Welches Öl fürs Ölbad für den Griff?

Nutze 3x gekochtes Leinöl von der Lausitzer Ölmühle. Wird auch nach Jahren nicht ranzig oder verändert seine Farbe, könnte sogar eingefroren werden da es 0% Wasser enthält und trocknet auch relativ schnell aus (laut Hersteller 5-7 Tage) ohne dabei Sikkative o.ä. zu enthalten. Da es dabei auch noch relativ günstig ist sammle ich mal Erfahrung damit, bisher bin ich zufrieden.
 
Ich nutze an sich seit vielen Jahren für Messergriffe und Schneidebretter ein Hartwachsöl für Treppen und Parkett mit Zulassung für Kinderspielzeug und bin damit sehr zufrieden. Ist nach einem Tag getrocknet und schützt lange Zeit bevor ein Neuauftrag fällig wird. Nachdem ich viele positive Stimmen zum Danish Oil gehört hatte, hab ich es mal ausprobiert und war nicht begeistert. Das von mir genutzte Hartwachsöl schützt wesentlich länger und hat eine angenehme Haptik.
 
Denkt bitte nach der Benutzung von Leinöl, Leinölfirnis und langöligen Alkydharzen dran die Lappen und Werkzeuge
ordentlich zu wässern und ausgebreitet so aufzuhängen das sie im falle einer Selbstentzündung keinen Schaden anrichten können...🔥
Metallmülleimer sind dabei sinnvoll... 🧯

Habe schon zweimal das Ergebnis so einer exothermen Reaktion besichtigen dürfen...ist zum Glück ist dabei noch mal alles glimpflich ausgegangen.

Hier was zum nachlesen oder zum schauen ein
Video
 
Ich benutze auch Kinderspielzeug-Leinölfirnis, werde aber das von @Username86 empfohlene Öl mal ausprobieren. Meine üblichen drei bis vier Schichten würden dann etwa drei Wochen brauchen, das ist ja noch im Rahmen, wenn auch mehr als die wetterabhängigen drei bis sieben Tage, die ich bisher brauche.

Wie trocknest du das? Drinnen, draußen, in der Sonne, im lauwarmen Ofen...?

Zum Auftragen und Reste reinigen benutze ich nur Küchenrolle, die ich danach in Wasser tränke und in einem verschlossenen Gurkenglas in den Restmüll gebe. Wenn ich laut meinen Stadtwerken literweise Bratfett und Frittieröl so entsorgen soll, dann dürfen auch ein paar Öl-/Wassergetränkte Papiertücher so entsorgt werden.
 
..., noch ein kurzer Einwurf zum richtigen Öl.
Man sollte sich grundsätzlich an der Iodzahl (früher Jodzahl) des zu verwendenden Öls orientieren.
Diese sollte bei ≥ 170 liegen, da nur so eine Polymerisation stattfindet. Sonneblumen-, Raps-, Olivenöl... wird eher ranzig als auszuhärten.
obiges ist von mir hier schon mal geschrieben worden.

Zum Thema des möglichst tiefen Eindringens des Öls ins Holz würde ich versuchen, mit Unterdruck zu arbeiten.
Ideal wäre eine Vakuumkammer, aber die hat ja kaum jemand zur Verfügung.
Wenn du einen Vakuumierer (Folienschweißgerät) zur Verfügung hast, versuche folgendes:
- stelle das Messer hochkant mit dem Griff in ein stabiles Behältnis (z.B. ein Trinkglas). Der Griff muss sich vollständig im Glas befinden.
- Fülle das Glas mit Öl bis über die Oberkante des Griffes auf.
- Packe das ganze nun aufrecht in einen passenden Schweißbeutel ohne dass Öl aus dem Glas ausläuft und fädele den Schweißbeutel in den Vakuumierer.
- Vakuumiere nun mehrfach (ohne zu schweißen!!!) und beobachte die aus dem Holz austretenden Luftblasen. Vakuumieren, danach wieder normaler Druck - immer abwechselnd bis keine Blasen mehr austreten...
- Messer aus dem Öl nehmen und nach 1/2 h das überschüssige Öl komplett abwischen.

Falls du Leinöl nimmst, das polymerisiert (manche sagen "das trocknet" :D) am besten bei Wärme und Sonnenlicht, soweit meine Erfahrung.
 
@Valentinian II ich hab's nun drinnen (an der Messerleiste hängend) sowie draußen in der Sonne probiert, auch beim Schneidbrett. Letzteres ist durch die Sonne doch ziemlich warm geworden und das Öl ist zum Teil wieder ausgetreten beim ersten Mal, nachdem es drinnen abgewischt trocken aussah. Im Ofen hatte ich es noch nicht, wäre aber auch eine gute Option. Muss ich mal testen.

Ich wische das überschüssige Leinöl übrigens ebenfalls mit Küchenpapier ab, gebe einen Tropfen Spüli drauf und wasche es quasi aus. Dann geht's klatschnass in den Restmüll, hatte es versuchshalber auch schon ausgebreitet so in der Garage aufgehangen. Wird auch nach Wochen nicht mehr hart, das Öl sollte also entweder ausgewaschen sein oder soweit zersetzt das kaum mehr Polymerisation stattfindet.
Vom Aufheben für's nächste Mal halte ich mittlerweile wenig, so oft Öl braucht es dann doch nicht 😅 hatte vorher eine luftdichte Metall-Dose dafür genutzt
 
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