Wetzstahl auch für Taschenmesser?

van9186

Mitglied
Beiträge
296
Hallo,

ich habe z.B ein Benchmade 707, 710 sowie ein paar günstigere (Magnum) Böker Messer und ein Victorinox...

Kann ich sowohl die teureren als auch die billigen mit einem Wetzstahl (Stab) wie man ihn bei Amazon in zig Varianten bekommen kann, auch wieder scharf bekommen, OHNE dabei die Klinge zu beschädigen, oder ist es IMMER besser einen sharpmaker zu benutzen?

Der Wetzstahl wird meist mit Küchenmesser in Verbindung gebracht, darum würd ich mal vorher gerne bescheid wissen :)

Danke
 
Also es kommt auf den Stab an. Stäbe aus Stahl, so wie es sie schon ewig gibt, würde ich nur für Küchenmesser mittlerer Härte (also typisch europ. Messer) verwenden.
Diese Wetzstähle tragen KEIN Material ab, sondern glätten die Schneide um sie wieder einsatzfähig zu machen.

Ganz anders sieht das bei Schärfstäben aus (Keramik, Diamant,...). Diese tragen Material ab und hinterlassen je nach Produkt eine sehr scharfe Schneide. Diese sind im Grunde Sharpmaker-Stäbe mit Griff :)

Der Vorteil beim Sharpmaker ist, dass man aufgrund der Form der Stäbe die Schneide bis ganz nach hinten schärfen kann. Wenn der Schleifstab einen zu großen Durchmesser hat, schleifst Du Dir irgendwann einen Recurve in Deine Klingen.

lG Olli :steirer:
 
Servus,

doch, die Spitze ist kein Problem, der Bereich wo die Schneide anfängt ist gemeint, falls keine Schleifkerbe vorhanden. Ist in meinen Augen aber vernachlässigbar.

Der von Dir verlinkte Artikel ist für das Schärfen unterwegs vl. geeignet, wenn Du es gescheit machen willst, taugt der nichts, da zu kurz und zu grob.

lG Olli
 
Welchen Stab müsste ich denn nehmen?

Am besten einen der so wenig wie möglich abträgt. Will die Messer ja scharf "halten" und nicht stumpfe Teile wieder scharf machen. :super:
 
Also ich kann Dir den Sieger Long Life empfehlen.

Ja, der ist rel. teuer aber einfach sehr gut. (benutze ihn selbst). Ich habe mir aus Pappe Winkel ausgeschnitten (20° und 15°). Wenn du die auf den Stab auflegst kannst Du wenig falsch machen und sehr effizient arbeiten.

lG Olli :cool:
 
Ja der Preis ist schon hoch, aber durchaus ok. Und der trägt auch wenig ab?

Wenn der ungefähr so abträgt wie der sharpmaker dann ist das ok. Hauptsache ist, dass ich da nicht zu viel von der Klinge wegnehme wenn ich ein paar mal mehr drüber geh... als ungeübter wird das schon passieren ;-)
 
Keine Sorge, der Stab trägt nicht zu viel ab. Mach das mit den Winkeln wie ich beschrieben habe, dann gehts nochmal besser :)

lG Olli
 
Ok, der kommt auf meine liste! den werd ich mir merken! :super:

hoffe so ein Stab hällt auch lange. Den kann man dann ja auch sicher für küchenmesser usw benutzen, oder?
 
Der hält ewig, weil keine Beschichtung. Und ja Küchenmesser lassen sich auch sehr gut schärfen :)
Man muss hald den Abtrag vom Stab ab und zu abwaschen, wie bei jeder anderen Keramik auch.

lG Olli
 
Dort im shop gibts auch einen mit Keramik, für irgendwas mit 30 Euro...

Die Keramik Varianten sind nicht SO gut wie der von dir genannte?
 
Moin,

unabhängig vom aktuellen Stand der Diskussion kann ich nur aus meiner Perspektive sagen:
Ich benutze meinen Wetzstahl (anständig, aber nichts so Besonderes) gern für meine Victorinox-Messer. Ich denke der Stahl der Messer ist weich genug und reagiert sehr gut darauf. Zudem..würde ich jedes mal wenn meine Vic's an Schärfe verlieren gleich mit Keramik beigehen, dann würden die doch recht schnell an Material verlieren...

Wie bei Küchenmessern auch würde ich die Grenze für den sinnvollen Einsatz eines Wetzstahls bei einer Klingenhärte von 58 HRC setzen. Bei allem was darüber liegt sollte man auf andere Mittel (Keramikschleifmedien, Steine, etc.) zurückgreifen. Aber für Victorinox und Co. ist ein Wetzstahl super :super:

Gruß, Gabriel
 
Jop,

da hat Gabriel recht. Wenns jetzt nur um die Victorinox Messer geht, ist ein Wetzstahl auch ok, da diese Messer rel. weich sind. Aber auch hier musst Du irgendwann wieder Material abtragen :)

lG Olli
 
Ich unterscheide nach meinem Kenntnisstand erst einmal zwischen Keramik- oder Diamantschleifstäben und Wetzstählen. Der Sieger ist z.B. ein Stab aus künstlichem Industrierubinmaterial. Schärfen oder Schleifen bedeutet immer mehr oder weniger Materialabtrag.
Der Wetzstahl ist aus - genau - Stahl, es gibt ihn in rund, oval, glatt und in verschiedenen "Feinheiten" in der Oberfläche. Oft ist der Stahl mit einer Hartchromschicht überzogen.
Der Wetzstahl dient im Gegensatz zu einem Schleifstab vorrangig nur dazu, die umgelegte aber an sich noch scharfe Schneide wieder aufzurichten. Es ist nicht vordringliche Aufgabe des Wetzstahles, Material abzutragen, was aber durchaus in sehr geringem Maße passieren kann, weil der Stahl bzw. die Hartchromschicht über der Klingenhärte liegt. Der Materialabtrag bei Keramikschleifstäben ist aber m.E. deutlich höher. Ich verwende meinen Wetzstahl mit sog. Mittelfeinzug seit Jahren bei allen meinen Messern (außer meinen Rasiermessern; keines meiner Messer hat über 61 HRC) lange bevor ein Nachschärfen oder gar Schleifen nötig wird, einfach um die Schärfe länger zu halten. Ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit dem "Wetzen" gemacht, selbst bei sog. Skandi-Schliffen, bei denen dabei aber eine - von mir durchaus erwünschte- Mikrophase entsteht. Abnutzungserscheinungen oder nachlassende Wetzleistung kann ich über die Jahre nicht feststellen.

Gruß
12knife
 
Hi,

Wetzstähle egal ob aus Stahl, Keramik oder mit Rubin- oder Diamant-Beschichtung arbeiten im Prinzip wie eine Feile. Feilen tragen Material ab.

Polierstähle sind mit einer spiegelpolierten Oberfläche aus Stahl, Titannitrit oder Hartchrom versehen. Diese richten umgelegte Schneiden auf und glätten diese ohne messbaren Materialabtrag.

Bitte verwechselt das nicht.

Lieber Gruß

BMW_Buddy
 
also ist der Stab für 50 Euro nun gut für z.B 154CM Stahl oder D2 Stahl? ansonsten hab ich nur das victorinox BW Messer und eben opinel die kleinen und böker die billigen :)
 
Ja, der Sieger wäre auch für diese Stähle geeignet.

In der Küche gibt es für mich auch nichts besseres, das geht mit dem Sieger ruck-zuck mit sehr gutem Ergebnis.

Aber!

Für meine Taschenmesser (ich nenne sie auch gerne "Lieblinge") benutze ich doch ausschließlich den Sharpmaker + Abziehleder. Warum? Weil es hier nicht nur um die reine Funktion geht, sondern um die Befriedigung meiner "Messermacke", und die ist vor allem dann glücklich, wenn ich gleichmäßiges, sauscharfes Messer in der Tasche habe.
Freihand mit dem Sieger würde ich das nicht so gleichmäßig und scharf hinbekommen. Aber wie gesagt, hier sind mental auch Kräfte am Werk, als bei einem Küchenmesser, was ich nur aus der Schublade hole, wenn ich es wirklich brauche...
 
Zurück