Will Moon - Mark 7 Framelock Technical Discussion (YT Video)

Läufst dich gerade warm, weil Du so überdrehst? :D

Nee, meine Blutdrucktabletten war´n mal wieder alle.

Du schmeißt Sachen in einen Topf, die nichts miteinander zu tun haben.

Dann bin ich so.

Bei einem Framelock sind die Platinen auch der Griff. Will man eine gewisse Griffdicke, ist die Platinenstärke vorgegeben. Die von Dir genannten 4mm hat die Platine nicht zwingend wegen des Locks, sondern weil sich 1,5mm Platinen plus Klinge Scheisse anfühlen. Baust Du vorne ein Kugellager oder sonst einen Kladderedadsch rein, brauchts eventuell auch mehr Fleisch. Jetzt biegen sich 4mm Titan halt schlecht. Kannst jetzt die gängigen Taschen reinmachen, Löcher bohren, was auch immer. Jeder Messermacher findet einen anderen Kompromiss, der eine hats gern fester, der andere halt luschiger.

Also, ich hab´s gern ein kleines bisschen fester.

Ganz konkret reden wir über breitflächige oder jedenfalls Verdünnungen auf 1 mm oder sogar weniger. Da krieg ich Herpes. Das hochgelobte Mega-Messer mit ner S30V Klinge, mit Titan-Frame und Schnick und Schnack, aber an der entscheidenden Stelle dünn wie ne Tapete. Da verliere ich sofort das Vertrauen in das Messer, weil sich gerade die Feder (für mich) im Vergleich zu der restlichen Konstruktion zu weich anfühlt, egal, ob ich damit Zwiebeln schneiden will, Tomaten oder Kantholz oder es nur in die Vitrine zu den Vakuumbeuteln :super: legen will.
Das Messer von RJ Martin ist z.B. für mich auch kein Beispiel für einen zu labberigen Liner. Da steht noch genug. Das fühlt sich richtig an.

Bei dem D.Ralph dagegen


Den hast du mit Drei Wetter Taft besprüht.


yaammoo
 
Ist allein „extrem clever ausgefräst“ das Besondere oder auch die inseitige Konstruktion des Überdehnschutzes? Ich frage, weil es mir an Überblick fehlt und um das Higo von Rockstead diesbezüglich einzuordnen.

Horst
 
Ist allein „extrem clever ausgefräst“ das Besondere oder auch die inseitige Konstruktion des Überdehnschutzes? Ich frage, weil es mir an Überblick fehlt und um das Higo von Rockstead diesbezüglich einzuordnen.

Ich find ja die ganze Fräserei cool, aber ich steh ja auch auf Maschineneinsatz. Den Überdehnschutz find ich pfiffig gelöst, ob das nicht andere auch schon so gemacht haben, keine Ahnung.
Beim Higo ist der Anschlag/Überdehnschutz eingeschraubt, oder? Kann man auch machen. Ich kenn auch Liner mit eingesetztem Pin/Schraube, die in eine Tasche auf der Innenseite der Platine anschlägt. Oder so, wie es Begg beim Bodega macht. Gibts zig Varianten nen innenliegenden Anschlag einzubauen.

Pitter
 
Falls Du den Lamprey meinst, das ist ein Lamprey :ahaa:

Mir kam das doch gleich irgendwie komisch vor. Der war wohl vor meiner Zeit angesagt. Sämtliche Erwähnungen von Lamprey hier im Forum stammen aus 2001 - 2002. Dann hat der Lock ja echt schon ganz schön lange gehalten.

yaammoo
 
Es geht so oder so oder so oder auch ganz anders. Mal sinnvoll, mal weniger, aber eben cool, machbar und von den Käufern gewollt.
Mein erstes Strider SNG Gen 1 hatte einen hammerfesten Lock, der Überdehnschutz wär da aber sowas von unnötig gewesen. Später haben sie ihn dann eingebaut, gab wohl zu viele Special Forces mit abgebrochenen Daumennägeln:haemisch:
Ich besitze einen großen Folder von Raymond Coon, der hat 2,5 mm Titanplatinen, es ist nichts ausgedünnt, und der öffnet leicht und sauber. Der Längsschnitt ist lang genug, das ist wohl das Geheimnis.
Aber ich habe auch das Gegenteil - einen handmade Framelock, der ist unter 1 mm ausgedünnt, der Lockbar klemmt bei schwungvollem Öffnen fest, zum Lösen muß sehr kräftig gedückt werden und dann überdehnt das Ding wirklich. So schnell kann man den Daumen gar nicht abbremsen. Da wäre dann doch wieder ein Überdehnschutz sinnvoll gewesen. Wenns nicht ein Vitrinenstück wäre, hätte ich ihn schon längst zum Jürgen geschickt um einen anzubauen.
 
Ganz konkret reden wir über breitflächige oder jedenfalls Verdünnungen auf 1 mm oder sogar weniger. Da krieg ich Herpes. Das hochgelobte Mega-Messer mit ner S30V Klinge, mit Titan-Frame und Schnick und Schnack, aber an der entscheidenden Stelle dünn wie ne Tapete.

Ist das wirklich die entscheidende Stelle? Ich habe gerade mal grob abgeschätzt, bei welcher Kraft ein Liner aus Ti6Al4V mit 10mm Höhe und einer 5mm breiten Verdünnung knicken würde. Die Dicke geht in der 3ten Potenz ins Flächenträgheitsmoment ein, macht also tatsächlich sehr viel aus.

3mm: 61.1kN -> 1018kg
2mm: 18.1kN -> 301kg
1.5mm: 7.6kN -> 126kg
1mm: 2.3kN -> 38kg

Die 3te Spalte sind die entsprechenden Gewichte, die man an die Klingenspitze hängen könnte, bei einem angenommenen Hebelverhältniss von 1:6.
Wenn man sein Messer also hochkant in eine Mauerspalte rammen und draufsteigen will, sollte der Liner je nach Körpergewicht auch schon mal 1.5mm stark sein...

Die Ablehnung von Ausdünnungen im Liner sind daher meiner Meinung nach weniger technisch, sondern mehr emotional begründet. :steirer:

viele Grüße,
Jan.
 
... sondern mehr emotional begründet. :steirer:

Ja, ich bin ein emotionaler Typ. :dispirited: :D

Aber wenn ich dich richtig verstehe, braucht es eine Kraft von 38 kg auf die Klingenspitze, um einen auf 1 mm ausgedünnten Liner aus dem besagten Titan brechen zu lassen. 38 kg sind nicht wenig, aber auch nicht wirklich viel, finde ich. (Schon wieder ne emotionale Aussage.:rolleyes:)

Eine interessante Berechnung jafi. Danke dir. Also ich vertraue danach doch mehr auf die 126 kg. (Vertrauen > Emotion:p)

yaammoo
 
Aber wenn ich dich richtig verstehe, braucht es eine Kraft von 38 kg auf die Klingenspitze, um einen auf 1 mm ausgedünnten Liner aus dem besagten Titan brechen zu lassen. 38 kg sind nicht wenig, aber auch nicht wirklich viel, finde ich

Wie viele ausgedünnte gebrochene oder verbogene Liner hast Du denn schon gesehen. Also nicht berechnet und gedacht, sondern gesehen.
Also ich genau 1,5. Einen verbogenen hab ich gesehen, von einem anderen hab ich gehört - Hinderer ;)
Was genau ist das Thema?

Pitter
 
Sieht so aus, als wäre das Thema nur noch meine Unbelehrbarkeit oder irrationale Ablehnung von solch dünn ausgefrästen Linern.

Nein. Irrationale Ablehnung ja, aber nicht nur Deine.

http://www.messerforum.net/showthread.php?972

Aber man lernt ja dazu. Dass eine 5mm Klinge mit nem 1mm Liner, oder ein 5mm Liner, der auf einen Millimeter ausgedünt ist, schepps ausschaut, ist wieder ein anderes Thema.

Pitter
 
Ist das wirklich die entscheidende Stelle? Ich habe gerade mal grob abgeschätzt, bei welcher Kraft ein Liner aus Ti6Al4V mit 10mm Höhe und einer 5mm breiten Verdünnung knicken würde. Die Dicke geht in der 3ten Potenz ins Flächenträgheitsmoment ein, macht also tatsächlich sehr viel aus.

3mm: 61.1kN -> 1018kg
2mm: 18.1kN -> 301kg
1.5mm: 7.6kN -> 126kg
1mm: 2.3kN -> 38kg

Die 3te Spalte sind die entsprechenden Gewichte, die man an die Klingenspitze hängen könnte, bei einem angenommenen Hebelverhältniss von 1:6.
Wenn man sein Messer also hochkant in eine Mauerspalte rammen und draufsteigen will, sollte der Liner je nach Körpergewicht auch schon mal 1.5mm stark sein...

Die Ablehnung von Ausdünnungen im Liner sind daher meiner Meinung nach weniger technisch, sondern mehr emotional begründet. :steirer:

viele Grüße,
Jan.

Das sind meiner Meinung nach sehr gewagte Aussagen.
Ich möchte deine Kenntnisse im Bereich der Festigkeitslehre nicht in Frage stellen, wage aber zu bezweifeln dass das Problem so trivial ist. Bei der Belastung auf die Feder treten ,selbst vereinfacht, nicht nur Normalkräfte auf sondern auch, je nach Kontaktpunkt, Biegekräfte auf.
Wärst du so nett und würdest deine Berechnung kurz erläutern?
Sehr gerne auch in einem eigenen Thread, da mich das Thema rund um die Berechnung der Spannungen bei Frame und Linerlocks persönlich sehr interessiert.

Gruß
 
@yaammoo

Habe gerade aus ästhetischen sowie Sicherheitsgründen - nach der „Minimum-mm-Regel“ - mal meinen Bestand durchforstet. Erschreckend. Fast nix übriggeblieben. Titan-Military, ZT 560 und 566, Strider SNG - werde ich gleich wohl alle im Atlantik versenken :D. Einzig „Red Rock“ ist übriggeblieben, das SBH von Hasenfuß. Wäre sicher was für Dich! Obwohl, für den morgendlichen Apfel habe ich mich - sicherheitshalber - auf Raidops‘ Little John eingeschossen :p

Red Rock

01 DSC01229-2.jpg 02 DSC01232-2.jpg 03 DSC01232 b-2.jpg


Empfehlung R'n'R
 
- werde ich gleich wohl alle im Atlantik versenken :D.

Sei froh, dass ich dich von dieser Pein erlöst habe. :glgl: Aber wenn du sie sowieso wegschmeißt, könntest du sie ja vorher noch dem ein oder anderen Bruchtest unterziehen. So eine ähnliche Reihe wie mit den Sicherheitsgurten: "Ein Schlag mit dem Hammer - und durch!" :encouragement:

Einzig „Red Rock“ ist übriggeblieben, das SBH von Hasenfuß.

Siehste, geht doch. Die anderen Folder sind halt nur noch was für zarte Internet-Trapper-Hände. :cheerful:

yaammoo
 
Sag' ich doch! :steirer:
SCNR, Keno
Warum auch? Stimmt doch. Sieht oft einfach k…. aus.

Den Überdehnschutz find ich in diesem Fall hier allerdings wirklich cool gemacht. :super:



Habe gerade aus ästhetischen sowie Sicherheitsgründen ... mal meinen Bestand durchforstet. ...
Einzig „Red Rock“ ist übriggeblieben, das SBH von Hasenfuß.
Danke für die Detailbilder! :super: Der Liner sieht mal vertrauenerweckend aus. Und ästhetisch treten noch ganz andere Dinge zu Tage.
 
@yaammoo

Ok, ich vergaß, daß Motorblock-Fräsen auch nicht auf Deiner Prioritätenskala steht. Eher die feinen Teile - sowas wie Kwaiken-Folder. Hochachtung übrigens, daß Du so gefährliche Dinger in die Hand nimmst :super:. Wenn ich mir die Ausfräsung der Feder so ansehe - vermutlich nur ganz knapp 126-kg-tauglich :argw:

Erstaunt

R’n‘R
 
@ jafi:
könntes Du mal deine Berechnungsgrundlage etwas erklären?

Sind die Kräfte an der Klingenspitze angesetzt oder direkt am Liner?

Wenn man sich die Hebelverhältnisse Klinge / Liner /Griff ansieht … wären 150 kg nicht viel. Und -
ist die Auslenkung des Liners auch in die Berechnung mit eingeflossen?
Wie verhält sich das bei Ausfräsung innen oder außen? Würde mich brennend interessieren!

OK - das ist jetzt nicht die Hauptbelastungsrichtung beim Wurststecken Schnitzen.
Beim Batoning sollte man eh entriegeln.
Zur Verwendung als Räuberleiter in der Burgmauer würde ich lieber den Stoppin belasten :glgl:
Allerdings würde ich da einen außenliegenden bevorzugen, damit die Klingenwurzel (siehe http://www.messerforum.net/showthread.php?122972-Bock-auf-Drama-Spyderco-Southard-Blade-Failure&highlight=klinge+gebrochen
noch was auf den Rippen hat und die Hebel etwas günstiger sind.

Über die Hebelverhältnisse an der Achse reden wir dann beim nächsten Mal.

Herzliche Grüße,
Jost
 
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