howdy,
ich hab ein paar kleine messer aus 2842 gemacht und von claymore härten lassen (sollen ca. 60HRC sein).
eins dieser messerchen hab ich übelst misshandelt, um die belastbarkeit des stahls auszutesten. wer sich an die geschichte mit dem socom erinnert, weiss, dass ich in der hinsicht ein echter sadist sein kann
:teuflisch
bezüglich der schnitthaltigkeit würde ich den stahl den bisher von mir benutzten ATS-34-messern vorziehen. die im versuch ermittelten werte der abriebfestigkeit mögen dagegen sprechen, aber
in der praxis ist der 2842 aufgrund der fehlenden schneidenausbrüche ausdauernder.
ich hab mit so einem kleinen dreifingermesser einen 7cm dicken wirklich sauharten ast durchgehackt (ja, man kann damit hacken, kriegt man aber blasen von, also nicht zu empfehlen
), und die schneide war noch schneidfähig. rasieren war eher nicht mehr, aber keinerlei ausbrüche oder umbiegen der schneide. hätte ich so was mit meinem socom gehabt, wäre die klinge nach den ersten paar hieben stumpf gewesen.
dann hab ich das messer noch absichtlich (sozusagen mit anlauf
) auf einen kiesweg geschmissen. so was setzt der schneide schon zu, ein paar kleinere ausbrüche musste ich wieder wegschleifen. so geschichten wie nägel durchhacken tun auch nicht gut, auch hier ausbrüche. kupfer oder aluminium schnitzen (!) hinterlassen aber fast gar keine spuren, man muss sich schon anstrengen, um die schärfe wegzukriegen.
heute hab ich dann mal den finalen bruchtest gemacht: vordere 1,5cm 8ach ja, das messer ist bloss 3mm stark) in den schraubstock und gebogen. da ich diesen test bisher nur noch mit einem 440C-messer (hallo Böker
) gemacht habe, habe ich nicht so viele vergleichswerte. mein messerchen hatte auch eine viel filigranere klinge, von daher auch kein vergleich. das böker war aber weit schneller hinüber. das 2842 messer biegt sich aber vor dem bruch so weit, dass alle alarmglocken im kopf lange vor dem bruch schrillen sollten. interessant war, dass vor dem bruch fast keine plastische verformung zu sehen war.
für ein "hebelmesser" solte man die klinge vielleicht etwas niedriger härten (so lange man nicht in den bereich der blausprödigkeit kommt), aber für ein messer, dass zum schneiden evtl. auch widerspenstiger materialien gedacht ist, kann ich 2842 nur empfehlen.
und bearbeiten lässt er sich sowieso super, verfügbar ist er auch jederzeit (men letzter stahl war am samstagabend bestellt und am folgenden dienstag da!).
übrigens, das testmesse rhat jetzt eine 4,5cm-sheepfoot-klinge, ist immer noch gut zu gebrauchen (wenn auch nicht schön anzusehen
) und steht für weitere tests bis zum totalen exitus bereit. vielleicht werde ich noch mal versuchen, den rest durchzubrechen, wird aber wohl schwer werrden, da die klinge jetzt einen ordentlicheren querschnitt hat.