Welche Verriegelung bei Foldern?

JB1964

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Mich würde interessieren, welche Art der Verriegelung bei Foldern ihr am besten findet und warum! Nichts ist perfekt (!), also wird auch ie von euch bevorzugte Klingenverriegelung Nachteile haben! Welche?

Hauptsächlich denke ich an
- Back Lock (bzw. Front Lock, Mid Lock)
-Liner Lock
-Frame Lock
-Axis Lock
-Compression Lock

Ich habe diese fünf gewählt, da sie IMHO am weitesten verbreitet sind (Außnahme evtl. Butterfly, ist aber z.B. in D verboten). Nicht vergessen habe ich natürlich Ultra-Lock, Arc-Lock, Plunge-Lock, oder z.b. die Verriegelung wie sie bei den Opinels verwendet wird. Die letztgenannten sind aber IMO auch nicht so weit verbreitet. Belehrt mich eines Besseren!

Wenn euch ein anderer Lock am liebsten ist, führt ihn bitte an un begründet auch warum ihr diesen für den besten haltet.

Schlechte Erfahrungen mit von euch nicht gewollten Verriegelungen (+ Angabe des Messermodells) wären auch interessant.
 
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Mir ist ein sehr gut gemachter Linerlock das Liebste. Betonung liegt auf sehr gut gemacht.

  • die Möglichkeiten der Griff- und Klingengestaltung sind sehr umfangreich
  • Griff kann sehr schlank und dünn ausfallen
  • symmetrisches Griffdesign im Gegensatz zum Framelock
  • angenehmes Griffgefühl bei schwerer Belastung im Gegensatz zum Framelock
  • der Klingengang kann sehr weich oder recht zäh eingestellt werden, ohne die Funktion zu beeinträchtigen
  • gut gemacht ist ein Linerlock superstabil und wird sich nicht unbeabsichtigt entriegeln
  • Öffnen und Schließen als Rechtshänder sehr angenehm

Beispiele für sehr gut gemachte Linerlocks sind Spyderco Starmate (zumindest mein Exemplar), MT Socom Elite (zähl ich jetzt trotz Microbar einfach mal dazu), Wilkins Avalon (handmade), Marlowe SOF-A4 (handmade).
 
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Ich gehe mit crashlander/Stefan konform in seiner Ansicht!

Mein liebstes Freizeit-EDC ist und bleibt das Spyderco Military (Linerlock); grad bei dem kommt für mich noch die offene Bauweise hinzu, die die "Dreckbeseitung" fast von allein erledigt. Das ist halt bei einem Backlock bauartbedingt leider nicht so.

Als Rechtshänder habe ich keine Probleme mit diesem Linerlock, für Linkshänder sieht es leider anders aus.

Der Compressionlock spricht mich auch an, ich halte ihn für äußerst stabil, allerdings komme ich mit dem einhändigen Schließen nicht so fix zurecht (Lil'Temperance oder Para-Military).
 
Eine Stimme für den Frame-Lock, weil er wohl unter den widrigsten Umständen funktioniert (zB. wenn das Messer mal wieder in der Dreck gefallen ist) und danach am einfachsten wieder zu reinigen ist. Bei Messern ist weniger halt oft mehr, denn was nicht dran ist, geht nicht kaputt.

Ich teile allerdings auch crashlanders Ansichten zum Liner-Lock - die Grenzen zwischen beiden Verschlüssen sind ja oft unklar.

Obwohl in der Handhabung ungeschlagen, kann ich mich mit dem Axis-Lock immer noch nicht richtig anfreunden. Da sind mir einfach zu viele Teile dran... :irre:

Den Back-Lock mag ich auch ganz gerne, allerdings stört mich hier, dass man kaum ein Messer findet, bei dem sich die Klinge beim druckvollen Schneiden nicht leicht nach oben bewegt. Es fehlt halt ein fester Anschlagpunkt.

Am meisten Vertrauen habe ich immer noch zum Compression-Lock, wenn er erst mal eingerastet ist. Allerdings fällt er in der Handhabung ab, IMO.

Ich habe soeben versucht, eine persönlichen Rangliste aufzustellen, das dann aber wieder gelassen, denn ich war mir nur über die 1. Position im Klaren. Man muss den Verschluss halt immer in Verbindung mit dem ganzen Messer sehen. So sehr ich z.B. mein Sebenza mit Frame-Lock mag, an meinem Moki bevorzuge ich dann doch den Back-Lock.
 
Backlock - so er stabil gemacht ist. Sieht sauber aus, der Griff bleibt symmetrisch und man hat nicht irgendein Bediendings rumstehen.

Axis - ist stabil, wie der Backlock auch Linkshänder geeignet, und er hat mehr Toleranz, bis die Klinge mal wackeln sollte.

Linerlock/Framelock - so sie sauber gemacht werden (was nicht allzu häufig ist) und der Liner ausreichend dimensioniert ist.

Schlechte Erfahrungen habe ich bisher nur bei Linerlocks gehabt. Entweder, das Design ist schlecht - dann kommt man aus Versehen beim festen Zupacken an den Liner. Oder der Lock ist schlampig gemacht (verriegelt nicht sicher, Klinge wackelt im offenen Zustand, weil der Winkel nicht stimmt, Detent Ball sitzt nicht sauber....) - sehe ich allerdings eher an Handmades, als bei Serienmessern. Leider.

Ganz böser Design Fehler ist eine im geschlossenen Zustand herausschauende Rampe. Hatte ich bisher auch nur bei Linerlocks - grundätzlich kann man das aber mit allen möglichen Verschlußsystemem verbrechen ;)

Grüße
Pitter
 
Hallo zusammen,

noch eine Stimme für den Backlock.Hat sich bewährt und ist -ich sag mal- klassisch.Hat einfach was,wenn's mit einem lauten "Klack" einrastet.:steirer:
Linerlocks... wenn sie 'ne vernünftige Stärke und Einstellung haben,ok.

Gruß Rolf
 
Das wichtigste ist natuerlich, dass eine Verriegelung zuverlaesslich ist. Gehen wir mal davon aus, dass das bei allen (gut gemachten!) Locks so ist, dann kommt bei mir das Bedienungskomfort als naechstes. Ich moechte die Verriegelung problemlos einhaendig bedienen koennen. Damit kommt fuer mich ein Back Lock, samt Front und Mid Varianten, an der letzten Stelle und das Compression Lock an vorletzter Stelle. Liner Locks haben gegenuber Frame Locks den Vorteil, dass das Griffgefuehl nicht beintraechtigt wird, und gegenuber Axis Locks den Vorteil der Einfachkeit. Also Liner Locks auf ein, und Frame Locks und Axis Locks geteilt auf zwei.

Einziger Nachteil von Liner Locks, den ich mir ausdenken kann, ist, dass ich mir vorstellen kann, dass man, wenn man unter Stress steht, das Messer auf seinen Daumen zuklappt. Ist mir aber noch nie passiert.

Ernst
 
Ich bin der absolute Axis Lock Fan.
Die Geschmeidigkeit beim Öffnen und Schließen gepaart mit der Stabilität und no Klingenspiel ist einfach unerreicht. Hier sind meine Favoriten das BM710 und das 940.

Gegen einen gut gemachten Linerlock ist natürlich auch nichts zu sagen. Alle Vorteile von crashlander aufgeführt habe ich auch genauso in der Praxis schon erlebt. Insbesondere mein kleines Klötzli ACC ist durchaus bürotauglich, weil extrem flach. Ansonsten habe ich noch ein MT CMTX 5 und ein Custom von Andy Haas, bei denen ich keine Angst vorm Verwenden habe.
Die beiden MT Amphis mit dem Micro Bar Verschluß sind ja sowieso über jeden Zweifel erhaben. Da es aber das Linerlock-Prinzip ist, welches die Klinge sichert, läuft der Micro Bar in der Schlußabrechnung unter Linerlock.
Framelock, lerne ich immer mehr schätzen. Hatte mal zwei MT MSE, bin aber damit nicht so gut zurechtgekommen. Nun mit dem Cherusker ist das was anderes. Das hat mich sogar insoweit überzeugt, daß ich jetzt mal ein Sebenza bestellt habe...ansonsten Zustimmung zum bisher gesagten. Auch wenn ein Framelock ja ein etwas dickere Linerlock ist finde ich es gerechtfertig ihn separat zu bewerten, da es ein völlig anderes Griffgefühl ist.

Backlock, hmm, mit nem Moki Ares, nem U2 und 2 Buck 110 habe ich da Erfahrung. Grundsätzlich macht Backlock für mich nur bei Zweihandmessern Sinn. Das beschreibt aber auch schon den größten Nachteil, die Handhabung. Mit den ganzen hochgelobten Spydies (Endura, Delica, Calypso, Native, etc) kann ich mich daher nicht anfreunden. Bin halt zu blöd sie einhändig zuzumachen...
Klingenspiel habe ich bei meinen nicht, bzw. für mich nicht feststellbar.

Auch wenn es nicht gefragt wurde, ich finde die Ressorts bei den Laguioles auch sehr angenehm. Hier habe ich Erfahrung mit den Marken Forge de Laguiole und Fontenille Pataud "Gilles". Vorteil ist, daß die Klinge sowohl geschlossen als auch offen super gehalten wird. Es ist zwar kein Backlock, aber deutlich sicherer als z.B. bei einem Victorinox oder meinem Loveless City Knife von Lone Wolf. Vergleichbar eher mit dem UK Pen Knife von Spyderco. Wirklich grobe Arbeiten (Stöcke anspitzen ist keine grobe Arbeit) macht man ja mit einem Laguiole nicht, daher hier auch keine Gefahr.
[OT an]
Wenn man das alles ernst nimmt, was so mit den "nichtfestellbaren" passieren könnte, müsste ja die Mehrzahl der Victorinox Besitzer nicht mehr alle Finger an den Handen haben...und das wären sehr viele...
[OT aus]

Optisch halt das Beste, weil kein wie auch immer gearteter Verschluß die Linie stört.

Zusammengefaßt:
1 Axis
2 Liner
3 Frame
4 Back

außer Konkurrenz (ansonsten zwischen 3 und 4):
Ressort (analog Laguiole)
Pen Knife (Spyderco)

Soweit meine Erfahrungen und Präferenzen zu dem Thema.

Take Care
 
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Ich möchte mich gern mit meiner Frage an diesen Thread anschließen und hoffe, dass Joachim nichts dagegen hat:

wem ist schon mal in der Tasche das Messer aufgegangen (Jungs, keine Schweinereien bitte :rolleyes: ) und mit welchem Verschluss war dieses Messer versehen?

Grüsse
Kai
 
Auch wenn es nicht gefragt wurde,......

Ganz im Gegenteil, Ritchie, ich habe nach Erfahrungen mit allen Verriegelungssystemen gefragt und die fünf von mir gesondert angeführten nur als die IMO am weitesten Verbreiteten angenommen!


@ kaimi72

Ist eine gute Ergänzung von dir, danke Kai!
 
wem ist schon mal in der Tasche das Messer aufgegangen und mit welchem Verschluss war dieses Messer versehen?

Bei mir das MT Amphibian (Microbar-Lock).

Ein großer Vorteil des Axis Lock ist auch, daß eine sich leicht öffende Klinge wieder durch Federkraft in den Griff zurückgezogen wird.

Das geht durchaus über ein paar Grad Öffnungswinkel hinaus noch sehr zuverlässig.
Und es minimiert die Gefahr, in der Tasche in ein geöffnetes Messer zu greifen, ganz erheblich.

Beim Liner- oder Framelock ist halt alles verloren, sobald der Detent Ball überwunden ist.
Das gibt´s dann wörtlich kein Halten mehr.
 
Wegen des "Klinge in den Griff reinziehen" schätze ich auch Backlocks. Ein LinerLock (CRKT Desert Cruiser) ist mir mal unbemerkt Tip-Up aufgegangen, habs beim Ziehen zum Glück rechtzeitig gemerkt.
 
Alle 4 habe ich mal etwas laenger EDC koennen und was Klingenspiel angeht ist die Reihenfolge von Ritchie genau richtig:
1 Axis
2 Liner
3 Frame
4 Back

Was Komfort angeht (sprich schnell oeffnen und schliessen):
1 Linerlock (ist halt nicht ambidextrous)
2 Axis
3 Frame
4 Back

Am Rande:
1. Der Kestrel hat sehr wohl einen Linerlock (wenn auch leicht modifiziert) und
2. einer der besten und komfortabelsten.

JB, ich bring es beim naechsten Mal mit zum Treff.

lg, Demian
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Rande:
1. Der Kestrel hat sehr wohl einen Linerlock (wenn auch leicht modifiziert) und
hat es nicht. microbar ist microbar, ein eigenständiger lock.

2. einer der besten und komfortabelsten.
da gebe ich dir recht.

meine favoriten sind gleichermaßen framelock und microbar. beide haben bei mir noch nie versagt und geben mir, durch ihre dimensionierung, ein gutes gefühl.
 
Ich mag den Liner, wenn er eingelegt und dadurch auch auswechselbar ist. Leicht zu fertigen, für Rechts- und Linkshänder geeignet, sehr viel Desingnspielemöglichkeiten und bedienfreundlich. Natürlich muss das Teil sauber geferigt sein, aber das trifft auf alle Systeme zu.

Pitter: Es reicht schon ein 1.2 mm Liner in 2,4 mm Platinen aus, um stabil zu verriegeln. Wenn er dann richtig passt. Der Rest ist einfach nur eine persönliche Vorliebe. Und Deine bewegt sich in Panzerplattenstärke! Grins!

Viele Grüsse aus dem Fränkischen Seenland

Steffen

Messerwerkstatt Dammann
Messer, Scrimshaw und Elfenbeinhandel
messerdammann@aol.com
 
Ich bin definitiv Fan des alten Back Locks. Er hält die Klinge sicher im Heft, aus Versehen geht dir das Messer nie auf, er rastet mit einem schönen Geräusch ein und weckt Vertrauen auf Stabilität. Zudem beinträchtigt er kaum das Griffdesign und stört nie, egal wie man das Messer hält.
Ebenso hat man beim Öffnen über den ganzen Weg einen gleichbleibenden Widerstand, ich mag es nicht wenn Messer zu leicht aufgehen.
Ich mache beim Backlock immer so zu, das ich während ich den Lock drücke, die Klinge gegen mein Bein zumache, also dagegendrücke, klappt schneller als bei jedem meiner anderen Verschlusssysteme, bei denen ich aufpassen muss, das mir die Klinge nicht beim Zumachen auf die Finger fällt.

Nachteile sind ganz sicher das manchmal auftretende Klingenspiel und das sich der Backlock in der Hosentasche verschmutzt und nicht mehr richtig einschnappt, besonders bei Jeans-Fusseln im Lock :(


Linerlock mag ich nicht so sehr, rein gefühlsmäßig sind mir die meisten zu dünn und nicht vertrauenserweckend, auch hab ich immer das Gefühl, beim richtigen Zupacken am Griff löse ich den Lock, wenn die Rampe zu weit raussteht. Und ich kann die Dinger meist nie richtig einhändig zumachen, da die Klinge wie oben schon geschrieben so leicht läuft das man auf seine Finger aufpassen muss.
Dafür lässt er auch gutes Griffdesign zu und einen (mir zu) leichten Klingengang.

Der Framelock ist schon viel besser, in jedem Fall vertrauenserweckend. Dafür kein symetrisches Design des Griffs, im Gegenteil, der Griff wird ja sogar vorne an der Rampe viel dünner. Dafür Verschmutzungsresistent.
Da er meist härter ist als der Linerlock ist der Klingengang angenehmer, auch beim Zumachen.

So, meine Meinung, der Backlock ist unangefochten auf Platz 1.
Die anderen Lock Arten kenne ich noch nicht...:rolleyes:
 
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Ich habe keine grundsätzliche Präferenz für das eine oder andere System. Für mein Gefühl hängt es ganz entscheidend vom Hersteller ab, was ich bevorzuge:

Meine Sypdercos bspw. haben alle Back Lock ... der "Spyder-Klick" ist einfach genial ... (zu vgl. mit S. T. Dupont Feuerzeugen) ... da würde mir ein Liner keine Freude machen.

Genauso könnte ich mir keinen Benchmade-Folder ohne AXIS vorstellen. Das gehört für mich einfach zusammen.

MOD CQD Mark I und STF haben beide Plunge Lock ... ohne Fehl und Tadel ... auch wenn ich keinen Plan habe wie es funktioniert :D

Back Lock hat halt irgendwie was extrem solides, vertrauenerweckendes ... was man bei Linern nicht immer so empfindet.

Wenn ich mich festlegen sollte, ist subjektiv für mich trotzdem das AXIS die gelungenste Lösung, da ich mit dieser Verriegelung einhändig definitiv am besten zurecht komme.

Schlechte Erfahrungen habe glücklicherweise noch mit keiner Variante gemacht.
 
Da ich den Frage-Thread eröffnet habe, möchte ich jetzt auch antworten.

Das Wichtigste wurde aus meiner Sicht zu den Verriegelungs-Typen ja schon gesagt, also werde ich nur aus meiner Sicht ergänzen. Ich gehe davon aus, dass das Messer, insbesondere der Lock einwandfrei gefertigt ist.

Back Lock: Ist ein Klassiker, ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ein Buck 110 FG mein EDC war. Die angesprochene Schwergängigkeit mancher Back Locks habe ich z.B. bei meinen Spyderco Messern nie empfunden, ist ja auch eine Abart, nämlich Front- (Mid-) Lock. Das Problem mit der sich aufstellenden Klinge bei extremen Druck beim Schneiden hatte ich nie.

Liner Lock: Hat mich ursprünglich fasziniert, später kam dann der Gedanke, dass durch tausende male Öffnen und Schließen der Liner soweit abgenutzt werden kann, dass er nicht mehr verriegelt. Das wird bei der Vorgabe von guter Verarbeitung und guter Materialwahl aber ewig dauern. Beim Frame Lock gilt da sinngemäß das Selbe, nur wird es wahrscheinlich noch länger dauern, da die Platinen der Framelocks meistens dicker sind, als bei einem Liner Lock Messer. Das Problem. dass man den Lock unabsichtlich bei zu festem Zupacken entriegelt, tritt nur bei entsprechender Gestaltung des Liners + der Griffschalen auf.

Frame Lock: Die nicht symmetrische Gestaltung des Griffes hat mich nie sonderlich irritiert, zumindest nicht vom Griffgefühl ( der Haptik) her. Irgendwie wirkt der Frame Lock besonders zuverlässig auf mich rein gefühlsmäßig, nicht rational beurteilt. Liegt vielleicht daran, dass mein erster Frame Lock ein Sebenza war. Bei den grundsoliden Frame Locks von Strider hat mich nur die Schwergängigkeit der Klinge gestört. Die Materialstärke ist eben der Grund für die Solidität und die Schwergängigkeit. Kein Licht ohne Schatten! Besonders gefallen tut mir die unproblematische Reinigung des Frame Locks, wenn das Messer in den Dreck fällt.

Compression Lock: Ich habe noch nie ein Messer mit dieser Verriegelung besessen, sondern nur befingert, da kann ich nicht viel sagen.

Axis Lock: Gleich nach Erscheinen (1997?) habe ich mein erstes BM 710 Axis gekauft, weil mich die damals neue Art der Verriegelung interessiert hat. Lange führte das Messer ein Schubladendasein, ein verkanntes Genie also. Jahre später, nach EDC’s wie Spyderco Endura, Sebenza, und (kurzzeitig) einem Bob Terzuola ATCF sowie einem Pat Crawford Shark als reinem Vitrinenstück, habe ich dann das BM 710 Axis doch als EDC verwendet. Binnen kürzester Zeit war ich „Feuer und Flamme“ für das Messer, was zu einem Großteil auch am Axis Lock liegt. So butterweich der Gang, so spielerisch schön der Effekt, wenn man den Schieber zurück zieht, extrem zuverlässig, das ist schwer zu übertreffen. Wenn gleich die Kritik, dass der Axis sehr Schmutzempfindlich ist, die vielen Bauteile und die Kritik, dass die Omegafedern etwas mickrig wirken und eher leicht durchrosten stimmen mag, bis jetzt schätze ich den Axis als meine bevorzugte Verriegelung.

Nichts ist perfekt auf dieser Welt und jede Verriegelung hat ihre Vor- und Nachteile. Aber der Axis hat schon was!
 
Der definitiv sicherste Lock ist wohl der Compression-Lock (z.B. bei Spyderco´s A.T.R.); allerdings ist der auch gewöhnungsbedürftig zu bedienen. Gerade der Lock des A.T.R. (Titan) ist wahrscheinlich der beste Lock der Welt, denn er ist gleichzeitig ein Framelock - also nix dran, was irgendwie kaputtgehen könnte. Mir persönlich ist es zwar nicht völlig wurscht, aber doch nahe daran, welchen Lock mein Folder hat - Hauptsache, der hält! Und das Messer sollte sich einhändig öffnen lassen; einhändig schliessen ist zwar auch nicht schlecht, birgt aber schon gewisse Gefahren (vor allen Dingen, wenn man nicht hinsieht dabei und immer wieder andere Messer mit sich herumschleppt...:glgl:).

Ich glaube, wie wohl auch die meisten meiner Vorredner, dass es auf die hochwertige, präzise Ausführung mehr ankommt als auf das zugrunde liegende Prinzip des Verschlusses. (Gleichwohl habe auch ich mich schon über die zu geringe Zuhaltekraft von Linerlocks, Leaflocks und Microbars geärgert - und, ja, ein paar Blutstropfen deswegen vergossen!)
 
Noch ein Nachtrag, weil mir gerade zu Framelocks noch was einfällt:
Die immer angesprochene höhere Stabilität gegenüber Linerlocks muß gar nicht immer vorhanden sein. Schwachstelle ist schließlich dort, wo der locking linger eingefräst wird, um ihn biegen zu können. Das ist bei manchen FLs sehr dünn ausgeführt, was natürlich das Öffnen und Schließen begünstigt, aber auch die Stabilität beeinträchtigt. Ich hatte mal einen Framelock, bei dem war die Ausfräsung so tief, daß die verbleibende Materialstärke geringer war als die Dicke des nested liners an meinem Spyderco Starmate. Da kann ein Messer wie das Microtech CMTX mit ziemlich dicken Titanlinern durchaus einen stabileren Lock haben als ein dünngefrästes Framelock-Messer.
Gut, ist vermutlich alles recht akademisch, von gebrochenen Linern hat man noch nie was gehört. Aber den Mehrpreis muß ein FL nicht unbedingt wert sein.

Einen Sonderfall stellt das Strider SnG dar. Dort ist der Liner zwar auch recht dünn ausgefräst, aber durch die besondere Griffgeometrie mit dem dicken Hintern ist der Liner an der Ausfräsung sehr breit, was widerum die Stabilität vergrößert. Die Verriegelung als solche würde ich beim SnG, zumindest be meinem Exemplar, übrigens nicht in die Kategorie "gut gemacht" aufnehmen.
 
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