Wissenswertes über Stahl???

Spyder

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Hallo!

Ich bin neu hier im Forum und nicht allzusehr beschlagen, was mit Messern, Stahl und dem ganzen drumherum zusammenhängt. Allerdings habe ich schon immer ein Taschenmessr bei mir und habe mir bereits als kleiner Feger unzählige Male in die Flossen geschnitten, bis ich gelernt habe, Messer sinnvoll einzusetzen und zu nutzen.
Mittlerweile bin ich an dem Punkt, an dem mir ein gutes Gebrauchsmesser ein unabdingbarer Begleiter ist. Zur Zeit habe ich entweder ein Buck oder ein Spyderco bei mir, wobei mir das Spyderco vom Klingenmaterial (ATS55) her besser gefällt, da deutlich schnitthaltiger als das Buck (440C).
Ich habe mir jetzt vor kurzem mal einen Auszug aus einem Stahlschlüssel besorgt und verschiedene, mir bei Messern bekannte Stähle verglichen. Kann mir mal jemand erklären, warum man z.B. ein 1.4110 verwendet, wo es doch nur minimale Unterschiede in der Legierung zu einem 440C aufweist? Wie sieht es bei diesem Stahl mit der Schnitthaltigkeit in Vergleich zu anderen Stählen aus?
Mein Böker Speedlock II hat ebenfalls eine 440er Klinge, und mit deren Schnitthaltigkeit bin ich in keinster Weise zufrieden. deshalb liegt das gute Stück in der Schublade und wird mit Nichtbeachtung bestraft.
Für mich ist die Schärfe und die Schnitthaltigkeit ein absolutes Muß. Und vor dem nächsten Kauf möchte ich ausloten, was sich an Stahlsorten eignet.

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten,:argw:
 
Da werden Roman(e) kommen, aber mal ganz generell vorab. Die Schnitthaltigkeit hängt u.a. ab

- vom verwendeten Stahl
- vom Schliffs (Art/Winkel)
- von der richtigen Wärmebehandlung
- von der richtigen Bedienung :)

Und zb. die korrekte Wärmebehandlung lässt sich vorab nicht feststellen. Ein 440C korrekt wärmebehandelt ist allemal besser (Schnitthaltigkeit/Stabilitaet) als schlampig verarbeiteter ATS,CM154 usw. Wenn ein Messer aus 440C nicht schnitthaltig ist, liegts sicher nicht am Stahl. Grundsätzlich gesagt, besser gehts natürlich immer.
Speedlock hat 440A, IIRC? Nunja...es gibt Grenzen.

Wenn Du sagts Schärfe/Schnitthaltigkeit ist bei Dir vorrangig - muss der Stahl auch rosttraege sein? Wenn nicht, dann gibts da wieder ganz andere Alternativen.

Das Thema ist uebrigens ein Dauerbrenner, verwende bitte auch die Suchfunktion, das solltest Du schon einiges an Information finden.

Viel Spass im Forum.

Gruesse
Pitter
 
440 C ist ein super Stahl,daß Problem ist,daß die meisten Hersteller die 440A verwenden nur sagen sie nehmen 440er.440A ist der meiner meinung schlechteste Messerstahl der verwendet wird.Es gibt Messer aus China oder Pakistan die noch schlechter sind,aber die benutzen keinen Messerstahl.Die unterschiede zwischen 1.4110 und 440C liegen nicht so sehr in der zusammensetzung,sondern in der verarbeitung,inklusive härtung.
 
@pitter: klar es werden Roman(e) kommen. Wo bleibt eigentlich Roman!Aber keine Angst, erst nach und nach. Du hast mit dem, was Du gesagt hast völlig recht, und Spyder sollte erst mal ein bisschen suchen. Das macht ja auch Spaß, nur ist die Hemmschwelle, wenn man neu ist, etwas groß. Aber ich denke, man findet hier eine ganze Menge über die Vor- und Nachteile verschiedener Stähle, seien sie rostfrei oder "rostend", und über die Tücken bei der Wärmebehandlung.

@ Spyder: wirklich, geh mal über suchen, und wenn Du nicht zufrieden bist, dann bring den Beitrag wieder nach oben. Da werden sich schon Leute einschalten. Glaub mir.

Der Kampf um "den besten Stahl" ist noch lange nicht ausgetragen...

Herbert
 
Danke!!

Hallo an alle!

Ich dachte mir sowas in der Art....
Ich werde mal auf die Pirsch gehen.
@pitter: Rostträge ist das mindeste. Ich habe einen Finnen, der ist super schnitthaltig und scharf (Rasierqualität, zum Haarespalten reichts allerdings noch nicht), aber er rostet eben. Ich habe natürlich auch ein Problem, ein feststehendes Messer mit zur täglichen Arbeit zu nehmen. Der Werkschutz bekäme sehr große Augen..
Also: Klappmesser als erste Wahl.
Das Spyderco ist hierfür sehr gut geeignet, allerdings ist das Erscheinungsbild durch den Wellenschliff und die Form der Klinge als nicht gerade Zivil zu bezeichnen. Für mich ist es die Zweckmäßigkeit, die zählt, für unsere Herren an der Pforte eben andere Dinge, gerade im Hinblick auf die momentane Situation.

Vielen Dank nochmal an alle und bis demnächst,

Falko
:super:
 
Bin schon da, Herbert!

Derzeit schau ich nur zu und beobachte welche neuen und phantastischen Möglichkeiten im Forum gefunden werden um Messer noch schärfer und schneihaltiger zu machen.
:haemisch:

Hat eigendlich schon jemand mal eine Kristallpyramiede zum Messerveredelen benutzt? Bei Mondscheinvakuumgehärteten und laservergüteten schichtverstärkten Integralzugmesseren aus pudermetallurgischen Mirakelstahl mit höchstem Hydrazingehalt, soll sich das ganz wunderbar gut bewährt haben. Meiner Erfahrung nach einfach das Beste.
:steirer:

@pitter:super: ;)

@Spyder: wer suchet wird finden .... viel Spaß dabei:ahaa:
 
Roman, ich habe gehört, dass es am besten mit den nackten Nubierinnen beim Schmieden klappt, da war doch was in München, im Sommer!
Schön, dass Du noch da bist. Wenn ich meinen rohling zum Härten gebe, gebe ich nochmal Laut.
Was macht Dein Buch? Fachwelt wartet, Roman!
Ich werde demnächst mal mit AchimW KOntakt aufnehmen, der schwärmt ja auch für Feilen.
Und immer wenn ich über Messer rede und Leute kommen und fragen "was soll man nehmen" sage ich sinngemäß "man nehme sechs gut abgehangene Pferd-Feilen und streiche sie durch ein feines Sieb....."

Feile rulz wirklich!

Ein Bekannter von mir, hat mit Messern eigentlich nicht viel am Hut, sagte mir, er wollte mal eine scharfe Klinge haben, hat eine Feile geglüht, bearbeitet, neu gehärtet. Das Teil sieht nicht gerade wie ein schönes Messer aus. Aber schneidt!
 
Zitat:
Derzeit schau ich nur zu und beobachte welche neuen und phantastischen Möglichkeiten im Forum gefunden werden um Messer noch schärfer und schneihaltiger zu machen.


Würde man nicht suchen und probieren, hätten wir vielleicht immer noch Messer aus Stein.
Deshalb stellt sich mir die Frage: Ist es richtig neue Gedanken in dieser Form zu bewerten.
Rolf
 
@Rolf: Was Roman meint ist, dass andauernd über Schnitthaltigkeit und den besten Stahl gequatscht wird - weniger von den Leuten hier als allgemein von den Herstellern. Ohne das sich jemand mal die Mühe gemacht, hat, das auch mal annähernd wissenschaftlich zu verifizieren. Und wennde sagst, das ist aber nicht so, kommt als Antwort: Das hat aber der Masterbladesmith Infi Erfinder Huber gesagt oder das muss ich ja wohl wissen, ich mach das schon immer so.
Und das geht ihm auf den Sack - soweit ich mich richtig an München erinnere.

Und wo er recht hat, hat er recht.

Gruesse
Pitter
 
Das beste Klingenmaterial ist immer das, mit dem der Benutzer zufrieden ist, sei es unlegierter oder hochlegierter Stahl, Titan oder Kobaltwerkstoff. Jeder kann in seinem speziellen Einsatzfeld optimale Eigenschaften haben, richtig behandelt.
Daß sich rostende Stähle feiner schärfen lassen als nichtrostende gilt nur für un- oder niedriglegierte Stähle, aber auch hier gibt es Ausnahmen: rostfreie Rasierklingen und -messer.
In der Werbung muß es ja anders aussehen, jeder will ja was verkaufen. Und nur das neueste und beste und schönste und einmalige und allem anderen überlegene und... Produkt wird verkauft, und das gibt es selbstverständlich nur bei mir:steirer:
 
Was mir hier nicht ganz gefällt:

Es wird hier immer von "rostfreien" und "rostenden" Stählen gesprochen. Und das ist ja wohl nicht ganz korrekt.
Vielleicht könnte man sich mal darauf einigen von "rostfreien" und "nicht rostfreien" Stählen zu reden.
Nur die Tatsache, dass ein Stahl nicht rostfrei ist besagt nämlich noch lange nicht dass dieser unbedingt rosten muss.

Abgesehen davon habe ich auch schon Klingen aus "rostfreien Stählen" rosten sehen.....:fack:

Und über die Unterschiede zwischen "rostfrei" und "rostträge" will ich hier mal gar nicht reden....schlieslich heisst es korrekterweise ja "stainless" und nicht "stainfree"":irre:
 
Last edited:
Stähle...

Hallo Leuts!

Ich habe ja geahnt, daß ich da ein klein wenig eine Lawine lostrete...
Interessant, die ganzen Nuoncen zwischen rostfrei, -träge, rostend...

Die Geschichten mit dem Rostfrei sind schon eine Sache für sich. Falsche Materialpaarungen bringen auch richtig guten rostfreien Stahl zur Verzweiflung und zum Rosten.

Was ich bis jetzt so für mich habe herauslesen können ist, daß es sich nicht ausschließlich auf das verwendete Material abschieben läßt, wie "schneidig" eine Klinge ist, und wie lange sie diese Eigenschaft behält. Das Nachbearbeiten, also Härten, ist glaube ich, die eigentliche Kunst. Korigiert mich bitte, wenn ich mich irre.
Zum Härten (oh je, die nächste Lawine)auch mal ne Frage: macht Ihr das selbst, laßt Ihr das machen, und wenn ja, bei wem?
Wie sieht die klssische Klingenhärtung aus? Anlassen und abschrecken? In Wasser, Öl ....? Gasnitriert?? :hmpf:
Und als Greenhorn eine Frage noch zur Literatur: ich möchte in naher Zukunft versuchen, mir ein eigenes, feststehendes Messer zu bauen. Was empfehlt Ihr als unbedingtes Muß/ nice to have / Schrott in der Literatur zum Thema Messerbau?

Danke und schönen Sonntag,


Spyder :ahaa:
 
Re: Stähle...

Original geschrieben von Spyder
Und als Greenhorn eine Frage noch zur Literatur: ich möchte in naher Zukunft versuchen, mir ein eigenes, feststehendes Messer zu bauen. Was empfehlt Ihr als unbedingtes Muß/ nice to have / Schrott in der Literatur zum Thema Messerbau?

Empfehleswert:

- Ed Fowlers Knife Talk
- Barney/Loveless, How to Make Knives
- Wayne Goddard, The Wonder of Knifemaking
- Wayne Goddards $50 Knife Shop

Alle auf Englisch, erhältlich über Amazon. Alles an deutscher Literatur, was ich bisher in der Hand hatte, hat das Niveau eines 420er Messers von Herbertz. Da passts genau hin.

Ich meine jetzt normale Bücher, evtl. gibts da noch Schriften von Fachleuten, die nicht so leicht greifbar sind. Da wissen sicher die Messermacher mehr.

Achso, ja, Romans Arbeit über Messerstähle ist fuer mich abolutes muss. Wenn das Ding mal verfuegbar ist!:fack: . Bisher durfte ich immer nur Ausschnitte sehen. Haben will, haben will, haben will.

Gruesse
Pitter
 
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