Servus,
Die Teile austauschen hab ich dir angeboten, wolltest Du nicht.
du hast mir damals doch geholfen und die Spachbarriere abgenommen und mir drei damals aktuelle Winkelverstellungen zukommen lassen. Sieht man am ersten Bild von mir im Hintergrund. Alle drei konnte ich nicht verwenden, sie haben einfach nicht in das Aufnahmerohr gepasst. Das ich die Teile erhitzen und selbst einpassen sollte, wusste ich damals nicht und wäre mir auch zu kompliziert gewesen. Das zeigt ja, dass dieses Konzept nur für Leute gedacht ist, die sich intensiv mit dem Prinzip und der Entwicklung von Bogdan beschäftigt haben. Das er hier den Weg für Schleiftürme mit konstantem Winkel und Druckentlastung geebnet hat, ist unbestritten, aber mir ist es exakt wie Guido gegangen, mir war diese Winkelführung zu frickelig und ungenau in der Reproduktion. Ich kenne Leute, die haben die Winkelführung mechanisch versteift und auf 18° Schleifwinkel dauerhaft justiert, weil sich beim Seitenwechsel immer wieder der Winkel verstellt hat.
Wie bei Valentinian II hat sich auch bei mit manchmal der Winkel minimal beim Seitenwechsel verstellt, trotz Novi-Profi-Winkelführung mit gegenläufigen Rändelschrauben die eigentlich super zu fixieren waren.
Ich habe mich eine zeitlang sehr intensiv mit korrektem Schleifwinkel und mikroskopischer Kontrolle beschäftigt und habe meine Erfahrungen gemacht. Heute ist mir ein technisch perfekter Schliff nicht mehr so wichtig, da ich Aufgrund meiner Schnittmengen keinen Standzeitvorteil brauche, also weder ein Natursteinfinish nach hoher Progression noch eine hohe Progression an sich. Heute gehe ich selten über 5k. Wichtig ist mir die gründliche Entfernung jedweder Defektschicht, sei es durch tiefe Riefen vom Band oder Diamantsteinen, oder Spuren von Überhitzung. Mein Ziel, das ich mit meinem System realisieren kann, ist eine sehr winkelgetreue Schneidfase, optisch und technisch über weite Strecken der Schneidenspitze exakt und ohne den Spuren von mehreren Facetten bei freihändigem "Gewackel" Gerade der Winkelfehler im Kurvenradius, hier wo noch manuelles anheben über den Radius nötig ist, kommt es manchmal zu Ungenauigkeiten, die aber in der praktischen Anwendung keine Nachteile zeigen. Ferner ist eine gut aufbereitete und geschlossenen Schneidenspitze über einen deutlich längeren Zeitraum weitgehend schadlos wetzbar. Ich schleife auch extrem selten und komme daher zu keiner tatsächlichen Routine, geschweige denn, was man als "Können" bezeichnen könnte. Ich hab's gerne bequem, möchte mich nicht mühen müssen und da kommt mir das System von Uwe Mattern schwer entgegen, es ist einfach für Schleifdummies, die sich nur kurz und knackig mit den nötigsten Informationen belasten wollen und dennoch zu exzellenten Ergebnissen kommen wollen.
Man sollte nicht von sich auf andere schließen, was die Fähigkeiten betrifft. Ich bin überzeugt das Dimm besser schärfen kann, als so ziemlich alle hier am schärfen interessierten. Das liegt auch an dem Interesse extrem verschleißfeste Stähle schleiftechnisch "beherrschen zu wollen" Früher galten niedrig legierte Stähle als jene, die mein leicht auf Rasurschärfe und zum Haarespalten bringen kann. Heute schafft man das mit passender Ausrüstung mit praktisch jedem Stahl, weil technisch perfekt mit richtiger Progression es gar nicht anders geht, als das am Ende der Progression Haare spaltbar sind. Das ist nicht Ziel sondern einfach ein unvermeidbarer Nebeneffekt einer Progressionskette an einem Top-System in Kombination mit den passenden Schleifmitteln. Das eigentliche Ziel ist dann die mechansche Haltbarkeit der Schneidenspitze unter harter Last, wo von Hand geschliffen, schon lange davor die Schneide kollabiert. Das klingt und ist alles wunderbar, aber ich brauche keine Hochleistungschneiden, sondern nur gut scharfe und stabile Messer innerhalb meines Anwendungsspektrums und das habe ich mit einem Handschliff nie verwirklichen können. Scharf waren die Schneiden schon, aber nie lange. Und stabil waren meine handgeschliffenen Schneiden auch nicht, weil meistens Herstellerseitig schon lastanfällige Stellen vorgegeben waren. Seitliche Overgrinds, die nur unter dem Mikroskop zu sehen sind und genau an dieser Stelle kollabiert die Schneide zuerst. Heute entferne ich solche Stellen
bevor ich ein Messer erstmalig benutze, wenn ich damit bestimmte Aufgaben vorgesehen habe. Wenn ich ein Messer nur mit mir herumtrage, einen Apfel schäle oder einen Faden abscheide, spare ich mir das heute.
So sind wir alle unterschiedlich in unseren Ansprüchen und das ist gut so.
Gruß, güNef