Welchen Stahl brauche ich ?

Sobald sich bei den Rostenden eine Patina bildet, vernehme ich keine unlauteren Geschmäcker mehr.
mfg
 
Servus

Messermässig halt ich mich raus aber was Zangen angeht kannst du zwar Baustahl nehmen aber ich empfehle dir alten (Spiral)-Federstahl weil du damit auch mal hebeln kannst.
Wenn ne Klinge das grösste ist was du machst spielt es eher eine untergeordnete Rolle.
 
@rörer
Das mit der Patina habe ich gelesen! Es gibt da aber sehr viele unterschiedliche Meinungen zu!

Wenn ich nun aber doch mal rostfrei schmieden möchte... nachdem ich viele rostende geschmiedet habe.... mit welchem fange ich dann an ?

Kann man das mit ein bischen Geschick und Erfahrung auch an einer normalen Kohleesse härten, oder sollte doch ein Härteofen her ? Die Dinger sind ja schweineteuer:lechz:
 
Hi

Ein hochlegierter (=rostfreier) Stahl ist schwerer (von der Kraft und den einzuhaltenden Parameter her) zu schmieden.
Dazu gibts aber ebenfalls bereits einen Thread in dem quasi drüber geredet wird - guckst du:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=43480&highlight=H%E4rten+rostfrei

Zecks dem Härten - da solche Stähle eine sehr hohe Temperatur (>1000°C) und lange Haltezeit benötigen ist es
nicht so einfach. Gerade in einer Kohleesse kann die Klinge da zu sehr entkohlen/verzundern usw.
Desweiteren sollte man (für optimale Leistung) die Klingen tiefkühlen. Das kann man zwar selber machen (Trockeneis und
Spiritus mischen) aber es ist halt aufwändig, meist nicht immer verfügbar oder halt teuer (wenn man das Eis bestellen muss).
Die Sachen sind aber auch schon besprochen worden.

Wenn du unbedingt jetzt Klingen aus rostfreiem machen willst dann schleif die doch einfach aus Flachstahl. Am Anfang würd sich der 1.4034 anbiete zum schleifen und, wenns sein muss schmieden.

Gruß

Simon
 
@ SimonSambuca
Neeee... also ich werde auf jeden Fall erstmal mit CK60 und danach mit 1.2842 Messer schmieden!

Um Missverständnissen vorzubeugen, hier ein paar persönliche Infos über mich:
Ich bin ein sehr kopflastig denkender Mensch und habe sehr hohe Ansprüche an meine zukünftigen Werke. Ich lege mir gerne im Geist einen genauen Plan zurecht, wie ich das Ziel erreichen kann.
Mein Plan ist bisher:

CK60 --> Schmieden verfeiner, WB perfektionieren
danach 1.2842 --> perfekte Klingen, super härten, tolle (koch)Messer schmieden
danach--> Erste Damastversuche
danach rostfrei --> Problem WB
danach --> rostfreie Kochmesser für meine Küche bauen
danach--> Messer an "Tester" weitergeben
Endziel: Herstellung aller erdenktlichen Messer in hoher Qualität und evtl. deren Verkauf

Ich würde gerne irgendwann mal soweit sein, dass ich auch rostfreie Klingen auch selber härten kann...bin halt ehrgeizig :D

Die Möglichkeit die Klingen an eine Härterei zu geben ist sicherlich einfacher und sinnvoller... aber mache ich auf Euch einen einfachen und sinnvollen Eindruck ? :hehe:

Mal im ernst... ich motiviere mich durch den Gedanken, dass ich es in vielen Jahren vielleicht zum perfekten Messerschmied bringe. Ich weiß wie ich alle Hürden (zumindest in der Theorie) auf dem Langen Weg bis hin zum "Meisterschmied" überwinden können werde, aber das Härten von Rostfreien Stählen stellt mich vor ein momentan unlösbares Problem.
Markus Balbach schickt seinen Messer ja auch nicht in eine Härterei weil er selbst keine Ahnung hat!!!

hmh... was würde denn ein günstiger aber geeigneter Härteofen neu kosten ? hat jemand einen Link/Bild/Preis ?
 
Hi,

sich seine zukünftige Planung im Kopf zurecht zulegen ist schon gut, nur darf man es nicht übertreiben sonst macht man sich verrückt wenn etwas nicht so klappt wie man es will - das geht mir zumindest so.

Bei deiner Planung würd ich noch das verschweißen von 3 Lagen Klingen vor den Damast setzen. Da ist dann nicht so viel kaputt wenns mal nicht klappt ;)

Zum Härten von rostfreien:

Es gibt wahrscheinlich weniger Leute die solche Klingen selbst härten als du denkst. Das liegt aber nicht am mangelnden Wissen oder Können sondern allein an der fehlenden bzw. viel zu teuren Ausrüstung.
Hier: http://www.nabertherm.de gibts z.B. Härteöfen und Anlagen. Du kannst da ruhig mal nachfragen, aber ich denke das bereits ein kleines Schutzgas-Teil richtig viel Kohle kostet.

Ok man kann auch (so wie ich) einen Keramikbrennofen als Härteofen benützen. Da ist die Handhabung halt schwieriger und es dauert alles länger. Das große Problem mit dem Schützen der Oberfläche hat man dann halt trotzdem. Es gibt zwar Härtefolie und Lacke aber wie gut/schlecht die funktionieren kann ich (noch) nicht sagen. So ein Brennofen bekommt man aber gebraucht teils recht günstig.

p.s. noch ein kurzer Gedanke, es gibt auch viele Messerkäufer denen es lieber ist die Klinge wurde von einer Lohn-Härterei gehärtet als vom Macher selbst...

Gruß

Simon
 
versteh mich nicht falsch! Ich bin mir sicher, dass eine Profi-Härterei sogar die sinnvollere Variante für mich wäre!

Es geht mir aber bei der Messermacherei nicht um das bestmögliche Ergebnis, sondern darum mein Können immer weiter zu steigern! Wenn ich die Messer zum Härten in eine Härterei gebe, dann hab ich da ja nix von, ausser einem gehärteten Messer!

Mich reizt es Dinge zu lernen, wo sich andere nicht mit belasten wollen.
 
Du hast natürlich recht!
Zeig uns Deine ersten Damaststücke und dann auf zum Rostfrei Härten.
Ich schlage wie Simon allerdings auch das vorherige Verschweißen von 3 Lagen Klingen vor und nach Deinem letzten Ziel evtl. noch den Gewinn der Fussballweltmeisterschaft. :steirer:
 
Hehe... ok Ihr habt warscheinlich Recht. Warum soll ich mir über ungelegte Eier gedanken machen.

Ich hab noch nichtmal einen Amboss und denke schon über das Härten von Rostfreien Stählen nach... :irre:

Montag kommt der Amboss, dann bastel ich mir eine Esse und wenn Claymore mir endlich antwortet, dann bestell ich hoffentlich bald CK60 bei Ihm:p
Peter ist nicht zufällig gerade im Urlaub, oder ??? :confused:

Falls Peter tatsächlich nicht da ist, könnte mir dann jemand notfalls
CK60 oder CK75 in einer kleineren Menge verkaufen? (so für die ersten paar messer) Ich kanns kaum abwarten bis ich endlich loslegen kann!:super:
 
Es geht mir aber bei der Messermacherei nicht um das bestmögliche Ergebnis, sondern darum mein Können immer weiter zu steigern! Wenn ich die Messer zum Härten in eine Härterei gebe, dann hab ich da ja nix von, ausser einem gehärteten Messer!

Zugegeben verstehe ich nicht genau, was Du glaubst erfragen zu müssen.
Für mich hast Du im Kopf derzeit die Differenz, nicht zu erkennen, daß die Praxis nicht immer bereit ist der Theorie zu folgen.
Theoretisches Wissen wird in in Prüfungen abgefragt.
Praktisches Können will erarbeitet sein.
Unter Umständen hast Du mit `einfachen`Stählen derart viel Erfolg, daß Du die Damastsache noch das eine oder andere Jahr vor Dir herschiebst.
Wer weiß, wie Du Dich entwickelst.
Also, was soll das mit dem tiefen Ergründen der Techniken/Materialien/Verfahren ?

Mach halt mal, und laß Dich von Tatsachen beeindrucken, das kann auch nicht jeder.

Übrigens erklärt sich in Mißerfolgen, oder im Gespräch mit Messerkollegen das eine oder andere Problem.

Diesen `Goldschatz` wirst Du mit Deinem Vorgehen nie heben.

Nurmalso

Stefan
 
Zurück