wie wichtig ist symmetrie?

jfive

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da ich mittlerweile versuche, meine klingen freihand zu schleifen, wollte ich mal fragen, wie wichtig die symmetrie und gleichmäßigkeit der klinge ist. natürlich versuche ich die bestmögliche symmetrie zu erzielen, jedoch fällt es mir nicht leicht, immer genau den gleichen materialabtrag zu erreichen. mach ich mir zu viele gedanken und was sind eure erfahrungen?
 
Wie wichtig ist dir die Symmetrie?
Da ich meine Klingen feile, und noch nicht so viel Übung habe, ist es mir relativ egal, wenn die Klinge etwas asymmetrisch ist. Im ersten Moment ärgert es mich zwar, das vergeht mit der Zeit aber meistens. Welchen Anspruch hast du?
In wie weit sich aber eine Asymmetrie auf einen Härteverzug auswirkt kann ich nicht sagen da ich nicht selbst härte.

Schönen Abend noch!
Ciao, Basti
 
Zuletzt bearbeitet:
mir gehts jetzt mal nich um die ästhetik, sondern um evtl. einschränkungen in der funktion. wenn es mir von der optik nicht gefällt, dann ist das die eine sache...aber ich frage mich, ob kleine unebenheiten mein messer vom gebrauchstwert schlechter machen, als z.b. industriell gefertigte messer. bringt schon eine geringe "unsymmetrie" nachteile mit sich? der kerngedanke hinter meinen überlegungen ist einfach der, ob meine messer mit den professionellen mithalten können, trotz der gegebenen unsymmetrie...daher dieser etwas seltsam anmutende thread :D
 
Mir persönlich ist Symmetrie wichtig.

Aber nicht in dem Maß, dass ich eine Klinge die nicht völlig symmetrisch ist wegschmeiße. Auf die Funktion wirkt sich eine Abweichung meiner Erfahrung nach sowieso nicht aus, solange sie unter 1 mm liegt. Normalerweise kann man diese Toleranz auch Freihand einhalten, solange man regelmäßig kontrolliert, wie viel Material schon runter ist. Also keine Panik.

Die letzten paar tausend Jahre gings auch ohne CNC-Automaten und die Menschheit hat trotzdem überlebt.:D

Davon abgesehen, die Zauberworte heißen Geduld und Übung. Einfach weiterwerkeln und nichts überstürzen, dann wirds mit der Zeit immer besser.
 
Hi,

wie bereits gesagt, wenn die Abweichung nicht zu groß ist dann wird das Arbeiten mit dem Messer nicht eingeschränkt. Wirds zuviel dann kanns sein das die Schnitte nicht mehr gerade werden :steirer:

Problematisch kann es aber beim Härten werden! Da können verdrehte und oder leicht bis stark verbogene Klingen vorkommen. Es spielen aber viele Faktoren mit, daher kann man es immer schwer "vorhersehen".

Wenn man in solchen Fällen auf Nummer sicher gehen will dann einfach die Klinge vor dem Härten nochmals Spannungsarm-Glühen (lassen).
Aber auch das machts nur ein bisschen besser, Verzug kann immer vorkommen.

Gruß

Simon
 
Hi,
...
Wenn man in solchen Fällen auf Nummer sicher gehen will dann einfach die Klinge vor dem Härten nochmals Spannungsarm-Glühen (lassen).
Das sollte man schon machen, bevor man den Rohling in Angriff nimmt, wenn da Verzug beim Bearbeiten "erzeugt" werden sollte, wird dieser Verzug beim Härten mitgehärtet und fixiert - kann ich mittlerweile ein Lied von singen...
Also den Rohstahl bereits unbearbeitet entspannend glühen - Hinweise für drohenden Verzug sind:
- Walzhaut
- Scherenschnitt
- Walzhaut + Sägeschnitt
- Geschliffen/Blank + Scherenschnitt
- Fehler beim Härten nicht vorhersehbar
Scherenschnitt ist am Schnitt-/Bruchgrat erkennbar, und daran, dass der Rohstreifen meist schon leicht verbogen ist, lässt sich rein mechanisch kaum korrigieren.

Bei Präziflach (feingefräst/geschliffen) kommt das kaum vor, weil die verspannten Oberflächen bereits mechanisch entfernt worden sind, Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, ist mir auch schon an einem plangefrästen Rohling passiert - man sieht es dem fertigen Rohling nicht unbedingt an, ob er krummgerade wird...
edit:
Meine letzten Rohlinge (alle asymmetrisch) sind nicht an der Klinge, sondern am Erl verzogen, dort, wo nur gebohrt wurde... :rolleyes:

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, das mit der (A-)Symmetrie von Klingenschliffen ist so ne Sache. Da gibts schliesslich nicht nur die ungewollte Asymmetrie bei nicht so ganz perfektem Schliff (auf den Du Dich beziehst), sondern sowas gibts schliesslich auch absichtlich. Bestes Beispiel ist der einseitige (Meissel-)Schliff, und verschiedene Schliffe mit unterschiedlichen Schliffwinkeln und Schneidfasenhoehen an beiden Klingenseiten. Und man weiss doch recht genau, wie sich diese verschiedenen Schliffe in verschiedenen Schneidaufgaben bewaehren - Schnitt in Vollmaterial läuft nun mal mit einer symmetrischen Klinge am geradesten, waehrend dort eine asymmetrische Klinge im Material verlaeuft; im Gegenzug haben asymmetrische Schliffe ihre Meriten in anderen Bereichen wie flache Schnitte an Materialkanten (z.B. Hobeln oder auch Filetieren, zumal ihnen oft eine gesteigerte Robustheit (meines Erachtens meist fälschlicherweise) nachgesagt wird.

Fazit: Solange es wenigstens halbwegs gleichmäßig gemacht ist, ist eine Asymmetrie für universelle Schneidanwendung leistungsmäßig meist nicht von Nachteil - speziell wenn einem eine 95%ige Schärfe ausreicht; erst bei gewünschter Anpassung auf bestimmte spezialisierte Schneidaufgaben wird gesteigerte Präzision notwendig, um höchste Schneidleistung (gewünschte angepasste Kombination aus Standfestigkeit und Schärfe) zu erzielen.

-ZiLi-
 
Ist jetzt die Symetrie in der Primärschräge, oder die in der Schneidfase (Sekundärschräge) gemeint???

Denke mal, dass es zur Beantwortung der Frage relevant sein dürfte, auf was sich das nun bezieht...
 
wie oben geschrieben geht es hier um die klinge als ganzes und nicht um die schneidphase...ich nutze für die schneidphase ein lansky-system und da asymmetrie hinzubekommen ist bestimmt nich einfach :D
 
ok, nachdem das geklärt ist (welche Symmetrie gemeint ist): Sofern man kein Problem mit dem Aussehen der betreffenden Klinge hat, ist meine oben gemachte Aussage wohl weiterhin gültig, dass speziell bei einem Messer für Universal-Schneidanwendungen (z.B. Taschenmesser) die Klingen-Querschnitts-Symmetrie keinen bis geringen Einfluß auf die Schneidleistung hat, insbesondere wenn die Schneidfase selbst symmetrisch ausgeführt ist. Erst bei der Spezialisierung auf bestimmte Schneidaufgaben (mit gesteigerten Ansprüchen betreffs Gesamtschneidleistung) steigen auch die Ansprüche an die Einhaltung der Geometrie-Grundvorgaben, weil erst bei der Spezialisierung die Gesamtgeometrie des Schneidwerkzeugs stärkeren Einfluss auf dessen Leistung gewinnt. Bestes Beispiel sind hier Maschinenmesser (oder auch Bohrer, welche schliesslich auch Schneidwerkzeuge darstellen), und bei denen unzweifelhaft die Einhaltung der Grund-Geometrievorgaben massgeblichen Einfluss auf die Leistung oder ueberhaupt die Faehigkeit zum Schnitt asuebt.

-ZiLi-
 
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