wie scharf kann eine Sense sein?

jardinier

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hallo miteinander
Nachdem ich schon länger interessiert hier im Forum mitgelesen habe, bringt mich nun ein konkretes Problem dazu, mich endlich registrieren zu lassen.
Ich bin Gärtner von Beruf und sollte heute einen arg vernachlässigten Rasen mähen, allerdings war das Gras so hoch, dass mein Rasenmäher das beim besten Willen nicht mehr schaffen konnte.
Die einzige Möglichkeit sah ich also darin, mir nun endlich mal eine Sense anzuschaffen um damit der Grasmassen Herr zu werden. Das Ergebnis war allerdings enttäuschend. Bis auf wenige Halme entzog sich der vermaledeite Rasen meiner Mähversuche.:( Das mag einerseits an meinen, aus der Kindheit stammenden Mähkenntnissen liegen, aber auch mit der "mähfertigen" (lt. Aufkleber) Sense zusammenhängen.
Meine Frage ist also, wie scharf muss eine Sense sein? So scharf, wie landläufig eben Schärfe verstanden wird, oder "richtig scharf" wie es hier im Forum üblich ist?
Da ich mal davon ausgehe, dass die Antworten eher in Richtung "richtig scharf" gehen werden, wäre ich auch dankbar für Tips welchen Stein ich benutzen soll.....ans Dengeln wage ich mich noch nicht heran.
 
Moin,

hast Du vorher schon mal mit einer richtigen Sense gemäht?
Das meiste am Mähen ist die richtige Technik, da die Sense einen ziehenden Schnitt verlangt.
Du mähst mit einem Schwung nur ca. 10 - 15cm nach vorne und ca. 1m in der Breite.
Nach dem Dengeln wird die Sense mit einem sehr rauen Wetzstein abgezogen, der eine recht feine Schneide, aber eben auch eine schöne Zahnung hinterlässt, mit der man dann das Gras mähen kann.

Ich greife für derartige Zwecke allerdings inzwischen lieber zum Freischneider :D

Willi
 
Hi,

mir ging es ähnlich wie Dir mit einer kürzlich gekauften Sense (mit der gleichen Aufschrift wie Deine).
Einfaches abziehen mit dem Sensenschleifstein brachte kaum Schärfe zustande.
Also habe ich mich hingesetzt und das Blatt ähnlich einem Messer bis zum aufwerfen eines Grates von beiden Seiten mit einem sehr flachen Winkel geschärft (mit einem recht groben Sensenstein).

Das mag u. U. nicht richtig sein aber ich konnte einen Grashalm an der Schneide vorbeiziehen und er wurde sauber zerschnitten...

Danach machte auch das Sensen Spass (kaum Kraftaufwand).

Grüße,

Christoph
 
hi @ Willi und Cristoph
Meine Mähtechnik ist sicherlich nur rudimentär..wie gesagt aus meiner Kindheit stammend, und das Schärfen hat immer mein Opa übernommen.
Der Tip, nur ca. 15 Zentimeter mitzunehmen ist ganz hilfreich denke ich...ich wollte vielleicht den halben Rasen mit nur einem Sichelschwung mitnehmen.
Der Tip mit dem Freischneider ist auch gut, allerdings habe ich selten solche Situationen und wollte mir nicht ein Gerät kaufen, das ich nur alle Jubeljahre mal brauche.
Ich habe so einen Sensenwetzstein mit einer groben und einer feineren Seite mitgekauft und dachte mir, dass ich bei der "mähfertigen" Sense gleich mit der feinen Hälfte beginnen könnte...?

Gruss
 
Moin,

wenn das Teil natürlich wirklich stumpf ist, dass Du die Schneide ohne Verletzungsgefahr anfassen kannst, nützt auch die beste Technik nix.
Wie fein Du die Schneide nun genau schärfen musst, kann ich Dir auch nicht sagen.
Ich denke aber, dass ein zu glatter Schliff eher kontraproduktiv ist, da dann die feine Sägezahnung fehlt.
Unsere Sensenstreicher sehen so aus:
http://www.freund-victoria.de/einzelansicht.php?id=269&name=Sensenstreicher
Im Grunde ist es ein flaches Stück Holz, das in Beton gesteckt wurde.
Das Teil ist wirklich sehr rau.

Willi
 
hi willi
ich hatte genau diese Wahl...zwischen einem herkömmlichen Wetzstein in der bekannten Keilform und dem, was du mir zeigst. Beide sollten 4.95 euro kosten und ich habe mich für die herkömmliche Keilform entschieden.
Gibt es einen gravierenden Unterschied, oder liegt es einfach an der grösseren Fläche, bzw. Länge der beiden Steine?

Gruss Elmar
 
mir kam es so vor, das die carbonorundum steine laenger halten, die anderen sind aber laenger und damit was sicher. ich hab mir beim sense machen mal mit der sense das gelenk bis zur kapsel aufgeschintten, hab erst garnix gemerkt, dann wurde es feucht. seitdem lieber laenger.
 
Moin,

wie Teach schon schreibt, haben Sensenstreicher mit Griff einfach haptische Vorteile ;)
Ich wüsste auch gar nicht, wie ich mit so einem Keil eine Sense schärfen sollte.
Ich stelle die Sense auf meiner linken Körperseite mit dem Griff auf den Boden, sodass die Sense ca. in Schulterhöhe ist und die Spitze schräg nach vorne von mir wegzeigt.
Die linke Hand hält den Sensenbaum.
Der Streicher ist in der rechten Hand.
Nun streiche ich mit dem Streicher jeweils einmal auf dieser, dann auf der anderen Seite der Sense von hinten nach vorne.
Dies wird dann zig mal wiederholt, bis die Sense scharf ist.
Wenn mans drauf hat, gehts sehr schnell und klingt auch eigentümlich gut :)
Wie man dies mit dem Keil machen soll, ohne sich Gliedmaßen zu amputieren, weiß ich wirklich nicht.

Willi
 
also wenn ich Alles bisher richtig verstanden haben sollte, dann kann man einer Sense ruhig mal etwas rauher zuleibe rücken und muss nicht die Massstäbe anlegen, die man bei Messern hat. Eine feine Säge zu fabrizieren hat also doch gewisse Vorteile?
gruss

@willi
du beschreibst das genau so, wie ich das von meinem Opa her kenne und ich habe auch noch den Klang im Ohr...super...
Ich glaube, dass ich diese andere Schleifhilfe kaufen sollte. Die Verkäuferin riet mir zwar dazu, aber meine innere Konservativität war in diesem Falle vielleicht doch fehl am Platze.
Grüsse Elmar
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie man dies mit dem Keil machen soll, ohne sich Gliedmaßen zu amputieren, weiß ich wirklich nicht.

Willi

Ähhhhm, na genau so, wie mit dem "Streicher", und ohne sich zu schneiden:hehe:
Zumindest mache ich das immer so. Hatte da noch nie ein Problem mit den Steinen und trage auch immer einen beim Mähen am Gürtel. Ganz klassisch in einem Kuhhorn mit ein wenig Wasser.

Die Aufschrift "mähfertig" bedeutet übrigens nicht, dass die Sensenklinge scharf ist, sondern, dass das Blatt gedengelt ist. Das Dengeln soll ja nicht nur die unvermeidlichen Beulen in der Klinge glätten, sondern auch den Stahl verdichten.Ist wohl so eine Art des "Kaltschmiedens". Hat mir zumindest unser Nachbar (83 Jahre alt und ein Künstler mit der Sense) erklärt. Sein Vater war der Dorfschmied und hat früher (also schon gaaaaanz lange her, Kino nur schwarz/weiß und mit Klavierbegleitung) die Sensenblätter entweder "nur" geschmiedet oder halt "mähfertig" ausgeliefert.
 
ich kenne mich nicht so genau aus, und weiss auch nicht, was ein Streicher ist....
ich ging bisher einfach mal in meiner naivität davon aus, dass ich mit einer frisch gedengelten sense und einem wetzstein und einiger erfahrung im schärfen von messern mit so etwas wie sensenschärfen zurechtkäme. das war wohl ein irrtum und ich bitte um einfache und praktische vorschläge, gerne auch wenn es um die mähtechnik geht.
 
Sense schärfen

....ich ....weiss auch nicht, was ein Streicher ist....ich ging bisher einfach mal in meiner Naivität davon aus, dass ich mit einer frisch gedengelten Sense und einem Wetzstein und einiger Erfahrung im Schärfen von Messern mit so etwas wie Sensenschärfen zurechtkäme. das war wohl ein Irrtum und ich bitte um einfache und praktische Vorschläge, gerne auch, wenn es um die Mähtechnik geht.
Das Gesagte ist eigentlich schon genug zum Thema Sense wetzen. Ein Streicher ist diese Holzlatte, die beidseitig abrasives Material hat, und mit der man mehr Abstand zur Schneide hat. Die Körnung dieses Materials finde ich aber recht grob; mir macht eine Schneide mehr Freude, die etwas feiner ist.

Das Dengeln ist das Geheimnis der feinen, sehr scharfen Schneide. Das muss man lernen, und die Bezeichnung "mähfertig" ist insofern unzutreffend, als dass herstellerseitig nur die Dellen beseitigt werden. Die Schneide ist meist nicht gedengelt. Beim Dengeln wird der Stahl nicht "verdichtet" (ein Märchen aus alten Zeiten...), sondern es gibt eine Kaltverfestigung. Vor allem wird der Schneidenbereich dünner und lässt sich dadurch leichter schärfen.

Zum Dengeln benötigt man einen Dengelhammer und einen kleinen Amboss mit ordenlich gehärteter Bahn. Mit der speziell geformten Finne wird der Schneidenbereich etwa 4-5 mm hoch mit schnellen, dicht gesetzten Schlägen bearbeitet. Das hört sich einfach an, aber man kann dabei auch "Wellen" einarbeiten oder sogar Risse in der Schneide provozieren.
Die Sensenblätter werden extra etwas höher angelassen, damit sie nicht glashart werden und diese Behandlung vertragen.

Eine gepflegte Sense, eine gute Mähtechnik und schönes langes Gras (gern auch noch etwas feucht) sind ein permanenter Quell der Freude und gute Voraussetzungen für einen ordentlichen Muskelkater....

Viel Spaß!

Gruß

sanjuro
 
wenn mein grossvater diese anleitung gelesen hätte,dann wäre die wiese auf ewig ungemäht geblieben.
was bitte ist "abrasiv"?...ich weiss ich bin ein neuling..
und eine finne?....das las ich schon mal, aber ich habe keine ahnung, was das sein soll.
bitte geht einfach mal davon aus, dass ich jemand bin, der diese fachausdrücke einfach noch nicht kennt und dankbar für verständliche erklärungen ist.
vielen dank
elmar
 
Ich arbeite recht gerne und einigermaßen regelmäßig mit der Sense, wenn ich mich auch sicher nicht mit den alten Bergbauern vergleichen kann, die in ungünstigem Gelände kurze Gräser und Kräuter mähen.
Über das Mähen mit der Sense hatten wir hier auch schon einen thread, bei dem einige Fragen schon erörtert wurden.
Da sich eine Sense in vielem von einem Messer unterscheidet, will ich hier das für mich wesentliche noch mal darstellen:
Das Schnittgut für den Einsatz der Sense ist heute meist zu hoch gewachsener Rasen oder Gras mit Unkraut vermischt. Zum Getreideschnitt wird sie bei uns wohl kaum noch eingesetzt. Die jetzt noch im Gebrauch befindlichen Sensen sind relativ kurz- ca 60 cm- und sehr leicht, was wegen des leichten Schnitts auch Sinn macht. Früher gab es für den Einsatz in rauhem Gelände mit verholzten Kräutern und kleinen Baumtrieben wahre Monster, bei denen man nachvollziehen konnte, daß sie, nachdem man sie gerade gerichtet hatte, schreckliche Waffen waren.
Das Schnittgut, mit dem Sensen regelmäßig fertig werden müssen, sollte man nicht unterschätzen. Gräser enthalten in den Stengeln und auch in den Blätter jede Menge Kieselsäure, die stark verschleißend wirkt. Die Schneide muß also eine beachtliche Verschleißfestigkeit haben. Andererseits sind die Gräser und Kräuter leicht und biegen sich um, sodaß sie nur mit wirklich scharfer Schneide geschnitten werden können. Weiterhin besteht die Gefahr, daß der ungeübte Mäher in den Boden haut oder auch der geübte an einem Stein oder Holzknorren hängen bleibt. Eine nach Art eines Messers hoch gehärtete dünne Schneide würde das nicht aushalten.
Dieses Bündel an Problemen wird wie folgt gelöst: Man verwendet einen
bei guter Verschleißfestigkeit optimal zähen Stahl- meist reinen C-stahl mit ca 0,8 % C, gegebenenfalls für die Feinkörnigkeit mit einem Spritzerchen Vanadium. Um die Zähigkeit zu garantieren, wird die Sense
hoch angelassen, meist bis in die grau-grüne Farbe.
In diesem Zustand wäre die Schneide nun nicht ausreichend verschleißfest und schnitthaltig. Sie wird deshalb durch Dengeln ausgedünnt und durch die dabei bewirkte Kaltverformung wieder härter. Das Dengeln ist nach meiner Erfahrung der entscheidende Schritt, eine Sense mähfertig zu machen- bei ungeschickter Ausführung kann man sie damit auch ganz schnell ruinieren. Deshalb dazu eine kurze Anleitung:
Die Sense wird am besten auf einem speziellen kleinen Dengelamboß mit einem entsprechenden Hammer mit Doppelfinne bearbeitet. Dabei ist es ganz wichtig, daß die Schneide nach vorne ausgezogen wird, das Sensenblatt also breiter und eben nicht in der Schneide länger wird. Falsches Dengeln führt zu einer welligen und letztlich unbrauchbaren Schneide. Beim Dengeln ist es durchaus vorteilhaft, wenn die Schneide nicht absolut gerade und glatt ist, sondern gewissermaßen kleine Zähnchen hat.
An der gut gedengelten Sense braucht man nicht viel zu wetzen. Ein Durchgang mit dem Sensenwetzstein genügt. Da gibt es auch verschiedene Sorten- die üblichen groben Siliziumkarbidsteine sind gut geeignet. Für das Wetzen gibt es auch wieder verschiedene Vorgehensweisen. Für mich hat sich bewährt, die Sense links vor dem Körper zu halten, den unteren Sensengriff mit dem Fuß auf dem Boden zu fixieren und das Sensenblatt mit der linken Hand an der Spitze zu halten. Die rechte Hand führt den Wetzstein vom Ansatz der Sense bis zur Spitze sich vorarbeitend in spitzem Winkel. Das sieht gefährlicher aus, als es ist. Dabei habe ich mich noch nie geschnitten. Wer besonders ängstlich ist, kann den Wetzstein in einen Holzgriff einlassen und so den Abstand der Finger zur Schneide vergrößern.
Wenn man es beherrscht, ist die Arbeit mit der Sense nicht sehr anstrengend. Ich rede natürlich jetzt nicht von Zeiten, wo man von morgens früh bis in die Nacht bei glühender Hitze ganze felder mähen mußte. Das führt mich noch zu einem Tip: Morgens, wenn das Gras noch feucht und schwer ist, geht es mit Abstand am besten.
MfG. U, Gerfin
 
Ich kann Gerfin nur bestätigen: Eine Sense (und genauso eine Sichel) muß vor allen Dingen ordentlich gedengelt sein. Das dengeln ist heute eine Kunst - früher war es selbstverständlich, jeder Bauer hat seine Sensen/Sicheln selbst gedengelt, bzw. einen Knecht auf dem Hof gehabt der das erledigte. Mit dem Sensenstein wurde eigentlich nur auf dem Feld "nachgeschliffen", da die Schneide - aufgrund ihrer besonderen "dünne" -recht schnell an schärfe verliert. Das variiert aber erheblich bei unterschiedlichem Mähgut - reines Gras oder Klee lassen sich dabei noch recht gut mähen, sobald aber Krautige bestandteile wie Disteln oder ähnliches dabei sind, muß in relativ kurzen abständen nachgeschärft werden. Mein Opa hatte für solche Fälle meist 2 Sensen dabei - eine für den Feinschnitt und eine weniger fein gedengelte für die härtere Gangart.
 
Hallo Jardinier,

ich weiß jetzt zwar nicht, wo du deine Sense gekauft hast, sollte es aber eine aus dem Baumarkt sein, ist sie mit ziemlicher Sicherheit nicht besonders brauchbar. Ich hatte mal das Vergnügen mit einer in Handarbeit hergestellten Sense zu arbeiten und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Allerdings sind solche Teile nicht ganz billig. Ich habe den genauen Preis jetzt nicht mehr im Kopf, aber ich glaube es wahren damals sowas um die 300 DM. Wenn du aber beruflich öfters mal mit der Sense arbeiten musst, würde ich auf jeden Fall nach so einer Sense ausschau halten. Ich habe zuhause noch irgentwo die Karte eines Landmaschinenvertriebes aus Brandenburg oder Meckpom, der solche Sensen vertreibt (bzw. vertrieben hat, die Info ist ca. 4 Jahre alt), wenn du interesse hast, kann ich dir die Daten zumailen.

Tschüss
Tobias
 
...
wenn man das Gewerk erst erlernen muss um 100 Quadratmeter Rasen zu häckseln, ist das ein mühseliges Unterfangen.
...bis ca. 60 cm hohes Gras umzulegen und habe festgestellt, daß mein Elektrorasenmäher das, mit scharfem Messer und ohne Fangkorb, in drei Durchläufen mit unterschiedlicher Schnitthöhe, recht gut erledigt :super:

Naja, das mit dem E-Mäher würde ich gern bezweifeln, es sei denn, dass Dein Rasen wirklich nur aus Rasen ohne Kräuter verwildert ist :)
Aus Renovierungsgründen konnte ich einmal den Rasen nicht zeitgerecht mähen und hatte auch ca. 60 - 70cm auf etwa 1000qm stehen...
Motorsense/Freischneider besorgt, und das war verdammt anstrengend, zum Glück hatte mein alter Nachbar mir zur normalen Sense geraten, und mir Arbeits-/Haltungstips gegeben.
Wenn man dann die ersten "Geheimnisse" des Sensens erkannt hat, geht das oft flotter von der hand, als mit Motorsense, man bedenke nur den wesentlich größeren Wirkungskreis der Sense, die Kraft und Geduld dafür kommt von selbst.

Das geht einigermaßen zügig, wenn man gewisse Dinge beachtet:
- Entweder einen Sensenbaum aus Metall oder aus Holz verwenden, das kann einem die Arbeit ggf. erleichtern, auch die Konstruktion des Sensenbaum ist nicht ganz unwichtig für die Bequemlichkeit und Geschwindigkeit beim Sensen
- Sensen, wenn das Gras noch halbwegs nass ist, dann fällt es schneller, anstatt sich beim Zug mitzubiegen und umzulegen
- Arbeitsrichtung, je nach Arbeitshand von links nach rechts oder umgekehrt, damit man sich mit dem geschnittenen Gras nicht für den nächsten Zug/Schnitt den Arbeitsweg "zusetzt"
- nach Möglichkeit keine harten Stengel, Erdhaufen oder Strücher "mitnehmen" - sollte man vorher kontrollieren
- den Rest, die Feinheiten wird man erkennen
- vor dem Sensen dengeln, zwischendurch mit dem Streicher "auffrischen", zur Not tuts auch der böse Schnellschärfer mit den HM-Plättchen.

Diese Streicher werden von nicht allzu vielen Herstellern gemacht, "Strania" ist einer der Bekanntesten Hersteller, ist ein sehr grober Stein, meist auf rot gestrichenen Buchenholzstücken. Dengelambosse und die zugehörigen Hämmer kann man oft auf Flohmärkten finden, aber die sind nicht gerade günstig oder sogar billig, egal wie alt sie sind.
Man erkennt sie am vierkantigen Stiel mit zwei in Stielmitte angeschweißten Augen oder einem Querstift, der rehteckige Kopf ist etwa Faustgroß, bzw. so groß wie ein 1kg Fäustel.
Sie wurden früher einfach bis zum Querriegel in den Boden gesteckt, und der Dengler/Vorarbeiter hat auf dem Boden sitzend nachgedengelt, darum sind sie auch nicht besonders groß, weil sie auf dem Land immer mitgeführt wurden.

Gruß Andreas
 
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Hallo Elmar,

Wie scharf eine Sense sein kann?

So scharf, dass der größte Teil der Menschheit vor dem Sensenmann Angst hat.

Mach´ Dir aber nichts vor, selbst wenn Du alle Sensenkriterien beherrschst, hast Du beim mähen von welkem, überlangem und instabilem Rasengras nie Freude.

Eine alte Bauernregel hier in unserem Raum war, dass die Wiese (für Grünfutter oder Heuernte) gemäht sein musste, bevor die Sonne aufgegangen war.
Und wie wird es in der Regel bei uns Spezialgärtner gehandhabt? Gleich nach Feierabend schnell noch und wenn das Gras mühe die Flügel hängt und sich wie Pattex ums Sensenblatt wickelt. Grundsätzlich ist Rasengras nicht das richtige Schnittgut für die Sensenmahd, doch als Notbehelf immer mal für eine Übung gut - und anschließend noch mit dem Rasenmäher darüber und fertig.

Übrigens. Der günstige feinkörnige Carborundum-Stein ist immer noch zu den zweckmäßigsten Schärfmitteln zu zählen. Und ziehe ihn immer zur Sensenspitze hin herunter.

Viel Spass dabei und Vooorsicht!

Servus - Reinhold.
 
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Wenn mein Großvater diese Anleitung gelesen hätte, dann wäre die Wiese auf ewig ungemäht geblieben.

Was bitte ist "abrasiv"?...ich weiß, ich bin ein Neuling.
und eine Finne?....
Wieso das; konnte Dein Großvater nur sehr langsam lesen?

Fremdworte wie "abrasiv" kann man leicht in einem Fremdwörterlexikon nachlesen; das Wort bedeutet "schleifend/ Material abtragend".

Eine Finne ist in diesem Zusammenhang die dünne, schmale, rückwärtige Seite eines Hammerkopfes. Dengelhämmer sind spezielle Werkzeuge, die zwei Finnen haben, also keine Bahn (Schlagfläche) wie von "normalen" Hämmern gewohnt. Die Form der Hammerköpfe ähnelt - von der Seite gesehen - ein wenig einem Zweispitz (ein Hut, wie ihn Napoleon trug).

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausdrücken können.

Gruß

sanjuro
 
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