Winkelhilfe für Freihandschliff auf Banksteinen

Wenn man zwei Winkelprofile nehmen würde, bei einem die Seiten recht kurz sägt/schneidet, dann ein Loch durch beide bohrt und mit einer Schraube verbindet, dann müßte man das mit etwas Nachmessen sogar verstellbar machen können (also für unterschiedliche Winkel).
Hab ich mir auch schon gedacht, aber das wird zu fummelig und die Wiederholgenauigkeit bei der Verstellung ist voraussichtlich nicht sehr gut.. Da das mit so geringem Aufwand herzustellen ist, ist es wohl einfacher, sich gleich eine Anzahl Standardwinkel anzufertigen. Z.B. einen für den Grundschliff und einen für die Microfase und das Touch Up.
 
Ich habe gestern zum ersten Mal mit dem Hilfsmittel geschliffen und finde es auch in der praktischen Anwendung wirklich klasse. Man hat während des gesamten Schleifprozesses eine sehr gute Kontroll- und Korrekturindikation. Das Schleifergebnis war äußerst positiv. Das ist schon ein erheblicher Mehrwert zu einem nur gefühlt richtigen Freihand-Schleifwinkel.
 
Ich bin beim Stöbern auf eine Winkelhilfe gestoßen, die mich an diesen Thread denken ließ:
Sharpal 194H Holdbubble

Sieht aus wie ein kleines Katapult. Der "Wurfarm" kann auf den Wunschwinkel eingestellt werden und die integrierte Wasserwaagen-Libelle zeigt dann an, ob der Winkel auf dem Messer stimmt.
Sieht sehr klein aus und es ist ganz bestimmt kein Präzisionsinstrument, aber die Idee finde ich charmant.
 
Das ist zwar ein alter Thread, aber weil er in einem anderen verlinkt wurde, und falls jemand hier sucht: Hier mal die umgekehrte Idee, als Alternativvorschlag.
 
Moin Tziel,
bei deinem Vorschlag hat das Wasser aber leider die Gewohnheit, mitsamt des Schleifschlammes der Schwerkraft folgend den Stein zu verlassen.
 
Was ich mich gerade frage: Die Blase wird doch bestimmt durch die Schleifbewegung selber in Bewegung gesetzt? Entweder dann sehr langsam vorgehen oder zwischendurch immer mal eine kurze Pause einlegen, um den Winkel zu überprüfen?
Ich bin auf den Bericht gespannt, ob das Teil funktioniert. Oft ist es schon alleine hilfreich, überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen, wieweit das Messer angekippt werden muss, damit der Winkel passt. Das habe ich im Familienkreis bei einem Schärfer von Sharpal gesehen: Der Winkel wird vorgegeben, dann muss jedoch freihändig - nicht geführt - geschärft werden. Das alleine hat schon einen Unterschied gemacht. Eine Vorstellung, was z.B. 15° oder 20° sind, daran haperte es bislang.
 
Gekauft. Ich bin ja so ein Freihandschleifdepp und mich nervt das Rumgeeire auf den Steinen.Aber geade darum will ich wissen, ob mir so eine Winkelhilfe passt. Werde berichten.
Das Teil ist so leicht und wackelig
hab mir das auch mal gekauft finde es eher suboptimal
 
Auf mich wirkt das Teil ganz interessant. Bin gespannt auf den Bericht. Das einzige, was mich ein wenig stören würde:
Nach dem Video zu urteilen rastet das Teil in 5 Grad Schritten ein.
Das heißt, bei Messern hat man dann de Facto die Auswahl zwischen 10, 15 und 20 Grad. Finde ich ein wenig grob gestuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber gerade darum will ich wissen, ob mir so eine Winkelhilfe passt.

Nee, tuts nicht. Nachdem ich den halben Samstag damit rumgeeiert hab, versenke ich das Thema Schleifsteine wieder dahin, wos bei mir hingehört. Ganz weit unten.
Also: Kanji hat schon recht, das Ding ist ziemlich wackelig. Aber ok, kost halt auch nix. Und ist auch gar nicht mein Problem damit.
Dann haben - nicht nur hier - manche angemerkt, das taugt nix, weil man ja nicht dauernd auf die Blase schauen kann und überhaupt bewegt die sich ja beim Schleifen. Stimmt, war aber auch nicht das Thema.

Was ich mir vorgestellt habe ist, dass ich zum Start schnell (!) den richtigen Winkel/richtige Handhaltung finde. Den dann beibehalte und schwuppiwuppi ist das Messer scharf. In etwa so:

DSC04372.jpg


Das sah am Anfang noch ganz ok aus (1000er Stein)

2016_0101_010343_003.jpg


War aber noch nicht scharf, also weiter. Und dann sah es so aus:

2016_0101_182802_001.jpg


Als Beispiel. Ich hab davon x Iterationen. Schneide sieht ganz gut aus, ein bisserl weiter, Winkel vereiert, weiter Schneide ok, weiter Winkel vereiert.

Irgendwann hab ich alles brav saubergemacht, ein Bier geholt und das Messer am Sharpmaker wieder scharf geschliffen. Hat gereicht, sonst hätte ich halt den Wicked Edge ausgepackt.

Sprich, für mich ist das nichts. Wenn jemand mehr Geduld hat als ich, in der Lage ist, die Klinge gleichmäßig zu führen und dazu noch Spaß am Schärfen hat (hab ich nicht, ich hab andere Hobbys) dann kann das Dingens schon eine Hilfe sein. Um den richtigen Startpunkt zu finden.

Pitter
 
Gekauft. Ich bin ja so ein Freihandschleifdepp und mich nervt das Rumgeeire auf den Steinen. Aber gerade darum will ich wissen, ob mir so eine Winkelhilfe passt. Werde berichten.
Mir ging es genau so wie @pitter. Mit dem Freihandschleifen auf den Banksteinen stehe ich - eigentlich - auf Kriegsfuß, würde es aber gerne besser können. Deshalb hab' ich mir das kleine Ding auch gegönnt.
Vorweg: Meine Erfahrungen sind sehr positiv.
Das Teil ist so leicht und wackelig
Leicht ist es, in der Tat, aber wackeln tut da bei mir nix. Grade weil es so klein und leicht ist, sitzt es prima auch auf schmaleren Klingen und verrutscht nicht. Einen Startpunkt (im Sinne eines Winkels) finden, geht auch mit der Bevelbox. Die ist aber viel zu groß um beim Schleifen auf dem Messer bleiben zu können. Das kleine Ding kann das prima.
Nach dem Video zu urteilen rastet das Teil in 5 Grad Schritten ein.
Das heißt, bei Messern hat man dann de Facto die Auswahl zwischen 10, 15 und 20 Grad. Finde ich ein wenig grob gestuft.
Ja, das rastet ein, aber feiner als in 5 Grad Schritten. Freihand kann ich ohnehin keine 18 Grad präzise halten, also ist das für mich auch nicht weiter schlimm.

Die Blase wird doch bestimmt durch die Schleifbewegung selber in Bewegung gesetzt? Entweder dann sehr langsam vorgehen oder zwischendurch immer mal eine kurze Pause einlegen, um den Winkel zu überprüfen?
Stimmt. Hat @pitter ja auch schon festgestellt. Finde ich aber kein Problem. Ein paar Züge kann ich den Winkel freihand offenbar konstant genug halten. Dann mache ich halt mal eine kurze Pause, bis die Blase sich wieder beruhigt hat und weiter geht's. Nach drei Messern üben war's auch so, dass ich schon in der Schleifbewegung gesehen habe, wie die Blase immer weiter in eine Richtung tendiert. Minimale Korrektur und weiter.

Mein Fazit: ich habe an fünf Messern geübt. Die waren - bis auf eines - nicht wirklich stumpf. Aber alle sind in recht kurzer Zeit wieder rasierscharf geworden. Bilder von den Fasen hab ich keine. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Und einen leicht meditativen Aspekt hat das Freihandschleifen schon. Für mich waren das gut investierte 9 Euro.
 
Was ich aus den Bildern von @pitter schließe:
So ein Teil ist eher geeignet für Küchenmesser, die dünn über der Wate sind, als für dicke Outdoormesser, die aufgrund ihrer Dicke eine sehr breite Sekundärfase haben.
Je breiter die Sekundärfase ist, desto eher eiert man dann bei den feineren Körnungen nur auf den Rändern der Fase herum.
Das Messer wird zwar so auch scharf, aber das Schliffbild ist wie die Fotos zeigen eher unbefriedigend.
 
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