Welche Laguioles mit nicht aufliegender Klinge?

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Assassin

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Hallo,

da Laguioles jetzt für mich EDC-technisch interessant werden, eine Frage:
Welche Schmieden fertigen LAguioles mit nicht auf der Feder aufliegenden Klingen?
Die Laguioles, die bei www.laguiole-messer.de zu haben sind, haben eine V-Förmige Asusparung im Inneren des Griffes, da liegt nichts auf.
Welche Schmieden haben dieses Detail noch?

Vor allem bei den Laguiole Sport und "Jagdmessern", wie sie manchmal genannt werden, würde mich das interessieren.

Grüße
Micha
 
Das wurde schonmal gefragt. Ich meine mich zu entsinnen, dass damals Fontenille Pataud mehrfach lobend erwähnt wurde. Ich besitze zwar kein Laguiole-Modell dieses Herstellers, aber ein Vendetta Zuria. Bei diesem liegt die Klinge nicht auf.
Lässt man es aber zuschnappen, anstatt es "leise" zu schließen, hackt die Klinge auch hier voll ins Ressort. Ich vermute stark, dass das bei den anderen Modellen ähnlich sein wird.
Fontenille Pataud (Gilles) ist da also eher der Einäugige unter den Blinden.

Übrigens wird einem mitunter der funktionsbeeinträchtigende Konstruktionsmangel der aufliegenden Klinge als "traditionelles Merkmal" untergejubelt, was ich als bodenlose Dreistigkeit empfinde. Das hielt mich auch bislang von größeren Investitionen in diesem Sektor ab.
 
Ich habe mir in den letzten Tagen auch ein paar Laguioles angeschaut.
Das "Gentleman" von Fontenille Pataud hat anscheinend einen "Blade Stop", der verhindern soll, dass die Klinge aufschlägt.
Video und Bilder gibts hier.

Ob der etwas taugt oder wie das bei anderen aussieht, kann ich leider nicht sagen.
 
Lässt man es aber zuschnappen, anstatt es "leise" zu schließen, hackt die Klinge auch hier voll ins Ressort. Ich vermute stark, dass das bei den anderen Modellen ähnlich sein wird.

Moin.

Das passiert Dir bei fast allen Backlocks bzw. Slipjoints.
Selbst bei meinem Buck 110 haut die Klinge auf die Feder wenn man es mit Schwung einklappen lässt.
Ist also kein französisches, sondern ein generelles Problem bei dieser Art der Konstruktion.

Gruß
chamenos
 
Es ist zwar kein klassisches Laguiole, aber die Messer von "Chambriard" sehen fast so aus. Selbst habe ich das Modell " Le Compagnon" und bin mit der Verarbeitung sehr zufrieden.
Verkauft wird es von www.schneidwarenkontor.de
 
Mein Laguiole Fidele besitzt im hinteren Bereich auf der Feder (ca. 8mm vom Scharnier entfernt) einen "Buckel". Dadurch schlägt die Klinge nicht auf. Im geschlossenen Zustand ist zwischen Feder und Klinge ca. 1mm Platz. Sollte einem die Klinge beim Schließen mal aus der Hand schnappen, dann passiert da nichts.
 
Moin.

Das passiert Dir bei fast allen Backlocks bzw. Slipjoints.
Selbst bei meinem Buck 110 haut die Klinge auf die Feder wenn man es mit Schwung einklappen lässt.
Ist also kein französisches, sondern ein generelles Problem bei dieser Art der Konstruktion.

Gruß
chamenos
Bei meinen Löwen-, Otter- (Ausnahme Mercator) und Al Mar-BLs (und Slippies) passiert das nicht. Egal, mit wieviel Wucht ich die Klinge zuschnappen lasse.
Daran sehe ich, dass es konstruktiv durchaus lösbar ist. Und das ärgert mich dann, wenn ich mir Laguioles für über 300€ ansehe, und dieses Problem feststelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Le-Fidele-Laguioles haben eine Ausbuchtung am Ressort, die das Aufschlagen verhindert. Hier in einer Zeichnung erklärt:
http://www.le-fidele.de/show_product.php?products_id=34

DIe klassischen (u.a. deutschen) Rückenfederarretierungen haben den Klingenanschlag an der Klingenwurzel. Die kann man ohne Sorgen mit einem schönen satten Klacken einschnacken lassen. Das Bild zeigt die Lage der Klinge im geschlossenen Zustand. Die Schneide kann unmöglich das Ressort berühren.
 

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DIe klassischen (u.a. deutschen) Rückenfederarretierungen haben den Klingenanschlag an der Klingenwurzel. .... Die Schneide kann unmöglich das Ressort berühren.

Moin.

Erstens: Man läßt ein Klappmesser nicht mit "schmackes" einschlagen.
Man knallt auch Autotüren nicht mit voller Wucht zu.

Und: Bei allen Messern mit Rückenfeder kannst Du die Klinge auf die Feder, das Ressort oder den Hebel drücken. Ob die jetzt eine Nase an der Klingenwurzel haben oder was auch immer. Auch bei den Löwen, Otter und wie sie alle heißen.

Aber das ist ja auch nicht das Problem. Sondern eben das bei vielen Franzosen die Klinge von vornherein aufliegt. Ohne Drücken und ohne Gewalt. Für mich ein klarer Grund sie nicht zu kaufen.

Gruß
chamenos
 
Und: Bei allen Messern mit Rückenfeder kannst Du die Klinge auf die Feder, das Ressort oder den Hebel drücken. Ob die jetzt eine Nase an der Klingenwurzel haben oder was auch immer.

Naja. Wenn der Anschlag hinter (!) der Drehachse liegt, kannst Du die Klinge nicht an die Rückenfeder bewegen. Bei Spyderco gibts das als Backlock - konnte ich gestern mit Sal Glesser diskutieren. Man könnte auch einen Stoppin einbauen. Wer das jeweils macht, keine Ahnung ;)
Die Laguoile von Gilles gibts zumindest mit einer Kante/Anschlag an der Feder, so dass die Klinge nicht so leicht aufschlägt. Aber bei denen kann die Klinge trotzdem an die Feder drücken, ja.

Pitter
 
Erstens: Man läßt ein Klappmesser nicht mit "schmackes" einschlagen.
Man knallt auch Autotüren nicht mit voller Wucht zu.
Also meine Slipjoints (und Autotüren) müssen und können das auch mal aushalten. Hast Du noch nie ein Slipjoint am Bein geschlossen, weil Du nur eine Hand freihattest?


Und: Bei allen Messern mit Rückenfeder kannst Du die Klinge auf die Feder, das Ressort oder den Hebel drücken. Ob die jetzt eine Nase an der Klingenwurzel haben oder was auch immer. Auch bei den Löwen, Otter und wie sie alle heißen.
Ja. Aber dazu ist meist soviel Kraft erforderlich, dass ein Zuschnappenlassen dazu nicht ausreicht. Und gerade manche Messer von Lütters haben eine ziemlich hohe Federkraft. Die knallen so zu, dass man lieber nicht dazwischen kommt. Trotzdem kommt die Klinge nicht ans Ressort.


Gerade bei Gebrauchsmessern erwarte ich, dass sie das abkönnen. Sonst hätten sie besser keine Messer werden sollen:D.
 
Naja. Wenn der Anschlag hinter (!) der Drehachse liegt, kannst Du die Klinge nicht an die Rückenfeder bewegen.

Gewonnen!

Ich habe gestern noch ein paar dutzend Messerchen getestet und bei den sog. Elektrikermessern geht es auch nicht. Allerdings ist dann das Verhältnis Schneidlänge zu Gesamtlänge ca. 1: 3,5.

Und stimmt. Spyderco hat auch Messer mit elend viel Ricasso und Midlock. Da sit dann die Achse relativ weit vorne und es wird schwierig bis unmöglich.

Bei den Laguioles kommen alle ungünstigen Parameter zusammen. Schlanke und lange Klinge mit (wenn) einem sehr zarten Zähnchen an der Wurzel, Achse schön weit hinten und ziemlich "schlappe" Federn.

Als ich vor ein paar Jahren in so einem vollgeknallten Laguiole-Laden in F war und mir über Stunden nahezu 100 Messer angesehen habe, da hatten eigentlich alle ein platte Stelle im Schliff. Ich habe mir dann ein Kellnerbesteck gekauft:D

Gruß
chamenos
 
Im Sinne der Fragestellung: FdL, FP (auch die Laguiole Sport, die haben einen Stoppin im Bereich der Klingenwurzel), R. David, Laguiole en Aubrac, Laguiole de l´Artisan, Le Fidele, Arthaud Chosson, Christoph Lacaze (Laguiole Aveyron).
Bei Henri Cros, Calmels und G. David liegt die Klinge auf dem Ressort.


@Sam Hain
Ressort silencieux vivra vieux.;)





jeckyll
 
@Sam Hain
Ressort silencieux vivra vieux.;)
Ich weiß, hat Susann mir auch schon eingetrichtert. Ich finde es nur ärgerlich, dass das notwendig ist, weil der Gebrauchsgegenstand (Laguiole-)Messer es nicht anderes verträgt. Andere zeigen ja, wie es geht.


Außerdem kannst Du Dir sicher vorstellen, wie es bei mir um Vorsicht und Feinmotorik bestellt ist...;)
 
Warum bei einem User (!= Safe Queen), den man bereits erworben hat
und nicht mehr zurueckgeben moechte, das ganze nicht noch ein wenig nachtraeglich entschaerfen?


Zum Begehen eines solchen Sakrilegs der Reparatur unter Totalvermeidung von Schmiedehammers und Flex empfiehlt sich folgendes Vorgehen:


1. Gruentee zubereiten.

2. Naehnadel, scharfes Messer und transparenten Gummischlauch zB mit 1mm Wanddicke bereitlegen.

3. Innen unter der Wurzel am Ruecken einen duennen Streifen Gummi
(vielleicht so wenig wie 1 x 2 x .3 mm) testen und bei passender Dicke & passender Stelle dann festkleben. Sekundenkleber auf Gummi auf Nadel. Vorsichtig plazieren und andruecken mit Bueroklammer.

4a. Sollte es ein wenig zu duenn sein, kann mit Ponal das ganze noch
ein wenig PVASchicht fuer Schicht verdickt werden.

4b/5. Gruentee geniessen. Langsam geniessen: Eine Schicht braucht schon einige Stunden zum Trocknen. Der Gruentee sollte langsam wirken, und den Aerger ueber die verlorene Moeglichkeit zum Laestern reduzieren :irre:.


Bei Schmackes reicht das zwar nicht, aber im Normalzustand braucht
mal sich keine Sorgen mehr um die Klinge zu machen, auch an der
Spitze nicht.

Maschinenwaesche oder langer Aufenthalt in heissem Wasser sollte man aber meiden,
nicht nur des PVA(?) Klebers wegen...

cu
Peter
 
Der Gruentee sollte langsam wirken, und den Aerger ueber die verlorene Moeglichkeit zum Laestern reduzieren
Den Vorschlag gab es in ähnlicher Form (Kork) schon ein Mal. Grundsätzlich dürfte das kein Problem sein.
Aber: Bei einem Messer ab einer gewissen Preisklasse (und wir wissen alle, was handgedengelte Laguioles mit Mammut, etc. kosten können) glaube ich erwarten zu können, dass es für den Preis weitgehend mängelfrei ist, ohne dass ich selbst daran herumverbessern muss. Nenn mich ruhig altmodisch, aber diesen Qualitätsanspruch erhebe ich einfach. Und in der Konsequenz erwerbe ich Messer bestimmter Hersteller nicht, und rate auf Anfragen auch aus diesem Grunde Anderen vom Kauf ab. Dass das "Lästern" ist, glaube ich eher weniger.;)
 
Den Vorschlag gab es in ähnlicher Form (Kork) schon ein Mal.

Merci fuer den Hinweis. Das muesste dieser gewesen sein: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=37256&highlight=laguiole+kork

Den Kork/Plastik/Ponalaufbau sollte es aber unter der Klingenwurzel geben, nicht unter der Schneide - eh sei denn, man moechte die Klingenspitze wirklich im Kork eingebettet lagern. Meinen alten Dauer-Anschlag von 6mm in Naehe der Spitze konnte ich so immerhin durch etwas unter der Wurzel ersetzen. Unhoefliches Schnappen ist noch moeglich mit Gruss von der Klinge, aber beim langsameren Schliessen ruht jetzt nicht mehr Metall auf Metall. Druck auf die Klinge im geschlossenen Zustand kann aber immer noch schaden, wie bei so ziemlich den meisten Slipjoints.


Aber: Bei einem Messer ab einer gewissen Preisklasse ... glaube ich erwarten zu können, dass es für den Preis weitgehend mängelfrei ist, ohne dass ich selbst daran herumverbessern muss. Nenn mich ruhig altmodisch, aber diesen Qualitätsanspruch erhebe ich einfach. Und in der Konsequenz erwerbe ich Messer bestimmter Hersteller nicht, und rate auf Anfragen auch aus diesem Grunde Anderen vom Kauf ab. Dass das "Lästern" ist, glaube ich eher weniger.;)

Pruef vor Kauf hilft - wenn man denn dran dachte...


Einen Spruch aus obigen Thread sollte man aber unbedingt wiederholen:

"Ressort silencieux vivra vieux" ~> "Leise geschlossen lebt es länger"

Egal ob Laguiole oder Spyderco, Schnappenlassen oder Spinewhacks... :hmpf:

cu
Peter
 
Pruef vor Kauf hilft - wenn man denn dran dachte...
Nicht jeden Neuerwerb tätigt man im Laden. Manche Händler versenden ihre Ware auch. Klar, prüfen kann man dann bei Empfang, und laut Fernabsatzgesetz kann man dem Händler das Messer auch zurückschicken, aber schade ist es trotzdem (vor Allem für den Händler). Wobei ich -wie gesagt- ohnehin die Hersteller meide, von denen ich weiß, dass sie nicht Willens oder im Stande sind, Messer zu bauen, bei denen Die Klinge nicht am Ressort aufliegt.


Einen Spruch aus obigen Thread sollte man aber unbedingt wiederholen:

"Ressort silencieux vivra vieux" ~> "Leise geschlossen lebt es länger"
Ja, der kommt mir auch aus diesem Thread bekannt vor (Posting Nr. 14). :D

Egal ob Laguiole oder Spyderco, Schnappenlassen oder Spinewhacks... :hmpf:
Und dazu wiederhole ich gern meine Aussage, dass ich von einem Messer dieser Preisklasse eine Konstruktion ohne grobe Fehler erwarten darf. Oder dass mir diese zumindest nicht dummdreist als "Tradition" untergejubelt werden.
 
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