Wie groß muß ein Kochmesser sein?

Danke Karnstein,

das hast Du fein zusammengefaßt :super:. Werde mir mal 'ne Pappe schnippeln und dann sehen, ob ich bei 270 mm die Bordwand raushaue beim Schneiden. 240 - also Herder 23er-Größe - als Alternative. Beim Herder geht mir ja auch im wesentlichen das Gewicht auf den Senkel. Am Ende dieses threads bin ich voraussichtlich finanziell am Ende und muß in die IG Metall eintreten :haemisch: ...

Greetz R'n'R
 
du betrittst dabei gefährliches Terrain! :teuflisch
Wenn du der Faszination echter und kompromissloser Schneidfähigkeit erliegst, die Folder und Fixed niemals bringen können, weil du sie dann nur eingeschränkt nutzen könntest, kann des sehr schnell, sehr viel Geld kosten! :D
Auch aus einem recht banalen Grund. Mit Foldern und Fixed wird meinst nur herumgespielt, in der Küche aber kannst du deine Messer wirklich einsetzen, oft mehrere Stunden die Woche.
Auf so eine Benutzungsdauer bin ich bei manchem Folder oder Fixed über Jahre nicht gekommen! :D
Dazu kommt noch, das du dich bei der Klingenlänge austoben kannst ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen! :steirer:
Also sein vorsichtig, sonst erwischt dich eine Infektion die chronisch werden könnte und dann lesen wir dich viel häufiger bei den "Küchen-Leuten"

Günter, ich weiss, ich weiss :D was mich rettet ist, dass ich zu einer aussterbenden Spezies gehöre: ich koche nicht. Ich kann es nicht, es hat mich nie wirklich interessiert, und meine Frau ist die einzige die in der Küche die Messer schwingt (außer, ich probiere mal wieder eine meine Kraftsportler-Diäten aus, dann darf ich auch mal in ihrem Allerheiligsten werkeln. Aber wehe, ich mache was kaputt :eek:). Für sie zählt nur die nackte Alltagstauglichkeit. Nebenbei hat unsere Küche die Ausmaße einer Telefonzelle, so dass sich kaum Gelegenheit zum gemeinsamen Kochen ergibt. Meine Aufgabe ist es, die Kinder in Schach zu halten :D

Bisher hatte ich auch keinen wirklichen Hebel, ihr anständige Messer unterzujubeln. Auf ihre 1 €-Aldi-Damasttapeten liess sie nix kommen. Ab und zu durfte ich die mal schärfen (eine Sisyphus-Arbeit mit zweifelhaftem Ergebnis...), dann gings ja wieder einigermassen.

Richtig gehört, Vergangenheitsform. Denn heute morgen hatte sie ihr Aha-Erlebnis :haemisch: ich muss kurz ausholen, kurz OT, aber das war zu witzig:
Die sich ewig auflösenden Billig-Frühstücksmesser vom fliegenden Händler leid, hatte ich uns zu Weihnachten ein Pärchen feinster Buckelsklingen vom Jürgen machen lassen. Für die Ewigkeit, damit einfach Ruhe ist. SB1, poliertes G-10, ein Traum. Siehe Foto, ausführlichere Vorstellung folgt später. Ist ja auch ein Küchenmesser, irgendwie.

Buckels.jpg

Ersteindruck der Holden: Hm, ja, sehen schön aus. Der Blick dann, als sie heute morgen den ersten Schnitt mit der neuen Klinge durch ihr Brötchen geführt hat: Unbezahlbar! Ich hätte es wissen müssen und eine Kamera bereithalten sollen. Ihr ist buchstäblich das Wort im Hals stecken geblieben :D sie konnte den gerade begonnenen Satz nicht zuende bringen, so perplex war sie von der Leichtigkeit, mit der das Brötchen in zwei Hälften zerfiel. Das war der Moment in dem sie eingesehen hat, dass es ein Universum jenseits ihrer heißgeliebten Aldi-Damasttapeten gibt. Der Weg ist frei für vernünftige Küchenmesser. Manchmal kann es so einfach sein. Ein Schnitt sagt mehr als tausend Worte :D Jürgen, ich komme :glgl:
 
Danke Karnstein,

das hast Du fein zusammengefaßt :super:. Werde mir mal 'ne Pappe schnippeln und dann sehen, ob ich bei 270 mm die Bordwand raushaue beim Schneiden. 240 - also Herder 23er-Größe - als Alternative. Beim Herder geht mir ja auch im wesentlichen das Gewicht auf den Senkel. Am Ende dieses threads bin ich voraussichtlich finanziell am Ende und muß in die IG Metall eintreten :haemisch: ...

Greetz R'n'R

Die Idee mit der Pappe ist ne gute... ich hab übers 27er Ashi auch mal kurz nachgedacht (weil das 24er effektiv "nur" 23 lang ist, also kein großer Sprung zu meinen anderen Messern). Platz zum Schwingen wäre auf der Kochinsel in unserer Küche genug da, nur fehlt mir das passend große Brett und die Motivation dafür noch einmal Geld auf den Tresen zu legen. Das 24er Ashi ist aber sehr verlockend, auch wenn ich es realistisch betrachtet wohl hoffentlich nach ner Schanz-Kur meines Messerbestandes nicht zwingend brauche. Arbeite recht wenig im Wiegeschnitt und bei Zug und (vertikalem) Druck-Schnitt reicht bei den Mengen in unserem Haushalt nen 20-21er auch eigentlich aus.
 
@Karnstein

Angefangen hat es ja mit der Frage: „Wie groß muß ein Kochmesser sein?“ Die Antwort kam sofort: „Es kommt darauf an!“ Damit war die Roadhouse-Besatzung eigentlich zufrieden und alles war gut. Die Eigendynamik des threads nahm seinen Lauf. Interessante Einblicke und Meinungen eröffneten ein kleines Stahl-Feuerwerk und schon war es passiert.

Mittlerweile lautet der Tenor des threads eher: „Welche Kochmesser sollte man haben?“ oder noch besser: “Welche Kochmesser wären schön, daß man sie hätte?“
Also schön wäre schon, wenn man von allem etwas hätte - den Platz und die Knete vorausgesetzt. Bedarf hin oder her. Irgendeine Verwendung wird sich schon ergeben. Der Geschmack ändert sich dann sowieso, wie man dem thread entnehmen kann. Oder auch nicht. Wäre herauszufinden.

Unsereiner hat nun ja eigentlich mit seinem Kochmesserbestand genug. Drei weitere (kleine und ein mittleres) sind geordert. Der Reiz eines ernsthaft großen zugegebenermaßen mittlerweile aber erschreckenderweise ausreichend, um auch da noch tätig zu werden :p.

270 wären in unserem Fall wohl nur für die Feldküche tauglich - da, wo genug Platz ist. Da kochen wir aber zu selten. Also geht die Tendenz in Richtung 240er Ashi. Auch wenn 210 sicher reichen würden. Mit Shirogami-Klinge. Der superb simplen Schärfbarkeit und der Vergleichsmöglichkeit / Neugierde wegen. Es wird sich wohl nicht mehr verhindern lassen :D

LG R’n‘R
 
Servus,

„Welche Kochmesser sollte man haben?“ oder noch besser: “Welche Kochmesser wären schön, daß man sie hätte?“
Also schön wäre schon, wenn man von allem etwas hätte - den Platz und die Knete vorausgesetzt. Bedarf hin oder her. Irgendeine Verwendung wird sich schon ergeben.

wahre Worte werden hier gesprochen! Ginge es nur um die schnöde Funktion und darum möglichst wenig Kohle loszuwerden dann wären wir in einem Kochforum, aber nicht hier!

Im besten Fall ergänzen sich Kochmesser und kochen, muss aber nicht sein! Ich habe schon viel zu viele Kochmesser, aber immer noch nicht genug! :irre:

Und genau deshalb habe viele und sollten alle, alle Größen parat haben, irgendwann könnten sie ja gebraucht werden und falls nicht, dann argumentiere ich das immer mit gelungenen und erholsamen Nachtschlafstunden. :D

Ich hörte davon, das manche ihren Messerblock des Nächtens im "Moonlightmodus" ihrer Lampen bestrahlen um einen beglückenden Blick auf ihre Preziosen zu erhaschen, während das Alter den Schlaf unterbricht! :steirer:

Gruß, güNef
 
Moin güNef,

wahre und wohlklingende Prosa an einem zweiten Weihnachtstag. Ein Fest, an dem wir uns im Roadhouse - mit einer sehr schönen Ausnahme - selbst beschenkt haben. Indem wir vor-geschwelgt haben im Freudentaumel ob der Messerchen, die wir bestellt haben und die in nächster Zeit hier eintreffen werden. Wir sehnen den Vergleich herbei zwischen Sirou Kamo Santoku 135 und Schanz Santoku Little Filet 110. Vermutlich unser neues Dream-Team :chuncky:. Ende Januar erst wird das verschlankte 185er SB1-Gyuto von Jürgen eintreffen.

In der Zwischenzeit werden wir uns mal um ein optimiertes Brett kümmern. Der Roadhouse-Tresen gestattet flexible Lösungen. Auf einer verfügbaren Gesamt-Arbeits-Fläche von 115 x 55 cm werden wir durch Verschieben oder Wegstellen ausreichend Platz bereitstellen und ein feines Holzbrett von etwa 40 x 60 - wir denken der guten Erfahrung wegen wieder an Eukalyptus - besorgen.

Dann mal los und Ende Januar das 185er gegen das 230er Herder 1922 anschneiden lassen. Unter Zuhilfenahme dieser Erfahrungswerte dann die Entscheidung bezüglich "Großem", dabei vor allem aber leichtem Kochmesser treffen. 240er oder 270er. Vermutlich Ashi Shirogami. Shirogami des Shirogami wegen :eek:. Die Wa-Version. Mit schwarzem Ebenholzgriff und Sahnezwinge à la güNef.

Beleuchtungsmäßig sind wir gut ausgestattet. Der Einsatz unserer HDS, wenn erforderlich auch der 1000 Lumen Surefire, gestattet direkten nächtlichen Genuß durch Einsichtnahme der Küchenmesserpracht in altersbedingten Schlafpausen. Schlafstätte und Küchentresen liegen nur knappe zwei Meter auseinander ;).

Allen Freunden kleiner Kochmesser sei gesagt: "Wir sind nach wie vor auf Eurer Seite :)!" Es ist nur Neugierde - gepaart mit leichtem Messerwahn, was hier gerade stattfindet, keine Notwendigkeit. Seid allerdings gewarnt. Stellt nicht so blöde Fragen :apple:

LG aus sunny Monte Gordo

Johnny & Rock'n'Roll
 
Moin,

oha, das schwenkt ja tatsächlich langsam in die Richtung um "welche Kochmesser sollte man haben?..."
Ob das so gut ist, sonst hat das hier Potenzial zum 100seitigen Monsterthread auszuarten :D

Ich für mich persönlich behaupte auch, dass ich momentan zu viele Kochmesser habe (praktisch gesehen). Das ergibt sich einfach daraus, wenn man öfter mal neue Messer kauft, dann Bessere/Schönere/... entdeckt und diese dann kauft. Die Alten (wenn sie nicht gerade emotionalen Wert haben) geraten dann oft in Vergessenheit oder können wenigstens den (in meinem Fall) vom dekorativem Messerblock im wohlverdienten Ruhestand den aktuellen Arbeitstieren beim werkeln zusehen ;)

Momentan bin ich grad dabei meine Sammlung bzw. mein Sortiment etwas umzubauen, etwas zu optimieren. Momentan habe ich viele "20-25cm-Allround-Kochmesser". Das Segment ist für mich tatsächlich inzwischen gedeckt, zumal ich dort mein persönliches Optimum (bzw. mein "Traumduo") schon gefunden habe. Aber da ich es nicht lassen kann, kommen jetzt verstärkt die "Spezialmesser"... Nakiri...Deba... 210 Petty zum Parieren... ein neuer "Grobian"... usw. Finde es einfach spannend auch mal andere Messerformen auszuprobieren und herauszufinden, welche einem liegen (bei mir z.B. Honesuki, Deba) und welche eher nicht (Usuba..) :)

Gruß, Gabriel
 
Ich halte das ähnlich, obwohl meine Sammlung wesentlich beschränkter ist wie deine. Aber als primärer Pragmatiker und Antisammler (was ich nicht brauchen kann ist Ballast) habe ich mich-bisher-auch davor gescheut, mein Geld zu Testzwecken auszugeben um vieleicht eine minimale Annäherung an das Optimum zu erreichen.
Naja, irgendwie habe ich jetzt, dem Forum sei Dank, trotzdem etliche Messer hier liegen die ich nie nutze...
Als mittlerweile statisch und unaustauschbar stehen jetzt lediglich das 185er ausgedünnte Schanz-Gyuto mit Mooreiche ( surialistische Performance und das Profil anscheinend direkt für mich entworfen) und das 1922 Herder Office,ausgedünnt und im Profil geschmälert. Der Rest ist noch nicht in Stein gemeißelt, d.h. hier und da kommt nochmal ein Päckchen.
@ Rock'n Roll: In einer von "meinen" Küchen habe ich mir eine Schublade unters Brett gesetzt. Die Höhe passt mir zum einen besser zum arbeiten und der schnell zu erreichende Stauraum bringt es bei wenig Platz voll.
 
Servus,

das 1922 Herder Office,ausgedünnt und im Profil geschmälert.

holla, holla, was muss ich da lesen, ein 1922 Herder Office ausgedünnt??? :staun: Wo? Was? Wie? Am Klingenrücken? Und im Profil geschmälert???

HERRLICH! :D :steirer:

Ich bitte um Details in Wort und Bild!

Edit:

@Kiam

Um der Aufforderung der Moderation Rechnung zu tragen, bitte ich dich, deine Antwort, so ich eine bekommen sollte ;) , hier zu geben:

"Kochmesser ausdünnen lassen - lohnt sich das?"

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Eindruck, dass der Thementitel nicht mehr ausreichend berücksichtigt wird, bevor zur Tastatur gegriffen wird.
Wenn ihr über Themenfremdes sprechen wollt, könnt ihr das jederzeit ==> in einem passenden Thema.
Unpassende Beiträge werde ich ab sofort löschen.
 
@Kiam

Was Klingengröße angeht, habe ich heute den üblichen Salat mal für zwei Personen zusammengeschnitten. Mit dem Herder 1922 Office (will sehen :glgl: ) und dem Kleinen Gyuto von Jürgen - meinen derzeitigen Lieblingen. 10 und 15 cm Klingenlänge reichen auch dafür gut aus. Bei akzeptablem Zeiteinsatz ...

Was Dein 185er angeht, werde ich Ende Januar ja in den Genuß desselben verschlankten Schneidomaten kommen und gern berichten. Meine Vermutung war und ist, daß damit auch das Roadhouse-Idealformat erreicht ist und unser Top-Duo dann dem Deinigen gleichen wird. Mal sehen.

Über Schubladenbretter sinnierend :eek: ...

Johnny & Rock'n'Roll
 
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