. Und Scheiden mit irgendwelchen Verschluss-döngel-dingsda-Riemchen-Bändseln verursachen bei mir immer sofort "Weit-Wegwerf-Reflexe".

Gruß
chamenos
 
Hier ein Beispielbild, warum man einen Fingerschutz braucht. Sauzaehes Schnittgut und Handschuhe, die aussen "klebrig" und innen entweder auch rutschfest oder aber extrem rutschig sind, je nachdem, wie verschwitzt welche Stelle der Hand nun gerade ist. Trotzdem kann ich, dank fingerschutz, meine Faust auf dem Griff so nah in Richtung Klinge schieben, dass ein Teil derselben beinahe ueber dem Klingenruecken liegt, wobei der Fingerschutz selber hier sogar fast von der Hand verdeckt wird. Und wie wir alle wissen, besagt das Hebelgesetz, dass ich, um mit der Schneide Kraft auf mein Schnittgut auszuueben, den Abstand zwischen den Kraftangriffspunkten an Schneide und Griff moeglichst klein halten will (deswegen auch die fehlende Schleifkerbe!). Zaehes Schnittgut ist allgemein von ziehenden Schnitten nicht so besonders beeindruckt, weil sich dabei einfach nicht genug Kraft ausueben laesst. Ich lade jeden herzlich ein, zu versuchen, mit einem Skinner und ziehenden Schnitten mit dem Klingenbauch einen Kunststoff-Kleiderbuegel zu zerteilen. :steirer:
Ich muss zwar auch selten unter Zeitdruck und mit Gummihandschuhen Kunststoff-Kleiderbuegel zerschneiden (das war hier nur ein gestelltes Beispiel), die Situation stellt sich aber bei einem zaehen Ast, Seil, etc. und ueberhaupt immer, wenn man Handschuhe traegt, ganz genauso dar. Die Tauglichkeit fuer diese Art von Einsatz ist zwar nur eine der Anforderungen an ein Gebrauchsmesser, fuer mich aber eine sehr wichtige. Alles andere (von Hacken mal abgesehen) geht wirklich auch z.B. mit dem Opinel. Das ist bei mir trotzdem nur Zweitmesser. ;)

m6951.jpg


Das abgebildete Messer habe ich uebrigens seit ueber drei Jahren als EDC im Einsatz, und seitdem geluestet es mich nicht mehr nach irgendwas anderem in der Groessenordnung.

Ein Fingerschutz, richtig gemacht, kann ein Messer zu einem effektiveren universellen Schneidwerkzeug machen!
 
Was den Fingerschutz angeht; kommt halt auf's Messer und den Gebrauchszweck an. Ich mag da am liebsten ein Mittelding, im Sinne von: eine Fingermulde, die zusätzlich vor dem eigentlichen Griff liegt. So kann man ggf kurz und kontrolliert fassen, oder bei Bedarf weiter hinten greifen.

Wenn ich mir eins von beiden aussuchen *müsste*, würde ich wohl ein Messer ohne Fingerschutz nehmen.

//

[...] Ich brauche aber auch keine Stützräder am Fahrrad. Auch wenn das Ding theoretisch im Dunklen, bei Regen, mit klammen Fingern (und wenn man mal so richtig hart ran muss) umkippen könnte:steirer:[...]

[...] Ich fahre nämlich auch täglich Fahrrad in der großen bösen Stadt und habe gut 2 Mal im Monat das Vergnügen unplanmäßig "absteigen" zu müssen. Die Schürfwunden reichen völlig.[...]

Hihihi. Vielleicht wären Stützräder aber gar nicht soooo verkehrt :steirer: ;)

Gruss, Keno
 
Hihihi. Vielleicht wären Stützräder aber gar nicht soooo verkehrt :steirer:

Moin.

Die verhindern aber auch nicht, dass das Fahrrad nach vorne "umkippt":steirer:

Was ich allerdings hier interessant finde ist, dass aus der ursprünglichen Frage "warum Messer ohne Fingerschutz gebaut werden" scheinbar eine Beweisnot für die Befürworter selbigen entstanden ist, wo als letztes Mittel mit gelben Gummihandschuhen an Plastikkleiderbügeln geschnitzt wird.:steirer::D:D:steirer:

Sorry. Aber diese Dinger werfe ich im Stück in die Mülltonne. Oder brauchst Du die Plastikspäne zum Feueranzünden:D

Gruß
chamenos

P.S. @dcjs Würdest Du die Plastespäne nicht im "Schubschnitt" sondern im "Zugschnitt" erzeugen, bräuchtest Du auch keinen Fingerschutz.
Aber immer noch einen Grund:steirer:
 
...eigentlich gelesen? Ernsthaft.

Ja, - habe ich.

Allerdings viel es mir dabei ernsthaft schwer ernsthaft zu bleiben.
Versteh es bitte nicht als Angriff, aber die Beispiele sind schon ganz schön konstruiert.
Ich verstehe durchaus, was Du meinst.

Allerdings ist das mit dem Hebelgesetz falsch argumentiert.
Denn ob ich nun bei Deinem Beispiel die Klingenspitze nach oben oder nach unten halte, ändert ja nichts an der Hebellänge.

Nichtdestotrotz teile ich Deine Einstellung zur Schleifkerbe. Noch aus anderen Gründen.

Gruß
chamenos
 
hey, ich habe tatsächlich einen kleiderbügel zerkleinert :) letztes mal beim aufräumen.

aber den hab ich auf den bettpfosten gehalten, und mit einem lockeren schlag aus dem handgelenk per messer abgehackt..
 
Versteh es bitte nicht als Angriff, aber die Beispiele sind schon ganz schön konstruiert.

Mir kommt andauernd zaeh-hartes Schnittgut vor die Klinge, und das Problem ist immer das gleiche. Nimm einfach einen Hartholz-Stock, wenn Dir das praxisnaeher erscheint als ein Kleiderbuegel.

Allerdings ist das mit dem Hebelgesetz falsch argumentiert.
Denn ob ich nun bei Deinem Beispiel die Klingenspitze nach oben oder nach unten halte, ändert ja nichts an der Hebellänge.

Sehr wohl aendert es das. Ein nach oben abgeknicktes Handgelenk ist extrem unguenstig, um Kraft auszuueben, und das passiert beim ziehenden Schnitt im Gegensatz zum drueckenden ganz automatisch. Probier's einfach mal aus, das is viel einfacher selbst zu erleben als zu beschreiben. ;)
 
Mir kommt andauernd zaeh-hartes Schnittgut vor die Klinge

Wenn Du dabei Handschuhe trägst, dann handelt es sich wohl eher um einen Handschuhschutz. Der Handschuh kriegt schließlich zuerst was ab, bevor die Finger an der Reihe sind. Vielleicht ginge auch "kombinierter Handschuh-Fingerschutz" kurz: "Kohafi".
Wenn dir das alles so wichtig ist, solltest Du auch Wert auf Korrektheit legen.

Gruß Heinz
 
Hat das bei den Skandinaviern nicht auch was mit der Köcherscheide zu tun, die das Messer im feuchten Klima optimal schützt?

Nur ohne Fingerschutz kann man ein Messer so komplett vom Leder umhüllen lassen, dann noch die Messingplatte hinten am Griff und kein Stück Holz oder Eisen hat Kontaktfläche mit der Luft. Sicher ein Vorteil in nassen Regionen. Mit Fingerschutz hat man immer irgendwo freligende Messerteile.
 
Moin

Ich beobachte diesen Beitrag nun schon eine ganze Weile amüsiert.
Fingerschutz, Scandys..........................oder auch nicht.......Äpfel gegen Birnen................niedriger Anschliff, lange Tradition..........vorrutschen.............schneiden..................

Ich will mal solche Sachen, wie Schneidengeometrie, Schneidfreudigkeit und tatsächlichen Umgang mit dem Werkzeug ins Spiel bringen.

Möglicherweise führt das ja auf eine diskutabele Grundlage zurück.???

Ach so, Herr Chamenos, bitte nicht mehr das böse "b" Wort, sonst vergesse ich im März den Äppler, weil, wer braucht den schon.? :steirer:

stefan
 
Moin.

Du bist nun seit "Ewigkeiten" hier dabei und hast locker über 2000 Beiträge und kommst immer noch mit dem "Universalmesser"?!?:steirer:
Ich dachte wir hätten uns darauf verständigt, dass es die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt. Und genau das wird gepredigt.

Wer mit seinem Messer schneidet, der braucht keinen Fingerschutz.

Mit dem gleichen Argument sprichst du allen Sicherheitseinrichtungen am Auto ihre Existenzberechtigung ab.
Wer mit seinem Auto nur fährt, braucht keine Stoßstangen, Airbags, Sicherheitsgurte...
Der vernünftigste Messernutzer (meine Narben sind auch alle an der linken Hand :D) kann wie der vernünftigste Autofahrer einfach mal Pech haben.
Ich Frage mich beim Vergleich zweier absolut identischer Messer bis auf eine kleine Rampe vor dem Zeigefinger bei Nr. 1, wo jetzt genau die Überlegenheit von Nr. 2 herrühren soll.
Vermutlich spielt schon persönlicher Geschmack die größte Rolle dabei.
 
.
Vermutlich spielt schon persönlicher Geschmack die größte Rolle dabei.

Durchaus und auch die regionale Tradition.
Ich mag die nordischen ohne Fingerschutz und die Messer mit
"integriertem" Fingerschutz (siehe Bild).

Mir gefallen die herausstehenden Knebel, wie ma sie z.B. beim
Randall-Mod.25 Trapper, oder bei der Marttiini Condor Serie findet, nicht.

CIMG4085Small.jpg
 
Bin selbst überrascht wie lange mich die Frage schon beschäftigt. :irre:

Um die eigentliche Frage zu präzisieren: Was ist der Vorteil des fehlenden Fingerschutzes? Getreu dem Motto: Besser haben und nicht brauchen, als nicht haben und ... naja.

Danke und Gruß Frank
 
Ich benutze solche und solche Messer, alles hat Vor- und Nachteile.
Ein Vorteil des fehlenden Fingerschutzes, den ich immer wieder mal zu schätzen weiß, ist, daß beim Arbeiten auf einer Unterlage nichts im Weg ist. Ich schätze Messer, bei denen die ganze Schneide auf ein Schneidbrett aufgesetzt werden kann.
Da kann natürlich eine Fingermulde oder eine wie bei Küchenmessern nach unten verlegte Klinge als gewisser Schutz dienen.
 
[...] Um die eigentliche Frage zu präzisieren: Was ist der Vorteil des fehlenden Fingerschutzes? Getreu dem Motto: Besser haben und nicht brauchen, als nicht haben und ... naja.

Danke und Gruß Frank

Man kann dichter an der Schneide anfassen und die Hebelwirkung beim Schneiden ist günstiger.

Eines der wenigen Messer, die das mit einem "normalen" (im Sinne von: ohne zusätzliche Fingermulde vor dem Fingerschutz) hinkriegen, ist das Design von djcs. Ansonsten hat man mit dem Fingerschutz idR. das Problem einer schlechteren Kraftübertragung beim Schneiden.

Gruss, Keno
 
Was ist der Vorteil des fehlenden Fingerschutzes?

Messer mit Fingerschutz, egal wie er ausgebildet wird, sind bei "schälender" Tätigkeit die Pest.
Ob das jetzt ne olle Kartoffel oder das vorsichtige Schnitzen "auf den Daumen" ist, - da sind Messer ohne irgenwas klar im Vorteil.

Messer mit Fingerschutz und Steckscheiden sind Paare mit angeborenen Problemen.

Ich selber kann irgendwelches Riemengebampsel an Scheiden nicht leiden und die Messerdesigns mit Fingerschutz für die man eine sauber sitzende Steckscheide ohne irgendwelche Verrenkungen machen kann sind eher rar gesät.
Und für mich ist ein stehendes Messer nur so gut wie die Scheide. Denn wenn die zickt, dann bleibt das Messer automatisch zuhause.

Gruß
chamenos
 
Hallo,

normalerweise mag ich diese "Religionsdiskussionen" nicht, weil wie schon vorher angemerkt, wenns darum geht was ich brauche, ich alles außer meinem großen Douk Douk wegschmeißen müsste.

Ich bin einer dieser "Vollidioten" die es geschafft haben mit der Hand in die Klinge zu rutschen. Ich wollte eine Haselrute in Bodennähe abschneiden, beim Ansetzen für den nächsten ziehenden Schnitt habe ich das Messer in der bereits geschnittenen Kerbe nach vorne bewegt, wobei sich die Klinge in der Kerbe verfangen hat, und damit das Messer stecken geblieben ist. (Damit hat man also eine "stichartige" Bewegung auch beim Schneidvorgang oder?, und das Ganze war fernab von Blechkübelschlachten).
Der für mich große Nachteil am Fingerschutz ist, dass man wenn man auf einer Unterlage schneidet nicht mehr die volle Klingenlänge zur Verfügung hat. Messer mit Fingermulden mag ich nicht, weil meine Hände da nie hineinpassen. Der beste Mittelweg ist für mich der Griff wie er von z.b. von Fällkniven am F1 verbaut wird.

Grüße,
FoxTerrier

P.S.: das Erlebnis hält mich aber nicht davon ab weiterhin ein Opinel zu benutzen- auch ohne Bedienungsanleitung
 
Hallo !

Ich habs irgendwo gelesen. Der fehlende Fingerschutz hat auch eine praktische Seite. Die skandinavischen Messer werden häufig nur mit einer Klingenlänge von etwa 9 cm geführt. Beim Abfangen von krankgeschossenem Wild ( wenn ich nicht mehr schießen kann ! ) habe ich bei Verwendung eines solchen Messers ohne Fingerschutz beim Blattfang ( seitlich hinter dem Vorderblatt zum Herz ) die gesamte Länge - incl. Griff - als Klinge zur Verfügung. Das kann für diesen Zweck eine 20 cm Klinge mit Fingerschutz ersetzen.

Waidmannsheil
Dibo

- Nehmt deshalb zur Jagd immer ein langes Messer mit -
 
soweit ich weiß, fassen die Sami beim Stechen mit dem kleinen Finger hinter den Knauf / Griffende des Griffes, als Sicherheit, damit man nicht auf die Klinge rutscht.
 
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