Wo bleiben die Innovationen?

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Moin,

jetzt muss ich auch mal meine Remoulade dazugeben.

Denn eines ist klar, wenns keine Kunden gibt, kann es sich kein Messermacher leisten, außerhalb der Norm zu produzieren.

Wenns diese Kunden nicht gäbe, wäre ich als Messermacher sicher schon lange weg vom Fenster.

Ich geb Raimund inhaltlich recht, auch wenn ich das den Kollegen gegenüber weniger abwertend formuliert hätte.

Mein Standpunkt ist: Kann ja jeder machen, was er will. Und genau das tu ich auch selber. Merkwürdigerweise funktionierts, obwohl es weder "der Norm" noch "gängigen Marketingstrategien" entspricht.

Daraus kann man eigentlich nur schlussfolgern: Leute, macht mehr verrückte Sachen - besonders als Hobbyisten, die nicht davon leben müssen, kanns doch nicht schaden - im Gegenteil... es macht wahrscheinlich sogar viel mehr Spaß als 'n Flachangel Droppoint mit WEH.
...Und um Spaß gehts doch beim Hobby, oder?

Natürlich ist es schwierig / mit viel Aufwand verbunden, funktionell was zu verbessern. Aber "freie Kunst" (mit der man auch schneiden kann) ist hier erstaunlich wenig verbreitet. Das find ich schade. (ehrliche, persönliche Meinung... vom geschäftlichen Standpunkt sollte es mich eigentlich freuen.)



When too perfect, lieber Gott böse.
- Nam June Paik
:D

Feine Grüße,
Gunther
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fasse mal zusammen, zwischen welchen Eckpunkten sich meine Messerwelt bewegt:

Sammler/Anwender
Kunstwerk/Werkzeug
Alltagsgebrauch/Spezialanwendung
Billig/Teuer
Klassisch/Modern
Brauchen/Haben wollen
.....

Da sollte doch noch genug Platz für Innovationen sein ... allerdings sehe ich auch eine gewisse Einschränkung für Leute, die davon leben müssen. Ein Loveless hätte währscheinlich jeden Murks als Innovation verkaufen können, nachdem er berühmt geworden war, ein unbekannter Nobody muss da wesentlich revolutionärer aufzeigen. Dazwischen liegen jene, die halt subjektiv leist- und (ge)brauchbares verkaufen müssen, da sie ihren Lebensunterhalt damit verdienen.

Die Grenzen zwischen Kunstmarkt und Werkzeugverkauf sind sowieso fließend ...

Einzelne hier im Forum zeigen ja doch immer wieder mit wirklich "nie dagewesenem" auf, wenngleich es für mich auch mehr sein dürften.

Gruß, C.
 
Moin

@chamenos: Es gibt hier (im Forum und im deutschsprachigen Raum) Messermacher, die unter den letzten Punkt fallen. Würde ich gerne als Beispiel auch konkret benennen.

Du könntest dir dann auch mit nem Hammer auf die Finger hauen:D


Es gibt Messermacher, die sind eher Werkzeugmacher. Und Kunden, die wollen ein funktionierendes Werkzeug. Iss ja vollkommen ok.

Es gibt mehrere Typen von Messermachern:
Handwerker, Werkzeugmacher, Kaufleute mit geschickten Händen, Kaufleute mit weniger geschickten Händen, Künstler, vermeintliche Künstler, Designer....und dann gibt es noch die Besessenen und diejenigen, die mehrere Typen in sich vereinen.

Was die Handwerker angeht, da brauchen wir uns wirklich nicht verstecken. Was da aus deutschen Landen kommt und auch regelmäßig dankenswerterweise hier gezeigt wird ist beeindruckend. Und da ist es scheißegal ob der Griff aus G10, Pimmelknochen von irgendeinem Vieh oder heimischem Apfelbaum gemacht wurde.

Solche Leistungen mit dem Prädikat "langweilig" abzuwatschen finde ich unklug. Denn ein Designer, der seine Entwürfe nicht selber in die Tat umsetzt braucht exzellente Handwerker,- sonst wird aus seinem Design eine Peinlichkeit.

Auch die anderen haben ihren Platz in der Messerwelt. Ein Künstler braucht die vermeintlichen Künstler, schon damit sich sein Werk aus der Masse abheben kann.


Wo sind die Messermacher, die Designer und Künstler sind, Spinner, Sachen "einfach mal so" machen. Warum gibts davon hier so wenige? Warum? Gibts für mehr Kunst und weniger Werkzeug im deutschsprachigen Raum überhaupt Kunden?

Klar gibt es dafür Kunden..... aber eben nur ein paar.
Und dein Uhrenvergleich der hinkt................denn egal wie ich ne Uhr designe, am Ende werde ich immer die Zeit auf dem Ding ablesen können (mal von solchen schwachsinnigen Lichbalkendingern abgesehen:D).............. Design- bzw. "Kunstmesser" sind eben teilweise kaum noch als Brieföffner zu gebrauchen.

Und wenn dann aus einem Messer eigentlich eine Skulptur mit irgendwo einer scharfen Kante wird, - ja, dann ist der potentielle Käuferkreis wirklich sehr, sehr klein.

Daher reden wir hier doch bitte lieber von Kunstgewerbe und nicht von Kunst;) Das Ding soll ja am Ende nicht nur angeguckt werden können, sondern es muss auch schneiden (und das nicht irgendwie, sondern mindestens schon so wie ein Opinel).

Und zwischen Arabesken auf Neusilber und jeder Menge Nuten und Bohrungen (freilich fein angesenkt) in anodisiertem Titan liegt nur ein inhaltlicher, aber kein formaler Unterschied......... daher wäre ich mit dem Ruf nach mehr Design etwas leiser.

Wenn, dann müsste nach "anderem" Design gerufen werden. Da sind wir dann aber wieder bei der Geschmacksfrage.

Dir (und natürlich dem Raimund) gefallen die meisten hier gezeigten Messer nicht.............was genauso in Ordnung ist, wie der Mensch, der nur was zum Schneiden möchte;) ......................ABER! deshalb den hier und z.B. auf der MMM gezeigten Messern ihre Eigenständigkeit abzusprechen halte ich persönlich für einen Griff daneben (um nicht "ins Klo" sagen zu müssen).



Gruß
chamenos
 
......Aber es gibt mittlerweile in diesem Forum soviel "anderes", dass ich mich manchmal frage, ob die echten Künstler ihre Werke zwischen Taschenlampen, Jacken, Uhren und sonstigen Gadgets wirklich zeigen wollen........
Das ist mir natürlich auch schon durch den Kopf gegangen, weil ich den ganzen Kram in einem Messerforum nicht suche und hier auch nicht brauche. Das Thema 'Messer' reicht mir in einem Messerforum, was aber nicht heißt, dass damit mein persönliches Spektrum abgedeckt wäre.

Zum Thema Innovationen hat sich ein kompetenter Vertreter (Günter Löbach) ja schon geäußert. Ich trau mich mal, andere Namen zu nennen, die mir so in den Sinn kommen: Stefan Steigerwald ist so einer, der noch auf hohem Technik-Niveau spielen kann. Das heißt für mich, dass da irgendwo auch noch Messerfunktionen in seinen intelligenten Zauberkisten stecken! Von solchen Spielzeugen könnte er natürlich nicht leben, egal wie viele oder wie schnell er sie bauen könnte! Aber er zeigt damit sein Potential!

Auch Gil Hibben oder Virgil England könnte man anführen, wobei deren zwar fantasievolle, aber auch oft recht schräge Kreationen eben polarisieren. Sind das noch Messer oder schon Stahl gewordene Alpträume? Tut man sich da nicht vielleicht schon beim Anfassen weh? Innovationen in technischer Hinsicht sind es gewiss nicht!

Ich habe aber auch schon 'Kunstwerke' gesehen, die außer Bastelfreude und krauser Fantasie nichts hatten, was ich hätte attraktiv finden können. Am Ende läuft es für mich darauf hinaus, dass wirklich gute, fantasievolle und innovative Werke auch nur von guten Machern kommen (können), die die gesamte Klaviatur des Messermachens PLUS Kreativität und Fantasie drauf haben. Und von der feinen Sorte gibt es eben nur ganz, ganz Wenige.

Das ist wohl auf allen Gebieten menschlichen Schaffens so, ob man jetzt an Musik, Literatur oder andere Künste denkt. Insofern stelle ich keine Forderungen nach Innovationen in die Runde, sondern schaue, was ich mit meinen limitierten Fähigkeiten und Möglichkeiten selbst noch entwickeln kann.

Gruß

sanjuro
 
Moin!

Ich muss zugeben, dass ich das meiste hier nur quergelesen habe und auch nicht jeden Beitrag. Ganz einfach, weil ich das Problem nicht sehe und die ganze Diskussion eher metaphorisch zurückgelehnt mit einer Tüte Popcorn verfolge...

Mag auch daran liegen, dass ich eiserner Verfechter der Droppoint / Flachschliff / Hirschhorn /Walrossdödel (Zitat Pitter :D ) Linie bin und mich die angeblich fehlenden Innovationen nicht weiter interessieren.

Ist wohl wie in der Malerei: Gegenständlich, Im- und Expressionistisch, Pop Art, Moderne, Postmoderne ... jede Richtung hat ihre Liebhaber. Ist ja auch gut so. Und alle paar Jahre werden fehlende Innovationen beklagt bis was neues in den Himmel gehoben wird und alles wieder revolutioniert.

Was mich betrifft: Das Design des Kershaw 4001SW beeindruckt mich etwa so wie eine Fettecke. Und? In der Malerei wäre ich beim Impressionismus stehen geblieben. Das danach lässt mich ziemlich kalt. Und?

Rays Vorwurf, 99,8% der gezeigten Messer wären stinklangweilig trifft mich in etwa so, wie einen Kunstliebhaber die Behauptung trifft, die Klassiker wären stinklangweilig: Ich verstehe nicht mal das Argument. Weil - da ist nichts stinklangweilig. ;)

Wegen der geforderten Innovationen - die kann man nicht "fordern". Wenn sich ein Trend herausbildet, bildet er sich eben heraus. Oder - wieder wie in der Malerei - der erkennbare Stil eines Messermachers wird zum Trend erhoben (Scagel, Loveless, Kressler, Steinau, ... um nur ein paar aus verschiedenen Zeiten zu nennen). Aber das passiert auch nicht, indem man es "fordert".

Loveless war eine Zeitlang sehr angesagt, Onion-Style Griffe waren eine Zeitlang hip (ok, bei Kershaw immer noch), Emerson hat seine eigene Welle losgetreten, Busse auch - beide sind inzwischen wieder ziemlich verebbt.

CRKT bemüht sich schon weit einigen Jahren mit immer abenteuerlichen und abstruseren Designs, "Innovation" zu befödern. Klappt ebenso wenig wie die "Innovation" über immer seltsamere Locks (Rolling Lock etc).

Dieses ganze Design Hin-und-her mit dem jeweiligen Aufbau einer Jünger-Schar finde ich aus der Distanz immer recht erheiternd: Ich erinnere an den Emerson Anschliff auf der falschen Seite und die meist recht pubertäre Trotzreaktion der Emerson-Jünger auf Kritik :D. Auch das war ein reines Design-Element. Ich habe hier am Monitor sehr geschmunzelt.

Wenn wir nämlich mal von der Steinau-Liga wieder in bezahlbare Regionen runter kommen, muss ein Messer, sei es auch primär ein Designobjekt, eine gewisse Funktion erfüllen. Wenn die Designmerkmale der Funktion im Weg stehen, wird das nix - das ist eben ein Unterschied zur Malerei.

Evtl. müssen Innovationen im Messer-Umfeld einfach funktionsgetrieben sein, könnte ich mir zumindest denken. Da hatten wir erst den Lock als Funktion - der wurde dann weiterentwickelt. Dann die Einhandöffnung - wurde dann ebenfalls weiterenwicklt, man denke ans Spyderco Loch, dann den Clip, den Assited Opener und als neuestes den Flipper. Dann wären wir fast wieder bei "Form follows function".

Aber vielleicht ist es ja auch anders herum und die Form ist das Bestimmende. Das würde den aktuellen Küchenmesser Japantrend erklären. Japan ist In - Bambus im Garten, Zen auf der Isomatte im Wohnzimmer. Warum also nicht Japan in der Küche. Oder eben ein europäisches Messer im Japan-Gewand, wie eben der aktuelle Trend ist.

Kann man nicht fordern, muss man nicht drüber lamentieren. Es werden wieder andere "Design-Innovationen" kommen, die man dann toll finden kann - oder auch nicht.

De gustibus non est disputandum

Ich persönlich warte ja auf den ersten Carbon-Monococoque Folder. Da könnte man dann auch wieder am Design spielen...

-Walter
 
:cool: WalterH es gibt doch unter uns gesagt nur die einen Messer!

Man geht in den Wald und schlägt eine Korde Buchenholz!
Dann wartet man einen Sommer lang und gräbt eine Grube.
Darin wird das Holz verkohlt!
Dann sammelt man adäquates Erz, röstet es und Pocht es.
Man sucht sich Kalk freien Lehm und baut einen Rennofen um das Erz mit der Holzkohle zu Verhütten.
Die Luppe mit einem mittleren Kohlenstoffgehalt von 1% C wird ausgeheizt und homogenisiert.
Aus dem Barren schmiedet man die Klinge (Im Wasser gehärtet) für s Leben, und schnitzt sich einen Schicken Griff dran.

Alles andere ist Sch.......l

:love_heart:unsel
 
Sorry chamenos, du redest nur noch Quatsch. Offensichtlich hast du in den letzten 10 Jahren auch nicht sehr viele handgemachte Messer in der Hand gehabt, sonst würdest du nicht sagen: "Was die Handwerker angeht, da brauchen wir uns wirklich nicht verstecken". Was da teilweise an Peinlichkeiten zu horrenden Preisen auf den Tischen liegt grenzt schon fast an Beschiss, natürlich gibt es auch sehr gute Handwerker. Aber darum geht es gar nicht.

Es geht auch überhaupt nicht um Kunst in Messerform, es geht um allgemeine gefällige Formen und nicht die permanent rundgelutschten, faden Formen die schon mein Opa hatte, ohne Liebe zu irgendwelchen Details. Was übrigens daran ein "Vorwurf" oder eine "provokante Äußerung" sein soll geht mir auch nicht in den Kopf, ich habe eine Meinung, die mag dir nicht passen, das ist mir aber vollkommen Wurscht... Abgesehen davon solltest gerade du - was provokante Äußerungen angeht - auch etwas leiser sein.

Wirklich schade ist allerdings, das hier nur die wenigstens verstehen (Danke Gunther) worum es eigentlich geht. Aber man kann eben nicht mit Blinden über Farben reden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn jemand einen wirklich funktionalen "Showcutter" hinbekommt, sehe ich mir den auch gerne an.

Die Diskussion würde wenigstens teilweise an Gehalt gewinnen, wenn man sich denn tatsächlich mal anschauen würde, was es neben Solingen, Sindelfingen, Olching, Buseck ... und Messerforum noch auf der Welt gibt. Das ist das eine.

Das andere ist: Das Thema sind nicht irgendwelche Kunstwerke, die nicht als Messer funktionieren. Sondern Messer, die nach was ausschauen. Aber ok, wer Werkzeuge will, kriegt eben Werkzeuge. Mir ist das zuwenig.

Und wenn Walter nach den "Problem" fragt. Walter, das Problem ist, dass jeder, der was außerhalb Deines Wüsteneisenholz Droppointmessers Geschmacks Messer baut, gut beraten ist, seine Messer nicht mehr hier, oder generell im deutschsprachigen Raum anzubieten. Sondern die gleich in US Foren zeigt. Da quatscht man dann nicht darüber, ob sich in irgendeiner Rille vielleicht Dreck festsetzt. Sondern das Ding ist halt cool oder nicht cool, und wenns cool ist, wirds verkauft. Die direkte Folge davon ist, dass hier nur noch gezeigt wird, was der werkzeugliebenden Kundenschicht gefällt. Das ist sehr wohl ein Problem. Zumindest dann, wenn man - wie ich - den Anspruch hat, dass ein Forum auch einen Querschnitt bietet. Wenn aber nur der Durchschnitt bleibt, ist das schade.

@chamenos: "Was da aus deutschen Landen kommt und auch regelmäßig dankenswerterweise hier gezeigt wird ist beeindruckend." Nein. Ist es nicht. Ich weiß ja nicht, was Du in den letzten Jahren so an handgemachten Messern in der Hand hattest. Ich ziemlich viel. Beeindrucken tut mich da - rein handwerklich - sehr wenig. Einiges ist so lala. Und vieles ist weit vom Niveau eines Gesellenstücks entfernt. Das ist allerdings nichts spezifisches für die hiesige Messermacherszene, jupp. Aber herausheben tut sie sich auch nicht.

Pitter
 
......Man geht in den Wald und schlägt eine Korde Buchenholz! Dann wartet man einen Sommer lang und gräbt eine Grube.
Darin wird das Holz verkohlt! Dann sammelt man adäquates Erz, röstet es und pocht es. Man sucht sich kalkfreien Lehm und baut einen Rennofen, um das Erz mit der Holzkohle zu verhütten. Die Luppe mit einem mittleren Kohlenstoffgehalt von 1% C wird ausgeheizt und homogenisiert. Aus dem Barren schmiedet man die Klinge (Im Wasser gehärtet) für's Leben, und schnitzt sich einen schicken Griff dran......
Versteh' ich nicht! Gibt's denn noch andere Methoden?

Gruß

sanjuro
 
Moin

Offensichtlich hast du in den letzten 10 Jahren auch nicht sehr viele handgemachte Messer in der Hand gehabt,

Ich weiß, dass du kein Dummer bist, - was soll also solch eine Gesabbel?
Ich fertige Scheiden für Messer, - natürlich habe ich wöchentlich Customs in der Hand

Was da teilweise an Peinlichkeiten zu horrenden Preisen auf den Tischen liegt grenzt schon fast an Beschiss,

Das ist eine andere Baustelle.

....es geht um allgemeine gefällige Formen und nicht die permanent rundgelutschten, faden, Formen die schon mein Opa hatte, ohne Liebe zu irgendwelchen Details.

Abgesehen davon, dass das mit den Droppointklingen auch noch keine 50 Jahre her ist:rolleyes: und auch abgesehen davon, dass das ja nur "deine Meinung" ist......was sollen solche Anmachen wie, dass da "die Liebe zum Detail fehlt"?

Was übrigens daran ein "Vorwurf" oder eine "provokante Äußerung" sein soll geht mir auch nicht in den Kopf,

Wenn ich jemandem sage, dass das, womit er da versucht seinen Lebensunterhalt zu verdienen, rundeglutscht, langweilig und ohne Liebe zum Detail gefertigt ist (ohne das dann auch nur im Ansatz zu begründen, - was das mindeste an solch einer Kritik wäre... und dein Opa reicht da eben leider nicht) dann ist das erstens ein Vorwurf und zweitens eine Provokation.

ich habe eine Meinung, die mag dir nicht passen, das ist mir aber vollkommen Wurscht...

Ich würde gerne mehr von deiner Meinung erfahren, - das allerdings in einer zumindest im Ansatz konstruktiven Form. Einfach immer nur den Finger in den Hals stecken und auf den Teppich göbeln bringt uns hier nicht weiter.

Wirklich schade ist allerdings, das hier nur die wenigstens verstehen (Danke Gunther) worum es eigentlich geht. Aber man kann eben nicht mit Blinden über Farben reden.

Wenn das deine Meinung von den Mitgliedern hier ist, dann frage ich mich allerdings, warum du überhaupt was schreibst.

Ich habe über genau dieses Thema schon etliche Stunden mit Pitter telefoniert und bin sehr wohl der Meinung, dass es mal aufs Tablett gehört. Genauso wie die Themen Designkopien und miese Qualität.

Aber da muss dann auch was inheltliches kommen und nicht bloß ne Meinung ohne Begründung und dann der Hinweis, dass wir eigentlich eh alle keine Ahnung haben.

Also: Unterstell doch mal spaßeshalber (und um den geht es hier ja letztendlich), dass wir zumindest die Grundfarben unterscheiden können.

Gruß
chamenos
 
....."Was da aus deutschen Landen kommt und auch regelmäßig dankenswerterweise hier gezeigt wird, ist beeindruckend." Nein. Ist es nicht. Ich weiß ja nicht, was Du in den letzten Jahren so an handgemachten Messern in der Hand hattest. Ich ziemlich viel. Beeindrucken tut mich da - rein handwerklich - sehr wenig. Einiges ist so lala. Und vieles ist weit vom Niveau eines Gesellenstücks entfernt. Das ist allerdings nichts Spezifisches für die hiesige Messermacherszene, jupp. Aber herausheben tut sie sich auch nicht......
Als bloße Meinung kann ich das akzeptieren, aber ich empfinde Deine Sprüche gegenüber einigen Messermachern (mir fällt da Gerhard Wieland ein, aber auch Gernot Loquai und eine Handvoll anderer) als ziemlich undankbar und nicht angemessen. Es deckt sich nicht mit meiner Wahrnehmung, aber ich sehe auch nicht so viel, zugegeben.

Da würde ich gern mal ein paar Bildchen von Messern sehen, die Deinem Maßstab standhalten!

Gruß

sanjuro
 
Ich würde ja gerne mal ein innovatives und gut designtes Messer sehen, welches sich von den "anderen" Messern so abhebt, dass ich leichter verstehen könnte, um welche "Unterschiede" (Design) es hier überhaupt gehen soll?

Gruß knifefaan
 
Ich würde ja gerne mal ein innovatives und gut designtes Messer sehen, welches sich von den "anderen" Messern so abhebt, dass ich leichter verstehen könnte, um welche "Unterschiede" (Design) es hier überhaupt gehen soll?

Gruß knifefaan

`Denke nicht, daß hier jemand gleichzeitig einen Macher auf ein Podest und einen anderen an den Pranger stellen will ... aber definiere mir mal gutes Design ? Innovation ist ja noch mit "Neuerung" erklär-/messbar, aber was zeichnet gutes Design aus? Zwechmäßigkeit? Harmonische Linien? Ungewöhnliche Formen? Ich könnte nicht sagen, was gutes Design ausmacht, ich kann nur sagen , was mir gefällt und was mir nicht gefällt, was ich "anders" oder "außergewöhnlich" oder "interessanter" finde ...ob das aber gutes Design ist?

Gruß, C.
 
Moinsen Leute.
Innovationen finden wir oft bei jungen Leuten.
Einen der "Jungen Schmiede" durfte ich kennenlernen.
Verschlußtechnik am Klappmesser hat der Junge z.B. für seine Messer ausgearbeitet.
Hier :
http://www.schwarzschmiede.de


Das Einfärben eines Eschenstieles mit LEDERFARBE , anschließendes Ölen und Wachsen an einem Damastbeil. Ein Erstlingswerk eines Forenmitgliedes. Kleinkram ? Blödsinn? warum nimmt der Mann keine Holzbeize? Total egal wie wir das bewerten es ist eine Innovation.

Sind das die gemeinten Innovationen? Ich glaube schon. Denn revloutionäre neue metallurgische
Entwicklungen oder DAS neue Design sind auch nicht jeden Tag zu finden.
Beim Klingendesign fand ich die letzte wirkliche Innovation im Billigmesser Mora 2000.
Und das Dingens ist schon uralt.

Neues entsteht nur wenn einer den Mut hat neue Wege zu gehen.

Aber da ist es im Forum hier auch nicht einfach.
Oft ist das "Urteil" der Alten , der Erfahrenen und das der Forenstreithähne nicht helfend um diese Innovationen entstehen zu lassen.
Bei Anfragen eines "Jungen Schmiedes " ist häufig die Standartabbürstung eines "Alten": benutz die Forensuche..gibt es schon.
Denkt mal drüber nach.
Gruß
Erhard
 
Und wenn Walter nach den "Problem" fragt. Walter, das Problem ist, dass jeder, der was außerhalb Deines Wüsteneisenholz Droppointmessers Geschmacks Messer baut, gut beraten ist, seine Messer nicht mehr hier, oder generell im deutschsprachigen Raum anzubieten. Sondern die gleich in US Foren zeigt. Da quatscht man dann nicht darüber, ob sich in irgendeiner Rille vielleicht Dreck festsetzt. Sondern das Ding ist halt cool oder nicht cool, und wenns cool ist, wirds verkauft.
"Jein". Ich verstehe Dein Argument. Anbieten kannst Du es hier, gekauft wirds auch, wenn nicht so enthusiastisch wie in USA, zugegeben. Dass aber ein Markt da ist, zeigt z.B. der aktuelle Kershaw Passaround oder die aktuelle MT Diskussion. Die werden vielleicht nicht von MIR gekauft, aber das ist ja nicht das Thema.

Bei der "Rillen"-Diskussion solltest Du vielleicht auch berücksichtigen, dass die meisten Amerikaner erst mal dazu tendieren, alles neue erst mal "great", "fantastic", "wonderful" usw zu finden und erst viel später darüber zu reflektieren. Das führt dann dazu, dass sich Neuerungen erst mal besser verkaufen und dann schneller im Eck liegen. Amerikanische Konsumgesellschaft halt. Das ist bei uns tendenziell andersrum (noch... :rolleyes:) und das ist natürlich nicht auf Messer beschränkt.

Wo ist Dir deshalb absolut recht gebe: In DE und im europäischen Raum gibt es mehr Traditionalisten als in USA, auch und besonders unter den Messerbauern. Ausnahmen inklusive, siehe den genialen Steigerwald Steampunk. Neuerungen haben es hier schon schwerer. Das heisst aber nicht, dass wir hier schlechte Messermacher oder schlechte Designer haben. Gerhard Wieland hat ja wohl nicht umsonst gerade das Bowie of the Year im BF gewonnen. Und das heisst auch nicht, dass ein innovativerer (nennen wir's mal so) Designer wie Ray seine Sachen nur in US los wird. Immerhin hat Böker auch Sachen von ihm umgesetzt. Ansø als Europäer mit recht eigenen Designs z.B. hat hier ja auch durchaus seinen Markt.

Und nachdem Du explizit Spyderco erwähnt hattest: Gerade läuft dort ein Uli Hennicke Design an. Scheint so, als ob nicht nur österreichische Tactical-Designer, sondern auch deutsche Mooreichen-Designer mithalten können, wenn sie was in diese Richtung entwickeln wollen. ;)

In dem Zusammenhang lese ich Rays Beiträge eher in dem Zusammenhang "Warum wollen sie nicht?".

@chamenos: "Was da aus deutschen Landen kommt und auch regelmäßig dankenswerterweise hier gezeigt wird ist beeindruckend." Nein. Ist es nicht. Ich weiß ja nicht, was Du in den letzten Jahren so an handgemachten Messern in der Hand hattest. Ich ziemlich viel. Beeindrucken tut mich da - rein handwerklich - sehr wenig. Einiges ist so lala. Und vieles ist weit vom Niveau eines Gesellenstücks entfernt. Das ist allerdings nichts spezifisches für die hiesige Messermacherszene, jupp. Aber herausheben tut sie sich auch nicht.
Na das will ich auch meinen. Stimmt, ich habe so einiges Unterirdische zu exorbitanten Preisen auf deutschen Messen herumliegen sehen. Andererseits kann ich mich auch an einige Diskussionen über die Qualitätslotterie beim US Import erinnern, namentlich Davidson und ich hatte auch schon recht zweifelhafte US Messer in der Hand. ;)

-Walter
 
Hallo Messerfreunde!
Hab mir schon überlegt ,aus Anlaß dieser "Negativdiskussion" über Messermacher, Designs, fehlende Innovationen usw. in Zukunft Beiträge ,Bilder ins Forum zu stellen.
Als Anfänger bekommt man da Minderwertigkeitskomplexe ,ganz zu schweigen von den Profis in der "Messerszene"!
"Nichtsdestotrotz" werde ich weitermachen solange es Messermacher wie zB. Wieland, S. Mast usw in diesem Forum gibt .
Solche Messermacher haben für mich als Hobbymessermacher mit ihren Messern Vorbildfunktion!!
Ps: Und ganz nebenbei finde ich die Arbeiten der Beiden (u.a.) Klasse!!!
Gruß aus Niederbayern.
Ewald.
 
AW: Messer Macher Messe Solingen 2012

Hallo!

Entgegen meiner Überzeugung melde ich mich doch bei einer Diskussion über Geschmack zu Wort.
Aber keine Angst, mein Statement wird relativ kurz:
Über Geschmack kann man nicht streiten! Wem die derzeitigen Messer nicht innovativ genug sind ist gerne eingeladen es besser zu machen statt sich über die aktuellen Designs zu brüskieren ohne zu sagen, was nicht gefällt.

Ach ja:

(...)
Und wo, außerhalb der Messerwelt, sind denn die Deutschen/Österreicher/Schweizer seit den späten50er/frühen 60er Jahren noch kreativ, individuell, vielfältig oder fortschrittlich was Design angeht? (...)

Mode, Architektur, Schmuckdesign, Bildhauer, Fotografie, Maler um nur ein paar zu nennen.
Also bitte nur dein eigenes Land niedermachen! :beaten:

LG Shaggy
 
Bei der "Rillen"-Diskussion solltest Du vielleicht auch berücksichtigen, dass die meisten Amerikaner erst mal dazu tendieren, alles neue erst mal "great", "fantastic", "wonderful" usw zu finden und erst viel später darüber zu reflektieren.

Und? Ist doch super. Walter, es geht um Messer. Nicht um ein AKW. Da gehört auch Spaß an Nutzlosem dazu. Und Deine Beispiele ziehen nicht. Ich bleib mal bei Foldern: Uli (der neben Mooreichendesigns schon immer auch was ganz anderes gemacht hat), Kevin, Steffen Bender, Gunther und noch ein paar wenige andere nehm ich mal raus.

So und jetzt sag mir mal, was der letzte geile Folder war, den Du in der Hand hattest und der auch so aussah, wie ein Folder aus 2012 und nicht aus 1998. Neben dem von Ray/GTC, war das mein Brian Tighe. Und der nächste wird ein Elishewitz. Perfekt gemacht, detailverliebt, klar erkenbbare individuelle Formensprache. Andere Beispiele aus den hohlen Bauch: Fuel Knives Ignite Flipper, Randy Doucette Interceptor, Curtiss Knives Cruze, Mosier Frontline Flipper, Folts Inertia Flipper, RJ Martin DRT und meinetwegen auch ein Q36, und und und. Brauchst ja nur die bekannten, größeren Webshops durchsehen.

Und meine volkommen ernst gemeinte Frage ist, warum gibts sowas in der Art und Ausführung nicht häufiger hier im Forum oder auf Messen zu sehen.

Eine ebenso ernst gemeinte Antwort (von Messermachern, die ja auch was verkaufen müssen) war häufig: weils hier den Markt nicht gibt.

Und ich würde halt gerne wissen

1. Gibts den Markt tatsächlich nicht, weil in D von den Käufern mehrheitlich was zum Schneiden mit Griff gefragt ist
2. Kann das Messerforum irgendwas tun, um den Markt aufzubauen. Falls ja, was. Falls nein, dann eben nicht.

Und deswegen halte ich die Diskussion durchaus für sinnvoll.

Andererseits kann ich mich auch an einige Diskussionen über die Qualitätslotterie beim US Import erinnern, namentlich Davidson und ich hatte auch schon recht zweifelhafte US Messer in der Hand. ;)

Wohl wahr. Ich hab ja zum Glück die Gurkenlotterie hinter mir.

Pitter
 
... klar erkennbare individuelle Formensprache...

Die finde ich gerade bei den genannten Beispielen nicht. Hier ein Eckchen mehr, da ein Spacer anders, aber es sieht sich doch alles recht ähnlich.
Aber vielleicht (wahrscheinlich) habe ich auch einfach nur Vorurteile gegen solches Edge-Design.

pitter schrieb:
Kann das Messerforum irgendwas tun, um den Markt aufzubauen. Falls ja, was.

Aus den Beispielen eine europäische Linie entwickeln, die auf zeitloses Design setzt und nicht auf kurzfristige Effekthascherei.
Jetzt kann ich den Mund gut vollnehmen. Mir fällt spontan nämlich auch nichts ein, denn...

pitter schrieb:
...nicht aus 1998...

...mein Designfavorit ist von 1896 und Dauergast im MoMA, das gute alte Opinel (ohne Neon-Plastikgriff);)

Wenn jetzt noch einer ein cooles "Skelett-Opi"mit hohem Gebrauchswert vorstellt, haben wir vielleicht die eierlegende Wollmilchsau für alle, die sich auch noch gut verkauft.

Viele Grüße
Reiner
 
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