Welche Lichtfarbe zur besseren Sicht?

Genau, in der Natur kommt blau auch nicht so oft vor, daher sind auch unsere Blaurezeptoren im Auge nicht so empfindlich wie der rot und Grünrezeptor.

Das sieht man hier sehr gut bei Wikipedia:

ZapfenEmpfindlichkeit.png


Z ist der rot und grün Rezeptor in Kombination.

Also können wir im allgemeinen Dinge, die gelblichem Licht getaucht sind einfacher erkennen. Da hier die Zapfen empfindlicher reagieren.
 
Hallo,

selten so viele unhaltbare Thesen auf einem Haufen gelesen, wie in diesem Thread...:rolleyes:


Jeder trage eine Farbverfälschungsbrille nach Gusto, leuchte mit gelben, oder blauen Birnen, verteufle dies, oder jenes. Ganz nach Laune...


Aber:

Das beste Licht spendet die Sonne mit CRI 100. Daran müssen sich alle künstlichen Lichtquellen messen lassen.

LED Lampen kommen da nicht mit, wenn sie mit üblichen weißen Emittern bestückt sind. Der CRI ist und bleibt schlecht.
Egal ob warm oder kalt -weiß.


Im gewerblichen Umfeld gibt es Hochdruck-Metalldampf-Lampen, die sehr natürlich wirken und hochwertiges Licht spenden.

Im privaten Bereich (Küche und Arbeitszimmer) empfehlen sich Neonlampen mit fünf Banden, zB. die Osram T5 Lumilux Deluxe in 940er Ausführung, mit elektronischem Vorschaltgerät.

In meiner Küche werkeln davon zwei Stück mit je 54Watt in einer hochwertigen Hängeleuchte.
Die Leuchte hat eine teildurchlässige, innenverspiegelte Folie mit Bienenwaben Struktur und sendet 20% direkt und 80% über Deckenreflektion.

Das Licht hat 4000K, 10.000 Lumen, CRI über 90, flimmert nicht, startet sofort und leuchtet schattenfrei aus. :super:



Da hier ohnehin O.T. gesammelt ist, noch ein Wort zum Thema Blendung durch Autoscheinwerfer.

Erste Klagen kamen auf, als Projektionsscheinwerfer eingeführt wurden.
Diese hatten "normale" Halogen Leuchtmittel mit gleicher Wattzahl, wie die H4 Scheinwerfer auch.

Als blendend wurden sie deshalb empfunden, weil der gesamt Lichtstrom durch eine relativ kleine Öffnung aus trat.
Dadurch war die Leuchtdichte viel höher, als bei Reflektorscheinwerfern, was den Blick in gleisendes Licht bedeutet.

Als Xenon (richtig: HID) Scheinwerfer eingeführt wurden, hat sich das Spiel wiederholt.
Schuld war wiederum nicht das Leuchtmittel, sondern die hohe Leuchtdichte der Projektionsscheinwerfer.

Mercedes-Benz brachte deshalb Xenon Licht zunächst in Refelktorscheinwerfern, was tatsächlich weniger stechend wirkte,
wenn man einem Benz entgegen kam.
Mittlerweile scheint es aber auch bei Mercedes nur noch Projektionsscheinwerfer zu geben....



Meine Empfehlung für Taschenlampen:

Nehmt, was gefällt...




Heinz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier sind halt auch drei Themen am Start:

1. generell Sehen/Erkennen der Umwelt in künstlichem Licht ... da ist blau nicht so nützlich wie gelb

2. Die Qualität der Lichtfarbe (CRI) um Farben unterscheiden zu können.

3. Die persönlichen Vorlieben der Benutzer

Für eine Taschenlampe ist es den meißten Usern nicht so wichtig ob alle Farben durch ein sehr gleichmäßiges und kontinuierliches Spektrum perfekt erkennbar sind. Da geht es in erster Linie darum - passend zur Umgebung - ein Licht zu haben mit dem man sich gut orientieren kann. Da sind die üblichen LEDs mit einem CRI von 70 sicher ok. Welche Lichtmischung dann jemand lieber mag (Blau, Gelb, was auchimmer) ist dann eben jedem seine eigene Sache.

Breitbandig gelbes Licht ist dabei von Vorteil weil es nicht so stark von Nebel gestreut wird wie blaues Licht und außerdem kann man da mit wenig Licht gut sehen weil das Auge da besonders gut drauf anspricht!

Also @hiltihome:
Du hast sicher recht bei Punkt2! Eine LED die aus blauem Licht und einer Beschichtung die breitbandig Gelb aussendet kann man zwar optisch "weißes" Licht erzeugen, aber die Erkennbarkeit von Farben kann nicht mit echtem Sonnenlicht mithalten. Das ist unstrittig!

Die anderen Punkte sind deswegen aber nicht gleich miterklärt, oder?

gruß
 
Breitbandig gelbes Licht ist dabei von Vorteil weil es nicht so stark von Nebel gestreut wird wie blaues Licht und außerdem kann man da mit wenig Licht gut sehen weil das Auge da besonders gut drauf anspricht!

Was soll denn das "breitbandig" bedeuten?
Vermutlich ist polychromatisches Licht mit etwas überproportionalem Ateil an gelbem Licht gemeint.

Es ist wissenschaftlich überhaupt nicht belegt, daß man bei Nebel mit gelbem Licht besser sieht.

Es macht auch keinen Unterschied ob ein Lichtstrahl an einem Wassertröpchen ein paar Winkelgrade mehr oder weniger abgelenkt wird. Jeder abgelenkte "Strahl" verschlechtert das Bild gleichermaßen.
Deshalb hängt die Sicht bei Nebel schlicht von der Tröpchendichte ab, vom Beleuchtungswinkel und von der Nebel"strecke".
Aber eben auch von der Lichtleistung, weil es bei hoher Strahlungsleistung zur "Blendung" kommt, wodurch die Sicht weiter vermindert wird.

Wenn ein farbig "angepinseltes" Leuchtmittel zu einer besseren Sicht bei Nebel verhilft, dann am ehesten deshalb, weil das Licht gedämpft wird und die dadurch Blendwirkung geringer ist...

Investigator
 
Zitat von Hiltihome
angelehnt an das neue Color-Binning Schema von Cree schlage ich folgende Bezeichnungen vor:

CW = Cool White 6500K (5000k-8000k)
OW = Outdoor White 4500K (3700K-5300K)
NW = Natural White 4000K (3700K-4300K)
WW = Warm White 3000K (2600K-3700K)

Heinz

Meine Prognose:
OW zwischen 4800K und 5300K wird sich als Favorit herausstellen,
zumindest bei Kennern.

Nach etlichen Lampenanschaffungen und längerer Nutzung waren dann auch mal Lampen mit anderer Lichtfarbe dabei.
Zunächst eher mal zufällig :rolleyes: da ich mit wegen der Lichtfarbe erst weniger Gedanken machte. Doch bald, als dann Lampen dabei waren die mir so zu sagen "schöner leuchteten", begann ich mehr auf diesen Punkt zu achten.

Als Beispiel hat sich herausgestellt das folgende Lampen mir eher zusagen:
+++ = gefällt mir sehr gut
++ = gefällt mir gut
+ = geht noch

+++ Fenix LD40 würde ich OW zuordnen
+++ Fenix TK30 würde ich auch OW zuordnen
++ Fenix TK20 würde ich NW zuordnen
+ Fenix E21 NW würde ich NW zuordnen (etwas zu warm, geht aber noch)
+++ EagleTac P20C2 MKII (Cree XP-E NW 4300K) würde ich OW (NW) zuordnen
+++ EagleTac P20C2 ET688 würde ich OW (NW) zuordnen

Das das geht schon in die Richtung was Hiltihome
 
auch wenn der thread alt ist möchte ich hier trotzdem etwas neues sinnvolles beitragen... und mit praktischen anschaulichen bildern belegen.

Teil 1 ich fotografiere viel und ambitioniert... in dem Sektor beschäftigt man sich viel mit schärfe und kontrast:

zum erkennen ist allgemein erstmal eine ausreichende schärfe zu gewährleisten,was bei unserem auge normal kein problem dastellt...

darüber hinaus spielt der Kontrast die wichtigste rolle, man unterscheidet zwischen makro und mikro kontrasten

Makrokontrast
nutzen wir für das generelle erkennen (formen, szenerie (z.b. auch tiefenstaffelung des gesehenen))

Mikrokontraste
verleihen dem Bild/Gesehenen seine Plastizität, Detailgehalt (z.b. Oberflächenstruckturen, feine lichtschattierungen zum erkennen von rundungen)

für die grenzbereiche einer Taschenlampe sollten also möglichst makrokontraste gut erkennbar sein um überhaupt den eindruck zu haben etwas zu sehen

wenn lich keine rolle spielt, dürfen gerne auch noch details dazukommen

Teil 2 ich bin segelflieger und somit oft in einer umgebung unterwegs, wo man den effekt von unausgeglichenen Farbanteilen auch Tagsüber sehr gut wahrnehmen kann

erstens sei mal kurz klargestellt orangene/gelbe brillen sind kein aberglaube oder hokus fokus ;)

jetzt die erklärung im bild:
Ausgangsbild (aus ca. 3-400m höhe aufgenommen)
RGB.jpg


und jetzt könnt ihr euch mal angucken was ihr sehen könntet (an kontrast) wenn ihr die Scenerie mit reinen Lichtfarben ausleuchten würdet bzw. eine entsprechende Sonnenbrille tragen würdet

nur der Anteil an Rotem Licht welcher reflektiert wird:
R.jpg

... sehr guter makro kontrast, alle flächen heben sich wunderbar von einander ab

nur der Anteil an Grünem Licht:
G.jpg

... bester Mikrokontrast ... bei höherer auflösung kann man hier am besten auf den Feldern einzellne Pflanzen erkennen, oder Bäume im Wald

nur der Blauanteil:
B.jpg

... ziemlich mies oder?

bzgl. gelber sonnenbrillen... gelb ist eine mischung aus rot und grün (additive farbmischung) .... es leuchtet ein wieso alle segelflieger gelbe brillen tragen... sie bieten die beste mischung aus makro- und mikrokontrast in unserer natürlichen umgebung
... bei Skifahrern isses unwichtig was sie für ne farbe bei sonnenschein auf der piste tragen... schnee reflektiert alle farben des weißen sonnenlichts gleich gut
... bei Bewölktem himmel isses anders... da erreicht die piste hautpsächlich licht, welches in der Atmosphäre reflektiert wird, dieses ist hauptsächlich blau, wie man beim blick nach oben sehen kann;)... da dieses lich diffus und gleichmäßig alle dellen und beulen im gelände ausleuchtet sehen wir keine kontraste... also wollen wir dieses licht nicht sehen... egal welche farbe die brille hat... blau sollte sie möglichst raus filtern


was heißt das nun für unsere Taschenlampen?... in unserer umwelt sind die meisten sachen die Blau reflektieren entweder recht dunkel (wasser) oder eben neutral (alles von weiß über grau bis schwarz)... alle neutralen farben reflektieren jede lichtfarbe gleich gut... man gewinnt oder verliert hier keinen kontrast mit egal welcher lichtfarbe (z.b. auf nem Industriegelände)

will man aber einen möglichst hohen kontrast in seinem sichtfeld hilft einem jedes bisschen an mehr rot oder grün anteil weiter
(hier heben sich die entsprechenden farben vom Grau ein wenig stärker ab)

my 2 cent
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzend zu der Wikipedia Grafik über die Empfindlichkeit der Zapfen im Auge, sollte man aber beachten, dass die Stäbchen, die für das Dämmerungs-Nachtsehen zuständig sind, Ihre höchste Empfindlichkeit bei 507nm (blaugrün) haben.

Dies macht sich z.B. diese Eigenbaustirnlampe aus Cyan-Luxeon LEDs zu nutze, die jemand für ein 24h Fahrradrennen gebaut hat.
http://www.instructables.com/id/Ultimate-Night-Vision-Headlamp---500%2b-lumens-with-/
 
Zurück