Was mache ich beim Härten falsch???

zingzong2005

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Hi,
also bei dem hier:


war es "Absicht",dass es solche "Schmelzspuren" hat.

NUR habe ich jetzt meine anderen 3 Messer angeschaut,die ich auch vorgestern gehärtet habe UND habe festellen müssen,dass jetzt alle solche komischen Spuren,vor allem auf der Klinge, aufweisen.

Das auf dem Bild,hab ich ja extra lange in die Glut ,gesteckt,damit es eben wirklich krass rüberkommt,NUR bei den anderen habe ich schon darauf geachtet,dass sie nicht länger als 2 Min drinnen sind.
Während der 2 Min habe ich auch geschaut,da mir eines geschmolzen ist,dass da eh nichts passiert.

Dennoch habe ich erst recht solche seltsamen "Dellen" auf den Klingen bzw Erl.

Kann mir vielleicht jemand sagen was da der Fehler ist.
War die Glut zu heiß?

Hab das erste mal mit Schmiedekohle gearbeitet und die wurde mir auch nicht ganz weiß,so wie Holzkohle normalerweise.
Hatte ewig schwarze Kohle oben unten war dann doch weiße/rote Glut und wenn ichs durchgemischt habe,wars wieder weg die schöne Glut.

Hab ich zu viel Luft zugeführt?

Ich weiß echt nicht was der Fehler war.

Einziger Unterschied zu meinen ersten Härteversuchen war,dass ich

1.mit einem Hackschnitzelheizungsgebläse statt Föhn gearbeitet habe
2.meine Esse verwendet habe
3.Schmiedekohle statt Holzkohle benutzt habe
4.nicht nach Farbe sondern rein nach Gefühl (ca 2min in die Glut,dann raus und mit Magnet getestet ob heiß genug)gearbeitet

:confused: :confused: :confused:

DANKE für jeden Tip!
ZZ
 
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Moin,

ich bin zwar kein Härtungs-Spezialist obwohl ich auch schon ca. 50 einfache Hackmesser gehärtet habe (alle aus Suzuki-Blattfedern, mit Sicherheit nicht perfekt, aber ich war zufrieden....na gut, es gab auch Ausschuß ;) ).

Die Härtetemperatur erreichst Du schon mit einem gut "durchlüfteten" (Hart-) Holzfeuer ohne Gebläse.

Ich habe eigendlich nur geantwortet, weil mir dieses
"Hackschnitzelheizungsgebläse" unbekannt ist. Klingt irgendwie nach einem sehr leistungsstarken Gebläse :confused:

Vielleicht könnte da die Ursache für Dein Problem liegen?

Gruß
Olli
 
Zum Gebläse:


EBM GZE 120, 220 V ,0,36 Amp. 2450 U/min.

Vorne ist noch eine Abdeckung drauf mit der man den Luftstrom regulieren kann.
Sprich ein kl.Schieber.

Hat das wirklich zu viel Power?!
 
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Gebläse

zingzong2005 schrieb:
Zum Gebläse:.....EBM GZE 120, 220 V ,0,36 Amp. 2450 U/min. .....Hat das wirklich zu viel Power?!
Wenn die Angabe mit 0,36 A stimmt, wohl nicht. Das wären, wenn ich richtig gerechnet habe, knapp 80 Watt, und das wird vermutlich nicht zuviel sein. Aber die Temperatur in der Esse hängt natürlich auch davon ab, wieweit Du es aufdrehst.

Gruß

sanjuro
 
"Hab das erste mal mit Schmiedekohle gearbeitet und die wurde mir auch nicht ganz weiß,so wie Holzkohle normalerweise.
Hatte ewig schwarze Kohle oben unten war dann doch weiße/rote Glut und wenn ichs durchgemischt habe,wars wieder weg die schöne Glut."

eehm.. versuchs doch mal ohne weiße glut. ist ein bischen viel zu heiß

wenn dir klingen beim härten schmelzen (müssten die nicht eigentlich verbrennen?!?!?) ist dein feuer zu heiß.

mach eine schöne glut, lass deine kohle ausgasen (!), dann schaltest du das gebläse aus und ziehst das glutnest auseinander und breitest es schön aus. wenn es orange/orange-gelb glüht kommt die klinge drauf bzw rein. magnetprobe 1-2x die minute (abhängig von der farbe.) bei unmagnetisch noch ein paar sec warten, dann abschrecken.
 
Hallo Zingzong

Das kenne ich!

An der Temp. liegt es definiv nicht. Ich tippe eher auf die Verzunderung. Und die ist Werkstoffabhängig. Federstähle wie z.B. mein 55 Si 7 bekommen solche "Blasen" sogar manchmal bei der Salzbadhärtung.
Woran das aber genau liegt, habe ich auch noch nicht herausgefunden. da wissen hoffentlich Ulrich oder Roman noch etwas dazu. Würde mich auch brennend interessieren. Ich schau aber selber gleich nochmal im "Rapatz" nach, vielleicht findet sich da ja was...
Irgendwelche Nachteile in bezug auf Härte oder Elastizität habe ich dabei allerdings nicht feststellen können. Blattfedern aus der Industrie zeigen übrigens auch manchmal solche Marken.
 
ACH SO,also verhält es sich bei Schmiedekohle wieder ganz anders wie bei Holzkohle.
Und ich habe mich schon gewundert.
D.H wenn die Flammen weg sind und es ausgeraucht hat,dann sollte es Tempmässig schon passen ?!

Naja man lernt nie aus! Danke für die Info :super:
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Zum Stahl selbst.

Es ist mir sowohl bei einem Messer aus einer Feile /denke 1.2008 ) passiert als auch bei 1.2842

Bei einem aus 1.2842, 4mm dick, ist mir richtig ein Loch reingeschmolzen.

Und das owohls sicher nicht länger,hab auf die Uhr geschaut, wie 2min drinnen war!

Ich hab es auch so gemacht,dass ich das Gebläse die ganze Zeit laufen hatte.
Beim reinschütten der Kohle hab ichs,damits schneller anglüht voll aufgedreht dann als der Rauch und Flammen halbwegs weg war,bisschen durchmischt.
Dabei ist mir auch aufgefallen,dass die Kohlestücke zusammenpicken und dann große Klumpen bilden :confused:

Jedenfalls habe ich dann eben noch ein wenig gewartet und dann ein Messer reingelegt.

Auf dem Rücken stehend und von beiden Seiten Kohle angehäuft,dass ich nurnoch die Schneide sehen konnte.
Gebläse hab ich dann je nachdem wie die Glut aussah mal mehr mal weniger aufgedreht.

Nach 2 min hab ichs rausgenommen und Magnettest gemacht.
Teilweise war dann die Spitze noch magnetisch,also hab ich die noch bisschen reingehalten bis die ganze Klinge unmagnetisch war.

Ab ins Öl bisschen umgerührt,abgetrocknet und in den Ofen.

Härtemässig hab ich nicht mehr wie schätzungsweise 58-59 zusammengebracht.
Varriiert wie und wo die Feilen greifen.
 
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Hallo Zingzong

Sorry, ich hab´ fast nur auf die Klinge geschaut...
Der Griff sieht echt übel aus.
Ich würde da eher an einen Angriff von Schwefel aus der Schmiedekohle denken, die, wie Du es beschreibst, wohl nicht gut durchgebrannt war und ansonsten wohl doch zu heiß.

Beim Härten im Schmiedefeuer ist es unerlässlich, das Feuer erst mal gut 10 min oder länger in Betrieb zu haben (Volle Pulle), so dass alles schön durchgewärmt und ausgebrannt ist. Bei so kurzen Klingen härtet man dann am besten ganz ohne Luftzufuhr in der ausgehenden Glut. Bei Modernen, flachen Feuerschalen aus Gusseisen ist das problematisch. Besser sind tiefe Schamottessen. Stelle mal rechts und links neben die Schale noch zwei Schamottsteine und häufe gut Kohle drauf. Die dann gut durchbrennen lassen und alles wird (hoffentlich) gut.

Die Schmiedekohle SOLL zusammenbacken, um eine art "Ofen" zu bilden. Beim Schmieden ist das o.k, beim Härten kann es lästig sein. Deshalb schmiede ich auch mit Koks und mische zum Härten gerne noch etwas Holzkohle dazu.

Du solltest Die Klinge außerdem beim Austenitisieren immer etwas hin- und herbewegen. Selbst bei größeren Essen und ausgehender Glut hat man eine deutliche Wärmekonzentration im Bereich der Luftzufuhr, was leicht zu "optischen" Fehlern bei der Glühfarbenkontrolle und somit zu Teperaturunterschieden im Werkstück führt.
 
Das ist meine Esse.
http://img148.imageshack.us/my.php?image=sa4012370ku.jpg

http://img148.imageshack.us/my.php?image=sa4012380nw.jpg

Also die 10 min habe ich schon gewartet,Gebläse war auch auf vollen Touren,aber die Kohle -Glut hat sich nicht wirklich verändert.

Jedenfalls komme ich schön langsam auf Fehler drauf. DANKE euch!!!

1.Klingen nicht bewegt sondern nur reingestellt (klappte bei Holzkohle immer recht gut so)
2.zuviel Luft zugeführt
3.irgendein Fehler bei dem Umgang mit der Schmiedekohle,da sie nicht durchgehend glüte
4.das ganze hat sich am heißesten Tag des Jahre um die Mittagszeit abgespielt :D )

Wird mir sowieso nichts anderes über bleiben wie demnächst nochmal anzuheizen und zu schauen wie ich ordentlich gleichmässige Glut zusammenbekomme...

P.s bei dem gezeigten Messer war es ja "Absicht" dass es so wird
 
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Hallo Zingzong

Klar, mit Holzkohle geht auch nur Reinstellen, die brennt gleichmäßiger. Bei allen anderen Brennstoffen solltest du auf jeden Fall bewegen. und Härten an einem sonnigen Tag in freier Wildbahn: NICHT MACHEN!!!

Zur Esse:

Au weia ist die Groß!
Ich glaube, da wirst Du konstruktive, tiefgreifende Änderungen vornehmen müssen, dass man da mit akzeptablem Kohleverbrauch eine gleichmäßige Wärme hinbekommt.
Als erstes würde ich die ganze Felge wieder runterflexen. Dann ein paar Schamottsteine um die Lochplatte stellen, das ganze mit Stahlstreifen einfassen und fertig. Dann wird das schon besser. Und die Feuerschale auf jeden Fall im Durchmesser kleiner!!!
In meiner Kohleesse mit etwa knapp 20 cm mache ich 4,5 Kg Damastpakete! 15 cm Durchmesser sind dicke genug. Am allerbesten leicht konisch, also nach oben erweitert.

Du hast da so viel "freies" Blech (Felge), dass Du mit dem Ding prima Deinen Garten, aber nicht Dein Werkstück heizen kannst.
 
Mittlerweile bekam ich einen Tip von einem Schmied,dass ich doch mit einem Rohr härten solle.
Sprich Rohr in die Glut und dann das Messer darin bewegen bis die Temp erreicht ist.
Hab nach Rohrhärten gesucht aber nichts gefunden.
Kann mir vielleicht jemand netterweise erklären wie das genau geht?!

Ich würd mir nach der Kurzeschreibung des Schmiedes einfach ein Eisenrohr hernehmen,in die Glut legen,damits nicht durchschmitzt ab und an drehen und dann einfach ein Messer reinhalten.

Ist das so richtig?!
Oder geht das anders?!

Danke
ZZ
 
Wie du schon selbst beschrieben hast, ein Rohr in die Esse und schon bist du dabei :D.

Drehen ist eigentlich nur am Anfang wichtig, so dass sich das Rohr gleichmäßig erhitzt. Schmelzen kann es maximal wenn du die Gaspulle voll aufdrehst, das macht man beim Härten ja sowieso eher nicht.

Das ganze soll bewirken, dass das Messer nicht den direkten Flammen ausgesetzt ist und sich so gleichmäßiger erwärmt und die dünnen Klingenteile nicht so leicht überhitzt werden.

Hier mal ein Bild von Tai Goo's Seite. Man sieht er benützt eine Kohleesse ist aber im Prinzip dasselbe mit einer Gasesse

pineheattreat4.jpg


Ach ja, besser keine verzinkten Rohre nehmen, deine Lunge wird's dir danken ;).

Viele Grüße,
Marcus

P.S.: Hab gerade erst gelesen, dass du ja auch Kohle verwendest, also ist das obige Bild ja doch passend.

Und bezüglich der Verzunderungen, die sollte man normalerweise abschleifen, mit langsam laufenden Band und viel Kühlung. Wenn man die verkohlte Randschicht nicht entfernt hat man immer mit solchen häßlichen Gebilden zu kämpfen. Wenn du das erste mal Damast benutzt und hinterher ätzen willst, wirst du solche verkohlten Flecken sonst in aller Pracht sehen :).
 
Hallo Zingzong

Geht genau so, wie Du es beschrieben hast. Probier ´s aus, warum nicht.

Aber zuerst mal die Esse optimieren. Dazu hast Du Post von mir bekommen. Mach das mit Schamottsteinen und nicht mit Ytong!
Bei Gasessen mag das angehen, aber mit Kohle wird das keine zwei Sessions halten!
Tip: Ich habe auf der Örtlichen Abraumhalde ca. 20 gebrauchte Steine für lau bekommen.
Nimm zum "Kleben" den Hochofenzement von Claymore! das Zeug ist durch nichts zu ersetzen!

Die vielen Ausrufezeichen sind dazu da, dass Du diese Sachen auch wirklich ernst nimmst (und nochmal drei:) !!!

Ich selbst benutze bei längeren Klingen eine art halbiertes Rohr, welches ich über das Feuer stelle (quasi wie eine umgedrehte Dachrinne, nur etwas größer und aus 3 mm Blech gekantet). Das geht ganz gut. Aber eine so kurze Klinge, wie hier gezeigt, geht problemlos ohne.
Der Rest ist Übungssache. falls Du mal Zeit hast, komm mit ein paar Klingen vorbei und lass es Dir zeigen. Das spart mindestens 10 Fehlversuche.
 
Hallo,

DANKE für die Post bezüglich der Verwendung eines Rohrs zum Härten!!!

Das werde ich demnächst gleich mal testen.

zu meiner Esse.
das ist jetzt meine Neue.



Hab Schamott verwendet.
Zumindest hab ich Schamott in einem Ofenfachgeschäft gekauft.
Da ich aber null Ahnung habe wie es aussieht könnens mir auch Ytong angedreht haben :staun:

Das die Esse zu breit ist habe ich heute beim ersten Test schon gemerkt.

Nur will ich sie auch als Griller verwenden daher "mußte" sie breiter werden.
Grillen geht übrigens recht gut. :hehe: (wenigstens was )

Einen Rahmen hab ich aus halbierten Rundplatten gemacht.

Jedenfalls habe ich dann noch leichte Veränderungen vorgenommen.
Vorne noch einen Ziegel der Breite nach drangeklebt.
Jetzt ist sie also ca. 24cm breit und 36cm lang

Weiters habe ich dann Innen, Rechts und Links, einen Ziegel reingestellt um sie enger zu machen.
ALso ist sie dann nurmehr schätznungsweise 12cm breit.

Die reingestellten Ziegel werde ich aber noch zurechtschneiden,damit ich eine schrägere Wand bekomme und die Esse dann mehr in die von Arno gezeichnete (HERZL.DANK für die Skizze :super: ) Richtung geht.




Nochmals Danke an alle Poster!!! :super:

Und natürlich DANKE für die Einladung.
Zu blöd,dass ich 500km von dir weg wohne .
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zingzong

Pfui Daibel, was für ein hässliches Gekrakel :irre:
Und das ist auch noch von mir...

Spass beiseite, sorry, war halt auf die Schnelle...Und jetzt postet der das auch noch :super:

Die "eierlegende Wollmilchsau" Sprich Esse und Grill gleichzeitig hat nu so gar keinen Wert. Das kann dann beides nicht befriedigend.

Deine Steine sahen auf den ersten Bildern einfach stark nach Ytong aus. Gut, dass dem nicht so ist.

Die Bohrungen in der Bodenplatte sind wirklich nur "auf die Schnelle". Ein echter "schlackenbrecher" ist besser. Bohrungen verstopfen leicht und sind schlecht zu säubern.

Steine rechts und Links neben der Esse können hilfreich sein, wenn z.B. mit Holzkohle geschmiedet und vor allem gehärtet wird. Dann aber näher beieinander. Steine am Ende sind gaaaanz schlecht, wenn man was Längeres machen möchte.

Und nach schwefelhaltiger Fettnuss und Boraxreichem Schweißen würde sogar ich ein Steak von diesem "Grill" dankend ablehnen...
 
Hi,
ich fand die Skizze voll o.k,daher hab ich mir nichts dabei gedacht,sie zu posten. :hmpf:
Kann sie aber auch löschen! :lechz:

Daran hab ich noch garnicht gedacht,dass ich ja dann mit Schmiedekohle arbeiten werde,sprich die Esse sowieso als Griller unbrauchbar wird.
Macht der Gewohnheit,weil ich bis jetzt ja nur Holzkohle verwendet habe und nichts weiter wie Härten und Feilenweichglühen gemacht habe.

ODER reicht das schon aus,damit man einen Schamottgrill und dergleichen so verseucht,dass man dadrauf kein Fleisch mehr grillen sollte?! :confused: :confused:


Hab jetzt alles so gut wie möglich umgesetzte und bin gespannt wie das Teil dann funktionieren wird.

Morgen heize ich sie mal an.

Danke nochmal für die vielen Tips!!!
UNBEZAHLBAR.

Beste Grüsse
ZZ
 
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