Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ...)

Peter1960

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Und bitte nur Stahlstäbe verwenden, denn diese richten die Klinge auf, wobei ein Keramikstab die Klinge wegschleift.
Dem stimme ich so wie es geschrieben steht nicht zu.
Lassen wir mal die Kleinigkeit mit dem Aufrichten der Klinge weg, denn du meinst den Grat.

Ich behaupte, es geht beides ... Wetzstahl und Keramikstab. Persönlich verwende ich den Wetzstahl seit langen Jahren gar nicht mehr und schärfe stattdessen mit Keramik, denn ich empfinde das einfach als effektiver.

Was die ursprüngliche Frage im Thema angeht: Schärfe prüfe ich auch nur mit trockenen Händen, denn feuchte Haut ist zu weich um eine klare Rückmeldung zu bekommen.
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen

Hallo, Peter.

Klar ist ein Keramikstab effektiver als ein stählerner. Da stellt sich bloß die Frage, wie lange lebt dein mit einem Keramikstab behandeltes Messer.

Denn ein Keramikstab tut bei jedem Abziehen zwangsläufig das Material des Messers abtragen, und ein Stahlstab tut eher den Grat (danke für den Tipp) aufrichten.
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen

Klar ist ein Keramikstab effektiver als ein stählerner. Da stellt sich bloß die Frage, wie lange lebt dein mit einem Keramikstab behandeltes Messer.
Die Frage ist legitim, darauf antworte ich gerne und konkret:
Ich bin im 54-ten Lebensjahr und und seit neunundzwanzig Jahren sind unsere Küchenmesser in Verwendung. Die längste Zeit davon waren wir eine vierköpfige Familie und haben meist daheim unsere Mahlzeiten 3x am Tag zubereitet. Seit gut zwölf oder dreizehn Jahren halte ich die Messer ausschließlich mit Keramikstäben scharf und ich schärfe durchschnittlich im Rhythmus so alle 10 Tage nach (es geht um Solinger Standardstahl, also nichts besonders Bemerkenswertes). Davor wurde auf Stahl abgezogen und alle zwei/drei Monate am im Wasserbad laufendem Stein geschärft.

Ich kann aus dieser Erfahrung feststellen, dass das regelmäßige Schärfen mit Keramikstäben (bei mir ist es der Sharpmaker) wesentlich weniger Material abträgt und schneller ist.

Und jetzt kommt es ganz dick - sollte ich nochmals solange leben wie bisher schon und das unter den gleichen Bedingungen wie oben geschildert, ich müsste mir keine neuen Messer kaufen. Alles klar ... :D
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen [die Schärfe prüfen]

Mir scheint, wir sprechen über verschiedene Sachen.

Bei mir wird tagtäglich abgezogen, nach jedem Schnitt. Und nur in Ausnahmefällen geschliffen.
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen [die Schärfe prüfen]

Das glaube ich auch, dass du mit deinen letzten Beiträgen im falschen Thread bist :D

Du sprichst vom Abziehen auf Wetzstahl und der Themenstarter vom Schärfen/Schleifen; das sind zwei verschiedene Baustellen.
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen [die Schärfe prüfen]

:rolleyes: Das mit einem Schnitt war natürlich hyperbolisch gemeint. Beim Schneiden einer Zwiebel tue ich 1-2 Mal Abziehen.

Aber es wird schon stimmen, dass ich mich da in einen falschen Thread verirrt habe. — Klar hat nasse Haut ganz andere Eigenschaften, als eine trockene. — Ich wollte bloß sagen, dass regelmäßiges Abziehen das Schleifen praktisch obsolet macht.

Sorry.
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen [die Schärfe prüfen]

OT - aber ich kann nicht anders:
:hehe:
@Hasakin
Beim Schneiden einer Zwiebel tue ich 1-2 Mal Abziehen
Du meinst mit dem Wetzstahl den Grat aufrichten ... 1-2 mal pro Zwiebel - da würde ich ja ewig für einen Zwiebelkuchen brauchen! Das macht ja nicht mal der Schlachter
und der arbeitet mit Kochenkontakt!
Das wäre aber auch der Beweis, (wenn das nicht schon wieder hyperbolisch gemeint war) dass Du was falsch machst. Wenn sich der Grat bei dir so schnell umlegt, solltest Du mal mit der Klinge auf den Stein und Schärfen,
danach auf dem Leder abziehen um festzustellen, dass man locker 20 Zwiebeln ohne Nacharbeit fein schneiden kann ... oder hast Du ein Schneidbrett aus Granit oder mattiertem Glas?

... und noch ein Tip: lies dich bitte in die Thematik ein - neben den richtigen Begriffen lernst Du dabei auch was über scharfe Klingen,
bevor Du hier bei Lesern, die etwas zum Thema "Küchenmesser schärfen" lernen wollen für Verwirrung sorgst.

Viel Spaß beim Abziehen deines Grates,
Jost

(Liebe Moderatoren: Falls das jetzt total aus dem Ruder läuft bitte abklemmen und verschieben)
 
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AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen [die Schärfe prüfen]

Hallo, Jost.

Danke für deinen netten Hinweis.
 
AW: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen

Denn ein Keramikstab tut bei jedem Abziehen zwangsläufig das Material des Messers abtragen, und ein Stahlstab tut eher den Grat (danke für den Tipp) aufrichten.

Wie sagte mein Deutschlehrer, damals in den Sechzigern, immer, wenn jemand solche Sätze formte? "Tuten tut der Nachtwächter."

Und über deine Verwendung des Begriffes "hyperbolisch" habe ich jetzt lange nachgedacht. Der Begriff bezeichnet in der Mathematik eine Kurve zweiter Ordnung (Hyperbel). Wenn du aber den Stab in einer solchen Kurve über die Schneidphase der Klinge ziehst, dann verrundest du die Schneide.

Also Leute: bitte nicht hyperbolisch schärfen, egal, ob mit nassen oder mit trockenen Händen.

yaammoo
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Ein Dankeschön an die Moderatoren für Abspaltung meines Floods in einen eigenen Thread.

Okay, also 2 meiner Küchenmesser habe ich in der ersten Hälfte der 90er Jahre erstanden — 0815 Solinger Stahl. Seitdem ständig benutzt (ich koche sehr gern). Kein einziges Mal geschliffen, immer nur am Wetzstahl abgezogen. Und das immer öfter, weil ich gesehen habe, dass regelmäßiges Abziehen wesentlich mehr bringt, als gelegentliches. Beide Messer sind nach wie vor sehr scharf (meine Frau meint, die seien sogar zu scharf). Also ich wüsste nicht, was ich da so wirklich falsch gemacht haben könnte.
 
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Ein anderes Wort für hyperbolisch ist "Übertreibend"

Lg tweety
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Danke, tweety. Aber das brauchen wir doch einem Gelehrtenrat nicht erklären. — Oder? :confused:
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Ich halte vom Wetzen mit Staehlen nicht viel, da man hier die Schneidkante durch umbiegen schwaecht. Wenn dann wuerde ich einen Keramikstab benutzen, wobei ich den Sharpmaker hier vorziehe. Ab und zu ein neuer Schliff mit div.Banksteinen und gut is ;)

Lg oli
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass ein Küchenmesser, das seit 20 Jahren regelmäßig benutzt und nur mit dem Wetzstahl bearbeitet wird, noch wirklich scharf (zumindest nach dem hier herrschenden Verständnis von Schärfe) ist. Wenn doch wäre es jedenfalls das erste, das mir unterkommt. Zumal die "Standardmesser" aus Solingen ja auch nicht unbedingt den allerhärtesten Stahl verwenden, und selbst da, 20 Jahre... ich weiß ja nicht.

Auch dass du anscheinend nach dem Ziehen über den Wetzstahl nach vielleicht 5-10 Schnitten seit dem letzten Wetzstahleinsatz wieder einen Schärfegewinn feststellen kannst... Wenn du auf Holz / Kunststoff schneidest und nicht gerade mit Gewalt oder völlig falsch arbeitest, wundert mich das sehr - und bedeutet letztlich, dass wenn man denn davon ausgeht, dass du scharfe Messer hast, jedenfalls die Schnitthaltigkeit derselben absolut unterdurchschnittlich ist. Das geht sogar mit billigsten Messern besser.

Vielleicht solltest du dich wirklich mal mit dem Schärfen mit Steinen befassen oder die Messer zu einem (kompetenten!) Messerschleifer geben.
Ich würde fast wetten, dass es da zu einem echten "Aha-Erlebnis" kommen wird. ;)
 
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AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Ich halte vom Wetzen mit Staehlen nicht viel, da man hier die Schneidkante durch umbiegen schwaecht.
Ich denke es kommt da immer auf den Einsatzzweck an.

Der typische Verwender des Wetzstahls ist der Metzger. Der kann nicht alle paar Schnitzel nachschleifen, sondern greift zwischendurch zum Wetzstahl. Und wenn es nötig ist kommt ein richtiger Schliff dran. Was beim Zerlegeakkord im Schlachthof nach jeder Schicht sein dürfte.

Ich als Privatmann brauche auch keinen Wetzstahl. Wenn z.B. meine Buckelsklinge nicht mehr scharf genug ist kommt der Keramikstab zum Einsatz. Seit ich den habe haben Schleifsteine nur noch ganz selten ighren Einsatz.
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

@ Faltradl,

klar kommt es auf den Einsatzzweck an, der Berufsmetzger/Koch wird die Zeit für das dauernde Schärfen auf dem Stein nicht haben, aber statt dem üblichen Wetzstahl könnte man hier ja auch auf einen Keramikstab zurückgreifen :)

Ich halte gerne auf dem Sharpmaker scharf, aber manche Messer schärfe ich auch freihändig auf Banksteinen oder auf dem Lansky nach, wie es mir eben gerade beliebt ;) Unsere europ. Küchenmesser schärfe ich nur auf einem 1000er Japaner, weil ich das Gefühl habe diese Stahle bleiben hierbei länger scharf. Alles Geschmackssache. Mein CS Tuff Lite schärfe ich nur bis Lansky - Mittel (280 US Körnung); Das wird rattenscharf und sau bissig. Kommt alles auf die Technik an...

lG Olli
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Ist wirklich Ansichtssache bzw. hängt von den Prioritäten ab.

Ich habe das meiste durch: Polierstahl ohne Zug, Stahl mit feinem und mittelfeinem Zug, Ikea Keramikstab, Keramikstab von Schanz, Sieger Longlife und Sharpmaker. Saphir- und Diamantstäbe habe ich noch nicht probiert, werde ich wohl auch nicht mehr.

Um's kurz zu machen: Ich verwende zum Scharfhalten meistens den Sieger (...und Schwatvogel wird wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen :D ), bis auf die "Küchendragster", da nehme ich einen Dick-Stahl mit Feinzug.

Längere Antwort und zur Ursprungsfrage "wie oft...":

Polierstahl: Der ist nur für Messer, die schon SEHR scharf sind und SEHR scharf bleiben sollen. Den muss man dann auch oft verwenden, je nach Gebrauch mehrmals am Tag.

Mittelfeiner Zug: weniger oft, weniger scharf. Das ist der "Standard" Stahl. Hält ein Messer länger scharf bis hin zur Rasierschärfe, kann aber stumpfe Messer nicht wieder scharf machen. Je nach Gebrauch jeden Tag bis alle paar Tage zu verwenden.

Sieger: noch seltener zu verwenden, ich verwende ihn ca einmal pro Woche, kommt auch aufs Messer an. Im Unterschied zu den echten Stählen trägt er Material an der Schneide ab. Nicht so viel wie ein Sharpmaker, aber schon merkbar. Die Schneide bleibt bei scharfen Messern dadurch sehr lange scharf, ich würde mal sagen vergleichbar mit 1000er Japansteinen. Also nicht superscharf, aber Papier kann man ohne weiteres schneiden ohne zu reissen. Das reicht mir für die meisten Küchenmesser. Weiterer Vorteil: nicht allzu stumpfe Messer bekommt man auch wieder recht scharf. Dadurch, dass Material abgetragen wird, ist es beim Sieger aber wichtig, dass man freihändig den Winkel einigermassen halten kann. Zumindest wichtiger als bei echten Stählen, die da schon mal mehr verzeihen - siehe das Wetzstahl-Gefuchtel beim freundlichen Dönermann. So sollte man einen Stahl NICHT verwenden. ;)

Die Keramikstäbe liegen in den Eigenschaften irgendwo zwischen Stahl und Sieger. Sie nehmen Material ab, aber nicht so viel wie der Sieger, machen dafür eine etwas feinere Schneide. Meiner Meinung nach haben sie aber eher die Nachteile von beiden als deren Vorteile. Ich selbst verwende keinen Keramikstab mehr.

Zu den echten Stählen muss man auch noch sagen, dass sie hartverchromt sind und Pi mal Daumen 70 HRc haben. Solinger Messer sind damit problemlos scharf zu halten, je härter aber der Messrstahl wird, desto länger muss man über den Stahl ziehen. Nicht unbedingt öfter, aber länger. Und je länger man abziehen muss, v.a. wenn man keine Übung hat, desto größer die Gefahr, die Klinge nicht abzuziehen, sondern zu verrunden.

Und den Sharpmaker mag ich gar nicht. Da bin ich aber wohl der einzige im Forum. :D

Ich würde also sagen: Sehr hoher Anspruch an die Schärfe -> echten Stahl verwenden und oft benutzen, Messer zeitig mit Steinen nachschärfen
"haushaltsübliche" Schärfe ausreichend -> Keramik oder (meiner Meinung nach) Sieger, Benutzung weniger oft, Nachschärfen auch nicht so oft nötig
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

Wetzstahl nur für ein Messer, das ich für Tomaten benutze, da ist der Grat einfach unschlagbar, sonst nur belgischer Brocken.
Ich habe Kúchenmesser die ich seit 10 Jahre mit dem Belgischen Brocken schleife und auf Leder abziehe und bisher ist kein Abtrag mit blossem Auge erkennbar.

mfg
HeinMück
 
AW: Wetzstahl - wie oft verwenden? (abgespalten aus: Nach dem Schärfe[n]/Schleifen ..

@HeinMück: du machst es richtig!!!!!!! Juhu.....

Also Koch hat man ständig damit zu kämpfen dass die MEsser stumpf werden, ich als Schärfefanatiker habe lange Jahre nach der perfekten Methode gesucht.

Zuhause koche ich auch noch jeden tag, hierbei langt es vollkommen die Messer nach der benutzung über einen sehr feinen (meist Naturjapaner, jehnseits der 8000`er Körnung) zu schieben und mann hat keinen merklichen Abtrag am Messer (an der Klingenbreite).

In der Arbeit langt es bei den hochwertigen (handgeschiedeten) Messern einmal in der Woche über den Naniwa Chosera 5000 zu streichen.
Bei sagen wir mal Mittelsegment Messern (Global) braucht es diesen Abzug jeden Tag.
In der Woche koche ich ca. 320 Essen für Schüler (kein Convienience, alles frisch). Das entspricht in etwa einem halben Jahr nutzung zuhause wenn mann zweimal am Tag kocht für eine Person.
Am ende des Arbeitstages werden die Messer die mir zu "stumpf" erscheinen einfach nochmal abgezogen.

Aber was ist scharf????? Meine Messer in der Arbeit (selbst geschmiedet/Koorat/sehr gute JApaner) spalten Haare nach dem Abzug auf dem 5000`er.

Will ich mit einem Messer "weiches" GEmüse schneiden (Tomaten/Paprika) bekommt es einen anderen SChliff als ein MEsser das nur für Fleisch/Fisch verwendet wird.

Für weiches Gemüse:Ca. einmal im Monat 1000`er + ganz kurz auf einen sehr feinen STein (5000+ oder Belgischer Brocken, oder Naturjapaner) (der 1000`er nur wenn der Biss merklich nachlässt)
Für Fleisch/Fisch: Je nach Qualität der WB/Stahl täglich (Chroma) oder wöchentlich über einen 5000`er Chosera. (Ich habe MEsser die ich mir in meiner Lehrzeit gekauft habe und die haben maximal 2mm an Fleisch verloren........... In fast 15 Jahren. Das wären dann ca. 180000 Essen und die Messer könnte mann nach etwas polierarbeit noch als fast neuwertig verkaufen.
Ein Messer das spaßeshalber innerhalb von 5 Jahren an einen Profischleifer gegeben wurde sieht aus wie ein Ausbeiner war aber mal ein Kochmesser ( ca. 70% Stahlverlust)..........

Wetzstähle besaß ich viele, der einzige der noch ab und an benützt wird ist der Dick Polierzug, wobei ich denke dass Laien damit wenig anfangen können.

Und egal wie fein ein Keramik/Sinterrubin Wetzstab sein mag, auf Dauer wird er wenn er nicht sehr vorsichtig eingesetzt wird die Klinge versauen.

Grüße Wastl.
 
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