Was tun bei Messerbanausen in der Küche?

jafi schrieb:
Aber ich habe auch schon furchtbares erlebt. Besonders in einer großen WG, in der ich mal gelebt habe. Da war auf einmal mein Herder Yatagan weg. Kam zwei Wochen später wieder. Es hatte jemand mit zum Campen genommen...Und nicht sehr oft getrocknet... Der selbe Mensch hat ein anderes, handgemachtes Küchenmesser aus 1.2842 mit sehr dünn ausgeschliffener Klinge zum Teppichschneiden benutzt. Es war halt das schärfste Messer, das er gefunden hat...
viele Grüße, Jan.
@jan

Welche Form der Hinrichtung hast Du gewählt ? :haemisch: :glgl: :glgl: ?


Gruß Bernhard
 
also ich mache es so:

(hat bis jetzt gut funktioniert...;-)
 

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Hallo an alle Leidensgenossen,
es scheint, daß alle das gleiche Problem haben. Ich habe meiner Frau nach jeder Messervergewaltigung wie einem kranken Ochsen versucht zu erklären, was man mit einem Messer darf und was nicht. Nach der Geschichte mit dem Santoko auf dem Teller, habe ich ihr zum Beispiel erklärt, daß alles was zerbricht, wenn man es runterschmeißt, härter ist als eine Klinge, und somit als Schneidunterlage völlig ungeeignet. Am nächsten Tag habe ich sie doch erwischt, wie sie gerade mit Japans bestem die Pizza auf dem Backblech schneidet. Als ich da interveniert habe, so verständnisvoll wie es mir möglich war, reagierte sie auch noch sauer, weil ich das vorher so saublöd erklärt hab. Den Vogel hat sie abgeschossen als ich mein erstes Selbstgemachtes, ein Damastmesser aus einer Fertigklinge mit Handschutz aus Damast und Griff aus Wüsteneisenholz, angeschleppt habe. Ich war mächtig stolz, wie man sich denken kann, und habe gleich Brotzeit gemacht mit dem guten Stück. Leider musste ich unerwartet schnell aus dem Haus. Einige Stunden später komme ich nach Hause, und wo liegt mein Kleinod ? In der nassen Spüle in seinem But, sprich in einer Rostspütze. Seitdem weiß meine bessere Hälfte, daß sie ein echtes Tier von einem Alphamännchen geehelicht hat, der seinem Zorn noch Ausdruck verleihen kann. ( sie ist Psychologin, hihi) Seitdem behandelt sie sogar meinen Korkenzieher wie die englischen Kronjuwelen. Also, zeige ihr, das es für jeden Menschen Grenzen des Erträglichen gibt, und wo dein persönlicher Eichstrich in Sachen Adrenalin liegt. Grüße Veit
 
Hallo Walter, warum solls dir anders gehen .....

Vor ein paar Jahren habe ich von einem Freund aus Alaska (der ebenfalls Messermacher ist) zu Weihnachten geschenkt bekommen -
einen "Cleaver" du weißt schon sowas wie die chinesischen Küchenbeilchen. Schnitt wie Gift. Als ich meiner Frau anbot es auch mal
zu benutzen, hat sie sich gleich beim ersten mal damit geschnitten.

Voller Lernerfolg - seitdem hat sie es nicht mehr in die Hand genommen!
Die Frage nach geeigneten Schneidunterlagen stellt sich stellt seitdem nicht mehr. :hehe:

Tschüß

>>> Erwin
 
ich benutze zuhause im normalfall in der küche genau 3 messer wenn ich gäste habe. eines ist von mir selbstgeschmiedet, eines hat jemand selbstgeschmiedet, ein kleines von herder ist gekauft. ich sage nur einmal zu den in der küche herumstehenden freunden:

" wer eines dieser 3 messer anlangt, hat es automatisch gekauft ". erstmal schweigen... dann traut sich einer und fragt " ja und was kostet dann so eines in mittlere größe?" ich runzle dann kurz wie überlegend die stirn und sage leise, sehr leise eine phantasiezahl.

"knapp 340 €".

da fängt schon der erste an vom wetter zu reden.
gekauft, vielemehr angelangt hat noch keiner.

ich zeige dann schon bei der ersten zigarre in gemütlicher runde meine messer und erkläre das eine oder andere.

wie herbert oben schon so ähnlich gesagt hat,
die mondscheinschmiedemesserfreunde, die kenner japanischer industriemesser, gedengelt unter drogen nach alten überlieferten ritualen in 850 jähriger tradition, verkauft zu phantasiepreisen in papp- oder gar holzschächtelchen in überlänge, sowie eleganten werbeaussagen, werden dann immer ganz ruhig. ((-:

achso?? es gibt auch deutsche messermacher und deutsche hersteller wird dann staunend gefragt. von herder... einem dünnschliff... rostend (ja sin wir noch in der nachkriegszeit....) hat noch keiner was gehört.
 
achso ich wollte euch noch die messer meiner frau zeigen. das erste von links ein rösle blechmesser da ist sie ganz stolz drauf. das 2. habe ich ihr mal als hochwertig untergejubelt (ist ein weihnachtsgeschenk vom örtlichen metzger) das 3. habe ich gefunden. allerdings mit spitze. das vierte hat sie bei einer karnevalsveranstaltung in der tombola gewonnen. das benutze ich teilweise in der werkstatt um kartons zu öffnen. (-:

nun ja in der küche hält sie sich eher seltener auf.

ajnmesser.jpg
 
Gestern war ja wieder Freitag... :hehe:

Es gab Schinkenbraten in Orangenmarmelade-Kruste ... 3,5 kg Schinken.

Ich habe das zum Anlass genommen, beim Aufschneiden eine kleine Vorführung mit dem Dick-Messer zu machen. Ich glaube, dass ich sie überzeugt habe: Das fassen sie jetzt wohl nur noch mit Respekt an! :hehe:

Und was meine Frau angeht, hatten wir gestern folgendes Gespräch:

"Da hat ein frustrierter Ehemann im Forum gefragt, was man machen kann, wenn die Ehefrau sich immer wahllos Küchenmesser greift."

"Da kann man gar nichts machen."

"Ja, das haben sie mir auch geantwortet!"

Zuerst war Stille, dann kam ein empörtes Schnaufen, dann hat sie mich geschlagen. ;) :steirer:

Na, vielleicht hilfts ja. :)

-Walter
 
Ich konnte zwar erst durch dieses Forum ein vernünftiges Wissen zum Thema Messer aufbauen, aber ein bischn wußte ich schon vorher.

So sagte ich meiner Frau: "Schatz, wenn du abwäscht, dann packe bitte meine Messer nicht in die Spüle!" Zwei Tage später die SMS, als ich auf Arbeit war, "Schatz, bin im Krankenhaus, hab mich dolle geschnitten!" Seitdem hat sie ein Heidenrespekt vor Messer. Meine neuen Japaner rührt sie garnicht an! Und wie mein Bürgermeister sagen würde: "Das ist auch gut so!"

Ein anderes Ding ist die Missonierung von Messermördern. Ich find des nicht schlimm wenn jemand billige Messer hat, aber wenn ich dann die Messer meiner Schwägerin sehe, meine Fresse!
Die wurden seit ca. 5 - 6 Jahren, ohne Schärfen, Schleifen oder auch nur zu Wetzen, auf einem Glasschneidebrett (da ist es wieder) benutzt. Keine ahnung, wie sie diese Dinger noch benutzen. Ich habe jedenfalls bei meinem letztem Besuch mehrere Menüs für 6 Personen nur mit meinem kleinem CRKT M16-01F geschnippelt. Selbst Kartoffeln schälen mußt ich damit, denn selbst der Keramikschäler !!! war stumpf!
 
herbert schrieb:
Ich bin also nicht allein!!!!!!!!!!!!

Jawohl, Du befindest Dich in massenhafter Leidens-Gesellschaft :)

Wolfster

Messersammeln benötigt weniger Platz, als Sammeln von Traktoren,
wenngleich sicher beides dem Sammler grosse Freude und Behaglichkeit bereitet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
WalterH schrieb:
Und was meine Frau angeht, hatten wir gestern folgendes Gespräch:

"Da hat ein frustrierter Ehemann im Forum gefragt, was man machen kann, wenn die Ehefrau sich immer wahllos Küchenmesser greift."

"Da kann man gar nichts machen."

"Ja, das haben sie mir auch geantwortet!"

Zuerst war Stille, dann kam ein empörtes Schnaufen, dann hat sie mich geschlagen. ;) :steirer:

Na, vielleicht hilfts ja. :)

-Walter


KLASSE! Einfach eine gelungene rhetorische Spitzenleistung. :super:

Ich bin sicher, sie hat es verstanden.
 
Servus, Walter,

um auf den Kern Deiner Frage zu kommen. Was könnte/st man/Du tun? (Obwohls ja nix nützt, probiert man es ja immer wieder).

Messertechnisch habe ich ehedems versucht den Messerquälern Exemplare zur persönlichen Verfügung zu überlassen.

Das schlug fehl: Bei aller Ruhe die ich hier vorgebe zu haben, es ärgert mich sogar wenn es nicht meine eigenen Messer sind die vergammeln.

Als sehr nützlich hat es sich aber erwiesen, wenn die einem angestammte Frau im Hause, klein, zierlich und damit wenig schlagkräftig ist.

Eines möchte ich noch bemerken. Das ganze ist kein frauenspezifisches Problemfeld. Niemand kann Messer besser malträtieren wie Grobian, seines Zeichens männlich und gelernter Metzger.

Niemand weigert sich standhafter Messer nach Benutzung zu säubern, wie Paps. Neuste Version: Er hätte sich kürzlich beim Putzen geschnitten, ist damit bleibend konditioniert und will sein angestammtes Verhaltensmuster nicht mehr verlassen.

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
also mit meiner Frau hab ich da keine Probleme, die liebt scharfe Messer (fast) genauso wie ich. Hab ihr ein Kai wasabi für die Arbeit geschenkt, weil sie sich immer über die stumpfen Messer dort geärgert hat.
Mit meiner Schwiegermutter hatte ich ein paar "kämpfe". Nachdem sie sich aber öfter mal geschnitten hat nimmt sie nur noch die "stumpfen" Messer. Hab noch so´n altes billigkochmesser, schnell stumpf aber mit zwei-drei Zügen über den Stahl ist Schwiegermama wieder zufrieden und lässt meine scharfen in Ruhe.
Ich glaube am Besten funktionierts nach dem Motto wer nicht hört muss fühlen: sprich wer sich ein paarmal mit einem Messer geschnitten hat lässts vielleicht in Ruhe (oder passt besser auf).
 
LOL, mir kommt gerade eine kleine Erweiterung für ein Kochmesser in den Sinn: Ein Glasschneider ganz unauffällig hinten im Griff...

:super:
 
Bei mir ist das ganz einfach.

Ich hab ein paar Messer an einer Magnetleiste direkt über der Arbeitsfläche hängen. Die darf jeder benutzen.

Dann habe ich noch Messer in einem Messerblock. Denjenigen, der die ohne meine Erlaubnis anfässt, muss ich leider töten.

Das ist ganz simpel. Regeln müssen simpel sein, damit sie verstanden und eigehalten werden.

Missionierungen jedweder Art sind fruchtlos.

Grüße
Pitter
 
Messerbanausen ...

Hallo Fans,
meine Schmerzen beim Lesen dieses Themas werden auch nicht besser, je mehr Leidensgenossen auftauchen.
Es ist allerdings tröstlich zu wissen, wenn man nicht alleine ist.
Schon immer gab es Ignoranten/innen. Die einen wundern sich, wenn der Hobel nichts mehr wegnimmt, die Säge nicht mehr beisst, der Bremsweg mit den abgefahrenen Schlappen immer länger wird. Und solche Leute gucken dann so unschuldig aus der Wäsche, dass einem die Tränen kommen.
Solche Leute wundern sich nicht einmal, wenn sie auf der Schneide nach Paris reiten könnten, ohne wund zu werden.
Die liebste Ehefrau habe ich!!!
Dies überträgt sich selbstverständlich nicht auch automatisch zum Verhältnis Mensch & Messer.
Sie tut mir echt leid, wenn sie sich wieder mal in die Finger geschnitten hat,-ehrlich. Doch dann denke ich, das ist die Rache der Klinge an einem Menschen, der ungeniert mit der Spitze eines Topmessers Gurken-, Rote Beete-, Oliven- und Allerweltsgläser öffnet. Die schärfsten Messer werden auf flachen Pizzateller misshandelt und wertvolle Kleinmesser fliegen in unregelmäßigen Abständen mit Gemüseresten in den Kompostbehälter.
Nach einigen Monaten gehts mir wie Schliemann, als er Troja ausgegraben hatte.
Und nun kommt das Interessanteste; - Klingenausbrüche, Zwirbelmesserspitzen, Holzgriffmesser in der Spülmaschine usw. -alles geschieht von ganz alleine, also total ohne Fremdeinwirkung (oder wars am Ende doch ich selbst?).
Natürlich habe ich schon erwogen, meiner Frau nur die billigsten und schlimmsten "Gurken" als Küchenselbstfolterwerkzeuge zu überlassen, doch dann tut sie mir wieder leid, denn ich liebe sie ja doch mehr als Küchenmesser. Und wenn wieder mal eines den Küchentod gestorben ist (ein Messer natürlich!), wird es eben ersetzt und gut ist.
Na ja, wir sind eben eine sehr eigenartige Spezis und könnten es manchmal leichter haben, - ignorieren wir doch einfach die Banausen!
Servus - Reinhold.
 
Zuletzt bearbeitet:
gut, reinhold, das ist ein weg. Ich probier das auch mal. Ich hab ein als Schraubendreher misshandeltes Messer auf ein Holzbrett genagelt, und das hängt gut sichtbar in meinem Arbeitszimmer. War eigentlich für die Küche gedacht, aber da durfte ichs nicht hinhängen. mh.....
 
Bei mir hat sich folgende Salamitaktik bewährt:

1) Das Messer mit großem Tamtam vorstellen und über den Preis schweigen. Dabei aber klarmachen, dass es unvorstellbar teuer ist.

2) Dies bei jedem neuen Messer veranstalten.

3) Sie ein Messer verhunzen lassen. Schönes Beispiel bei mir: Am Keramikmesser beim Auspulen der Knoblauchpresse (!!!) die Spitze abgebrochen.

4) Tapfer lächeln, aber indirekt klarmachen, dass dies ganz, ganz furchtbar schlimm ist.

5) Sie dann trotzdem noch die Messer auch mal benutzen lassen.

==> Hat super funktioniert, die rostenden Japaner werden direkt und sofort nach Benutzung mit heißem Wasser mit Klinge nach unten und dem richtigen Lappen abgespült und aufgehängt. Und sie freut sich über die scharfen Messer, bisher hatte sie nur die Plastikreißer.

Gruß
boerzel
 
Sehr raffiniert Deine Salamitaktik. :super:

Auch Pitters Methode "angefaßt = gekauft" ist bemerkenswert.

In meiner Küche allerdings ist die Demokratie noch gar nicht eingeführt. Mitbestimmung und Arbeiterrechte sind dort ebenfalls Fremdworte. Dort herrscht ein finsterer Autokrat, der nicht nur die Arbeiten zuteilt, sondern auch die Messer dazu.

Denn im Ernst: Ich habe die Verantwortung für ein gelungenes Essen und leiste die Hauptarbeit dazu. Dann möchte ich, daß die Sachen so geschehen, wie ich will. Gäste kriegen ein Glas Wein in die Hand gedrückt, damit sie nichts anrühren können, Kinder den Auftrag, ihre Mutter zu suchen. Das sorgt für mitunter für kurzzeitige Irritationen, aber spätestens nach dem zweiten Gang ist das vergeben und vergessen.

Um diese diktatorischen Verhältnisse beim Kochen für meine Lebenspartnerin abzumildern, habe ich sie mit nach Solingen genommen und ihr bei Burgvogel im Fabrikverkauf einen eigenen Satz Messer samt Messerblock gekauft. Seitdem sie eigene Messer hat, behandelt sie diese eigentlich ganz anständig.

Fazit: Prävention ist besser als Krisenmagement.

Gruß

quinque voces
 
Zuletzt bearbeitet:
"Letztens erwische ich meine Frau ... Bevor wir heiraten muss sie das noch lernen... wie einem kranken Ochsen versucht zu erklären ... echtes Tier von einem Alphamännchen geehelicht ... damit geschnitten. Voller Lernerfolg"
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Liebe Leute,

mir bleibt echt die Spucke weg! Warum habt Ihr eigentlich geheiratet??

Die Benutzung von Messern als Universalwerkzeug ist vom Grundsatz her doch normal (es muß ja nicht gleich mit dem Küchenmesser Draht zerteilt werden). Exotisch (unnormal) ist wohl eher unser besonderes Verhältnis zu Messern.

Kann man beim Kochen im Familienkreis die Verwendung spezieller Messer nicht etwas geduldiger vermitteln? Vielleicht erst mal mit einem größeren Kochemesser zum Kuchenzerlegen...? (Oder mit getrennten Messersätzen beginnen.)

Liebe geht durch den Magen!

Gruß
 
Tja, es gibt Werkzeuge für Jedermann, und solche für Spezialisten....

Ich machs wie Pitter:
Chinableche in Messerform leicht greifbar an die Magnetleiste gepappt für den Plagen ihre Pizza
und auch wegen meiner Süßen, damit sie sich nicht aus Versehen weh tut.
Meine Kronjuwelen stecken im Messerblock.
Töten mußte ich noch niemand, ab und zu mal demonstrativ eine Tomate durch eine Klinge fallen lassen hat gereicht, ausreichend Respekt zu erzeugen.
Nur wenn die Plagen Party mit ihren Freunden machen, pack ich die Dinger weg - is bessa so.....
 
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